Königin Luise war wie Schiller beseelt vom Geist der Freiheit – 4. Teil
Freitag, 10. Dezember 2021 von Adelinde
Kriegsverbrecher Napoleon und die Schlacht von Jena und Auerstedt
Am 12. Juli 1806 wird be-kannt, daß Napoleon durch Drohung mit seinen Truppen 16 süd- und westdeutsche Fürstentümer zum Austritt aus dem Reich als Rheinbund an sich gebunden hat mit der Auflage, ihm in seinen Krie-gen Truppen zur Verfügung zu stellen.
Das war der Anfang vom Zerfall des „Römischen Reiches Deutscher Nation“.
In Berlin nahm man das keinesfalls als Bedrohung auf, bis 3 Wochen später in der Nacht vom 5. auf den 6. August 1806 in Berlin die Nachricht eintraf:
Napoleon habe England Hannover angeboten!
Jetzt endlich macht der König von Preußen mobil. Luise stimmte uneingeschränkt zu. Für Napoleon hat sie nichts als Verachtung übrig: diesen – wie sie sagt – „abscheulichen Egoisten“, „Teufel“ und „Auswurf der Hölle“.
Am 17. September wurde der Angriffskrieg gegen Napoleon beschlossen. Die Aufrüstung wurde be-schleunigt, und auf allen Landstraßen Preußens marschierten die Truppenkolonnen.
Als Luises Regiment „Königin-Dragoner“ in Berlin eintrifft, nimmt Luise es in Empfang, selbst gekleidet in den Farben des Regiments, und führt es durch Berlin nach Charlottenburg. Dort im Schloß gibt es für die Offiziere des Regiments ein Festmahl.
Zuvor schon hatte im Berliner Schauspielhaus bei einer Aufführung von Schillers „Wallensteins Lager“ das ganze Parterre das Reiterlied mitgesungen:
„Wohlauf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd, ins Feld, in die Freiheit gezogen!“
Überall im preußischen Heer herrscht eine ent-schlossene Stimmung zum Krieg.
Friedrich Wilhelm wünscht, Luise möge ihn ins Feld begleiten. Auch General Kalckreuth bittet darum, den König nicht zu verlassen:
Ich weiß, was ich bitte – ihre Gegenwart ist von größtem Gewicht.
An Zar Alexander I. schreibt sie:
Es muß gut gehen. Die Truppen sind vom schönsten Eifer beseelt, sie brennen vor Be-gierde, sich zu schlagen und vorwärts zu ge-hen; niemals hat es gegen den Feind einen Grimm gegeben, dem vergleichbar, der den Soldaten heute erfüllt, und nicht allein der Soldat, sondern das ganze Volk denkt ebenso und preist den König wegen seines Ent-schlusses, den er gefällt hat.
Die Beweise der Hingebung und der Vater-landsliebe sind wahrhaft ergreifend und geben Mut für die Zukunft.
Das Volk umdrängt ihren Wagen, denn jeder will die Königin von Preußen sehen, so als ob es wüßte, welchen Einfluß sie auf den Entschluß des Königs gehabt hatte. Einmal ruft sie den Leuten zu:
Ei, ihr Leutchen, was lauft ihr mir denn so nach? Ich bin ja auch weiter nichts als eine Soldatenfrau.
Vor Auerstedt begegnet sie dem Herzog von Braunschweig. Luise schreibt ins Tagebuch: Vor Auerstedt
… kam der Herzog von Braunschweig, der mit dem König den Kolonnen gefolgt war, mit sehr ernster Miene an meinen Wagen – der König ging äußerst hingenommen mit traurigem, sorgenvollem Ausdruck vorbei – und sagte mit sehr entschiedener Stimme – es war das einzige Mal, daß ich ihn seine Meinung positiv und energisch in dem Mo-ment aussprechen hörte, wo es zu handeln galt:
„Was tun Sie hier, Madame? Um Gottes willen, was tun Sie hier?“ Ich sagte ihm: „Der König glaubt, daß ich nirgends sicherer bin als hier und hinter der Armee, da der Weg, den ich nach Berlin einschlagen mußte, schon nicht sicherer ist, denn die Franzosen haben Jäger zu Pferde in Ahrenstadt.“
„Aber, mein Gott“, sagte er, „sehen Ew. Ma-jestät das Schloß Eckertsberga vor sich? Dort sind die Franzosen, sie sind hier gegenüber und in Naumburg, und morgen müssen wir hier einen blutigen und entscheidenden Tag haben …“
Luise sagt ihrem Mann, was Braunschweig gemeint hatte. Der König antwortet:
„Wenn dem so ist, dann reise ab.“
Er gab mir die Hand, er drückte meine Hand zweimal und konnte kein Wort dabei hervor-bringen, und so stieg ich auf der Landstraße von seinem Wagen ab und stieg in meinen ein, mitten unter Infanterie, Kavallerie, Kano-nen und Gepäck und Kriegsbeute.
