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So begann der Krieg bei Jena und Auerstedt

am 14. Oktober 1806, genau am 47. Jahrestag der Niederlage Friedrichs des Großen bei Hochkirch in Ostpreußen. Dort hatte am 14. Oktober 1758 ebenfalls um 5 Uhr früh die Schlacht begonnen.

Luise reiste am selben 14. Oktober 1806 um 5 Uhr früh von Weimar ab – auf der nun einsetzenden Flucht immer 2 Tage, manchmal nur einen Tag dem Feinde voraus. Am 17. endlich erhält sie die Nach-richt:

Der König lebt, die Schlacht ist verloren.

So hatte Luise 4 Tage lang nur ungewisse, unzutref-fende Nachrichten erhalten, bald frohe, bald schreckliche. Sie litt und mußte – wie sie schreibt – zwischen den Bergen der Hoffnung und den Ab-gründen des Zweifels hindurch. Nach der nun gewordenen Gewißheit sagt sie zu Gräfin Tauent-zien:

 

Königin Luise von Preußen – Farbdruck nach dem Gemälde von Gerhard von Kuegelgen (1772-1820), ehemals Memel, Rathaus, Berlin,

„Wir wollen uns nur recht zusammennehmen, um nicht diesen Schreck in Berlin zu verbreiten.­“

An ihren Mann schreibt sie:

„Du warst mein einziger Ge-danke während der harten und schrecklichen Reise, die ich hinter mir habe. Dich allein zu wissen, ohne mich, ist fürchter-lich. Übrigens hoffe ich, daß noch nicht alles verloren ist … Du hast Truppen, das Volk ver-ehrt Dich und ist bereit, alles zu tun. …“

Sie wünscht ihm, Gott möge

Dir den notwendigen Mut geben und immer mit Dir sein. … Der Herzog ist die einzige Ursache unseres Unglücks, er konnte das Heer nicht führen … Möge Gott Dich erleuch-ten für die Ernennung eines Generals, der würdig wäre, diese herrliche Armee zu füh-ren.

Sie quält sich mit Gedanken, für das Unglück mit-verantwortlich zu sein. An ihren Bruder Georg schreibt sie:

Ich weiß, was ich will, doch es kömmt nichts mehr über meine Lippen, da mein Rat solche fürchterliche Folgen gehabt. Ich weiß zwar wohl, daß es nicht der Sache den Ausschlag gab, allein es wird mir doch vorgesagt, als wäre es so.

Die Folgen beweine ich oft – nicht aber das Prinzip der Handlung und nicht die Handlung selbst. Nie werde ich beweinen, was Ehre und Selbstgefühl heiligten, wohl aber alles ande-re, was das Gegenteil wäre und eben noch viel schrecklichere Folgen haben … wird, nämlich das Überbordwerfen der ganzen Dynastie …

Königliches Palais in Berlin, Ölgemälde von Carl-Daniel-Freydanck

Die Bevölkerung Berlins, die von der Ankunft der Königin hörte, strömte scharenweise nach dem Pa-lais Unter den Linden. Es war schon dunkel, aber immer lauter drängte sich die Menge vor ihren Fenstern. Luise ließ ihnen sagen,

sie sei in Tränen, aber nicht des Schmerzes, nur der Rührung über diese Anhänglichkeit; doch bitte sie um Ruhe.

Stille ging darauf die Volksmenge auseinander.

Ihr Mann schreibt ihr am 15.:

Wir haben Bataille gehabt, und zwar an drei Orten zugleich.

Drei Divisionen seien ohne Plan und ohne Zusam-menwirken in den Kampf geführt worden und hätten sich verblutet.

Johann Gottlieb Fichte (Bild: Wikipedia)

Hufeland berichtet von einer Siegesfeier in Berlin mit Johann Gottlieb Fichte, der seit Jahresbeginn 1806 für die Erhebung Preußens gegen Napoleon aufgerufen hatte. Eine Folge der Falschmeldun-gen!

Indessen war die stolze Armee Preußens nun vor aller Welt blamiert. Sie löste sich einfach auf. Es gab keine Ordnung mehr.

Alles, was noch lebt, läuft einfach herum,

wird berichtet. Der König hatte keinen Einfluß ge-nommen. Und Luise sah, wie die Schwachen jetzt einen Frieden um jeden Preis anstrebten.

