Das Lebensende des Freiheitskämpfers Weking
Sonntag, 28. August 2016 von Adelinde
Widukind-Wittekind-Weking war der letzte große Freiheitskämpfer, das letzte Bollwerk gegen die völkerzerstörende Macht Roms, der Karl der Franke mit Feuer und Schwert Eingang verschaffte in unser Land.
Weking unterlag und mußte sein Leben in die Hand des Feindes geben. Der begann sofort mit dem heute altbekannten Mittel des Totschweigens und der Lüge.
Es wurde behauptet, Weking habe sich taufen lassen und sei zum Christentum übergetreten. Welch eine für das Volk entmutigende Darstellung! Konnte sie stimmen? Mitnichten!
Was aber geschah mit Weking?
Adelinde zitiert in ihrem Netz-Eintrag http://www.adelinde.net/11308/der-grose-wer-ernennt-wen-zum-grosen/:
den Kirchenhistoriker Hauck:
Sichere Nachrichten über den Ausgang Wittekinds fehlen.
Das hat sich durch eine Zuschrift des Historikers Dr. W.-D. Tempel als überholt erwiesen. Dr. Tempel schreibt (auch die folgenden Zitate stammen von ihm):
Widukinds Ende ist seit einigen Jahren geklärt.
Der Historiker Prof. Gerd Althoff entdeckte in den Klosterbüchern von Reichenau, daß Widukind mit einer Anzahl weiterer Sachsen dort weit weg von Sachsen – vermutlich von Karl persönlich – eingeliefert und wie der Bayernherzog Tassilo den Rest seines Lebens (noch 40 Jahre) in Klosterhaft verbringen mußte.
Karl hatte ihn unter Zusicherung freien Geleits zu Verhandlungen nach Avigny eingeladen, wo er sich angeblich taufen ließ.
Aber entgegen der Zusicherung muß Karl die sächsische Delegation gefangen genommen haben.
Das war auch in damaliger Zeit ein Rechtsbruch und kriminell.
Die fränkischen Quellen erwähnen Widukind nach seiner angeblichen Taufe absolut nicht mehr.
Doch:
In den Lebensbeschreibungen der Königin Mathilde, Gemahlin König Heinrichts I., wird ihr berühmter Ur-ur-ur-urgroßvater erstmalig wieder ausführlich erwähnt.
… Widukind werden darin lauter gute Taten angedichtet. Er soll nach seiner Taufe ein frommes Leben geführt und zahlreiche Kirchen und Klöster gestiftet haben.
Die fromme Betschwester Mathilde
… hat vermutlich selbst für die Darstellung und Verbreitung dieser Legenden gesorgt, um den „Makel“ des heidnischen Stammvaters zu tilgen.
Man riecht förmlich den süßlichen Weihrauch der katholischen Kirche, hinter dem der eiskalte Machtwille Roms steht.
Die damalige Umerziehung des Volkes machte – wie die heutige – vor keiner List und Lüge Halt.
Undenkbar ist bei dem Charakter und Einsatz Wekings, daß er zu Kreuze gekrochen wäre. Nach wie vor gilt:
Es gibt nicht den allergeringsten Hinweis und keine Wahrscheinlichkeit dafür, daß ein Sachse mit dem Charakter des Widukind nach der brutalen Eroberung und Missionierung seiner Heimat aus Überzeugung Christ geworden wäre.
Die Forschung hat somit die Annahme bestätigt, daß Widukind nicht im Rückgrat zu brechen war. Wohl darum ließ man ihn – eiskalt, unmenschlich, gewissenlos – 40 Jahre in Klosterhaft schmachten.
Mich erinnert das an die 40 Jahre Einzelhaft des Friedensfliegers Rudolf Heß,
der ebenfalls durch eine eiskalte erbarmungslose Machtelite seelischen Qualen ausgesetzt worden ist.
Ich finde, es sollte nicht unbeachtet bleiben, dass sich in der Stadt Enger und ihrer Umgebung eine Fülle von Volkssagen erhalten haben, deren historischer Kern nur dann Gehalt hätte, wenn Widukind dort weiter gelebt hätte als Christ und tatsächlich Kirchen gebaut hätte. Darüber kann man nicht achtlos hinweg gehen, zumal diese Sagen nicht „ausgedacht“ klingen. Wer sollte sich eine solche Fülle von Sagen und Volksbräuchen „ausdenken“?
Zusätzlich kommt aber hinzu, dass man in den ersten Kirchen oft die Stifer bestattet wurden. Und ein solchen Stiftergrab fand sich auch in der Kirche von Enger. Alle wissenschaftlichen Auswertungen bislang (auch anthropologische und genetische) stehen nicht im Widerspruch, sondern würden gut ergänzen, was durch historische Quellen und Sagen überliefert ist, dass nämlich Widukind selbst mit seinem engsten Gefährten und einem jüngeren Neffen dort bestattet ist.
Die Knochen der dort Bestatten (der älteste über 50 Jahre alt) weisen auf Reiterkrieger, die ihr Leben lang und bis zum Schluss sehr viel im Sattel gesesessen sind und „Schwertarme“ hatten, sie haben Knochen wie heutige Bodybuilder. All das halte ich für faszinierende Ergebnisse, über die man nicht leichtfertig hinweggehen sollte.
Widukind war der letzte bedeutende deutsche Antichrist vor Friedrich Nietzsche. Wohl wahr. Aber ihm stand nicht das Weltbild eines Friedrich Nietzsche zur Verfügung, nicht die Geistesgeschichte, auf die Friedrich Nietzsche aufbauen konnte.
Die germanischen Stämme sind oft überraschend schnell zum Christentum übergetreten. Nicht in allen Stämmen ist Widerstand erkennbar. Wir wissen, welche tolerante zum Beispiel Haltung Theoderich der Große gegenüber dem Christentum hatte. Ich denke, die 30 Jahre Widerstandkrieg gegen die Christianisierung sind genug, um Widukind auch weiter als einen bedeutenden deutschen politischen und geistigen Führer gelten zu lassen, auch wenn er am Ende dieser 30 Jahre sich in das Unvermeidliche sollte geschickt und weiter seinem Volk als Reiterkrieger gedient haben.
Allerhand weitere Auskünfte zum Thema finden sich auch auf der Internetseite des sehr ordentlich wissenschaftlich arbeitenden Widukind Museums in Enger
http://www.widukind-museum-enger.de/
und auf Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Widukind_(Sachsen)