Gibt es ein Leben nach dem Tode?
Sonntag, 21. Juni 2015 von Adelinde
Kleiner Briefwechsel
Jörn
durch Zufall entdeckte ich Ihre Homepage. Sehr interessant, was Sie dort ausführen. Ich selbst bin auf der Suche nach Wahrheit und fand
Mathilde Ludendorff,
las Ihr Werk Induziertes Irresein durch Okkultlehren und war erschüttert darüber, was sich Im Dunklen dieser „Geheimgesellschaften“ abspielt.
Frau Ludendorff äußert sich hinsichtlich eines Lebens nach dem Tod negativ, heißt, sie glaubt nicht an ein Leben nach dem Tod. Nun berichten allerdings sog. Nahtod-Erfahrungen von der absoluten Möglichkeit eines Lebens nach dem Tod.
Adelinde
es freut mich, daß Sie meine Netzseite gefunden haben, schon ein Werk von Mathilde Ludendorff kennen und das Thema „Leben nach dem Tode“ ansprechen.
Nun ergibt sich wohl aus dem wissenschaftlichen Buch Induziertes Irresein durch Okkultlehren keine Begründung für die Zurückweisung der Annahme, nach dem Tode könne das Einzelleben eines Menschen weitergehen. Warum Mathilde Ludendorff eine solche Annahme ablehnt, ergibt sich aus ihren philosophischen Werken, namentlich der Schöpfungsgeschichte.
In ihrem Werk Schöpfungsgeschichte schildert sie das Jahrmilliarden lange Hindrängen der Schöpfung zu immer größerer Bewußtheit bis hin zum menschlichen Großhirn. Kant erkannte das menschliche Bewußtsein als das Bewußtsein des Weltalls der Erscheinungen. Mathilde Ludendorff erkannte darüber hinaus die Intuition als zweite Erkenntnisfähigkeit, die dem Menschen ermöglicht, Bewußtsein des Göttlichen, des Wesens des Weltalls zu sein.
Bewußtsein seiner selbst schuf sich das Wesen des Alls im Menschen mit dessen einzigartigen Hirnstrukturen. Wenn diese Strukturen sich nun – gemeinsam mit den organischen Voraussetzungen – im Tode durch Verwesung auflösen, ist ein Weiterleben nicht möglich.
Zudem sieht Mathilde Ludendorff im Todesmuß einen tiefen Sinn. Das Todesmuß tritt ja erst mit den Mehrzellern auf, deren Keimzellen die Körperhülle im Reifezustand verlassen. Die zurückbleibende Körperhülle stirbt.
Im Gegensatz dazu müssen die sich teilenden Einzeller noch nicht sterben, sie leben in den Tochterzellen weiter. Es bleibt keine Leiche zurück. Die Einzeller können jedoch sterben, z. B. durch widrige Umstände. Sie sind „potentiell unsterblich“.
Das Todesmuß sieht Mathilde Ludendorff in der Schöpfungsgeschichte zunächst als Antrieb zur Weiterentwicklung der Arten, dann, als der Mensch geworden war, als Antrieb, sich der Begrenztheit seiner Daseinszeit bewußt zu werden und in sich die Verantwortung zu erleben, sein ihm gegebenes Leben dem Sinn der Schöpfung entsprechend zu gestalten, sich im Sinne seines Amtes, Gottesbewußtsein zu sein, zu vollenden, ehe er wieder ins Nichtsein zurücksinkt, aus dem er bei seiner Zeugung hervorgegangen ist.
Durch das Todesmuß sichert sich die Schöpfung zudem die Erfüllung ihres Willens zur Mannigfaltigkeit, ihr immerwährendes Fließen des Lebens. Die Leben müssen schwinden, damit das Leben weiterfließt.
Der Glaube an ein bewußtes Weiterleben nach dem Tode kommt aus dem Selbsterhaltungswillen, dem Unsterblichkeitswillen des Menschen.
Es gilt zu erkennen, daß der Unsterblichkeitswille sich in der seelischen Teilhabe am Unendlichen zu Lebzeiten erfüllt, wenn sich die Seele dem Ewigen zuwendet und eint.
An ein zeitliches Weiterleben nach dem Tode zu glauben, bedeutet, der Schöpfung und darin dem Tod in ihrem Werden und ihrer erhabenen Bedeutung zu wenig Achtung entgegenzubringen. Das ist wahrscheinlich auch eine Folge des Christglaubens, der die Erde als „Jammertal“ verachtet und außerweltliche, „himmlische“ Freuden verspricht.
Die Schilderungen der Nahtod-Erlebnisse bedürfen m. E. sehr differenzierter Betrachtung.
Jörn
Ob das Leben nach dem Tod weitergeht ist für mich eher eine offene Frage. Insoweit stimme ich Frau Ludendorff nicht zu, wenn sie ein Leben nach dem physischen Tod ausschließt. Nahtod-Erfahrungen halte ich für sehr aussagefähig, treten sie doch in allen Kulturen auf, können also keine Illusion sein.
Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, daß Okkultgesellschaften die Menschen irre machen. Die Veröffentlichungen von Frau Ludendorff sind insoweit mutig und richtig.
Adelinde
ich sehe, ich habe Sie mit meinen wenigen Worten über die Erkenntnisse M. Ludendorffs bezüglich des Todesmuß nicht überzeugen können. Überzeugen könnten höchstens ihre philosophischen Werke selbst, wie man wieder einmal sieht.
Gut aber, daß Sie Ihr Wissen durch die wissenschaftlichen Untersuchungen Mathilde Ludendorffs zum „Induzierten Irresein durch Okkultlehren“ bereichern konnten!
Liebe Adelinde und lieber Jörn,
hm… genau dieses Thema bewegt mich und meine grauen Gehirnzellen auch schon seit einiger Zeit.
Eine mich heute durch und durch zufriedenstellende Antwort habe ich seither dazu allerdings trotz vielerlei Lesen, u.a. auch bei ML, noch nicht gefunden.
Vielleicht wird der Begriff „Leben“ auch noch zu sehr eingegrenzt, vermutlich wissen wir Erdenbewohner heute einfach noch viiiel zu wenig, weil unsere wissenschaftlichen Messinstrument einfach noch zu ungenau sind.
Vielleicht wissen unsere Nachfahren in 1000 Jahren schon etwas mehr.
Vielleicht, vielleicht, vielleicht…, ich weiß es nicht, das übersteigt einfach mein Vorstellungsvermögen.
Sehr nachdenklich hat mich allerdings vor einiger Zeit folgendes „Gespräch“ gemacht:
Gibt es ein Leben nach der Geburt?
Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch seiner Mutter.
„Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?” fragt der eine Zwilling.
„Ja, auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das, was draußen kommen wird”, antwortete der andere Zwilling.
„Das ist doch Blödsinn”, meint der erste.
„Es kann kein Leben nach der Geburt geben, wie soll das denn bitteschön aussehen?”
„So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir herum laufen und mit dem Mund essen.”
„So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört. Mit dem Mund essen? Was für eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst du denn herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur doch viel zu kurz.”
„Doch, es wird bestimmt gehen, es ist eben dann alles nur ein bisschen anders.”
„Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen von nach der Geburt. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Punktum.”
„Ich gebe ja zu, dass keiner richtig weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und dass sie für uns sorgen wird.”
„Mutter ??? Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter! Wo ist sie denn?”
„Na, hier – überall um uns herum. Wir leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!”
„Quatsch, von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt. Also kann es sie auch nicht geben.”
„Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt…”
– – – Henry Nouwen, 1932-1996 –
Zunächst einmal wäre ja zu sagen, dass unser bewusstes Erleben an die Existenz und an die Aktivität von Gehirnzellen gebunden ist. Auch Nahtoderfahrungen würden ja von diesen Gehirnzellen erzeugt werden. Aber wer oder was soll nach der Verwesung dieser Gehirnzellen noch etwas erfahren oder erzeugen?
Im Gegensatz zum sehr schnellen, ja, stürmischen körperlichen Wachstum während der Schwangerschaft erleben ja wir Menschen ja während des Älterwerdens doch etwas wesentlich anderes. Welkes Laub fühlt sich auch nicht nach Frühling an.
Schon als Schüler pflegte ich auf diese Frage mit einer Gegenfrage zu antworten: Gibt es ein Erinnern an die Zeit vor der eigenen Geburt, eine Art „Nahgeburtserfahrung“? Der Hinweis auf die unbewußte Mitwirkung lebender Gehirnzellen bei der sog. Nahtoderfahrung ist richtig. Adelinde hat den Sachverhalt mit aller gebotenen Klarheit dargelegt, doch überzeugt werden kann nur, wer Erkenntnis statt Selbsttäuschung wirklich wünscht und wahrhaftig anstrebt.
Dank an alle Gesprächsbeteiligten für die Stellungnahmen! Schön, wenn noch mehr einliefen!
Zu Astrid: Das nette Gespräch der Zwillinge im Mutterleib soll zeigen, daß wir gewohnt sind, aus unseren jeweiligen Standorten heraus zu urteilen und uns zu irren über Gegebenheiten, die wir nicht kennen.
Das aber paßt nicht zu der Frage nach dem „Leben nach dem Tode“. Hier gibt es ganz klare Tatsachen, die aus Naturwissenschaft und Philosophie beantwortet sind. Für den, der hierin zu Hause ist, gibt es keine „Vielleichts“ mehr.