An ihren Mann schreibt sie aus Stettin am 20. Oktober:

Bester Freund. Es wäre vergeblich, die Emp-findungen schildern zu wollen, die ich emp-fand, als ich Potsdam und Berlin wiedersah. Das Volk in Berlin, welches glaubte, ich sei gefangen, begleitete meinen Wagen und sammelte sich zu Tausenden am Palais unter meinen Fenstern und schrie immer nach mir.

Nein, solch ein Volk gibt es nicht mehr. 12000 Bürger wollen sich bewaffnen und 1500 von den Vornehmsten außer die 12000 sind ebenfalls bereit, Dir zu folgen und für Dich zu fechten, wo Du willst.

Die Nachricht von der unglücklichen Bataille, statt sie niederzuschlagen, hat sie nur noch mehr erbittert gegen den Feind und ihre An-hänglichkeit, Ergebenheit für Dich, für ihren König und das Vaterland noch vermehrt.

Es ist unbeschreiblich, wie sie Dich lieben, alle Aufopferung bereit zu bringen, ihr Blut und Gut; Kinder und Väter, alles steht auf, Dich zu schützen! Benutze die Gelegenheit ja, es kann was Großes herauskommen.

Nur um Gottes Willen keinen schändlichen Frieden … Auch die Legion der Polen laß nicht außer acht. Der Augenblick ist kostbar, hand-le, wirke, schaffe, überall wirst Du im Lande guten Willen und Unterstützung finden.

Diese Briefe von 1806 sind es, die Treitschke meinte, als er an die Germaninnen erinnerte, die Tacitus beschreibt.

Das Königspaar (Bild: Wikipedia)

Napoleon hetzt und lügt, was er später ununterbro-chen in 23 Bulletins in seinen Zeitungen fortset-zen wird, um Luise die Schuld am Kriege zuzu-schieben und darüber hinaus ihre Ehre zu besu-deln. Kleine Kostproben:

  • Die Verwirrung in Berlin ist außer-ordentlich: alle guten Bürger, die über die falsche Richtung, die der Politik ihres Landes gegeben ist, seuf-zen … Nur ein Schrei ertönt gegen die Königin im ganzen Lande.

  • Die Königin schreibt täglich 20 Briefe, um die Kriegsfackel überall hinzutragen …

In den Gemächern der Königin findet er Briefe von ihr,  wühlt in ihren Sachen herum und posaunt:

Man hat in dem Gemach, das die Königin in Potsdam bewohnte, das Bild des Kaisers von Rußland gefunden, das dieser Fürst ihr zum Geschenk gemacht hat.

Man hat in Charlottenburg ihre Korrespon-denz gefunden, die sie mit dem Könige wäh-rend dreier Jahre geführt hat, und Denk-schriften …, die beweisen wollten, daß man nicht Buch und Rechnung führen brauche über Verträge, die mit dem Kaiser Napoleon geschlossen seien, sondern daß man sich ganz und gar Rußland zuwenden solle.

Diese Stücke sind vor allem historische Stücke. Sie würden beweisen, wenn es noch eines Beweises bedürfte, wie unglücklich die Fürsten sind, welche Frauen auf Staatsange-legenheiten Einfluß gewinnen lassen.

Die Noten, die Berichte, die Staatspapiere waren parfümiert und fanden sich mitten unter Putz und anderen Toilettengegen-ständen der Königin.

Diese Fürstin hatte die Köpfe aller Frauen Berlins erhitzt; aber jetzt sind sie vollständig umgeschwenkt. … Aber dies gute Volk von Berlin ist das Opfer des Krieges, während diejenigen, die ihn verursacht haben, sich gerettet haben.

Ich werde diesen Hof so klein machen, daß er sich gezwungen sehen soll, um sein Brot zu betteln.

Und mit diesem Ehrabschneider und Unhold soll sie ein halbes Jahr später den sog. Frieden von Tilsit verhandeln. Welch eine Zumutung!

