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Deutschland wieder mal im Büßerhemd.

Die Reihe der Bußgänge im Namen Deutschlands wird fortgesetzt. Diesmal bekennt die Bundeskanzlerin vor dem belgischen Volk deutsche Schuld.

Schön wäre gewesen, wenn sie einmal die hauptverantwortlichen Männer genannt hätte, die den europäischen Völkern einen Krieg, den keines der Völker wollte, aufzwangen. Der Wille der Führer europäischer Großmächte war, Deutschland als Großmacht zu vernichten.

Deutschland, umringt von feindlichen Völkern, war im Gegensatz zu den hochgerüsteten Staaten Rußland, Frankreich und England unzureichend gerüstet.

Der geniale General v. Schlieffen hatte 1905 für den Ernstfall eines Zweifrontenkrieges für Deutschland den Plan verfaßt, zunächst im Westen in schnellstmöglichem Waffengang Frankreich als Feindmacht auszuschalten, ehe Rußland im Osten angreifen würde. Dazu sollte das deutsche Heer mit seinem rechten Flügel das französische umfassen und kampfunfähig machen, was bedingte, daß Belgien den deutschen Truppen den Durchmarsch bis zur Grenze zu Frankreich gewährte.

Belgien galt 1914 als neutral. Doch Belgien verletzte selbst seine angebliche Neutralität, indem es sich in seinem Handeln klar ersichtlich gegen die Mittelmächte und auf die Seite der alliierten Feindstaaten stellte und damit den erzwungenen Durchmarsch der Deutschen rechtfertigte, „Überfall“ genannt.

Erich Ludendorff berichtet aus seinem unmittelbaren Erleben im August 1914 in Belgien

Einer, der damals in Belgien unmittelbar Erfahrungen bezüglich der „Neutralität“ Belgiens machte, war Erich Ludendorff. Er schreibt in Meine Kriegserinnerungen 1914-1918, Berlin 1919:

Am 4. August früh erfolgte der Vormarsch über die belgische Grenze … Am gleichen Tage machte ich bei Visé, hart an der holländischen Grenze, mein erstes Gefecht mit.

Es war ganz klar, daß Belgien auf unsern Einmarsch seit langem vorbereitet war.

  • Die Straßen waren so planmäßig zerstört und gesprerrt, wie es nur bei anhaltender Arbeit möglich war. An der belgischen Südwestgrenze [zu Frankreich] haben wir nichts von ähnlichen Sperren entdecken können. Warum hat Belgien gegen Frankreich nicht die gleichen Maßnahmen ergriffen?
  • Die Frage, ob wir die Brücken bei Visé unversehrt besetzen würden, war von besonderer Bedeutung. Ich begab mich zu dem Kavalleriekorps v. der Marwitz, das dorthin angesetzt war. Es kam nur langsam vorwärts, da ein Verhau nach dem andern die Straße sperrte. …
  • Die schönen, großen Maasbücken bei Visé waren zerstört: Belgien war auf den Krieg eingestellt.
  • Am Abend war ich in Hervé, meinem ersten Quartier auf feindlichem Boden. Wir übernachteten in einem Gasthof gegenüber dem Bahnhof. Alles war unversehrt. Wir legten uns ruhig schlafen.
  • In der Nacht erwachte ich durch ein lebhaftes Geschieße, auch gegen unser Haus. Der Franktireurkrieg in Belgien begann. Er lebte am nächsten Tage allerorts auf und hat so ausschlaggebend zu der Erbitterung beigetragen, die diesen Krieg im Westen, im Gegensatz zu der Stimmung im Osten, in den ersten Jahren kennzeichnen sollte.

Die belgische Regierung hat eine schwere Verantwortung auf sich geladen. Sie hat den Volkskrieg planmäßig organisiert.

  • Die Garde civique, die im Frieden ihre Waffen und Uniformen hatte, konnte einmal in diesem, dann in jenem Gewande auftreten.
  • Auch die belgischen Soldaten müssen zu Beginn des Krieges noch einen besonderen Zivilanzug im Tornister mitgeführt haben. Ich sah auf der Nordostfront Lüttichs in den Schützengräben bei Ft. Barchon Uniformen liegen, die die dort kämpfenden Soldaten zurückgelassen hatten.

Solche Art von Krieg entsprach nicht den kriegerischen Gebräuchen.

Es ist unserer Truppe nicht zu verdenken, wenn sie mit größter Schärfe dagegen einschritt. Unschuldige werden mit zu leiden gehabt haben, aber die „belgischen Greuel“ sind eine überaus geschickte und mit allem Raffinement erfundene und verbreitete Legende. Sie müssen einzig und allein der belgischen Regierung zur Last gelegt werden.

Ich selbst war mit dem Gedanken einer ritterlichen und humanen Kriegführung ins Feld gezogen.

Dieser Franktireurkrieg mußte jeden Soldaten anwidern.

Doch Merkel vertritt die Feindseite,

so wie es sich für eine Bundeskanzlerin gehört, deren Volk 70 Jahre nach der Kapitulation seiner Wehrmacht noch immer im Krieg liegt mit seinen Feindmächten, die die Macht haben, mit Feindstaatenklauseln und Vorenthaltung eines Friedensvertrages jederzeit gegen Deutschland kriegerisch vorzugehen, sollte es sich mit den Siegermächten nicht konform zeigen.

Dies weiß die Kanzlerin. Dem Volk wird es verschwiegen. Das Volk wundert sich nur, wie wenig der Amtseid der deutschen Kanzler und der Kanzlerin eingehalten wird, nämlich Schaden vom deutschen Volk fernzuhalten.

Die Bußgänge der Kanzlerin festigen das Minderwertigkeitsgefühl des deutschen Volkes und lähmen seine Abwehrkraft. So soll es sein – nach Meinung derer, die das deutsche Volk ohnmächtig, wenn nicht gar „ausgedünnt“ (Joschka Fischer), schließlich vernichtet sehen wollen.

Doch könnte es sein, daß das Maß der widerlichen Selbsterniedrigung in nicht allzu ferner Zukunft voll ist und die junge Generation sich abwendet, ja aufbegehrt.

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Gerhard Bracke
Gerhard Bracke
10 Jahre zuvor

Staatsraison im Büßergewand auf Kosten der historischen Wahrheit und zu Lasten des deutchen Volkes, das man nur noch als „Mehrheitsgesellschaft“ wahrzunehmen hat: da kann man nur stolz sein auf das erreichte Alter, das immerhin auf ein Leben in reichsdeutscher Zeit verweist.

Wohltuend, die Klarstellung des Zeitzeugen Ludendorff aufgrund eigenen Erlebens Ignornanz und Verlogenheit entgegensetzen zu können.

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