Ich habe an mehreren Stellen von Menschen gelesen, die sich detailiert an ein voriges Leben erinnern können. Es gibt dazu auch einen Forschungszweig (Parapsychologie, z.B.Prof. Ian Stevenson, Universität Virginia). Ich stelle mir mittlerweile vor, daß unsere Seele nach dem Tod den Körper verläßt (also diejenige, mit der wir das Göttliche erleben können). Sie ist das Göttliche in uns. Vielleicht existiert sie dann in einer anderen Form, die wir im diesseitigen Leben mit seiner Begrenztheit nicht erfassen können. Die Natur erwacht jedes Jahr neu, obwohl an der Oberfläche alles tot erscheint. Vielleicht ist unser Zyklus nur länger? Ich glaube, daß wir neben dem Körperwesen auch Geistwesen sind. Und ich denke eine Weiterentwicklung/Höherentwicklung muß nicht nur dann stattfinden, wenn wir uns den Tod als etwas absolut Endgültiges vorstellen. Im Tod finden einschneidende Umwandlungen statt. Er macht definitiv etwas mit uns. Im Moment finde ich es viel realistischer, an ein Fortbestehen unserer Seele zu glauben, also an die Unsterblichkeit dieser, sie ist doch so angelegt. Es gibt doch in der Medizin auch Beispiele von Spontanheilungen, die wissenschaftlich nicht erklärbar sind, in meinen Augen hat hier die Kraft der Seele gewirkt, die über die Körperlichkeit triumphiert. Schiller sagt:“Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt, wie auch der menschliche wanke, hoch über der Zeit und dem Raume webt lebendig der höchste Gedanke. Und ob alles im ewigen Wechsel kreist, es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.“
Liebe Irmhild,
Du führst zwei Beispiele an, die die Annahme eines Lebens nach dem Tode stützen sollen:
1. Die Natur erwacht jedes Jahr neu.
2. Spontanheilungen
Zu 1.: Das Erwachen der Natur geschieht aus ihr im Diesseits heraus. Sie ist nicht tot. Wäre sie tot, käme kein Erwachen im Frühjahr zustande. Also dies Beispiel beweist das Gegenteil eines Lebens nach dem Tode.
Zu 2.: Die Spontanheilungen, die durch die Seele angeregt wurden, kommen ebenfalls nur im diesseitigen Leben zustande, nicht wenn der Tod eingetreten ist. Dann heilt nichts mehr, dann beginnt die Verwesung.
Liebe Adelinde,
das Naturbeispiel ist von mir nicht gut durchdacht, darum will ich es nicht weiter aufgreifen.
Mit den Spontanheilungen wollte ich zum Ausdruck bringen, daß es Geschehen gibt, welches wir nicht erklären können, auch wenn wir uns darum bemühen.
Vielleicht nochmal so: Man kann sich genauso vorstellen, daß wir jeden Tag, jede Stunde ein Stück sterben und Neues entsteht (Entwicklungen stattfinden, wir Abschied nehmen, loslassen müssen…) Zu jedem Zeitpunkt ist also Werden und Vergehen und Veränderung.
Du schreibst oben von einem „zeitlichen Weiterleben“ nach dem Tod. Für mich gibt es da keine Zeitlichkeit oder Körperlichkeit mehr. Das sind doch diesseitige Kategorien.
Auf der ganzen Welt gibt es Vorstellungen zum Jenseits.
Beweise dafür zu suchen oder zu finden ist ein Widerspruch in sich. Jenseitiges läßt sich nicht mit diesseitigen menschengemachten Begrifflichkeiten erklären. Genauso wie wir, die wir göttliche Entwürfe sind, uns nicht beweisen müssen! Erst der Mensch fängt an, sich zum Richter aufzuschwingen, sich unter den Zwang des Beweisenmüssens zu stellen, wird dadurch unfrei, lenkbar. Die Kirche macht genau das, mißbraucht den Jenseitsgedanken. Das ist menschengemacht, weil der Mensch in dieser Freiheit angelegt ist, aber gottfern. Lauschen wir nur auf unser innerstes Gesetz, wird alles richtig, wahr und klar. Die Natur ist weder schlecht noch gut. Sie ist einfach.
Liebe Irmhild,
sehr schöne Gedanken bringst Du zum „Jenseits“, mit dem Du das unerforschliche Wesen des Alls, das auch uns durchwebt, meinst. Dieses „Jenseits“ spielt sich aber im Leben ab, das des Daseins auf der Grundlage der Natur bedarf. Gerade dieses Jenseits können wir während unseres Lebens erleben und in es eintauchen. Wenn wir tot sind, sind die Voraussetzungen für ein solches Erleben nicht mehr gegeben.
Hier gilt es, klar das Eine vom Andern zu trennen.
Wie wir uns das Fortleben nach dem Tod vorzustellen haben, hat ja Wilhelm Busch doch in einigermaßen abschließender Weise zur Darstellung gebracht:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/die-fromme-helene-4139/51
Natürlich lag er dabei völlig falsch mit seiner These:
„Hier siehst du ihre Trümmer rauchen / der Rest ist nicht mehr zu gebrauchen.“ Die Rest ist halt sehr wohl zu gebrauchen. Er ist halt nur im Jenseits. Und deshalb nicht beweisbar. Und zum Glück ist Vetter Franz auch dabei.
Liebe Diskutanten zum Thema „Leben nach dem Tode ja oder nein“.
Ich will drei Punkte ausführen.
a) Wie entstehen Nahtoderfahrungen?
b) ist seelisches Leben unabhängig von Körperzellen denkbar und
c) Spontanheilungen bzw. was die UNis heute noch nicht erklären können.
Ich muss Adelinde Recht geben, wenn sie sagt: Nahtoderfahrungen geschehen im Diesseits. Und Ingo mahnt zurecht: Bewusstes Leben ist an die Existenz und die Aktivität von lebenden Gehirnzellen gebunden. Ein Leben nach dem Tode könnte von der Logik her erst nach Verlöschen sämtlicher Gehirn- und Körperfunktionen beginnen. (Ein sog. Hirntoter hat aber noch durchaus vitale Körperfunktionen, denn sonst wären seine Organe für eine Transplantation unbrauchbar. Er ist also durchaus noch nicht tot. Er erlebt Schmerzen. Deshalb werden Organspendern Schmerzmittel verabreicht!!) Leben ist allgemein definiert als fähig der Nahrungsaufnahme, der Ausscheidung, der Reaktion auf Umweltreize usw. Ein Leben nach dem Tode kann es rein logisch nicht geben.
Ganz etwas anderes sind Nahtoderlebnisse, welche Menschen z.B. nach dramatischen Unfällen hatten, als sie zwar schwerstverletzt, aber noch am Leben waren. Ein Toter hat keinen Stoffwechel mehr und keine Gehirntätigkeit. Wir wissen, dass Informationen im Gehirn u.a. mit Natrium- und Kalium-Ionen z.B. transportiert werden. Dass wenn diese Informationswege erheblich gestört sind, z.B. Zellschwund/Synapsenschwund diagnostiziert werden kann, was dann als Alzheimer Demenz bezeichnet wird. Gedanken und Gefühle werden im Gehirn chemisch codiert gespeichert. Geht diese Fähigkeit verloren – wodurch auch immer -, dann stirbt auch die Seele des Betroffenen. Im Tode ist nichts mehr davon da.
Freilich spricht man heute allerorten davon, dass alles eine Eigenschwingung hat, auch jede Seele. An ein Leben nach dem Tod-Glaubende argumentieren heute oft damit, dass die Seele als die spezifische Schwingung dieser Person erhalten bliebe. Wie, wenn diese Schwingung aber auch an Materie gebunden wäre, von der sie ausgesendet wird und nach dem Zelltod nicht mehr ausgesendet werden kann??
Tritt das Wesen Gottes uns nicht auch in jeder Blüte aufs Neue vor Augen und erlischt mit dem Welken dieser Blüte an diesem Ort unaufhaltsam, so lange bis an diesem Ort eine neue Blüte sich entfaltet?
Ganz anders ist es bei Menschen, welche Nahtoderlebnisse hatten. Sie sind noch am Leben. Sie berichten oft, was sie vorher gesehen haben, als sie in diesem Ausnahmezustand waren. Aber das war nicht ein konkretes, tatsächliches Leben nach dem eigenen Tode, sondern vielmehr eine sog. Folge von Schockeinwirkung. Bestimmte Konflikteinschläge im Großhirn führen zu der sog. Postmortalen Konstellation: Der Betroffene geht in Gedanken mit dem um, was nach seinem Tod wohl sein wird. Nach allem, was ich bisher über Nahtoderlebnisse gelesen habe – geht diesen immer ein Schock voraus. Wie dann das Licht und das Schweben über dem Boden zu erklären ist, von dem die Betroffenen berichten, das hat im Grunde Dr. med. Ryke Geerd Hamer erforscht: Es treten mit den schweren Schocks zugleich heftige Schreck- und Revierängste auf, welche in beiden Hirnhälften zu Markierungen/Veränderungen in den Bronchial- und Kehlkopfrelais führen und damit zugleich die Schwebekonstellation erzeugen, welche dem Betroffenen das Gefühl vermittelt, über dem eigenen Körper zu schweben. Außerdem treten Angst-im Nacken-Konflikte auf („Was kommt auf mich zu, was ich nicht voraussehen kann?!“), welche im Hinterhaupt (Okzipitallappen der Großhirnrinde) zu Sehrindekonstellationen (d.h. Veränderungen rechts und links der Mittellinie in den Sehzentren) und infolge derselben zu visuellen Hallizunationen führen.