 

Bild: Wikipedia

Hufeland begleitet die Königin von nun an auf ihrer weiteren Flucht gen Osten. Die Kinder waren bereits nach Schwedt an der Oder vorausgeschickt worden. Luise begrüßte sie dort. Zu den beiden ältesten Söh-nen, dem Kronprinzen (Friedrich Wilhelm IV.) und dem Prinzen Wilhelm I. (dem späteren Kaiser), wandte sie sich mit der … Mahnung:

 

Kronprinz Friedrich Wilhelm IV. (Bild: akg-images.de)

Ich sehe ein Gebäude in ei-nem Tage zerstört, an des-sen Erhöhung große Männer zwei Jahrhunderte hindurch gearbeitet haben. Es gibt keinen preußischen Staat, keine preußische Armee, keinen Nationalruhm mehr.         

Wilhelm I. (Bild: alamy)

 

 

Ach, meine Söhne, Ihr seid in dem Alter, wo Euer Verstand die großen Ereignisse, welche uns jetzt heimsuchen, fassen … kann! Ruft künftig, wenn Eure Mutter nicht mehr lebt, diese un-glückliche Stunde in Euer Gedächtnis zurück. Weinet meinem Andenken Tränen, wie ich sie in diesem Augenblick dem Umsturz meines Vaterlandes weine! – Aber begnügt Euch nicht mit Tränen allein! Handelt und entwickelt Eure Kräfte!

König Friedrich Wilhelm III. hatte indessen den Ent-schluß gefaßt, die Armee zu verlassen. Er wollte fern vom Wirrwarr des Rückzuges und unbeeinflußt von so vielen einander widersprechenden Ratgebern in Ruhe nachdenken.

Die Nachricht, daß der König die Armee verlassen habe, wirkte allerdings derart entmutigend auf die erschöpften Truppen, daß Offiziere und Soldaten ganz einfach nach Hause gingen.

Das erinnert uns an Ludendorffs Entsetzen, als er 14 Tage vor Kriegsende 1918 hörte, daß der Kaiser (Wilhelm II.) abgedankt habe. Er sah richtig voraus, daß nun aller Kampfgeist im Heer erlöschen würde und dem Feind in unserem Land freie Hand lasse, wie’s ja auch kam.

König Friedrich Wilhelm hatte schon am 15. Oktober von Sömmerda aus um Einstellung aller Feindselig-keiten gebeten. Napoleon lehnte natürlich ab, er werde seine Vorteile bis Berlin verfolgen,

wo der Friede sich leichter schließen lasse als in Weimar. Alles komme auf die Opfer an, zu denen Preußen sich verstehen werde.

Erschrocken bevollmächtigte Friedrich Wilhelm sei-nen Botschafter am 18. Oktober, mit Napoleon nicht nur einen Waffenstillstand, sondern selbst Friedens-bedingungen zu unterzeichnen. Er ist bereit, Han-nover, Bayreuth und preußisches Land links der Weser abzutreten.

Napoleon lehnte ab. Er stellte als Friedensbedin-gung, die preußischen Gebiete links der Elbe zu erhalten und den Verzicht Preußens auf jegliche Verbindung mit anderen deutschen Staaten, dazu eine Kriegskostenentschädigung in Höhe von 100 Millionen Francs.

 

Merian 1652

Inzwischen war das Königspaar in Küstrin zusam-mengekommen. Alle Beteiligten an der Beratung (Hardenberg vom König kühl empfangen, hatte Küstrin gleich wieder verlassen) waren sich darin einig, den Frieden unter den Bedingungen anzu-nehmen.

Königin Luise war unglücklich, habe aber ihre innerste Gesinnung beibehalten.

Ich habe keine Armee mehr,

gestand der König. Er mußte sich ergeben, sandte aber seinen Generalquartiermeisterleutnant Karl von Phull nach Petersburg, um dem Zaren seine Zwangs-lage zu verdeutlichen, die ihn zu einem solchen Friedensschluß nötige.

Der König setzte volles Vertrauen in die Freund-schaft des Zaren, in der Hoffnung, daß er alle Mittel zu seiner Hilfe und zur Verteidigung Rußlands auf-bieten und auch Österreich zur Mitwirkung bestim-men würde. Luise übergibt dem Freiherrn von Benkendorff einen Brief ihrer Hand, den er Zar Alexander übergeben solle:

… Alles hat das Unglück zerstört, nur nicht meine Freundschaft für Sie, lieber Vetter und Freund … Was soll aus uns werden? Wären Sie hier, wüßten wir sicher, welche Folgen diese Nachrichten bei Ihnen haben werden, dann würden wir uns erleichtert fühlen. Allein alles aufs Spiel zu setzen, kann ein König ein solches Wagnis vor Gott verantworten?