In Begleitung von einem Offizier und acht Kürassieren schlug ich traurig wieder den Weg nach Weimar ein, das ich wenige Stun-den vorher ohne eine Ahnung von der mir bevorstehenden Trennung verlassen hatte.
… Und ohne eine Ahnung, daß dies der Anfang einer monatelangen kräftezehrenden Flucht war.
Aus Weimar schreibt Königin Luise ihrem Mann:
Gott segne Dich auf allen Deinen Wegen, teurer, lieber Freund. Es muß Dir gut gehen, denn Du bist der bravste Mann Deiner Zeit.
… Alle, denen ich begegnete, waren ganz toll vor Freude, als sie hörten, daß die Franzosen nahe und gewiß morgen eine starke Affäre sein würde. Gott stärke Dich! Und gebe Dir eine tüchtig gewonnene Schlacht. Morgen früh um 5 Uhr, den 14., geh ich von hier weg … Es ist nicht der Augenblick, sich auf ir-gendeine Art weich zu machen …
Ich darf Dich noch einmal bitten, nimm mehr Vertrauen zu Dir selber und führe das Ganze, es geht gewiß besser.
Ihr geschlossener Wagen bricht, sie muß in einen offenen umsteigen und bei kaltem, stürmischem, regnerischem Oktober-Wetter weiterreisen zur selben Stunde, als der Krieg beginnt.
Ihr nun folgenden Fluchtweg geht über Auerstedt – Weimar – Erfurt – Langensalza – Heiligenstadt nach Braunschweig; weiter nach Tangermünde – Branden-burg – Potsdam – Berlin – Schwedt – Stettin – Küstrin – Graudenz (die Kinder nach Danzig) – Osterrode/ Ostpreußen – (hinter ihr gehen alle Festungen in Feindes Hand) – Ortelsburg – Wehlau – Königsberg – Memel – Kydullen/Georgenburg – wieder nach Königsberg und Memel, schließlich Tilsit.
Im Hauptquartier von Auerstedt zeigt sich indessen der über siebzigjährige Feldherr Herzog von Braun-schweig überfordert. Er schläft bei der Kriegsrats-sitzung vor Erschöpfung ein.
So fehlt dem Heer die Führung. Den Talrand über der Saale zu erreichen, von wo aus man die Bewegungen des Feindes hätte beobachten können, unterläßt man.
Auch im Hauptquartier Hohenlohes schliefen die Stabsoffiziere, wohingegen Napoleon auf dem Pla-teau des Landgrafenberges bei Jena keine Ruhe fin-den konnte, seine Wachposten kontrollierte und in einer Strohhütte auf dem Windknollenberg über-nachtete, schließlich werde er am nächsten Morgen der „Armee Friedrichs des Großen“ gegenüberstehen.
Dies war der Ausgangspunkt für die Schlacht von Jena und Auerstedt. Napoleon eröffnete um 6 Uhr morgens das Feuer auf die Stadt Jena.
Freiherr von der Goltz, Generalfeldmarschall im 1. Weltkrieg, urteilt über die preußische Kriegführung vom 14. Oktober 1806:
Herausgerissen aus der Friedensroutine …, wußte die Mehrzahl sich nicht zurechtzu-finden.
Niemand wollte befehlen, niemand eine Ver-antwortung auf sich nehmen. Nur die ge-mächliche Befolgung der Ordres, und zwar hauptsächlich nach ihrem Wortlaut, lag in-nerhalb des Ideenkreises dieser Männer, die wohl pflichttreu und tapfer, aber von einer uns heute nicht mehr begreiflichen Unselb-ständigkeit waren.
So wurden in der Schlacht bei Jena und Auerstedt ca. 10.000 preußische und sächsische Soldaten getötet oder verwundet und weitere 10.000 gefangenge-nommen.
Auerstedt setzte ihnen ein Denkmal. Für Jena gab es nur den Napoleonstein auf dem Windknollenberg!
1806 So fehlt dem Heer die Führung.
2021 So fehlt dem deutschen Volk die Führung. Wir haben seit 1945 keine Regierung, nur Statthalter der USA, die die Weißen auf dewm Erdball ausrotten wollen und dem Coudenhouve Callergi-Plan folgen. Seither werden wir vermischt überall, eine räumliche Trennung wurde beseitigt und mit dem Kunstwort „Apartheid“ als Kampfbegriff belegt. Die Werbung suggeriert Vermischung, die Medien präsentieren Personen mit Mischlingskindern, wie Boris Becker und Heidi Klum. Der Plan ist sichtbar, aber die Masse erkennt nichts, die Politik sieht nur das von bestimmten Kreisen angebotene und an sie verteilte Geld für die Ausführung des Coudenhove-Callergi.Planes. Ich nehme schon 20 Jahre keine Waren und Dienstleistungen von Ausländern an, habe einem Schwarzen geraten, nach Hause zu gehen. 600 Euro Geldstrafe folgten, ein Beweis, daß wir fremd im eigenen Land sind.