Johann Siegfried Mohr hat in seinem 2014 erschienenen Buch „Die Quellen des „Göttlichen“ anhand der Lebensgeschichten von Religionsstiftern und sog. Propheten erklären können, wie diese zu ihren religiösen Prophezeihungen und Schauungen gekommen sind. Scheinbar „Erleuchtete“ hat er damit auf den Boden der medizinischen Wissenschaft gestellt. Viele berichtete Beispiele drehen sich auch um Nahtod-Erfahrungen. Die davon Bericht erstatten aus eigenem Erleben sind ja anschließend noch am Leben. Ein Leben ist immer an organische Zellen gebunden. Wie sehr dieses Erleben verändert und eingeschränkt ist, wenn Zellen, insbesondere Gehirnzellen zerstört sind, kann man leicht im Umgang mit gehirngeschädigten Menschen feststellen. Ich sehe das jeden Tag an unserem behinderten Sohn, wie sehr Fühlen und Denken, Seele und seelische Äußerungen an das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein der entsprechenden Gehirnzellen und Nervenverbindungen gebunden ist.
Unsere Mutter hat am Ende Stimmen gehört von nicht anwesenden Personen und deren Anwesenheit behauptet, obwohl diese Menschen zu diesem Zeitpunkt nicht bei ihr waren. Gleichzeitig bestehende Veränderungen in den Hörrelais beider Ohren sind der organische Grund für Stimmenhören. Akustische Hallizunationen, angebliche Befehle eines sog. Mediums sind hier begründet. Ist der Schock abgeklungen, sind auch die Ängste gelöst und damit die für Nahtoderlebnisse typischen Symptome vorüber: Kein Licht mehr am Ende des Tunnels, kein Schweben mehr. Der geheilte Mensch steht wieder mit beiden Beinen auf der Erde.
Spontanheilungen sind erklärbar durch Konfliktlösungen und durchgestandene Reparaturphasen. Sie sind nicht die Ausnahme, wie die Schulmedizin behauptet, vielmehr geschehen sie jeden Tag bei jedem „unbehandelten“ Schnupfen, Husten, Durchfall, Verschwinden von Brustknoten, Schwellungen aller Art, plötzlichem Verschwinden von Psychosen usw. Natürlich sind die Wege weit, bis sich neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu den alten Dekanen der Universitäten durchgesetzt haben. Aber sog. Spontanheilungen sind auf der Grundlage der von Dr. Hamer entdeckten 5 Bilogischen Gesetzmäßigkeiten voll erklärbar.
Ein Leben nach dem Tode aber widerspricht sich selbst. Leben und Tod sind unvereinbare Gegensätze. Es kann nur das eine oder das andere herrschen. Das geistige Überleben in den Kindern und Enkeln, durch die eigenen Werke und Hinterlassenschaften an dauerhaftem Neuen ist mit Leben nach dem Tode ja meist nicht gemeint. Dieses Werk sendet durchaus eine Schwingung aus, wie wir an den Philosophischen Werken Mathilde Ludendorffs durchaus immer wieder von Neuem erfahren können. Aber diese Schwingungen gehen von ihren Sätzen aus. Sie sind also gebunden an die in gedruckten Lettern niedergelegten, also materialisierten Gedanken. Ohne diese Lettern hätten diese philosophischen Gedanken nicht weiter als auf M.L.s Zeitgenossen ausstrahlen können und mit deren physischem Tode würden die Schwingungen, welche von M.L.s Erkenntnissen ausgehen, ein Ende haben.
Die Frage nach einem Leben nach dem Tode ist also müßig. Für mich ist die von M.L. gegebene Erklärung des Sinnes des Todesmuss nachvollziehbar. Auch im eigenen Leben wuchs die Erkenntnis, dass nur durch das Vergehen des Alten Platz wird für Neues und Fortentwicklung, mein eigenes Leben eingeschlossen.
Ich meinte bei den Spontanheilungen diese, die nicht wissenschaftlich erklärbar sind. So hat sich Clemens Kuby von seiner Querschnittslähmung geheilt. Auf entsprechenden Bildern vom Rücken ist diese Heilung nicht sichtbar, so Kuby. Der Arzt wollte ihm nicht glauben, daß er ohne Rollstuhl hergelaufen war.(s.sein Buch „Unterwegs in die nächste Dimension“).
Wie erklären sich Berichte, wo Mütter den Tod ihres Sohnes im Krieg zum Zeitpunkt des Geschehens spürten, sicher wußten ohne dafür eine materielle Bestätigung in Händen zu halten?
Den Ausführungen von Elke möchte ich größtenteils zustimmen. Und noch die Erfahrung hinzufügen, dass Menschen, wenn sie Elektroschocks erhalten (zum Beispiel wenn bei der Heilung von Depression auch nach Monaten keines der versuchten Medikamente „anschlägt“) in ihrem Gehirn durch diesen Elektroschock so „zerrüttet“ werden (können), dass sie einen danach vor einen Kaffeeautomaten führen können und lächelnd wie ein Wundergläubiger sagen können: „Aus diesem Kaffeeautomat kommt Kaffee heraus ganz ohne Geld“ (und ähnliche solche Dinge).
Angehörige sind dann im ersten Augenblick erschreckt und fragen sich, ob solche Menschen überhaupt wieder „normal“ werden (können). Aber die Ärzte beruhigen dann, denn sie wissen aus Erfahrung, dass solche Symptome schon nach wenigen Tagen abklingen und der Mensch geistig wieder ganz normal und „zurechnungsfähig“ wird. Und es werden ja tatsächlich manche schwer depressiven Menschen durch solche Elektroschocks geheilt und die Symptome klingen tatsächlich sehr bald wieder ab.
Doch können die dann Geheilten sich gut erinnern an die Zeit in ihrem Leben, in dem sie so vieles „Wunderbare“ für möglich hielten.
Und man weiß ja z.B. von an Schizophrenie Erkrankten, die unter Verfolgungswahn leiden und ähnlichem, dass solche psychischen Veränderungen auch dauerhafter Art sein können.
Ich glaube, die genannte Erfahrung zeigt ganz gut, dass man im Umgang mit Fällen der Psychiatrie ganz allgemein sehr viel darüber lernen kann, wie SEHR unsere geistigen Fähigkeiten a) an die normale Funktion, b) an die Über- oder c) an die Unterfunktion unserer Nervenzellen, beziehungsweise bestimmter Gehirnteile gebunden sind. Solche Erfahrungen machen dann eben auch misstrauisch gegenüber so und so vielen „Erfahrungen“ von Wundergläubigen, die von ihrem Wunderglauben tatsächlich im aller tiefsten Brustton der Überzeugung sprechen können (so wie erlebt vor dem Kaffeeautomaten.)
Es ist deshalb auch immer wieder einmal schön, auf Menschen zu treffen, die mit beiden Beinen fest auf dem Boden unserer Wirklichkeitserkenntnis stehen und nur von dem reden, von dem sie sicher wissen und was durch die Naturwissenschaft sicher bewiesen und beweisbar ist. Unter anderem die immerwährende ununterbrochen Gültigkeit von Naturgesetzen. Man atmet in der Nähe solcher Menschen – – – TIEF DURCH.
Denn DANN könnte auch mancher übrig gebliebene „Rest“ noch gut zu gebrauchen sein.
Kann mir jemand von den hier wissenschaftlich auf dem Boden Stehenden dann auch erklären, wie es dazu kommt bei Nahtoderlebnissen, daß die Betroffenen Details von Situationen und Gegenständen wiedergeben können, die sie von der Basis ihres Körpers aus nicht sehen könnten?
Noch eine Anregung: Die Formulierung „Leben“ nach dem Tod impliziert, daß, was auch immer man sich vorstellt von dem Danach, mit dem diesseitigen Leben vergleichbar sein müsse. Und davon kann doch überhaupt nicht die Rede sein, denn wir reden ja vom Tod. Es kann, wenn überhaupt, nur anders sein, aber nicht Leben.
Liebe Irmhild,
nein, wir reden nicht allein vom Tod, sondern vom Leben nach dem Tod.
Die von Dir angeführte Wahrnehmung einer Mutter vom Tod ihres entfernten Sohnes im Krieg ist die Telepathie, die über den allesdurchdringenden, alleseinenden Äther möglich ist. Auch der Äther und die darin weitergegebenen Informationen spielen sich im Leben, nicht im Tod ab, haben also gar nichts mit einem Leben einer Person als Individuum nach dem Tode zu tun.
Kennst Du das Werk Mahilde Ludendorffs „Schöpfungsgeschichte“? Das lege ich Dir und allen an ein Leben nach dem Tode Glaubenden ans Herz. Hier erlebt man die tiefe Ehrfurcht eines Menschen vor der Schöpfung, ihrem Werdegang und ihren Gesetzen.
Die Ehrfurcht vor der Schöpfung und ihrem lebendigen Leben schließt die Ehrfurcht vor dem zur Schöpfung gehörenden Tod und dem Todesmuß ein. Die Schöpfung in ihrem Jahrmilliarden währenden Werdegang bis hin zum Wunderwerk menschlicher Hirnstrukturen, die Bewußtheit ermöglichen, wird diesen weiten Weg nicht gegangen sein, wenn ein Leben ohne alle diese Strukturen und Formen genau so gut möglich wäre, was ja der Glaube an ein Leben nach dem Tode aussagen will.
Dieser Glaube geht über die Wunder der Natur hinweg wie über Minderwertiges. Er fußt auf der biblischen Verachtung alles „Irdischen“, um den „himmlischen“ jüdisch-christlichen „Gott-Vater“ JWHW umso erhabener erscheinen zu lassen.
Danke übrigens für den Hinweis auf Clemens Kuby. Er besuchte die pädokriminelle, elitäre Odenwald-Schule, auf die auch Daniel Cohn-Bendit ging, der Jahre die Vorwürfe bezüglich seiner Werbung für Pädokriminalität ausgesessen hat und sich endlich – endlich – endlich aus der Politik zurück gezogen hat. Er war ein Einpeitscher der Multikulti-Ideologie „nach dem Buche“.