Der frühere preuß. Gesandte in München Freiherr von Schladen verzeichnet am 7. November in seinem Tagebuch, daß sich die Königin

mit dem liebenswürdigen Freimut und einer über jedes Ereignis erhabenen Seelengröße gegen ihn ausgesprochen und dabei gesagt habe: „Nur feste Ausdauer im Widerstande kann uns retten.“

Graudenz (Bild: dreamstime.com)

In Graudenz erfährt sie von den niederträchtigen Schmähungen Napoleons in dessen Bulletins und Zeitungen und schreibt an die Gräfin Voß:

… Man erfährt nichts von Berlin. Bonaparte speit Gemeinheiten und Beleidigungen gegen mich aus. Seine Flügeladjutanten haben sich mit ihren Stiefeln auf den Sophas in meinen Goblinsalons in Charlottenburg breitgemacht. … er wohnt im Schlosse. Es gefällt ihm in der Stadt Berlin, aber er hat gesagt, er wolle kei-nen Sand, er werde diese Sandgruben dem König lassen. Und man lebt und kann die Schmach nicht rächen.

Indessen erregten die Verleumdungen gegen die Königin

… nur Entrüstung und Verachtung; die Begei-sterung für die Königin Luise wuchs gerade jetzt ungemein. … Die öffentliche Meinung besaß ein richtiges Gefühl dafür, daß bei Friedrich Wilhelm durch sie und durch sie al-lein die gesunden Empfindungen des Volkes zu Worte kamen. (So der Historiker Hart-mann.)

Die Waffenstillstandsbedingungen Bonapartes bein-halteten auch die Forderung: etwaig schon auf preußischem Gebiet befindliche russische Truppen sollten hinter die Ostgrenze zurückgehen.

Friedrich Wilhelm war unschlüssig. Er dachte in dieser Krise wie in anderen auch schon an Thron-verzicht. Die russischen und englischen Diplomaten in seiner Umgebung in Graudenz und Osterode, sei-ne Verwandten, sein Hof verzweifelten schier über seine Apathie, seine Scheu vor großen und raschen Entschlüssen.

Er sprach von den unglücklichen Ereignissen wie von einer fremden Geschichte, nicht wie von der seinigen; tadelte, als wenn er nicht der Richter der einzelnen und der Lenker des Ganzen wäre, ein Ton, den er seit dem Un-glück des Vaterlandes fast immer annahm. (Berichten Zeitgenossen)

Noch härter läßt sich Gräfin Voß in ihrem Tagebuch am 30. Oktober aus:

Die Unentschlossenheit des Herrn, seine Lau-ne, seine Verblendung für seine Umgebung sind unser Unglück.

Zar Alexander I. (Bild: WDR)

Der Zar kündigte den Anmarsch zweier russischer Armeen an und mahnte:

Vereinigen wir uns inniger als je und bleiben wir treu den Grundsätzen der Ehre und des Ruhmes.

Napoleon verhängte am selben Tage die Kontinen-talsperre gegen England.

Sechs! Wochen nach der verlorenen Doppelschlacht von Jena und Auerstedt endlich entschließt „man“ sich, die Reste der versprengten Armee zu sammeln, alle anderen Verhandlungen abzubrechen und im Bunde mit Rußland, dessen Regimenter die preußi-sche Ostgrenze erreicht hatten, den Franzosen energisch zu widerstehen.

 

Schloß Königsberg (Bild: pinterest.de)

Inzwischen hört Luise von schweren Krankheiten ihrer von ihr getrennten Kinder (Nervenfieber, Ruhr). Gräfin Voß war mit ihnen von Danzig nach Königs-berg übergesiedelt, wo sie im Schloß Wohnung ge-nommen hatten. Mutter und Kinder hatten einander wochenlang nicht gesehen.

Hufeland (Bild: weimar-lese.de)

Hufeland betreut die Kinder, bringt Heilung.

