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Zerstörung eines Kultur-Volkes

Unter der Überschrift

Alte Fotos entlarven alte Lügen

veröffentlichte lupo cattivo in seinem Blog Bilder, die er wiederum dem blog effedieffe entnommen hatte und die Adelinde Ihrer Leserschaft nicht vorenthalten möchte. Die Autoren schrieben:

Palästina war „schon“ ein Garten bevor das „auserwählte Volk“ dort eintraf . Es war schwierig, dort überhaupt unkultiviertes Land zu finden. Die Palästinenser hatten ihre internationalen Märkte bereits aufgebaut, die dann von den Israelis 1948 mit der Nationalisierung übernommen wurden.
es gab staatliche Schulen, Fussballmannschaften, Nationalgefühl, Pfadfinder, volle Märkte und einen differenzierten Arbeitsmarkt.
Im Internet findet man dieses Album mit alten Fotos aus  Palästina.
Sie schienen mir interessant im Kontrast zu den immer wiederholten zionistischen Lügen , die universell wie Gold gehandelt werden.

«Ein Volk ohne Land für ein Land ohne Volk» *

Die zionistische Propaganda wiederholt seit einem Jahrhundert, dass Palästina vor dem Eintreffen der Zionisten quasi unbewohnt war.

Aber offenbar gab es da doch ein wenig Bevölkerung.

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Dieses Foto aus Jaffa vom Juli 1908 zeigt eine riesige Menschenmenge vor dem Büro der Lokalregierung (Grand Serai), die den Erfolg der Revolution der Jungtürken und die Absetzung des ottomanischen Sultans Abdul Hamid in Istanbul feiern.

Die türkische Revolution entfachte in Palästina, das eine Provinz des osmanischen Reichs war,  große Hoffnungen auf Parlamentswahlen und eine verfassungsgemäße Regierung.

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Der lebendige und überfüllte Markt (bazar) von Jaffa 1886 in einer Dagherrotypie. In einem geeigneten Apparat konnte diese Technik dreidimensionale Ansichten bieten.

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Sicht auf Jaffa vom Meer, Aufnahme zwischen 1898 und 1914. Eine saubere und zivilisierte palästinensische Stadt voller Aktivität, die damals 70.000 Einwohner hatte, sämtlich Araber.

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ERNTE  Kollektion Matson (1898-1914)

«Die Zionisten haben eine Wüste vorgefunden und daraus einen Garten gemacht»

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Gesamtsicht auf die Pflanzungen von Jaffa , aufgenommen vor 1914.

Es sieht tatsächlich so aus, als ob Palästina bereits ein Garten war vor der Ankunft der Auserwählten. In Wahrheit gab es mit Ausnahme von Dünen und Felsen kaum unkultiviertes Land.

Obst- und Gemüseplantagen, Olivenhaine und Palmen gab es rund um Städte und Dörfer, dank einer intensiven und spezialisierten Landwirtschaft.

«Erst die Zionisten haben wertvolle Pflanzkulturen und fortschrittliche Technik eingeführt»

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Frühe 1920er Jahre: Sortierung der Ernte

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Die Früchte werden in leichtes Papier eingewickelt für den Vertrieb

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Die Kisten mit Obst und Gemüse erreichen auf Booten die Frachtschiffe, die im Hafen von Jaffa ankern für den Export ins Ausland.

Bereits im frühen 19.Jahrhundert waren Südfrüchte das Hauptexportgut Palästinas. Orangen, Limonen und Pampelmusen aus Jaffa waren alltägliche Gegebenheiten auf den Frühstückstischen des britischen Empire.

Die Palästinenser hatten ihre Märkte gut organisiert – dies ist auch der Grund, weshalb der zionistische Staat die Landwirtschaft „nationalisierte“ – was nichts anderes bedeutete, als es den Palästinensern zu rauben – und daraus das Hauptexportgut des neuen Staats Israel machte.

«Rückständige Beduinen, die ohne Zivilisation in Zelten leben»

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Eine Grundschulklasse der christlich-orthodoxen Nationalschule im Jahr 1938.

Offenbar wurden die christlichen Schulen auch von muslimischen Kindern gerne besucht, weil man dort eine ausgezeichnete Schulbildung erhielt.

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Die Schüler der christlich-orthodoxen Schule hatten natürlich auch ein Orchester….

«Es gab niemals einen palästinensichen Staat »

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Die Lehrerschaft der staatlichen Oberschule in Jaffa 1923 (Lyzeum und technische Schule)

Der Professor in der Mitte, westlich gekleidet mit Krawatte, aber mit Fez ist Salim Katul, Autor zahlreicher arabischer Bücher mit wissenschaftlichen Inhalten.