Und Clemens Kuby? Er preist den Dalai Lama an und die tibetische Priesterkaste in vielen Büchern an. Da paßt es doch ganz herrlich dazu, dass seine Schwester, die rechtskatholische Gabriele Kuby, sich von der „Sehnsucht einer Konvertitin nach heiligen Priestern“ angetrieben fühlt.
Da ist ja zu hoffen, dass die Lektüre der Bücher von Clemens Kuby und über seine Spontanheilung (die ihm natürlich – wie jedem – zu wünschen ist) nicht auch noch zu einer Sehnsucht von Konvertiten und Konvertitinnen nach heiligen Priestern“ führt. Davon haben wir genug. Schluss damit.
Danke, Ingo, für die Aufklärung über das Geschwisterpaar Kuby.
Man staunt, wer nicht alles ausgerechnet die Kubys braucht als Argumentationshilfe.
Ingo vergaß zu erwähnen, daß Clemens Kuby ein Neffe Werner Heisenbergs ist.
Zwei Zitate:
Max Planck (1858-1947): „Meine Herren, als Physiker, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft, der Erforschung der Materie widmete, bin ich sicher von dem Verdacht frei, für einen Schwarmgeist gehalten zu werden.
Und so sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms dieses: Es gibt keine Materie an sich.
Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält. Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente Kraft noch eine ewige Kraft gibt – es ist der Menschheit nicht gelungen, das heißersehnte Perpetuum mobile zu erfinden – so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewußten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche – denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht -, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre! Da es aber Geist an sich ebenfalls nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen zugehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selber sein können, sondern geschaffen werden müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: Gott! Damit kommt der Physiker, der sich mit der Materie zu befassen hat, vom Reiche des Stoffes in das Reich des Geistes. Und damit ist unsere Aufgabe zu Ende, und wir müssen unser Forschen weitergeben in die Hände der Philosophie.“ (1)
Hans-Peter Dürr (1929-2014): „Im Grunde gibt es Materie gar nicht. Jedenfalls nicht im geläufigen Sinne. Es gibt nur ein Beziehungsgefüge, ständigen Wandel, Lebendigkeit. Wir tun uns schwer, uns dies vorzustellen. Primär existiert nur Zusammenhang, das Verbindende ohne materielle Grundlage. Wir könnten es auch Geist nennen. Etwas, was wir nur spontan erleben und nicht greifen können. Materie und Energie treten erst sekundär in Erscheinung – gewissermaßen als geronnener, erstarrter Geist. Nach Albert Einstein ist Materie nur eine verdünnte Form der Energie. Ihr Untergrund jedoch ist nicht eine noch verfeinerte Energie, sondern etwas ganz Andersartiges, eben Lebendigkeit. Wir können sie etwa mit der Software in einem Computer vergleichen.“
– Interview im P.M. Magazin (Mai 2007)[13]
Ja, Clemens Kuby ist ein Neffe von Werner Heisenberg. Da er auch ein Neffe von Fritz Schumacher ist, wird anzunehmen sein, dass genauer gesagt werden müsste, dass er ein Sohn eines Geschwisterteils der EHEFRAU von Werner Heisenberg ist, die auch eine geborene Schumacher war, also quasi ein „angeheirateter“ Neffe. Und auch dieser Fritz Schuhmacher hatte es laut Wikipedia mit dem Buddhismus und dem Katholizismus.
Werner Heisenberg hingegen hat sich meines Wissens niemals für Christentum oder Buddhismus ausgesprochen, sondern positive Worte gefunden für Sigrid Hunkes Buch „Europas andere Religion“.
Max Planck war ein großer Mann. Die Mehrheit derjenigen, die ihn zu Lebzeiten und nach seinem Tod verehrt haben (zu ihnen zählte Werner Heisenberg in die vorderste Reihe), sind ihm bei seiner Verteidigung des christlichen Glaubens nicht gefolgt. Im Dritten Reich machte man sich darüber mitunter auch lustig, weil er damit als veraltet und verquastet herüberkam. Auch der damalige „Quell“, die Zeitschrift der Ludendorff-Bewegung, übernahm damals diese Bewertung bestimmter christlicher Aussprüche Plancks als veraltet und verquastet.
Nach dem Dritten Reich war es wieder „zeitgemäßer“, einen Physiker als Befürworter des christlichen Glaubens zu zitieren. (Mag auch sein, dass Planck sich so betont zum christlichen Glauben bekannte, weil er diesen als Gegenkraft gegen das Unmoralische des Dritten Reiches ansah und ähnlich auch nach 1945. Das wäre noch einmal genauer zu recherchieren.)
Wie auch immer. Das gebrachte Zitat von Planck ist eigentlich herrlich – bis auf diese eine Phrase:
„… müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten intelligenten Geist annehmen“.
Damit knüpft er sein Reden über „Gott“ an christliche Gottvorstellungen. Die meisten modernen Physiker haben – auch wenn sie über Gott gesprochen haben (etwa Heisenberg oder Einstein oder viele andere mehr) – es sehr bewusst vermieden und zurückgewiesen, dass eine solche Wortverwendung mit christlichen Gottvorstellungen verbunden würde. Insbesondere Einstein hat dies wiederholt und sehr betont getan, weshalb Richard Dawkins (siehe „Gotteswahn“) und andere moderne Atheisten sich gerne auf die „Religiosität Einsteins“ beziehen, die sie für weitaus eher mit dem modernen wissenschaftlichen Weltbild in Einklang stehend empfinden können, als christliche Gottvorstellungen (eben als: „Gotteswahn“).
Hinter der von Planck genannten Kraft kann also nur ein seiner selbst UNBEWUSSTER intelligenter Geist angenommen werden. So sehr Planck einen solchen auch für unmöglich erklärt. Das allein ist aber – spätestens seit Kant – sinnvoll auszusagen von Seiten der von Planck herbeigerufenen Philosophie zu diesen Fragen.
All diese Erörterungen schließen aber zunächst wenige Schlussfolgerungen in sich in Bezug auf die im Blogartikel erörterte Frage. Es sei denn, man wolle von einer christlichen
Gottvorstellung aus solche Fragen entscheiden. Dann wäre natürlich alles viel einfacher. Dass Planck selbst z.B. tatsächlich an ein Leben nach dem Tod geglaubt hat, würde ich vorderhand nicht für plausibel halten, das wäre aber gerne noch einmal genauer zu recherchieren. Zumal der Tod naher Familienangehöriger in seinem Leben eine große Rolle gespielt hat.
Ich verstehe nicht, warum nur die Gewißheit des Todes am Ende eines langen Lebens die Entwicklung zur Gottesbewußtheit fördern soll.
Ich möchte noch mal den Blick darauf lenken, daß wir während des Lebens ständig dem Vergehen, aber auch dem Werden begegnen. Schließt man eine Tür endgültig, öffnet sich eine neue, der Blick weitet sich für Neues, Anderes. Das ist so spannend. Wir sind eben die Schöpfer, wenn wir wollen, wenn wir es walten lassen. Und ich bin mit dem Todesmuß einverstanden, aber nicht erst am Ende des Lebens, sondern fortlaufend sozusagen.
Bei der Argumentation, daß die Christen das Jenseits (Himmel oder Hölle je nach „Benehmen“) mißbrauchten, möchte ich einwenden, daß die Sicht der Endgültigkeit des Todes doch ähnlich Machtmißbrauch mit sich bringt (also z.B. wenn Du nicht machst, was ich sage, schieße ich und es gibt Dich nicht mehr). „Das gleiche in grün“ sozusagen.
Die Freiheit besteht durch die Anteilhabe am Jenseitserleben (frei von Raum, Zeit, Ursächlichkeit). Und mir stellt sich die Frage: Wo hat diese Freiheit ihr Ende? Begrenzen wir uns unnötigerweise künstlich selbst schon vorher (aus Sicherheitsbedürfnis, Angst vor …, fehlender Vorstellungskraft). Für mich sind die Entdeckungen Hamers deshalb so großartig, weil er uns Freiheit im Gesundheitsbereich „zurückgibt“, gewissermaßen unser Leben selbst in der Hand zu haben (wenn wir die Gesetze der Natur beachten). Aber auch den Glauben an unsere Kraft und Freiheit zu leben, also den Glauben, der sprichwörtlich Berge versetzt (ich meine nicht den an einen persönlichen waltenden Gott) und der uns morgens aufstehen läßt).
Clemens Kuby beschreibt die „Heilung“ seiner von den Ärzten für unheilbar angesehenen Querschnittslähmung: Es ging in erster Linie um die reinigende Kraft der in diesem Augenblick Endgültigkeit (Dramatik!) der Situation, die Neues entstehen ließ. Er hat den Ärzten, die ihn auf die Situation des im Rollstuhlsitzens vorbereiten wollten, gar nicht zugehört, sondern nur in sich selbst gelauscht, gefragt und daraus neu „geschöpft“, mit dem Geist sozusagen. Hätte er auf Prognosen … gehört, wäre vorraussichtlich nichts entstanden. (Und er hat nicht Heilung erwartet! Sie entstand, auf Bildern nicht sichtbar (der Geist überwand körperliche Schranken! aber vielleicht sind die bildgebenden Verfahren nur nicht gut genug), durch die Reflektion seines bisherigen Lebens, die er vorher nicht zuließ, weil es zwar schlecht, aber irgendwie lief.)
Also wer entscheidet, an welcher Stelle unsere Grenzen gesetzt sind? Und ist der Geist vielleicht auch „mächtiger“ als der körperliche Tod am Ende unseres Lebens?
Liebe Irmhild,
ich stimme Deinen Gedanken über das Werden und Vergehen und über die Kraft der Seele voll zu. Dies Werden und Vergehen ist Zeichen des Lebens und seines Fließens.