Fortsetzung folgt

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KW
KW
2 Jahre zuvor

Wie ich schon schrieb, hat der europäische Adel zugelassen, daß ein Plebejer in Frankreich die Macht ergreift. Nun haben solche die Macht in ganz Europa. Schauen wir auf die bRD-Regierung—ein Panoptikum. Wenn das die Besten von uns sind, dann taugen wir alle nichts. Ich hätte lieber den Nachfahren von Wilhelm II als diese Gurkentruppe ohne Bildung, Charakter und ohne Bezug zum deutschen Volk. Sie werden vom internationalen Kapital ausgehalten, das auf derselben Stufe steht wie sie, sonst hätten sie besseres Personal ausgesucht.
Ochlokratie nennt man Politik vom Pöbel für den Pöbel. Wer macht dem ein Ende?

Heinrich S.
Heinrich S.
2 Jahre zuvor

Liebe KW,
einen Nachfahren von Wilhelm II., lieber nicht, denn nach dem “Großen Friedrich” ging es — bergab.
Wie wäre es mit Bismarck, dem der Balkan nicht die Knochen eines einzigen preußischen Grenadiers wert gewesen wäre und der gegen Rußland niemals einen Krieg geführt hätte? Der hatte Weitsicht, auch mit der Gestaltung des deutschen Kaiserreiches. In den ersten Weltkrieg hätte – der – sich nicht hineinziehen lassen, auch nicht in den zweiten!!!

Die Welt heute wäre eine andere, eine bessere, vielleicht sogar mit Deutsch als dominierender Sprache wie Anfang des letzten Jahrhunderts in der Wissenschaft. Mit den (guten)Juden hätte er sich arrangiert, denn die hatten durchaus ihre Verdienste und Fähigkeiten.

Ja , —hätte , hätte , hinterher ist man immer schlauer und kann klugscheissen, schade um alles und welch ein Verlust, welch eine himmelschreiende Tragik!!!

Übrigens, Bismarck war Hundeliebhaber ,wie Du und Ich , er kann also kein „Schlechter“ gewesen sein!!!(schmunzel)

KW
KW
2 Jahre zuvor

Lieber Heinrich, warum wurde Wilhelm entmachtet? Lautet ihr Grundsatz nicht: “Entferne immer den Besten?” Er war sehr gut, ich habe seine Autobiographie gelesen. Er liebte das deutsche Volk und wies seine englische Großmutter in die Schranken, als sie ihm Vorschriften machen wollte.
Adelinde, wie ist es möglich, daß Viktoria Luise in ihrer Autobiographie schreibt, daß sie das englische Herrscherhaus fragen mußte, ob sie ins Hannoversche Haus einheiraten darf? Da gab es anscheinend doch eine Hierarchie? Bei Revolutionen gab es keinen Zusammenhalt, auch beim Mord an der Zarenfamilie hat die europäische Monarchie zugesehen.

Heinrich S.
Heinrich S.
2 Jahre zuvor

Liebe K.
Viele Zeitgenossen und Historiker bestätigten, daß Wilhelm II. in mündlichen Reden vor der Menge durchaus zu begeistern wußte:
“So werden seine „lebhafte frische Art“ oder die „Schlagfertigkeit in der Entgegnung“ gerühmt”. (Zit. nach Glaab 2008, S. 209)

Aber nie kam es ihm in den Sinn, daß seine Reden über die Herrlichkeit der Hohenzollern auf brandenburgischen Bühnen in Paris, London, Moskau und der Welt als Beleg für die imperialen Phantasien des Deutschen Reiches verstanden, gedeutet und ausgelegt werden könnten.

Will sagen, er schoß in seinen Reden oft über das Ziel hinaus, hatte 1914 alles in der Hand, aber anstatt mit den Muskeln zu spielen, die er persönlich nicht hatte, ließ er sich durch eingebildete “Nibelungentreue” in diese unheilvolle “Auseinandersetzung” führen. Die Planer im Hintergrund schätzen ihn richtig ein. Ich glaube fest, ein Bismarck wäre nicht in diese Falle getappt!!!