Wenn es niemals einen Staat gab, wieso gab es dann eine staatliche Schule ???

« Ungebildete Halbwilde, die nur die Sprache der Gewalt verstehen»

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Die Tischlerklasse der Sekundarstufe an dieser staatlichen Schule im Jahr 1924.

Inschrift auf der Tür

Wer wenig lernt, hat auch später wenig Bedeutung

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Pfadfinder und „Wölfchen“ der Sekundarstufe im Jahr 1924.

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Die Fussballmannschaft der Schule im Jahr 1923

«Sie hatten keinerlei Nationalbewusstsein…..vorher….»

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Berittene britische Polizisten vertreiben am 27.Oktober 1933 auf dem zentralen Platz von Jaffa eine Protestkundgebung gegen die englische Politik, die die jüdische Einwanderung vorantreibt

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Am gleichen 27.Oktober verprügelt hier die britische Polizei den allseits respektierten palästinensischen Politiker Muza Kazim Pasha al-Husseini, während einer Protestkundgebung gegen die jüdische Einwanderung.

Dieser stirbt 6 Monate später 81-jährig an den Folgen dieser Schläge, von denen er sich niemals mehr erholt hatte.

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Der Beginn der „arabischen Revolte“ gegen die philo-zionistische englische Politik. Die englische Polizei sieht sich auf dem zentralen Platz von Jaffa arabischen Demonstranten gegenüber.

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Englische Truppen durchsuchen Passanten am „Lungomare“ von Jaffa während des arabischen Aufstands 1936.

«Sie hassen uns für unsere Freiheit»

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Englische Repressalien gegen den arabischen Aufstand 1936: Englische Soldaten riegeln mit Stacheldraht die Altstadt von Jaffa ab; dies ist das Vorspiel für die „Straf“-Zerstörung von Häusern der arabischen Bevölkerung.

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Das Ergebnis der Strafmaßnahme: die von den Engländern in Trümmern zurückgelassene Altstadt von Jaffa 1936. So gesehen haben die Israelis lediglich eine Tradition fortgeführt.

«Das sind alles Terroristen, Es gibt keinen mit dem man verhandeln kann.»

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Die Trümmer des Gouverneurspalastes (Grand Serai) , zerstört durch ein Attentat der „Lohemai Herut Israel“, besser bekannt als  «Stern-Bande».

Am 4.Januar 1948 parkten Mitglieder der Sternbande einen Lastwagen mit Explosivmunition verborgen unter Orangen vor dem Palast.

Das Gebäude wurde bis auf die Grundmauern zerstört, darüberhinaus wurden 26 palästinensische Zivilisten getötet.

So gab es niemanden mehr, mit dem man verhandeln konnte.

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24.April 1948: Militante Zionisten der Irgun dringen durch Breschen in palästinensische Häuser ein, die sie zuvor mit Sprengstoff verursacht hatten. An diesem Tag beginnt die israelische Geheimarmee unter dem Kommando von Menachem Begin einen Angriff, der 4 Tage und 4 Nächte dauert, gegen das von Tel Aviv umgebene Wohnviertel  Manshiyeh am Meer mit wahllos abgefeuerten Mörsergranaten.

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Die Auswirkungen des zionistischen Bombardements gegen Manshiyeh.

Der offizielle Bericht vor dem britischen Parlament spricht am 5.Mai 1948  von:

«Wahllosen Mörserangriffe mit dem offensichtlichen Ziel, Panik unter der Zivilbevölkerung hervorzurufen. Die englischen Streitkräfte gingen mit Luftangriffen dagegen vor, sodass die Israelis sich im Lauf des Nachmittags zurückzogen auf ihre vorhergehenden Positionen (…) Am Abend des 30.April wurde der (von den Briten) verordnete Waffenstillstand von israelischer Seite gebrochen (…). Nach einer Schätzung sind 30.ooo Araber aus Jaffa geflüchtet und weitere flüchten derzeit. Der arabische Bürgermeister ist noch in Jaffa und die öffentliche Aufgaben werden -wenn auch mit Schwierigkeiten- erfüllt. (Hansard, House of Commons, 5 Mai 1948, Seite 1.238).

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Ende April  1948: Tausende Araber flüchten vor dem zionistischen Angriff auf Jaffa auf dem Seeweg, nachdem die Straßen von orthodoxen Terroristen der ’Haganah blockiert werden; sie erreichen Gaza, Ägypten, den Libanon als Flüchtlinge (man beachte auf dem Foto den christlich orthodoxen Kirchturm).