Schön auch, wie Du beschreibst, wie der Querschnittsgelähmte in sich hineinhorchte und „es“ werden ließ. Er hatte keinen Plan. Und der hätte auch das Ergebnis nicht gebracht. Er überließ dies Werden der Heilung seinen unteren Bewußtseinsstufen, auf die wir mit dem Wollen unseres Bewußtseins kaum Einfluß nehmen können. Er baute – ob bewußt oder nicht bewußt – auf die Einheit von Leib und Seele und vertraute auf ihre Mächtigkeit.
Alles sehr schön, was Du da beschreibst, und schön, daß Du die Fähigkeit entwickelst, die Tiefen des Lebendigen zu schauen.
Aber wohlgemerkt: Das alles spielt sich im Lebendigen, nicht im Toten ab. Die Schöpfung sammelt und bewahrt Gewesenes nicht wie ein Messi für alle Zeiten auf. Sie läßt werden und vergehen. Was vergangen, hat zu seiner Zeit gewirkt. Nun kommt Anderes.
Und ist es nicht schön zu wissen, daß uns dies eine Leben gegeben ist, uns all dessen bewußt zu werden, also Bewußtsein dieses göttlichen Wesens der Schöpfung zu sein, und zwar eine ganz besondere Variante? Das paßt zu dem Willen zur Mannigfaltigkeit, der in der Schöpfung offenbar wird und zu einer Variantenfülle führt, die ans Unendliche „grenzt“.
Sind wir nicht durch das Wissen um unser Lebensende eher angeregt, über den Sinn des Lebens und der Schöpfung nachzusinnen, als wenn wir dächten, ewig zu leben und alles Gute, Schöne, Wahre irgendwann einmal, nur nicht jetzt, wenn es zu unserem Konsumverhalten grad nicht paßt, zu verwirklichen? Ist es nicht schön zu wissen, daß wir mit unserem besonderen, nie dagewesenen und nie wieder daseienden Sein ein ganz besonderes, einzigartiges Bewußtsein des Göttlichen sein können?
Aber davon ganz abgesehen: Der Glaube an ein Leben nach unserem persönlichen Tod ist unvereinbar mit dem Wesen der Schöpfung, mit dem Fließen des Lebens, dem ewigen Werden und Vergehen.
Roemer 11:8 – wie geschrieben steht: „Gott hat ihnen gegeben einen Geist des Schlafs, Augen, daß sie nicht sehen, und Ohren, daß sie nicht hören, bis auf den heutigen Tag.“
Der Sündenfall, liebe Adelinde, genau dieser läßt uns, – da wir vom Baum der Erkenntnis und nicht vom Baum des ewigen Lebens gegessen haben – so ein Verhaltensmuster leben.
Wir glauben nicht und vertrauen nicht – wir wollen gottähnlich sein. Wir wollen erschaffen, entscheiden wie „Er“, über uns und Andere. Wir wollen Wissenschaft, forschen, wachsen im Geist.
Wir sehen und erkennen jeden Tag etwas Neues und gleichwohl erkennt ein Anderer das Gegenteil. Es wird postuliert und gleich darauf verworfen mit der Aussage, jetzt die neueste Erkenntnis zu haben. Dies alles bringt dem Menschen keine Ruhe und Verläßlichkeit und Kraft, keine Nähe zu Gott unserem Schöpfer. Denn wären wir wirklich nur Evoulutionsfrösche, so wäre dieses Leben, das wir miteinander teilen, mehr als dürftig und sinnlos, ja banal.
Samuel Hahnemann (Begründer der Homöopathie) sieht eine unerklärliche Kraft in jedem Lebewesen, eine Kraft die den Menschen zum Leben immer wieder treibt. Er sagt: „Ich nenne sie ,Lebenskraft‘.“ Und ist diese Lebenskraft gestört, haben wir Befindensveränderungen, wird sie stärker oder länger gestört, so werden wir krank bis hin zum Tod.
Die Annahme, man könne sich Gesundheit – sagen wir – erkaufen als Müslifreund oder Veganer, oder spirituelles Denken oder reines In-sich-Kehren ist Hütchenspielerei. Die erklärende Wissenschaft bedient sich selber erdachter Hypothesen. Um sie anzuwenden, vernichtet sie das Phänomen, wie es sich den Sinnen anbietet, und ersetzt es
durch anderes, vom Intellekt erdachtes Schein-Phänomenale (z.B. Kernphysik).
Wenn man Goethe folgt, wird das Phänomen jedoch zum Schriftzeichen im Text der Natur, das es durch rechte Zusammenschau mit anderen solchen zu entziffern gilt. Er nennt das „anschauende Urteilskraft“ und postuliert: Lesen im Buch der Natur!
Bereits ein Gelehrter des 15. Jahrhunderts, Raimundus von Sabunda, erklärte als Qintessenz seiner Lehre, die auch Nikolaus Cusanus und Amos Comenius anerkannt hatten, das Folgende: „Die Menschen sind von dem Standpunkte, der ihnen ursprünglich von den zu ihnen gehörigen Göttern verliehen war, heruntergefallen. Wären sie auf diesem Standpunkte geblieben, sie hätten alles das, was in den wunderbaren Kristallformen des Mineralbereiches, was in den ungeformten Mineralreiche lebt, was in den hundert- und tausendfältigen Formen des Pflanzlichen lebt, was in den Formen des Tierischen lebt im Warmen und Irdischen, sie hätten all das so gesehen, wie es in seiner wahren Gestalt ist…..“
Die bittere Konsequenz aus diesem Sündenfall besteht demnach in der „Verdunkelung“ der wahren Gestalt der Dinge in der Natur. Der Ausgleich konnte nur das Lesen in der Natur sein. Paracelsus nennt das: „durch der Natur Examen gehen“, also kein Interpretieren, kein Vermuten, keine mehr oder weniger abartigen Hypothesen aufstellen, sondern das aufnehmen einer phenomenologische Medizinwissenschaft.
Um in Ruhe und Würde heimzukehren.
Es stehet geschrieben, lieber Lars,
und was geschrieben stehet, ist menschengemacht. Sie selbst trauen dem Menschen lt. Römer 11:8 Erkenntniskraft nicht zu. Was treibt Sie also, dem zu trauen, was geschrieben stehet?
Alles von Menschen Geschriebene, liebe Adelinde, wohl wahr! Wer sollte es sonst machen! Gäbe es einen personifizierten Gott und zeigte er sich, gäbe es keinen Atheisten.
Die Fragen, warum bin ich hier, wohin gehe ich, was erwartet mich nach dem leiblichen Tode, wurde von den Menschen immer gestellt und von ihnen auch beantwortet. Ja, ich glaube diesem Menschen, der da sagt: „Ich will sie mit Blindheit schlagen……..“. Ich glaube diesem Menschen „Clemens Kuby “ (mit seiner Spontanheilung), auch Sokrates‘ Ausspruch: „Ich weiß, daß ich nichts weiß“. Denn ich erlebe es jeden Tag aufs neue.
Natürlich hat der Mensch Erkenntniskraft – leider zu viel, denn würde unser Herz so schlagen, wie wir „erkennen“, wären wir längst unter der Erde.
Meine Frau bekommt des vorhergehenden Tags „difuse Zahnschmerzen, ziehend, Druck mit dem Finger bessert für den Moment, die Witterung war den Tag vorher schwül-warm. im ganzen Haus Luftdurchzug. Das heilende Mittel wurde in einer Potenzstufe 1:50 000 hoch 18 gegeben. Der Zanschmerz hörte nach einer Gabe von 5 Tropfen auf, bis heute. Warum sollte meine Frau lügen, ich glaube Ihr, daß Sie durch ein „Nichts“ geheilt wurde. Sie hat nicht geglaubt, gebetet, rituelle Handlungen vorgenommen. Die Verbalhornung des Glaubens ist eine Mißachtung der Lebenskraft, die hier von einer Feinstofflichkeit eines spezifischen Mittels auf eine spezifische Symtomenäußerung gegeben wurde, und sie hat die Lebenskraft gestärkt – um sich regulieren, zu heilen.
Ja, wo gehen wir hin, wenn wir schon nicht wissen, woher wir kommen. Ist es wie im „Zen-Budismus“, von Lafcadio Hearn in „KO KO RO“ beschrieben, daß sich die Energien dieser von Hahnemann beschriebene „Lebenskraft“ mit der universalen Energie vereinen, verbindeen – neu entstehen und neu verteilt werden!?
Danke für dieses Forum, mit den wunderbaren Beiträgen.
Gruß Lars
Ich würde einmal Laotse und Tschuangtse lesen. Das Unergründliche hat keinen Namen, und wer den Namen nennt, kennt ihn nicht. Ziel ist die Rückkehr in das „Tao“; dort hat der Vollendete Ewigkeit.
Das hat mit allen mir bekannten Religionen nichts zu tun. Da ist kein Dogma, keine Kirche, keine Priesterschaft. Ich denke, auch mit solcher Philosophie/Weltanschauung, damit kann man leben. Nur nicht dem Buddhismus, gleich welcher Richtung, anhangen.
Sehr gut gefallen hat mir, dass Sie beide Seiten zu Wort kommen lassen. Ich denke, man sollte die Argumente der Todesleugner sehr ernst nehmen. Fast alle Religionen lehren ein Weiterleben nach dem Tod, ebenso wie die rechte Esoterikbewegung, die unter anderem im Kopp-Verlag eine Heimat hat.