Markwart Cochius
2 Jahre zuvor

Immer wieder ist beachtlich, wie hier Handlungsweisen geschildert werden, die heute genauso gehandhabt werden.
Insbesondere das Herabsetzen, Verunglimpfen von edlen Charakteren, und ist das noch zu wenig, dann wird mit erlogenen Fantasiegeschichten nochmal eins drauf gesetzt.
Das andere, was heute keine Wirkung erzeugt, das ist das Empfinden des Volkes. Damals setzte das Volk um, was es zum Königshaus empfand; heute empfinden viele das Unrecht, das die Regierenden begehen, aber nur die wenigsten stehen dagegen auf.
Trauen unsere Volksgeschwister ihren Empfindungen nicht mehr? Warum? Vielleicht sollten die Volkstreuen darüber mal nachdenken und sich fragen, was gut wäre, um genau diese Gefühlsebene – unsere Seele – wieder zu stärken, sie wieder zur Anleitung ihrer Handlung werden zu lassen.
Es ist erstaunlich, was damals Ludendorff bereits erkannt hat: “Machet des Volkes Seele wieder stark!” schrieb er.
Z.B. singt man in den Kindergärten noch. In den Schulen? Sport ist minimiert in den Schulen, Kampfsport ist tabuisiert! Die oberen Klassen fliegen nach London. Wer organisiert denn mal einen Ernteeinsatz?

Waffenstudent
Waffenstudent
2 Jahre zuvor

Schon 1897 waren die Weltkriege beschlossene Sache!

Robert Vansittart, äh Entschuldigung Lord Robert Vansittart war ein britischer Diplomat und ein bekennender Antideutscher.

Daraus machte er auch keinen Hehl, sondern ließ seinem Hass und seiner Abneigung gegenüber Deutschland freien Lauf. Schon der Spiegel brachte 1958 einen Artikel über ihn heraus, mit dem bezeichnenden Titel “der Antideutsche”, der über seine deutschfeindliche Einstellung keinen Hehl macht, und dies kann man auch an einer ganzen Reihe von Zitaten belegen, weshalb wir uns nicht nur auf eines beschränken werden.

Robert Vansittart hatte als britischer Diplomat während des 2. Weltkrieges einen starken Einfluss auf den damaligen, britischen Premier Winston Churchill, und das wird wohl einer der vielen Gründe sein, warum auch Churchill eine extrem deutschfeindliche Einstellung pflegte.

Vansittarts ganzes Leben war nur von einem Gedanken bestimmt – der Weltgefahr Deutschlands. Ja, Vansittart hatte große Angst davor, dass Deutschland irgendwann mal Weltmacht Nr. 1 werden könnte und mit diesem neuen Status die Weltpolitik bestimmen wird.

Deswegen schrieb er schon während des zweiten Weltkriegs, Zitat:

“Der Wendepunkt der Weltgeschichte kam 1897. In jenem Jahr erklärte Deutschland der Welt den Krieg.”
Denn in jenem Jahr hatte mit der Berufung des Admirals von Tirpitz zum Staatssekretär des Reichsmarineamtes jene verhängnisvolle Flottenbaupolitik Deutschlands begonnen, die das Reich in einen immer schärferen Gegensatz zu England trieb.

Und wir erinnern uns: Schon 1871 plante die Elite drei Weltkriege, der Freimaurer Albert Pike schrieb in einem Brief über diesen Plan, der eine Neue Weltordnung einleiten sollte, dieser Brief kann übrigens heute noch in London besichtigt werden.

Außerdem war Margaret Thatcher der Ansicht, dass Deutschland sich schon seit 1871 mit England im Kriegszustand befinden würde, da Deutschland durch den Sieg über Frankreich 1870 zur zweitgrößten Industriemacht der Welt aufgestiegen ist, das konnte England natürlich nicht hinnehmen, und eben genau diese vielen, kleinen Umstände führten mit zum ersten und zum zweiten Weltkrieg.

Doch das ist natürlich nicht das einzigste, bekannte Zitat von Vansittart, denn er hatte noch eine ganze Reihe anderer, deutschfeindlicher Ausbrüche auf Lager, die wir, ähnlich wie bei Churchills Zitat der Woche, selbstverständlich nicht vorenthalten wollen, hier mal ein paar davon:

