Zur Erinnerung: 9. Mai 1945 – Tag der Befreiung besonderer Art
Samstag, 9. Mai 2015 von Adelinde
Nach 6 Jahren totalem Krieg waren wir Deutsche beim Waffenstillstand am 9. Mai 1945 befreit. Doch wovon?
Als Hamburger Mädchen, Jahrgang 1935, hatte ich mit meiner Familie unzählige Bombennächte und Tagangriffe der Alliierten erlebt.
Die Schrecken wären für uns Geschwister ohne unsere seelenstarke Mutter an der Seite nicht zu verkraften gewesen. Unseren Vater hatten wir schon verloren. Er ist seit Januar 1944 in Rußland vermißt.
Die Freie und Hansestadt Hamburg, das Tor zur Welt, wurde zu 85 % zerstört.
Das gleiche Schicksal erlebten alle deutschen Städte und viele Ortschaften bis hin zu Dörfern.
Sie nahmen es ernst mit ihrem moral bombing, unsere moralisch hochstehenden Befreier. Gründlicher kann man kein Land zerstören und ganze Teile eines Volkes auslöschen, als sie es auf Geheiß ihrer Führer mit Deutschland und den Deutschen machten.
Bei Opfern anderer Völker sprächen wir von Völkermord – nicht bei deutschen Opfern.
Wir Deutsche wurden befreit von unserem Hab und Gut, von unseren Kulturschätzen und Patenten, von Nahrungsmitteln, Heizmaterial und Infrastruktur, Millionen von uns von ihren Lieben, wenn nicht vom eigenen Leben. Auf dem Lande, wohin ich mit meiner kleinen Schwester zur Sicherheit vor unseren bombardierenden Befreiern für ein gutes Jahr kinderlandverschickt worden war, erlebte ich die amerikanischen Tiefflieger. Bei hellichtem Tag überflogen sie unsere kleine mecklenburgische Landstadt und schossen schutzlose Menschen in ihren Gärten oder auf der Straße ab – wie auf der Karnickeljagd.
Im Osten
Die ersten Ostflüchtlinge, Frauen aus Pommern und Ostpreußen, trafen in unserem Ostmecklenburger Städtchen Ende 1944 ein. Ich sehe noch heute vor mir, wie sie Blockwagen hinter sich herzogen, auf die sie ein paar Habseligheiten sowie ihre kleinen Kinder, manchmal auch ihre alte Mutter geladen hatten. Auch sie waren von allem, was sie besaßen, befreit. Darüber hinaus war ihnen der Boden unter den Füßen und das Dach über dem Kopf weggezogen worden, sie waren befreit von ihrer Heimat.
Die das Inferno im Osten überlebten, hatten – vor allem als Frauen – ein Flüchtlingstrauma im Gepäck, das sie ein Leben lang nicht verließ. Die Soldateska der ruhmreichen Roten Armee hatte sich über die deutschen Frauen hergemacht, sie zu Hunderttausenden vergewaltigt und die meisten von ihnen bestialisch ermordet. Deutschland verlor sein altes Kulturland im Osten, das so viele schöpferische Menschen hervorgebracht hatte, und wurde unter den Befreiern, den Siegermächten, aufgeteilt. Es verlor seine Einheit. Die innerdeutsche Grenze zwischen der sowjetischen und der westalliierten Zone Rest-Deutschlands bestand 44 Jahre. In beiden Besatzungszonen standen sich deutsche Soldaten bis an die Zähne bewaffnet gegenüber. Welch einzigartige Weise, befreit zu sein!
Unsere heimkehrenden Wehrmachtssoldaten,
die in diesem Krieg ihre Heimat verteidigt zu haben glaubten, wurden nun zu Verbrechern erklärt, von ihrer Ehre befreit. In amerikanischen, französischen und sowjetischen Gefangenenlagern starben nach dem Krieg mehr als im Krieg gefallen waren. Wie werden unsere großartigen Befreier diese Art ihrer Taten benennen? moral captivating – passend zu ihrem moral bombing?
Aber die nachhaltigste Befreiung stand uns Deutschen noch bevor: die Befreiung von der Selbstachtung.
Die bewältigten die sogenannten Antifaschisten, die selbsthassenden, kniefälligen deutschen Gutmenschen. Von ihnen und den dazugehörigen angeblichen Volksvertretern wird mit wachsender Intensität an dem schwarz-weißen Geschichtsbild der Siegermächte mitgearbeitet, das die Kriegsparteien klar in Täter, Opfer und Befreier einteilt. Mit Argusaugen bewachen sie das Volk, daß es ihr so schlichtes, klares Geschichtsbild nicht ins Wanken bringt. Die in akribischer Arbeit die Wahrheit über die wirklichen Vorgänge im Vorder- und vor allem Hinzergrund der Politik herausfinden, geraten in Gefahr, kaltgestellt und gebrandmarkt zu werden.
