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In ihrer kleinen Sonderschrift Weihnachten im Lichte der Rasseerkenntnis geht

Mathilde Ludendorff

auch dem Sinn des Weihnachtsbaumes nach. In dem Kapitel

Der Weihenachtbaum – die Weltenesche

schreibt sie:

Das Weihenachtfest ist urdeutsch.

Doch es ist überhaupt ein urnordisches Fest.

In Schaffhausen konnte man am 3. Vorweihnachtstag eine schwedische Musikantengruppe um , Nyckelharpa,

„Schwedische Weihnacht im Volkstonmit der Sängerin … erleben.

Die Sängerin aus Malmö, , begeisterte nicht nur durch ihren lebensvollen Gesang, sondern auch durch ihre aus dem Tiefsten geschöpften, heiteren und ernsten Ansagen, mit denen sie durchs Programm führte.

Zu einem der Stücke führte sie die Zuhörer in ihre verschneite Heimat, wohl außerhalb des Stadtgebietes von Malmö. Dort sei „nichts, nur der Sternenhimmel und Stille, absolute Stille“, dort sei Weihnachten.

Mathilde Ludendorff weiter:

Wir erkennen nun den „frommen Trug“ in der Täuschung, die heute noch getrieben wird, wenn man dem Volke sagt, Weihenachten sei ein christliches Fest, und wer sich nicht mehr zum Christenglauben bekenne, der habe gar kein Anrecht darauf, dieses Fest zu feiern.

Zögernd nur haben die Bischöfe der Romkirche unserem Volke nachgegeben, weil es gar zu innig mit der Feier seines artgemäßen Glaubens der Vorzeit verwoben war.

… und – wie man auch bei der „Schwedischen Weihnacht im Volkston“ wieder erleben konnte: noch ist.

Haben wir schon im letzten Abschnitte den tiefen Sinn dieser Feier kennen gelernt, so wollen wir uns nun noch etwas eingehender mit einzelnen mythischen Sinnbildern dieser Feier und der aus ihnen erwachsenen Sitten befassen.

Die Wihe Nahten, die zwölf heiligen Nächte wurden so ernst eingeleitet, wie die Hochzeitfeier unserer Vorfahren.

Lebte doch in unseren Ahnen eine erschütternde Gegenwärtigkeit des Todes.

Sie vergaßen nie das Vergehen, wurden vom Tode nicht, wie die Christen, erschreckt überrascht. So haben sie auch am glücklichsten Tag ihres Lebens, am Hochzeittage, vor allem des Todes gedacht.

 

Niedersachsenhaus (Bild: trip advisor.de)

Wir sehen heute noch in Niedersachsen Häuser, an denen das zweite Tor angebracht ist, das von den jungen Gatten, wenn sie zum erstenmal ihr neues Heim betreten, durchschritten wird, aber dann geschlossen bleibt bis zu der Stunde, in der ihre Totenbahre hinausgetragen wird.

Die jungen, blühenden Menschen gedachten also beim Betreten ihres Heimes am Hochzeittage ihres Todes, weil sie wußten, wann allein dieses Tor wieder geöffnet werden wird, und werteten deshalb ihre Ehe und ihr ganzes Leben an diesem ernsten Freund aller lebendigen Seelen;

die flache Todvergeßlichkeit lag ihnen ferner.

Ganz ebenso leiteten sie auch das liebste, freudige Weihenachtfest ein mit der Julfeier (bekannt aus den Julklappsitten), dem alten Totenfest. Ja, die Sitten und Bräuche der Totenfeier verschmolzen dann später mit denen der Weihenachten.

So wird es heute am letzten Sonntag vor Advent von den Protestanten, von den Katholiken aber schon bei Novemberbeginn gefeiert.

Wir wollen nicht den „alten Germanenglauben“, unbekümmert um die geweiteten und vertieften Naturerkenntnisse, wieder aufrichten, wir wollen deshalb auch nicht sklavisch die alten Sitten des Festes in ihrem Ursinn wiederbeleben, aber der ewige unveränderliche Gehalt der Feier wird uns bleiben, und er wird in der liebsten Sitte, der Sitte des Weihenachtbaumes, den zur Deutschen Gotterkenntnis Heimgekehrten doppelt bewußt.

In Eiseskälte der Wintermonde, bei dem düstern Schein der Fackeln, unter Entbehrungen aller Art und unter Todesgefahren, denen unsere Zeit ferner gerückt ist, harrten die Ahnen der heiligen Zeit, da die Sonne sich wendet und zum ersten Male wieder die kurzen Tage länger werden.

Diese Wiederkehr des Lichtes, die in ihrer zuverlässigen Gewißheit den nahenden Frühling erhoffen läßt, erschien den Ahnen als der größte nur denkbare göttliche Segen, und Dankbarkeit und Freude für die göttliche Liebe, die ihnen durch diese Wintersonnenwende das Leben erleichterte und schützte, erfüllt sie und den Geist der ganzen Feier.