„Der Deutsche … war immer der Barbar, der Bewunderer des Krieges, der Feind – heimlich oder offen – der Menschenfreundlichkeit, des Liberalismus und der christlichen Zivilisation, und das Hitler-Regime ist kein zufälliges Phänomen, sondern die logische Konsequenz der deutschen Geschichte, des Deutschen in excelsis.”
“Wenn Hitler scheitert, wird sein Nachfolger der Bolschewismus sein; wenn er Erfolg hat, wird er innerhalb von fünf Jahren einen europäischen Krieg bekommen.”
“Wenn Deutschland zu stark wird, muss es zerschlagen werden.
“Deutschland muss wieder besiegt werden und diesmal endgültig.”
“Karl der Große führte jedes Jahr einen Krieg, weil er nach der Weltherrschaft gierte… Achthundert Jahre sind seitdem vergangen, aber der deutsche Instinkt ist in dieser Hinsicht immer der gleiche geblieben”
“Der Feind ist das Deutsche Reich und nicht etwa der Nazismus, und diejenigen, die das bislang noch nicht begriffen haben, haben überhaupt nichts begriffen.”

Ja, schon heftig, da weiß man mal, woher Churchill seine Propaganda her hat. Aber es gibt noch ein Zitat von Vansittart, welches belegt, was mit die wahren Gründe Großbritanniens waren, in den Krieg einzutreten, Zitat Vansittart:

„Was wir wollen, ist eine restlose Vernichtung der deutschen Wirtschaft.”
Damit ist doch vollkommen klar, warum England hauptsächlich in den Krieg eingetreten ist, denen ging es nämlich weiß Gott nicht nur um Menschenrechte oder Hitler, sondern um die Gefahr, Deutschland könne zu einer wirtschaftlich-mächtigen Weltmacht werden. Und genau das wollten die Engländer natürlich verhindern.

Denn die Welt sollte keinerlei deutsch-imperialistischen Einflüsse bekommen, sondern nur englische und amerikanische.

Die Kontrolle über die deutsche Wirtschaft bekamen sie ja durch die Besatzung auch.

Schade also, dass über die Geschichte bzw. über die Kriegsschuldfrage immer nur so einseitig berichtet wird. Denn auch in eher linken Kreisen sollte man endlich anerkennen, dass Deutschland nicht in allen Dingen alleine schuldig ist.

Quelle: https://www.spiegel.de/politik/der-anti-deutsche-a-66c280b8-0002-0001-0000-000041761367?context=issue

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41761367.html

KW
KW
2 Jahre zuvor

@ Heinrich, Du klebst am falschen Wilhelm-Bild. Mein Interesse an seiner Person wurde vor Jahren durch einen Artikel der JF geweckt. Ich kaufte mir die Autobiographie und machte mir ein eigenes Bild. Er war Deutscher wie ich und Du auch sind, intelligent, fleißig, vorausschauend, aber gutgläubig. Das ist unser Fehler. Wir können nicht einmal so gemein denken, wie unsere Feinde handeln. Es sind auch nicht DIE Engländer—England wird seit Cromwell fremdbestimmt. Die Hintermänner haben ihre englischen Lautsprecher.

er schoß in seinen Reden oft über das Ziel hinaus,

Ich halte dagegen: Er wird falsch zitiert.
https://www.wilhelm-der-zweite.de/kaiser/kritik_hunnenrede.php
Die Hintermänner sitzen hinter europäischen Regierungen, seit 1879 in Frankreich, seit Cromwell in London, seit 1917 in Rußland und seit 1913 in den USA. Sie vertreten die dußlige Ideologie vom Gleichheitswahn und bekommen im gemeinschaftlichen Maskentragen global sogar Recht. Es geht ihnen bei der Mikrobe nur darum, uns alle vorzuführen. Sie haben die Weltmacht.
Auch die Einwanderung betreiben sie überall. Letztes Jahr kamen 1,5 Millionen in die USA. Diese Horden morden und brandschanzen in den Grenzgebieten, nachzulesen im Januarheft des CATO. Die Weltgemeinschaft guckt zu. Warum? Es gibt niemanden, der sie vom Sockel holt, diese Dirigenten aus dem Dunkel. Wer sich ihnen gegenstellt, wird ermordet ohne Folgen, denn sie haben ein Rückzugsgebiet, das nicht ausliefern muß. Sie legen über Jahre ihre Dominosteine, die dann eine Eigendynymik in ihrem Sinne entfalten. Ihr Charakter ist unstet, wir lieben Gewohnheit und Ruhe, daher sind sie immer agil tätig. Sie agieren, wir reagieren seit Jahrhunderten. Die Einwandderung überall wird sich bald entladen, diese Hergelaufenen werden asymmetrische Kriege führen, das war der Zweck, wenn die Europäer sie nicht endlich in ihre ursprünglichen Kontinente verschicken. Anders gibt es keinen Frieden.