Im „Triumph des Unsterblichkeitwillens“ geht Mathilde Ludendorff davon aus, dass es ein Weiterleben nach dem Tode nicht gibt. Hierdurch entsteht das Todesproblem, das Mathilde Ludendorff zum Sinn des Lebens führt. Dieser Sinn des Lebens ist gewissermaßen die Sonne, die alle ihre folgenden Werke beleuchtet. So fällt beispielsweise auf die Evolution hierdurch ein völlig neues Licht, aber auch auf die Seele des Menschen, denn diese muss so beschaffen sein, dass der Mensch den Sinn seines Lebens erfüllen kann.
Wenn es aber gar kein Todesproblem gibt, weil wir überhaupt nicht wirklich sterben, dann fällt das Grundgerüst der Ludendorffschen Philosophie in sich zusammen. Daher ist Annika Spilker völlig unfähig die Ludendorffsche Philosophie zu verstehen, da sie das Grundproblem nicht einmal ansatzweise anzusprechen vermag.
Ich behaupte jedoch, dass es sich bei dem Todesproblem keineswegs um ein nebensächliches Scheinproblem handelt, sondern um das grundlegendste philosophische Problem, das man sich vorstellen kann. Man sollte es wirklich ernst nehmen.
Vielleicht ist ein kurzer historischer Rückblick zum Todesproblem ganz hilfreich:
Der bedeutendste Philosoph, der ein Weiterleben nach dem Tode lehrt ist Platon. Er unterschied zwischen Körper und Seele. Der höchste Teil der Seele ist das Erkenntnisvermögen, und die edelste Erkenntnis liefert die Mathematik. Die Mathematik wird von der Seele unabhängig von der anschaulichen Welt hervorgebracht. Das ist nur möglich, weil die Seele ein Vorwissen von der Mathematik in sich hat. Dieses Vorwissen hat sie angeblich vor der Geburt durch eine reine Ideenschau erfasst. Das setzt aber die Unsterblichkeit der Seele voraus.
Dieser Gedanke ist uns heute sehr fremd. Man kann ihn jedoch etwas umformulieren:
Bei allem Wandel im Leben eines Menschen bleibt dessen Ichbewusstsein erhalten. Dieses scheint angeblich der Zeit nicht unterworfen zu sein. Was aber zeitlos ist, kann nicht sterben. Dieser platonischen Gedanke entspricht der Lehre des Christentums und hat über Jahrtausende hin unsere europäische Kultur geprägt.
Da hatte Platons Gegenspieler, Aristoteles, keine Chance. Er war viel realistischer und wies darauf hin, dass die Seele gar nicht unabhängig vom Körper bestehen kann. Es ist völlig absurd, eine Menschenseele in einer Taube oder einem Hammer zu erwarten. Körper und Seele – oder Stoff und Form wie Aristoteles sagt – sind immer miteinander verbunden. Es ist bemerkenswert, dass sich Aristoteles an der Biologie orientiert und nicht an der Mathematik.
Der nächste neue Gedanke stammt von Kant. Er wies nämlich darauf hin, dass die Seele sowohl bei Platon als auch bei Aristoteles unkörperlich ist. Eine Seele ist nämlich das, was einer Leiche fehlt. Doch bereits Virchow wies darauf hin, er habe viele Leichen seziert, doch nie habe er eine Seele gesehen. Das ist nicht verwunderlich, denn sie ist keine räumliche Erscheinung. Aber nach Kant ist Wissenschaft nur im Bereich der räumlichen Erscheinung möglich.
Ich würde diese Aussage heute so nicht unterschreiben, obwohl sie einen wahren Kern enthält, aber wenn man Kant folgt, dann sind die Aussagen von Platon und Aristoteles wissenschaftlich wertlos.
Ob es ein Weiterleben nach dem Tod gibt, ist für uns unbeantwortbar und damit eine Sache des Glaubens. Dem widerspricht Mathilde Ludendorff. Wie Aristoteles kommt sie von der Medizin und damit der Biologie.
Bei Gehirnkrankheiten verändert sich die Seele des Menschen so drastisch, dass es bis zur Auslöschung des Ichbewusstseins kommen kann. Auch die Einnahme von Drogen belegen den Zusammenhang von Körper und Seele. Es zeugt von völliger biologischer Unkenntnis eine Seele unabhängig vom Körper anzunehmen.
Eigentlich sollte damit die Diskussion zu Ende sein, doch das war nicht der Fall und das hängt mit Popper zusammen, der die Philosophie von Kant weiter entwickelt hat. Einen Anstoß zu Kantschen Philosophie lieferte bekanntlich die Gravitationslehre von Newton. Alle führenden Geister glaubten über Jahrhunderte in dieser Lehre absolutes, sicheres Wissen zu finden und Kant versuchte zu erklären, warum das so ist.
Doch dann kam Einstein, der eine völlig andere Gravitationslehre aufstellte, die vermutlich der Wahrheit mehr entspricht als die von Newton. Daraus zog Popper die Folgerung, dass all unser Wissen nur vorläufig ist und es absolut sicheres, beweisbares Wissen nicht gibt.
Diese Lehre wurde von den Todesleugnern eifrig in ihrem Sinne benutzt. Könnte es nicht sein, dass künftige biologische Erkenntnisse ein Weiterleben nach dem Tod bestätigen würden? Woher wissen wir, was morgen sein wird?
Dabei wird vollständig übersehen, dass Popper ebenso wie Kant ein Abgrenzungskriterium zwischen wissenschaftlichen und unwissenschaftlichen Aussagen angegeben hat. Vereinfacht gesagt kann man feststellen, dass nach Kant nur dort Wissenschaft möglich ist, wo es sich um räumliche Aussagen handelt. Daher kann die Seele kein Gegenstand der Wissenschaft sein. Popper formuliert dieses Kriterium schärfer: Wissenschaft ist nur dort möglich, wo angegeben wird, unter welche Voraussetzungen eine Theorie als gescheitert anzusehen ist.
Doch was heißt das für das Todesproblem? Nun bin ich davon überzeugt, dass der Tod endgültig ist. Würde allerdings in Zukunft mein verstorbener Vater zur Tür hereinkommen, dann würde ich ganz gewiss meine Meinung revidieren. Die Annahme, dass mit dem Tod alles vorbei ist, lässt sich daher prinzipiell wissenschaftlich widerlegen. Bislang ist das noch nicht passiert, und es widerspricht all unseren Kenntnissen, aber darauf kommt es nicht an. Wer sich beispielsweise in die Atomphysik vertieft, wird mit den unglaublichsten Tatsachen Bekanntschaft machen.
Doch unter welchen Voraussetzungen würden die Todesleugner ihre Meinung ändern? Was müsste passieren, damit sie sagen, ein Weiterleben nach dem Tod ist nicht möglich?
Meiner Meinung nach gibt es überhaupt gar keine Erfahrung, die sie widerlegen könnte. Aber diese prinzipielle Unwiderlegbarkeit ist nach Popper eine große Schwäche, denn dann kann man wahllos alles Mögliche behaupten. So könnte man beispielsweise die Behauptung aufstellen, es gäbe einen lateinischen Zauberspruch, der richtig aufgesagt alle Krankheiten heilen kann. Widerlegbar ist diese Aussage nicht, da jeder Misserfolg nur beweisen würde, dass der richtige Zauberspruch eben noch nicht gefunden worden ist.
Wie die Todesleugner die Erkenntnisse der Naturwissenschaft verwerfen können, steht es ihnen natürlich auch frei, die Erkenntnislehre von Popper abzulehnen und beispielsweise zu Kant zurückzukehren.
Dann würde ich ein letztes Argument vorbringen: In der Ludendorffschen Philosophie ist die Erscheinungswelt notwendig, um ein Bewusstsein hervorzubringen, welche das Göttliche erleben kann. Das heißt, ohne die raum -zeitliche gesetzlich geordnete Erscheinungswelt gibt es kein Bewusstsein und damit auch kein Gottesbewusstsein.
Die Todesleugner behaupten aber, die Seele des Menschen könne unabhängig von der Erscheinungswelt existieren. Zumeist wird dann noch ergänzt, diese Seele werde irgendwann einmal so geläutert sein, dass sie mit dem Göttlichen verschmilzt und hierdurch zur Gotterkenntnis gelangt. Diese Gotterkenntnis hat aber keinen Zusammenhang mit der Erscheinungswelt mehr. Dann stellt sich die Frage, warum es die Erscheinungswelt überhaupt gibt? Das ist das unlösbare Problem der Todesleugner. Ihre Theorie ist in sich unstimmig.
Daher würde ich die Todesleugner gerne folgendes fragen:
Warum übergeht ihr den Erkenntnisstand der Naturwissenschaft? Sicherlich kann die Naturwissenschaft viele Fragen nicht beantworten, aber ihre Aussagen zum Leib-Seele-Problem sind ganz eindeutig: Ohne Körper kein seelisches Erleben!
Warum orientiert ihr euch nicht an wissenschaftlichen Standards? Wissenschaft muss prinzipiell offen für neue Erkenntnisse und damit für Widerlegungen sein. Was also muss passieren, damit ihr eure Todesleugnung für widerlegt halten würdet?
Warum gibt es eine räumliche Erscheinungswelt, wenn das Gotterleben davon völlig unabhängig sein soll?
Warum missachtet ihr die alltägliche Erfahrung? Wer im Tod nur einen Umzug in eine andere Welt sieht, sollte sich doch freuen zu sterben und nicht alles unternehmen, um dem Tod zu entkommen.
Mit den besten Grüßen
H. Harms
Kaum habe ich Ihnen einige Zeilen geschrieben, dann fällt mir auf, dass ich so viele anderere Gedanken nicht einmal erwähnt habe. Mir fallen in diesem Zusammenhang Epikur bzw. Lukrez ein (Ein Todesproblem gibt es nicht! Für die Lebenden nicht, weil sie leben und für die Toten nicht, weil sie tot sind.), Schopenhauer (Ohne Tod keine Philosophie!), Wittgenstein (Es gibt keine theoretische Lösung des Todesproblems, der Tod muss praktisch bewältigt werden.), Jaspers und Heidegger (Der Tod schärft das Auge für das Wesentliche.).