Schon als Kadett empfand Erich Ludendorff den Dienst in der Ausbildung als einengend, das freie Denken und Entscheiden war nicht erwünscht.
Warum? Auch das Offizierscorps war geführt. Sichtbar macht das Ludendorff in seinen Kriegerinnerungen.
Natürlich war das auch im Corps damals der Fall, das Corps, das gegen Napoleon angetreten ist.
Diese Unselbständigkeit ist auch heute zu beobachten. Wir könnten sie nutzen bei der erforderlichen Aufklärung.
Lieber Markwart,
Ludendorff als genialer Stratege und vor allem Taktiker hat – wie Du ja bestimmt weißt – seinen Soldaten nahegebracht, vor Ort selbständig das Norwendige zu entscheiden. Er förderte also ihre Selbständigkeit, weil er ihnen zutraute, besser zu wissen, was der Augenblick und die unmittelbar vor Augen sichtbare Lage erforderte. Das war segensreich. Ludendorff nannte die Gesamtheit seiner Soldaten „unser stolzes Heer“.
Liebe Adelinde,
endlich bin ich dazu gekommen, das Heft über Königin Luise zu lesen. Vielen Dank dafür!
Bei der Beschreibung der Umstände der Schlacht von Jena und Auerstedt erinnerte ich mich an die ironischen, aber vernichtenden Zeilen von Joachim Fernau darüber in seinem Buch „Sprechen wir über Preußen“. Sie ähneln denen von von der Golz:
„Der König tat das Verhängnisvollste, war er tun konnte: Befangen in Tradition und in ehrfürchtiger Erinnerung an Friedrich den Großen berief er zum Oberbefehlshaber den alten Herzog von Braunschweig. Der Herzog ging auf die Achtzig! Er mußte kutschiert und gestützt werden… . Feldmarschall Graf Moellendorf marschierte auf die Neunzig zu. Von zweihundertachtzig Majoren waren nur fünf jünger als fünfzig Jahre. Sie sollten den noch zopfbehangenen Soldaten mit der Fahne und dem Säbel voranstürmen. … Die berühmte Doppelschlacht von Jena und Auerstedt ist als ein Meisterstück Napoleons in die Historie eingegangen. Die Wahrheit ist eine andere und so grotesk, daß sie wie ein Treppenwitz der Weltgeschichte klingt. Friedrich der Große hätte die Schlacht mit verbundenen Augen gewonnen.“
Ich habe mich noch nicht eingehend mit der Vorgeschichte beschäftigt, aber es scheint Parallelen zur Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zu geben, als die von Ludendorff dringend geforderte Stärkung der deutschen Wehrkraft abgelehnt, verwässert und hintertrieben wurde. So hat man wohl auch in Preußen alles unterlassen, was die eigene Wehrkraft hätte stärken können. Dazu kam der Verrat durch interessierte Kreise. Leider kann ich hier keine Bilder einfügen, empfehle aber einmal in zwei Bücher zu schauen:
– Gerhard Gieren, Der freimaurerische Kriegsverrat von 1806, Ludendorffs Verlag 1939
– Hein Gürtler, Deutsche Freimaurer im Dienste naoleonischer Politik, Verlag für ganzheitliche Forschung und Kultur, 1988
Ohne den Verrat ist wohl auch der Fall der preußischen Festungen nicht zu erklären. Fernau schreibt:
„Die Festungen fielen wie die Blätter im Herbst. Auch die stärkste, Magdeburg, versehen mit 20000 Soldaten, 800 Offizieren und 800 Kanonen ergab sich ohnen einen Schuß, als Marshall Ney mit 10000 Mann vor den Toren erschien. Der einzige, der sich in der Beratung zur Wehr setzte, war ein zweiundsiebzigjähriger General. Der Kommandant fuhr ihn an: ‚Sie sind hier der Jüngste! Halten Sie den Mund, bis Sie gefragt werden! Daß es auch anders ging, bewiesen Kolberg, Graudenz, Glatz und andere Städte. Die Geschichte von Kolberg ist berühmt geworden, vor allem durch das langweilige Theaterstück von Paul Heyse. Allerdings waren die heldenhaften Verteidiger auch keine Adligen, sondern Bürger, wie jener Joachim Nettelbeck.“
Wer das alles nicht weiß, wie heute die Leute in der BRD-Regierung, „bleibt im Leben unerfahren, mag von Tag zu Tage leben“ (Goethe), treibt aus Dummheit oder Verrat zum Kriege und wird erneut zum Verhängnis für das Deutsche Volk und seine Lebensgrundlagen.