Heinrich S.
Heinrich S.
2 Jahre zuvor

Liebe K., wie schon geschrieben, hinterher ist man immer schlauer und kann– „klugscheißen“. (Damit mein(t)e ich mich!!!) Wir wissen, daß schon mit der Reichsgründung, das “Gleichgewicht der Kräfte”, welches Großbritanien für sich auslegte und das in unzähligen Kriegen vordem ein Viertel der Welt unterjocht hatte, gefährdet sah, von hier eine Stimmung des Neides, der Angst und der Gier entstand. Unzählige Aussagen und Zitate gibt es dazu,— Deutschland zu vernichten! Wie wir heute wissen, kann man Kriege nur mit starken Verbündeten gewinnen oder auch verhindern.

Es gab ein Neutralitätsabkommen (Rückversicherungsvertrag 1887) zwischen Deutschland und Rußland, wo Rußland seine Interessen in Bezug auf den Balkan zugestanden wurden. Bismarck hatte ohnehin kein Interesse an diesem unheilvollen Landstrich. Dieses Abkommen wurde leider nicht verlängert.

Nach der Entlassung Bismarcks gab Wilhelm II. dieses weit vorrauschauende Bündnissystem auf und lehnte den mehrfach geäußerten Wunsch der russischen Regierung nach einer Verlängerung des „Rückversicherungsvertrags 1890“ ab!!! Diese Ablehnung verstärkte in Rußland wiederum eine „antideutsche Stimmung“. Nach der Ablehnung begann sich Rußland Frankreich anzunähern, und die Feinde Deutschlands, gerade auch England, konnten jubilieren. Das Ergebnis kennen wir, und ich wiederhole, ein Bismarck hätte es vorausgesehen, dementsprechend gehandelt und entschieden!!!

KW
KW
2 Jahre zuvor

Seit den 2 WK wird jede Forschung erstickt. Der Kaiser war kriegslüstern. Ich habe die Prüfungen von Privatsachulen in HH für die Behörde überprüft. Mein Vorgesetzter war der jüngste Schulleiter in HH. Den haben sie sich zurechterzogen. Wir sehen es bei Baerbock u.a. Man greift sich dumme junge Leute und erzieht sie um, gegen uns. Den Fehler mit AH wollte man vermeiden, denn man sah, daß die Masse ganz schnell national umschwenken kann bei entsprechender Führung und Propaganda. Man braucht Zeit, um sich durch das Geflecht zur Wahrheit zu kämpfen. Auch daran haben die bekannten Feinde gedacht. Denken wir an die grauen Männchen bei “Momo”. Seit 2000 habe ich das Anziehen der Zügel in der Schule erlebt, für jede Handlung im pädagogischen Bereich gab es Minutenvorgaben. Erst durch meine Frühpensionierung hatte ich Zeit zur Lektüre. Mein Sohn gab mir nach 1/2 das Buch von Thorsten Schulte “Fremdbestimmt” ungelesen zurück mit der Frage, wann er das lesen soll.
Zum THema: Wilhelm hatte Vertrauen zu seinem Cousin, dem Zaren, genauso wie zu den Engländern, denen er seinen Flottenbau zeigte. Er wußte aber, daß der Zar immer der Meinung dessen war, der sein Zimmer verließ. Rasputin wurde mit Hilfe der Inselaffen rechtzeitig umgebracht, weil er den Zaren zum Frieden drängte.
Es ist nur so, daß sich alle in der Kriegsschuldfrage gut eingeigelt haben; deutsche Politiker winseln und rutschen auf den Knien. Das Schlachtfeld in Europa haben die zu verantworten, die uns mit dem Maulkorb entstellen. Wie ich heute las, strebt Ungarn nach einer Revision, die wahrlich nötig tut. Es regiert seit 1914 die Lüge weltweit. Narkotisiert wurden wir durch Komfort und Wohlstand. Die einsamen Schreier in der Wüste weltweit will keiner hören. Die Wahrheit ist da, nur muß sie sichtbar werden, aber die Medien sind in den Händen unserer Feinde. Murdoch, Maxwell u.a., die werden nie aufklären.

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