Sie alle haben sich ja zum Todesproblem geäußert. Aber auch die Dichter insbesondere Shakespeare (Hamlet!), Büchner (Dantons Tod), Kleist (Prinz von Homburg) und Dostojewski fallen mir ein. Hier wird mit erschütternden Worten der seelische Zustand von jungen Menschen wiedergegeben, die dem Tod hilflos ausgeliefert sind.
Natürlich könnte man auch die Äußerungen von zum Tode Verurteilten anführen, die angesichts des Galgens ihre Aufzeichnungen niedergeschrieben haben.
Mathilde Ludendorff hat im Triumph Gilgamesch als Beispiel für den ersten schriftlich überlieferten Todesbegreifer angeführt.
Lieber Herr Harms,
Mathilde Ludendorff braucht für die Erkenntnis des Todes als endgültiges Nichtmehrsein natürlich keine Kronzeugen. Das meinen Sie ja auch nicht. Mathilde Ludendorff denkt einerseits naturwissenschaftlich, andererseits vom Wesen der Dinge aus.
Hier zeigen sich ihr als einer außerordentlich hellsichtigen Philosophin die Stufen der Evolution von der „potentiellen Unsterblichkeit“ der Einzeller bis hin zum Todesmuß der Mehrzeller, das – wie ich oben schon beschrieb – einen tiefen Sinn beinhaltet:
Zum einen ist es ein Wesenszug des Lebendigen, sich unentwegt neu zu gestalten und dadurch sein Fließen zu ermöglichen. Das ewig Gleiche ist Zeichen des Todes.
Zum andern führt es den Einzelmenschen zur Wahrnehmung des Sinnes seines Daseins und zur Verantwortung, hier und jetzt den Sinn des Menschenlebens zu erfüllen als ein Lebewesen, das ausgezeichnet ist, in seiner ganz besonderen Art die Wunder der Natur wahrnehmen und erkennen und das Göttliche darin erleben zu können.
Zum dritten ist allen Lebewesen ein Selbsterhaltungswille eingeboren, der ihr Sterben, ihren Tod unbedingt vermeiden will. Auch aus dieser Gegebenheit leitet sich ein Sinn des ewigen Vergehens im Tode ab, der Antrieb nämlich zur Weiterentwicklung der Arten.
Ich halte es für überaus bemerkenswert, dass man bis hin zu Kant in der christlichen Welt geglaubt hat, in Platons Philosophie einen wissenschaftlichen Beweis für die Unsterblichkeit der menschlichen Seele gefunden zu haben. Von daher ist die Leistung Kants gar nicht hoch genug einzuschätzen.
Niemand hat es seither gewagt, einen philosophischen Beweis für die Unsterblichkeit der Seele mehr vorzulegen.
Kant glaubte, dass wir hierüber niemals etwas Sicheres wissen können. Das ist im Rahmen seiner Philosophie auch gut nachvollziehbar.
Wenn Mathilde Ludendorff Kant hier widerspricht, dann ist das für mich ein Hinweis, dass sie sich schon sehr weit von Kant entfernt hat.
Vielleicht sollte man sagen:
Mathilde Ludendorff schätzt Kants Darlegungen zur „reinen Vernunft“ und deren Grenzen als genial und epochemachend wichtig ein.
Sie hat über Kant hinausgehend jedoch das „gottahnende Ich“, die Wesensschau, als zweites, tatsächliches Erkenntnisorgan erkannt, aus dem heraus sie nun – entgegen Kants Annahme – über das Göttliche gültige Aussagen machen kann.
Aus dieser Wesensschau heraus kann auch die Endgültigkeit des Todes für jeden Mehrzeller klar erkannt werden. DAS Leben braucht, um lebendig zu bleiben, den Wandel, somit das Werden und Vergehen der Einzelerscheinungen. DIE Leben haben also ihre Zeit von ihrer Geburt bis zu ihrem Tod. In dieser Zeit können sie schöpferisch das Göttliche erleben, erkennen und in eigenen Werken und in ihrer besonderen Ausstrahlung gestalten.
Welch eine Bedeutung ergibt sich daraus für das einzelne Menschenleben und welche Verantwortung!
Mathilde Ludendorff hat sich also nicht von Kant „weit entfernt“, sondern ist – auf seinen Erkenntnissen fußend – im Erkennen weiter, viel weiter und entscheidend fortgeschritten.
Dies nur, um Mißverstehen zu vermeiden.
Im Nachlass* von Max Scheler findet sich ein wunderbarer Aufsatz über „Tod und Fortleben“:
„Nur durch die Zurückdrängung des Todesendes aus der Zone des klaren Bewusstseins wächst den einzelnen Nützlichkeitsaktionen jener ‚Ernst‘ und jene Gewichtigkeit und Bedeutsamkeit zu, die ihnen fehlen, wenn der Todesgedanke immer klar und deutlich im Bewusstsein gegenwärtig wäre.“
„Nur eine generelle Verdrängung der evidenten Todesidee durch einen Lebenstrieb macht jene Erscheinung möglich, die ich den ‚metaphysischen Leichtsinn‘ des Menschen nennen möchte.“
In diesem Zusammenhang zitiert Scheler den bekannten Vers:
„Ich lebe,ich weiß nicht wie lang,
Ich sterb’, ich weiß nicht wann.
Ich fahr, ich weiß nicht wohin:
Mich wundert, dass ich so fröhlich bin.“
Diesen Gedanken finden wir auch bei Mathilde Ludendorff.
„Auch scheint die Erfahrung zu zeigen, dass im Allgemeinen die Tendenz zur Verdrängung in dem Maße zunimmt, als wir uns dem Tode faktisch nähern. Es ist auf das äußerste verwunderlich, wie sich Menschen in dem Maße, als sie älter werden, vor der Idee ihres nahen Endes sträuben.“
(Würden Sie das unterschreiben?)
„So gibt es nicht nur einen individuellen Tod, sondern auch einen Rassen- und Völkertod.“
(*Schriften aus dem Nachlass, Band 1, Bern 1957, S.9ff)
Wunderbar, lieber Herr Harms!
Zu zwei Punkten möchte ich was sagen:
A. „Würden Sie das unterschreiben?“ So allgemein ausgedrückt nicht. Ich meine, es kommt auf die Weisheit des Einzelnen an. Wer sich schon früh im Leben mit der Tatsache auseinandergesetzt hat, sterben zu müssen ohne Wiederkehr, der wird wohl im Alter den Tod nicht verdrängen, sondern sich seiner Nähe bewußt sein. Nicht wenige Menschen begrüßen im Alter den Tod als Freund. Arm dran sind die Verdränger.
B. „So gibt es nicht nur einen individuellen Tod, sondern auch einen Rassen- und Völkertod.“ Da sind wir gerade dabei. Geheime überstaatliche Mächte mit ihren jüdisch-christlich-moslemischen Ideen wollen den Denkzwang für die gesamte Menschheit, ohne Rücksicht auf völkische Unterschiede. Diese möchten sie auflösen durch Rassenmischung.
Was heute mit unseren Völkern geschieht, ist von langer Hand vorbereitet:
1. Deutschland ohne Souveränität immer noch abhängig von seinen Feindstaaten.
2. Wehrpflicht abgeschafft
3. Polizei ausgedünnt
4. Grenzen für jedermann geöffnet, Rückführungen selten
5. Undeutsche Bilderberger-Polit-Figuren wie Merkel und vor allem Gauck, der die Menschen aus allen Regionen der Welt zu uns einlädt: „Wir freuen uns auf euch!“ Wer ist hier WIR?
6. Indoktrination mit Schuldkomplex, „Nazi“-Keule, gleichgeschaltete Propagandamedien, Käuflichkeit der Einflußreichen, Geschichtslosigkeit
7. Geld für die gesunden, gutgekleideten männlichen „Flüchtlinge“ ist vorhanden, man spricht von Milliarden aus den Geldbörsen der Reichen aus Ost und West
8. Die eingedrungenen fremden Männer sind samt und sonders mit Handys ausgestattet, mit denen sie sich von einer Stunde zur nächsten über Vorhaben gegen die Einheimischen verständigen können.
9. Hinter den Eingedrungenen steht der klare politische Wille, zu destabilisieren und die eigene Weltanschauung zu etablieren.
10. Den Anfang des jetzt in seine Endphase gehenden Rassemischungs- und Völkervernichtungsprogramms machten die US-Überfälle auf Staaten, die den USA nichts getan haben und nichts anhaben können, genannt Völkerfrühling!
11. Die Europäer, voran die Deutschen, klopfen sich wegen ihrer „Humanität“ für die „Flüchtlinge“, nicht fürs eigene Volk, auf die Schultern. Ihre „Politik“ wird weder den Einheimischen, noch den Fremden, zumal den wirklichen Kriegsflüchtlingen dienen, sondern allen schwersten Schaden zufügen.
12. Nicht zu vergessen: „Europa“ und seine „Rettungen“, wodurch neuer Zwiespalt hervorgerufen wird! Deutschland, das höchstverschuldete Land Europas, ein drittes Mal ausgesaugt.
Liebe Frau Beißwenger,
„Triumph des Unsterblichkeitwillens“ (Mathilde Ludendorff):
Ein großer Wissenschaftler oder Philosoph zeichnet sich dadurch aus, dass er ein grundlegendes Problem gelöst hat. Die Frage, die im „Triumph“ behandelt wird, hat Wilhelm Busch meisterhaft zusammengefasst:
„Mein Lebenslauf ist bald erzählt,
In stiller Ewigkeit verloren
Schlief ich, und nichts hat mir gefehlt,
Bis daß ich sichtbar ward geboren.