Unser von uns allen so geliebter Bundespräsident Joachim Gauck
kann sich nicht genugtun, in den Fußstapfen des von den Mainstream-Medien hochverehrten ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker herumzutappen, der vor 30 Jahren erstmalig unserem Volk ins Gesicht schlug, indem er unser Elend und unsere immensen Verluste bei Kriegsende als unsere Befreiung durch die Siegermächte bezeichnete und damit die Seelen der alliierten Kriegsverbrecher weiter in ihrem Traum eigener Unschuld wiegte.
Tiefststand einer Selbstverleugnung – ein Fall für die Psychiatrie
Bei allen möglichen Feierlichkeiten bekennt der gute Onkel Gauck sich zu immer neuen, bisher unbekannten gigantischen Untaten, zu unserer nie vergehenden Schuld bzw. mindestens Mitschuld an allen möglichen Kriegsverbrechen, auch z. B. am türkischen Völkermord an den Armeniern. Jawoll, er zeigte Mut, der Gauck! Er nannte – als Deutscher! – den Völkermord Völkermord, vergaß aber natürlich nicht, im selben Atemzug unser deutsches Volk der Mittäterschaft zu verdächtigen. Welch ein guuter Christ, die wandelnde Demut – vorbildlich für einen Mann, der als Bundespräsident seine Aufgabe nicht ganz verstanden zu haben scheint!
Vergessen wir aber nicht: Unsere lieben Befreier haben uns von der Hitler-Diktatur befreit – wenn das nicht aller Opfer wert ist, der Abermillionen aller kriegsbeteiligter Völker und der 15 Millionen ihrer Heimat beraubten Deutschen! Allein, aus uns selbst heraus, hätten wir Deutschen das nie geschafft.
Heute leben wir ja nun dank der Befreiungstaten unserer ehemaligen Feinde in einem Rechtsstaat. Die weitgehende Aufgabe unserer Souveränität und die Käuflichkeit von Politik und Medien gegenüber global-kapitalistisch wirkenden Konzernen rüttelt an dieser “Wahrheit” – jedenfalls nach Meinung z. B. unserer goldigen Südkurier-Redakteure – kein bißchen.
Diese als Volkspädagogen so vorbildlich tätigen Schreiberlinge scheinen das wirklich zu meinen und sind so stolz auf Deutschland, das sich so einzigartig zu seiner angeblichen Alleinschuld am Ausbruch beider Weltkriege und zu seiner angeblichen Alleintäterschaft an den Verbrechen des 20. Jahrhunderts bekennt und – was sehr wichtig ist – von aller Welt für diese seine Aufarbeitung seiner schuldbeladenen Geschichte bewundert wird.
Ja, wir Deutsche, Weltmeister sind wir in so vielem und mögen es so gerne sein. Mit solchem Lob kriegt man uns zu allem bereit, auch zum Kriechertum bis hin zur Selbstaufgabe!
“Kraichgau Stimme”, auf S. 2, an herausragender Stelle neben dem Impressum: “Verdrängte und vergessene Nazi-Gräuel”. UT: Der Bundespräsident erinnert an den Massenmord an sowjetischen Kriegsgefangenen. von Thomas Lanig, dpa
Darin wird gesagt, dass es in Stukenbrock (das ist in der sog. Senne bei Bielefeld) “Millionen” sowj. Soldaten/Kriegsgefangene in einem Lager dort, “Stammlager 326″ ermordert worden seien (der millionenfache Mord” (!). Etwas später heißt es 65 000 Leichen lägen da in Massengräbern. Der Bundespräsident habe am 6.5.15 dort eine Gedenktafel mit 900 Namen enthüllt – die übrigen seien nicht identifiziert.
Dann wird behauptet, dass die Nazis etwa “3 Millionen Kriegsgefangene” umgebracht hätten. Die Leute um Stukenbrock hätten so getan – nach dem Krieg! – als wüßten sie von nichts. Aber man hätte doch “ganze Schulklassen” schon 1941 an den Lagerzaun gebracht, damit sie die “bolschewistischen Untermenschen” anschauen könnten (!).
1997 sei dort erst eine Gedenkstätte errichtet worden, eine Privatinitiative – aber “relativ wenige Menschen haben sich bisher … interessiert”. Gauck sei der erste Präsident, der sie besucht. “Er holt das grauenhafte Schicksal … aus dem Erinnerungsschatten”.
Dann beginnt der Schlussabschnitt mit folgendem Satz:
“Seit seinem Amtsantritt hat Gauck die Aufarbeitung historischer deutscher Schuld in den Mittelpunkt seiner Arbeit gestellt.”