«Endlich kann ein Volk ohne Land sich in einem Land  einrichten, in dem es keine Bevölkerung mehr gibt»

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Glücklich lächelnde jüdische Einwanderer aus Europa.

Es ist Anfang 1949, und die armen Opfer haben es sich in den Vierteln von Jaffa  gemütlich gemacht – nach einer „ethnischen Säuberung“.

Übersetzung: l.c.

* ergänzen muss man hier noch, dass es sich schon bei dem Ausdruck „VOLK“ um eine Lüge handelt, weil es ein „jüdisches Volk“ weder gibt noch jemals gab, sondern nur eine Religionsbezeichnung „jüdisch“.

Es gibt ein semitisches Volk, deren Mitglieder verschiedenen Religionen angehörten und andererseits entstammen die jüdischen Religionsmitglieder ganz verschiedenen Völkern.

Adelinde:

Über die Aussagen dieser Anmerkung kann man bestimmt auch anderer Meinung sein. Denn ob ein Volk ein Volk ist, das entscheidet das jeweilige Volk jeweils selbst.

Das erste Bild bei diesem Eintrag, das Frauen zeigt, ist allerdings ein jüdisches. Bei den Bildern, die arabisches Leben zeigen, sind leider ausschließlich Männer zu sehen. Frauen – wie bei Moslems nicht anders zu erwarten – sind in der Öffentlichkeit unsichtbar und fehlen in den Bildungseinrichtungen. Doch dies nur nebenbei.

Für diese Bild-Dokumentation mit den passenden Texten ist den Autoren zu danken. Die Zerstörung des palästinensischen Volkes und der Raub ihres Landes ist ein Verbrechen, das nicht nur Menschen der ganzen Welt empört, sondern auch viele jüdische Oppositionelle.

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Ali Haydar Qudstag 2010 Berlin

Aufruf zur Antikriegsdemonstration zum Qudstag
am Samstag, den 4. September 2010

Treffpunkt: 14.30 Uhr am Adenauerplatz
Wegstrecke ab 15.00 Uhr: über Kudamm, Joachimstaler Strasse, Kantstrasse bis Savigny-Platz (Abschlusskundgebung)

Der Weltkrieg ist voll im Gange, was nun?

Den neuen Teil des dritten Weltkrieges gegen den Iran verhindern und die laufenden Teilkriege beenden!
Terror und Gewalt stoppen, Vertrauen und Frieden verbreiten!
Hass und Feindschaft bekämpfen, Vernunft sprechen lassen!
Die kriegstreibenden Politiker/innen abwählen. Die Demokratie retten!
Vor allem Millionen Menschenleben retten!

Die Antikriegsdemonstration am Qudstag ist der Marsch für den Frieden. Die „Herren der Welt“ suchen anscheinend, nach alten Rezepten aus denm 20. Jahrhundert, den Ausweg aus der selbstverschuldeten Krise in dem Krieg. Die Vernunft sagt uns, dass die Wirtschaft dem Wohlstand und das Militär der Sicherheit für die Menschen dienen soll. Aber wenige tausend unter uns 6,5 Miliarden Menschen verfügen unberechtigter Weise über den größten Teil der materiellen Macht.

Seien es Politiker, Staatsmänner u. Staatsfrauen oder die Mächtigen der Wirtschaft. Sie scheinen fest entschlossen, schrittweise einen dritten Weltkrieg mit Millionen von Toten und weiteren verheerenden Folgen zu führen.

Ein Krieg, der schon 2001 begann und ettapenweise fortgeführt wird. Afghanistan, Irak, Libanon, Palästina, Pakistan, Jemen, Sudan und nun Iran.

Was für ein Zufall, dass alle Teilkriege vom Westen, also von den „freiheitlich demokratischen“ Staaten und ihrem Vorposten in der islamischen Welt, nämlich von Israel, ausgehen. Wiederum rein zufällig wird Krieg gegen die islamischen Länder geführt! Sind wir schon bei der Inszinierung der „Clash of civilizations“?

Oder befinden wir uns bereits mitten in den neuen, modernen Kreuzzügen? Dabei ist eins sicher: Der erste Verlierer des dritten Weltkrieges ist die Demokratie, die dem blutigen Wahnsinn der Mächtigen geopfert wird.

Wir dürfen unser eigenes Schicksal und das der gesamten Menschheit nicht den bösen Kriegstreibern überlassen!

Aus diesem Grunde appelieren wir an alle Buergerinnen, sofern sie noch bei gesundem Menschenverstand sind und nicht von den Medien verzaubert wurden,
an der diesjährigen Qudsdemonstrationen in Berlin teilzunehmen

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