Was aber nun? – Auf schwachen Krücken,
Ein leichtes Bündel auf dem Rücken,
Bin ich getrost dahingeholpert,
Bin über manchen Stein gestolpert,
Mitunter grad, mitunter krumm,
Und schließlich mußt’ ich mich verschnaufen.
Bedenklich rieb ich meine Glatze
Und sah mich in der Gegend um.
0 weh! Ich war im Kreis gelaufen,
Stand wiederum am alten Platze,
Und vor mir dehnt sich lang und breit,
Wie ehedem, die Ewigkeit.“
Wenn man das wirklich bedenkt, dann versteht man Camus, der nicht müde wird, die Absurdität dieser Situation zu betonen.
Mathilde Ludendorff verschärft die Fragestellung noch, indem sie in jedem gesunden Menschen einen Selbsterhaltungswillen annimmt, der nach Ewigkeit strebt, nach tiefer, tiefer Ewigkeit, während unser Leben doch zeitlich sehr begrenzt ist.
Nun gibt es aber nach Mathilde Ludendorff ein Erleben, das erhaben ist über die Zeit. „Ob in Wirklichkeit Jahrtausende vergingen oder Augenblicke wird nicht empfunden … das Erleben weiß nichts von Dauer.“ Würde man einen Menschen fragen, wie lange dieses Erleben gedauert hat, „dann gibt es nur ein Wort, das sich mit dem Erlebnis selbst deckt, das Wort: ‚ewig’“. Hierdurch löst Mathilde Ludendorff das Todesproblem und wir können Busch ergänzen:
„0 weh! Ich war im Kreis gelaufen,
Stand wiederum am alten Platze,
Und vor mir dehnt sich lang und breit,
Wie ehedem, die Ewigkeit.“
Und doch, und doch, so scheint es mir,
Als lebte ewig ich schon hier.“
Wer in der Philosophie bewandert ist, weiß, dass dieses Erleben von sehr vielen Philosophen mehr oder minder klar beschrieben worden ist. Schopenhauer verbindet es mit der Schönheit, die sich in der Natur und in der Kunst offenbart, und betont ausdrücklich den ewigen, zeitlosen Charakter dieses Erlebens.
Aristoteles sieht im Streben nach Wahrheit den tiefsten Sinn des Lebens. Durch das Wahrheitsstreben erfassen wir gewissermaßen die ewigen Gedanken Gottes.
Platon hingegen betont insbesondere die Idee des Guten. Im Höhlengleichnis vergleicht er sie mit der Sonne, die wir beim Verlassen der Höhle erblicken. Im Symposion verherrlicht er die Liebe als Weg zum Göttlichen.
Mathilde Ludendorff ist darüber hinaus der Meinung, dass es auch einen göttlich erleuchteten Hass gibt, was sich heute ja nur zu leicht nachvollziehen lässt.
Diese „göttlichen Wünsche“ oder platonischen Ideen bringt Mathilde Ludendorff nun in einen systematischen psychologischen Zusammenhang: nämlich die Wahrnehmung mit der Schönheit, das Denken mit der Wahrheit, die Handlung oder den Willen mit dem Guten und das Gefühl mit Hass und Liebe.
Das Bemerkenswerte ist nun, dass die Lösung des Todesproblems bei Mathilde Ludendorff keine besonderen philosophischen oder naturwissenschaftlichen Kenntnisse voraussetzt. Es ist völlig unabhängig davon und nur dem Erleben zugänglich.
Dieses Erleben bezeichnet Platon als „Teilhabe an der Idee“, Schopenhauer als „geniale Erkenntnis“ und Mathilde Ludendorff als „Gotterleben“. Damit ergibt sich aus der Lösung des Todesrätsels der Sinn des Lebens.
Nun ist nach Kant das Göttliche völlig frei von jeder gesetzlichen Bestimmung. Es ist erhaben über die Kausalität. Schopenhauer und Mathilde Ludendorff übertragen diesen Gedanken auch auf die „geniale Erkenntnis“ beziehungsweise das Gotterleben. Es erfolgt spontan, das heißt frei.
Die Freiheit setzt aber voraus, dass der Mensch unvollkommen sein muss, denn sonst wäre er gezwungen, das Göttliche zwangsläufig zu erleben. Daher muss er auch in der Lage sein, böse und verbrecherisch zu handeln. Das ist Mathilde Ludendorffs Lösung des Theodizeeproblems.
Aus dem Sinn des Lebens lässt sich dann aber auch eine Ethik ableiten. Da das Gotterleben einen Zusammenhang mit dem Schönen, Wahren, Guten und der göttlich gerichteten Liebe zu allem Schönen, Wahren und Guten bzw. dem göttlich gerichteten Hass auf alles Schlechte aufweist, ist das Streben nach diesen Werten moralisch geboten, wodurch das Leben unendlich bereichert wird. Aber hier herrscht Freiheit. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Neben der Moral gibt es noch das Sittengesetz. Es unterscheidet sich grundlegend von der Tugendethik Platons und Aristoteles, die letztlich auf eine Charakterbildung hinausläuft. Sie weist eine lockere Beziehung zur deontischen Ethik Kants auf, die vereinfacht so formuliert werden kann: „Handle so, wie du selbst behandelt werden möchtest.“
Die Ethik Mathilde Ludendorffs, sofern sie das Sittengesetz umfasst, steht in der Philosophiegeschichte völlig einzigartig da. Man könne sie als bewahrende, das heißt konservative Ethik bezeichnen, fordert sie doch die Erhaltung des Einzelnen, der Familie und des Volkes.
Die philosophische Begründung folgt letztlich wieder aus dem Sinn des Lebens und wird teilweise erst in den späteren Werken geliefert.
Lieber Herr Harms,
Ihre Kommentare zur Philosophie Mathilde Ludendorffs, auch mit Blick auf ihre Vorgänger, sind inhalt- und lehrreich und daher in hohem Maße dankenswert.
Eine Kleinigkeit, aber m. E. eine wichtige, hätte ich anzumerken:
Hat Kant wirklich gesagt: „Handle so, wie du selbst behandelt werden möchtest.“? Sie haben, wie Sie anführen, „vereinfacht formuliert“. Aber der Teufel sitzt im Detail, und die Vereinfachungen können zum Gegenteil des Ursprungssatzes führen.
Kant hat gesagt: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ („Kategorischer Imperativ“) Mit andern Worten: Kannst du verantworten, was wäre, wenn jeder so, wie du jetzt, handeln würde?
„Handle so, wie du behandelt werden möchtest“ wäre eine Forderung, die unerwünschte, unangenehme Folgen für die „Behandelten“ haben könnte.
Besser ist die Verneinungsform: „Tue nichts, was du selbst nicht erleiden möchtest.“
Liebe Frau Beißwenger,
ich stelle immer wieder fest, dass ich mit meinen eigenen Formulierungen im nach hinein niemals so ganz zufrieden bin. Sie haben natürlich völlig recht; ich habe Kant nicht ganz fair behandelt. Der „kategorische Imperativ“, der in völlig unterschiedlichen Formulierungen vorliegt, ist eine Bastion der Freiheit. Es ist gewiss kein Zufall, dass K.A. Schachtschneider sich immer wieder auf Kant beruft. Da über Kant aber so viel im Netz zu finden ist, möchte ich keine „Eulen nach Athen“ tragen. Dennoch bin ich Kant zutiefst dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
H. Harms
Eine interessante Diskussion. Was ist denn mit Nahtoderfahrungen, bei denen es nachweislich keine messbare Hirnaktivität mehr gegeben hat und ein auf dem Rücken liegender „Nahtoter“ Informationen Z.B. aus dem Nebenzimmer wiedergeben konnte, die er unmöglich hat wissen können. Raymond Moody oder Elisabeth Kübler-Ross haben da einige interessante Bücher geschrieben; genau wie Rudolf Passian.
Abgesehen davon schließt vieles, was Frau Ludendorff gesagt hat, eine Weiterexistenz nach dem materiellen Tod nicht aus. Auch die Schriften von Prof. Hans Peter Dürr oder Burkhard Heim weisen darauf hin, dass unser heutiges, also „jüdisch-freimaurerisch-materialistisches“ (um einmal bei den Worten der Ludendorffs zu bleiben) Materiebild falsch ist und eine feinstoffliche Existenz durchaus möglich und sogar sehr wahrscheinlich ist. Dass man deshalb aber die Christenkirche als Institution ablehnen kann, versteht sich ebenfalls von selbst.
Noch eine kleine Anmerkung: Es wundert mich übrigens, dass die so „NWO-feindlichen“ Ludendorffs die völlig freimaurerisch durchsetzte „Naturwissenschaft“ und Evolutionstheorie der Moderne derart unkritisch übernommen haben. Mittlerweile ist das gesamte Evolutionskonzept als inhaltlich brüchige Propaganda der Eine-Welt-Strategen entlarvt worden.
Wir wissen schlichtweg bisher nicht, woher der Mensch kommt. Aber vom Urtierchen stammt er definitiv nicht durch Selektion und Mutation ab. Zudem ist die Tendenz, den Menschen heute zu einem von jedem göttlich-religiösen Sinn zu entfernen Konsumzombie zu machen, allgegenwärtig. Daher erforscht die Naturwissenschaft auch Nahtodserfahrungen oder z.B. die Ansätze von Prof. Dürr gar nicht oder nur äußerst widerwillig. Die Menschen sollen ja aus Sicht der Mächtigen weder an ein Weiterleben oder die Wiedergeburt, noch an einen tieferen Lebenssinn überhaupt glauben.