Einsatz für die Wahrheit um Beethoven
Samstag, 15. September 2012 von Adelinde
Elisabeth Galle,
Musikpädagogin an einer Realschule, wirbt unermüdlich für die Durchsetzung der Wahrheit über Beethovens große Liebe zu Josephine Brunswick und damit über ihn als einen zutiefst liebens- und bewunderungswürdigen Menschen, einer Wahrheit, der Beethoven-Forscher wie Thayer, La Mara, Goldschmidt u. a. schon nahegekommen waren, ehe Marie Elisabeth Tellenbach und nach ihr Rita Steblin und John E. Klapproth das Mosaik der Indizien und Beweise zu einem ganzen Bild überzeugend zusammensetzen konnten.
Elisabeth Galle hat sich am Gespräch über das Thema „Beethoven und Josephine“ mit mehreren spannenden Kommentaren beteiligt, ist insgesamt mit der Berichterstattung im „Adelinde-Gespräch“ zufrieden und schreibt jetzt bezüglich
Alexander Wheelock Thayer:
Besonders gefreut hat mich aber auch, daß der erste Beethoven-Biograph Thayer hier vorgestellt wird und eine berechtigte Würdigung erfährt. Ich habe nicht gewußt, welch hoher Verdienst diesem grundanständig arbeitenden Wissenschaftler doch zukommt, und freue mich irgendwie für ihn, daß er wieder „auf der Bildfläche“ erscheint – auch in seiner Bedeutung als „Gegenentwurf“ zu den vielen unseriös arbeitenden Musikforschern, wie sie sie z.B. Frau Tellenbach und Herr Klapproth entlarvt haben.
Galle hat die Bücher von Tellenbach und Klapproth stets in der Tasche, wenn sie verreist und Konzerte besucht, um sie wichtigen Menschen wie z. B. den Musikinterpreten zu zeigen. Sie berichtet von zwei Erlebnissen. Zuerst mit der
Pianistin Lotte Jekeli:
Ich möcht Ihnen noch kurz von einem Erlebnis Ostern 2012 in Eisenach erzählen. Ich habe dort bei einem Besuch im kleinen Reuter-Wagner-Museum eine ältere Pianistin üben sehen. Ich erkundigte mich und erfuhr, daß sie am nächsten Tag unter anderem die Appassionata spielen würde. Aufgrund ihres hohen Alters dachte ich, das könnte interessant sein, die Appassionata mal von jemandem zu hören, der über viel Lebenserfahrung verfügt.
Diese Appassionata wird mir unvergeßlich bleiben, mittendrin hörte ich eine ganz klare Josephine-Anrede. Hinterher ging ich zu ihr und sagte: „Sie haben auch das Josephine-Motiv erkannt, nicht?“ – „Aber natürlich!“ war ihre mit Nachdruck ausgesprochene Antwort.
Ich zeigte ihr das Tellenbach-Buch. Sie kannte es nicht, und ich gab ein paar inhaltliche Hinweise, die sie mit großem Interesse anhörte. Sie notierte sich den Namen. Die Pianistin war Lotte Jekeli. Sie war eine ganze Zeitlang die pianistische Begleiterin von keinem Geringeren als Fischer-Diskau, wie ich in der kurzen Vorstellung ihrer Person zu Beginn des Konzertes erfuhr.
Ich habe eine CD mit der Appassionata von Lotte Jekeli gekauft und fand auf der Rüchseite des Booklets eine Würdigung seitens des Pianisten Arturo Benedetti Michelangeli …: „Ich habe in Lotte Jekeli eine Pianistin mit seltener musikalischer Sensibilität getroffen“. Ich auch!
Sie „Siebenbürgische Zeitung“ bringt in ihrer Ausgabe vom 10.6.2007 eine Kurzbiografie der Pianistin.
Doch Elisabeth Galle berichtet weiter, und zwar über ein
Erlebnis mit dem Rossini-Dirigenten Alberto Zedda:
Eine andere Geschichte betrifft den Rossini-Dirigenten Alberto Zedda (84). Ich hatte ihm Weihnachten 2011 in Antwerpen, anläßlich einer Aufführung der Oper „IL viaggio in Reims“, eine englischsprachige Ausgabe des Klapproth-Buches geschenkt. Bereits im Januar sah ich ihn in Berlin wieder, wo er in der Deutschen Oper einige Tancredi-Aufführungen leitete.
Als ich ihn nach der Oper aufsuchte, war das erste, was er sagte: „I’ve red the book“. Er zeigte sich sehr beeindruckt und war vor allem erstaunt darüber, daß die Brunsvick-Schwestern die Klavier-Sonaten von Beethoven überhaupt spielen konnten. Ich sagte, daß es wohl eine Frage des Tempos sei, vorauf er zustimmend nickte: „Probably „. Dann sprachen wir noch einige Zeitlang über die 9.
Er hat übrigens ein Buch über Rossini fertig geschrieben, das aber noch nicht veröffentlicht ist. Sobald es erschienen ist, wollte er mir ein Exemplar schicken: „You“ll get the first Exemplar“.
Das hat sie verdient, die versierte, treue Beethoven-Freundin unserer Tage!