Die Geburt des Lichtes, die Sonnenwiederkehr, verdichtete sich in den dichterischen Legenden, die sie sich erzählten zu der Geburt des jungen Lichtgottes Baldur, des Reinen, des Lieblings aller Götter und Menschen, aller Pflanzen und Tiere, dem niemand gram sein konnte und der nur durch den „blinden Hader“ in seiner Jugend gemordet wurde.

Nichts gemein hat dieser uralte Jahresmythos mit der Idee des Welterlösers von den Sünden der Menschen, dies beweist am besten, daß Baldur nach seiner Ermordung ebenso wie jeder andere, der nicht im Kampfe stirbt, im Helreich zu finden ist.

Aber was bedeutet der Baum?

Ja, was bedeutet der Baum? Er ist unseren Ahnen eines der heiligsten Bilder des Lebens gewesen. Aus Bäumen wurde, so erzählt ihr Mythos, durch das Wundergeschenk des dreieinen Gottes, aus Geist („Wodan“), „Wille“ und dem Empfinden („Weh“) die Menschen geschaffen.

Aber der Baum war ihnen nicht nur Sinnbild für die Menschen, er war ihnen auch heiliges Sinnbild des Gotterlebens in den Menschenseelen …

So wanderten sie an allen hohen Festen und Feiern zu den ehrwürdigsten, edelsten und schönsten Bäumen als zu heiligen Stätten, die würdiges Gottgleichnis sind.

Nun, so mußte das Heim zum Haine werden. Das konnte es freilich gar gut, denn das Heim war ja die  „Halle“, war der heilige Ort des Werdens und Lebens der Sippe und des Wirkens für die Sippe. So war sie auch würdig, den heiligen Baum, das Symbol des Gotterlebens zu Weihenacht aufzunehmen. Stand er erst in der Mitte der Halle, dann wurde sie selbst mit Tannengrün geschmückt, während der 12 Weihenächte war sie in einen Hain verwandelt.

Der einzige Baum, der in der Winterkälte seine Blattnadeln zu erhalten wußte, der Tannenbaum, wurde in den Weihenächten zum „Weltenbaum“, zur „Weltenesche“, aus dem verschneiten Winterwalde wanderte er in die festlich geschmückte Halle, von deren Dache schon seit Beginn des Julmondes das grüne, lichtgeschmückte Sonnenrad herniederhing.

Bild: Blogs Tagesanzeiger

Wenn die Tanne auch den Kleinen unter den Kindern zur lebendigen, frohen Frühlingsfreude und Sommerhoffnung werden sollte, dann mußte in der Nacht vor dem Feste, wenn sie alle schiefen, ein Wunder geschehen. Liebe Mutterhände zauberten dann an die Äste rotwangige Äpfel und Nüsse.

Sinnvoll ist dieser uralte Schmuck für dieses Fest des Jahreswechsels, der Wintersonnwende, der Freude auf die Geburtstunde des kommenden Frühlings, des Baldur und der Sommerhoffnung.

Sinnlos ist dieser Schmuck für die christliche Fälschung des Festes zur Geburtstunde des die Sünder erlösenden Christus.

Doch wenn der Weihenachtbaum den Kleinen ein faßbares Sinnbild der Wiederkehr der Sonne zu dem Norden hin werden soll, dann muß er auch von dem strahlenden Lichte der Sonne einen Abglanz tragen. So leuchten Lichter von allen seinen Ästen und Zweigen. Freilich, mit dem glitzernden Glanze der Sonne können sie sich nicht messen, aber vielleicht wird leuchtendes Goldhaar, von der Mutter über die Äste gestreut, etwas von dem flimmernden Lichte wiedergeben!

So ist der geschmückte Tannenbaum eine Pracht und Herrlichkeit für die Kleinen im Hause und für sie deutliches und faßbares Gleichnis des Sinnes der uralten Feier.

Aber auch die heranwachsende Jugend will ihr besonderes, geheimnisvolles Band zu der Weihenachttanne haben. Es soll nicht nur der Zauber ihrer Frühkindheit über der Feier liegen. Sie träumt dem Bilde der Weltenesche noch weiter nach und gedenkt der wunderbaren Quellen unter den Welteschenwurzeln, aus denen die Menschenseele die Gotterkenntnis schöpft …

Besonders denkt sie an die eine, heiligste der Quellen, zu der die Jugend so manchesmal still hinschreitet, an den Rätseln des Werdens und Vergehens den Sinn des Seins zum ersten Male ahnend, den erst die Reife des Lebens erfassen lehrt …

So zaubert die heranwachsende Jugend im Hause voll Eifer an den Tagen vor dem Feste unter Wurzelwerk und Tannengrün am Fuße des Weihenachtbaumes den heiligen geheimnisvollen Urdborn, dessen tiefe Wasser durch ein Licht am Festabend besonders feierlich und traut beleuchtet sein werden. Ganz wie im uralten Mythos kreisen auf dem See des Urdquells die beiden silberweißen Schwäne, „die Vergangenheit oder das Vergehen“ und „die Zukunft oder das Werden“ bedeutend.