Die deutsche Verantwortung laute “barbarisches Unrecht, Verletzung aller zivilisatorischen Regeln”. Gauck wird weiter zitiert: “Das hier ist geschehen, mitten in Deutschland” – nicht irgendwie, sondern planmäßig betrieben, “mit bösem Kalkül”… usw.
Von meinem Vater, der als Arzt an der Front war, auch in der Sowjetunion, weiß ich, was alles in Lagern während des Krieges passieren kann – alles Ansteckende ist im Lager höchst gefährlich. Die Toten können einfach massenhaft Verstorbene sein, Kranke, das ist ja nicht Mord.
Meine Mutter rannte mit ihren zwei Kindern an der Hand durch diese brennende Stadt. Beim Herunterfallen in den Luftschutzkeller wurde sie von einem Wachmann aufgefangen; die Angst war unser Gepäck.
Ausgezeichnet, was Adelinde den geschichtslosen Verdrehern vorhält.
Diese Leute, wer sie auch immer sein mögen, vertreiben die Mär von der Befreiung, die sich mit diesem schmutzigen Trick von der Seite der Besiegten auf jene der Sieger schmuggeln wollen, womit sie billigend in Kauf nehmen, dass Wahrheit in Unwahrheit verdreht, den Millionen deutschen Opfern die patriotische Sinnhaftigkeit ihres Kampfes geraubt wird, um ihnen nicht zuletzt einen Pfeiler ihres nationalen Selbstverständnisses zu nehmen.
Ungläubig über die Anmaßung deutscher Hybris (oder ist es Unterwürfigkeit?) werden auch die Feinde jener Tage darüber den Kopf schütteln.
Die da an den Stellschrauben der Macht drehen, die wollen mit der angeblichen Befreiungsthese den letzten Widerstand, das Selbstbewusstsein der Deutschen brechen. Kaum wäre dazu etwas geeigneter als die Verbrechen der Feinde in Ost und West als notwendiger Einsatz darzustellen, um Deutschland zu erlösen, um unserer aller Freiheit willen.
Die Alliierten und die Sowjetunion in der Christusfunktion, als die Erlöser, denen die Deutschen ewigen Dank schulden, weil sie die “NAZIS” vernichteten. Fast wäre es den USA in Westdeutschland gelungen in diese Rolle zu schlüpfen. Sechzig Jahre wurde dieses Imperium in Westdeutschland bekanntlich als das große Vorbild gehandelt. So wie in Mitteldeutschland das Sowjetimperium.
Die amerikanisch-jüdischen Manipulationen waren bekanntlich deutlich erfolgreicher als russischer Staatsdirigismus. Sie waren, sie sind perfider konzipiert. Sie vermitteln Propaganda, Überzeugungen so subtil, dass die Beschallten am Ende das Gehörte, Gelesene und Gesehene verinnerlichen. Darin ändert sich wenig auch nach den jüngsten Erfahrungen USimperialistischer Politik, wie der IRAK-ÜBERFALL, Spionage-Exzessen und dem Bullying seiner Vasallen.
Zweifellos gibt es Personen u.a. Zigeuner, Zwangsarbeiter, Minderheiten, die den 9.Mai 1945 als Befreiung empfinden. Für die 20 Millionen aus ihrer Heimat Vertriebener war dieser Tag jedoch das grösste kollektive Unglück ihrer Existenz. Für Deutschland und das deutsche Volk war es die schlimmste Niederlage seiner Geschichte. Nie war Deutschland geographisch kleiner, ohnmächtiger als an jenem schicksalshaften Tag.
Und wie steht es damit heute? Die unmittelbar nach Kriegsende konzipierte und umgesetzte Umerziehungskampagne hat mehr als nur Spuren hinterlassen.
Rest-Deutschland ist im Begriff seine Seele zu verlieren, sich abzuschaffen.
Als Beleg schaue man sich um: nirgendwo in der fortschrittlichen Welt wird patriotische Gesinnung so madig gemacht, so gehindert, so verteufelt wie in Deutschland heute. Patriotismus für Deutsche gibt es nur noch im Fussball. Anderswo wird die deutsche Seele systematisch ausgekocht. Beispiele in Hülle und Fülle.
Der Zweck der NATO wurde durch einen hochrangigen Briten damit begründet: “To keep the Russians out, the Americans in and, the Germans down.” Noch Fragen?
Ja, zur Freiheit einer Nation gehört, und sie ist zweifellos die wichtigste, die Entscheidungsfreiheit über Krieg und Frieden. Diese wird nicht in Berlin, sondern in Washington DC ausgeübt. Bananenrepubliken haben grössere Entscheidungsfreiheit. Das nennt man Fremdbestimmung! Quod erat demonstrandum.
Deine Fotos sind so erschütternd, dass ich nur weite Verbreitung erhoffen kann!
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