Das ist für sie nun fast der schönste Schmuck des Weihenachtbaumes. Es fesselt sie ihr Kunstwerk nun mehr als die Pracht an den Zweigen.

Mit dem heiligen Urdborn unter der Wurzel des Baumes ist nun auch für die heranwachsende Jugend ein faßliches Sinnbild des geheimnisreichen, tiefen Wechsels der Gezeiten und des Lebens geworden. Er ist nun für sie noch reicher an Bedeutung als für die Kleinen im Hause.

In Düsseldorf: Bis zum heutigen Tage sind Schwäne im Norden Europas heilige Tiere. (Bild: Express)

Ist dann der Weihenachtabend mit all seinem Kinderjubel Wirklichkeit geworden und hat sich die Freude der Kleinen an seinem Lichterglanze, an all den Gaben fast „überfreut“, liegen sie mit fieberheißen Wangen und den schönsten der Spielsachen im Arm schon im Bettchen, dann erzählen die Eltern den Größeren beim Kerzenschein, weshalb denn gerade der Tannenbaum ein so wundervolles Sinnbild ist für Deutsche sittliche Kraft.

Sein zäher Widerstand im Kampfe um sein Sein ließ seine Blätter wetterhart zu Nadeln werden, die nicht der Winterkälte weichen müssen, nicht welken und fallen bei dem ersten Frost, sondern durchhalten im zähen Ringen um das Leben die ganzen langen Monde des nordischen Winters hindurch.

Dieser kämpfende Widertrotz aller Unbill des Schicksals gegenüber, dieser eiserne Lebenswille ist es, der des Deutschen Stärke bedeutet.

Ihn vor allem hat das Christentum in demütigen Duldersinn und Ertragen des Feindwollens umgewandelt.

So nahm man unserem Deutschen Erbcharakter das lebenerhaltende Gegenstück zu seiner so gefährlichen Unfähigkeit zu Argwohn und seiner noch gefährlicheren Neigung, drohendes Unheil als „unwahrscheinlich“, ja unmöglich von sich abzuschütteln, um wieder froh sein zu dürfen, um sich dem innigen Gemütserleben im Einklang mit der Natur und allem Guten und Schönen ungestört zu weihen.

Ja, die Worte der Eltern an die heranwachsende Jugend über das Sinnbild der Tanne am Weihenachtabend können ihr in unseren Tagen Genesung werden von den gefährlichen Einflüssen der fremden Rasse und der fremden Lehre, denn nicht Frühlingshoffnung allein darf in der Seele wohnen! Dicht neben ihr muß das Wissen von den ernsten Winterstürmen des Schicksals, von den drohenden Gefahren und das Wissen vom Vergehen im Tode stehen.

Ging auch die heranwachsende Jugend zur Ruhe, dann läßt der Weihenachtbaum, als Sinnbild der Weltenesche, die Reifen all die glitzernde Pracht seiner Zweige vergessen. Er erinnerte sie an das ernste Wort von der Fährnis des Gotterlebens in der Menschenseele, das die Ahnen in die Bildworte des Welteschengleichnisses faßten, von den Todesgefahren und – von der Gewißheit, daß trotz aller Fährnis dies Gotterleben ewig erhalten bleibt.

Die Worte der Edda schweben im Raume und wirken in die Seelen der Ernsten und Reifen unter dem Weihenachtbaum:

„Missetat, mehr als Menschen wohl meinen,
Und Ungemach duldet die Esche,
Im Wipfel die Hirsche, im Stamm die Verwesung,
Im Wurzelwerk naget der Neidwurm …”

Doch nach diesem erschütternden und nur zu wahren Mahnen klingt das tröstliche Wort der ewigen Hoffnung und Zuversicht:

„Ich weiß eine Esche, die Weltenbaum heißt,
Ein weißlicher Nebel benetzet den Wipfel,
Drauß’ fället der Tau, der die Tiefen befruchtet,
Immer grün steht sie am Brunnen der Urd.“

Edda, Gylfaginning.

Mathilde Ludendorff 1953

Für diese heilige Gewißheit des ewig lebendigen Gotterlebens, trotz aller grausamen Fährnis, ist nun der immergrüne Baum in der Halle, mitten in den drohenden Monden des Winters das liebe und zuversichtliche Gleichnis geworden, und unter diesen Worten

„Immergrün steht sie am Brunnen der Urd“

gleiten die heiligen 12 Weihenächte hinüber in das neue Jahr voll ernster Missetat und Ungemach für unser Volk.

Fortsetzung folgt

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Malin Hartelius
Malin Hartelius
3 Jahre zuvor

Beste Frau Adelinde,
Dürfte ich Sie höflichst bitten mein Foto und sämtliches BildeR, sowie Kommentare von unserem Schwedischen Weihnachtskonzert, aus Ihrem Blog zu entfernen!
Vielen Dank und Freundliche Grüsse,
Malin Hartelius

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