Alles schon dagewesen: Kurt Tucholsky 1930 zur Weltwirtschaftskrise
Sonntag, 8. Mai 2011 von Adelinde
„Die Weltbühne“
brachte 1930 während der damaligen Weltwirtschaftskrise ein Gedicht des deutsch-jüdischen Freigeistes Kurt Tucholsky, wie er es treffender auch auf unsere derzeitige Weltwirtschaftskrise nicht hätte schreiben können:
Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen – echt famos!Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.Trifft’s hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken –
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!Soll man das System gefährden?
Da muß eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.Für die Zechen dieser Frechen
hat der Kleine Mann zu blechen
und – das ist das Feine ja –
nicht nur in Amerika!Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen –
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird’n bißchen Krieg gemacht.
Ganz recht, so erlebten wir’s damals, so erleben wir’s jetzt. Die kleinen Mädchen auf dem Foto sehen vergnügt aus, trotz der Armut, die ihnen u. a. die Weltwirtschaftskrise in der Weimarer Republik beschert hat. Sie wissen nicht, was sie knapp zehn Jahre später als junge Frauen durchzustehen haben werden, wenn sich in Deutschland
die Massen das mal nimmer bieten lassen, der Ausweg längst bedacht
und wieder einmal
’n bißchen Krieg gemacht
sein wird. Manche von ihnen werden das anglo-amerikanische Bombeninferno dann nicht überlebt haben.
Die Staaten, die im System nicht mittaten und mittun, werden heute wie damals von denen, die die Regierungen „in der Hand haben“ und die „Sprachregelungen“ besorgen, kurzerhand als „Schurkenstaaten“ bezeichnet.
Mögen deren Führer vielleicht auch manchen „Dreck am Stecken“ haben – doch wie viel schrecklicher sind die Untaten jener Scheinheiligen und Heuchler, jener demokratisch nicht gewählten, aber dennoch die Demokratien Beherrschenden, jener Kriegstreiber, Börsen- und Medienhaie, jener „Frechen“, die die ganze Welt belügen, um sie von sich abhängig zu machen und auszubeuten.
Wo das Leben der angeblichen „Schurkenstaaten“ aufzublühen begann, weil sich ihre Volkswirtschaften vom Weltfinanzkapital und dessen Zinssystem unabhängig entwickelten, wurden ihre Führer verteufelt, das Volk verhetzt und ins Chaos gestürzt.
Lesen Sie dazu Näheres bei Scribd.
Mich haben dort drei Feststellungen besonders beeindruckt:
1.
Das Riesen-Wasserreservoir Libyens
Im Süden Libyens gibt es vier große Wasserreservoirs (Kufra basin, Sirt basin, Morzuk basinund Hamada basin), in denen 35.000 Kubikkilometer (!) Wasser lagern. Um sich von der Größe der Reservoirs ein Bild zu machen: Nehmen Sie die Fläche der Kolonie Deutschland und stellen Sie sich einen ebenso großen See mit 100 Metern Wassertiefe vor!
Diese quasi unerschöpflichen Wasserreserven sind für die Globalisten, die das Weltwassergeschäft monopolisieren wollen, viel wichtiger, als das libysche Öl! Ein Kubikmeter unbelastetes, extrem reines Wasser kann mit einem Kostenaufwand von unschlagbaren 35 Cent gefördert werden.
Dieses Projekt wurde unter der Herrschaft Gaddafis verwirklicht. Mit dem Wasservorkommen hätte Libyen den gesamten Maghreb versorgen können.
2.
Die Methode: Von außen gesponsorte Pro-Demokratie-Aktivisten
Diese Rothschild-Revolutionen sind unter dem Deckmantel der Demokratisierung sowie dem faden Schein der Absetzung von Despoten getätigt worden. Das eigentliche Ziel hierbei ist …:
Man installiert eine neue Marionette, welche wiederum die wirtschaftlichen Gebote der Familie Rothschild umsetzt. Die Bürger erringen zunächst zwar eine Meinungs- und Versammlungsfreiheit, aber sie werden danach ein weiteres Mal zu wirtschaftlichen Leibeigenen gemacht.
3.
Der Hintergrund der Geschehnisse korreliert auffällig mit denBemühungen von Ben Ali,
Tunesien zu einem großen Finanzplatz Nordafrikas zu machen sowie auch das Islamic Banking zu fördern.
- allgemeines Zinsverbot (Riva)
- Verbot der Spekulation (Gharar) und das
- Verbot des Glücksspiels (Maysir, Ouimar)
Wie glücklich wären wir alle, wenn diese Regeln weltweit gälten! Wir könnten die Früchte unserer Arbeit selbst ernten! Beim Islamic Banking kommt noch hinzu,
daß schariatreue Bänker kein Kapital an Geschäfte ausgeben, welche mit Alkohol, Glücksspiel, Pornographie, Tabak, Waffen oder Schweinefleisch zu tun haben.
Wie weise! Doch diese
erste islamische Bank der gesamten Maghreb-Region –
wie es bei Krivor.de heißt – wurde beschlagnahmt. Dort lesen wir weiter:
Gleich als erste Handlung ist am 20. Januar 2011 die islamische „Zitouna Bank“ durch die tunesische Zentralbank (Rothschild) beschlagnahmt worden. Die Bank von El Sakher Materi, welche der dreißig Jahre alte Schwiegersohn des gestürzten, tunesischen Führers Zine El Abidine Ben Ali besaß, wurde umgehend unter die „Kontrolle“ der Zentralbank gestellt.
Nun ist die Rothschildbank ebenso wie die FED eine Privatbank. Denn, so berichtet Krivor.de:
Entgegen vieler weitläufiger Meinungen, wird die Weltfinanz durch private Zentralbanken gesteuert, so z.B. hatte das US Court of Appeals, Ninth Circuit 1982 entschieden, daß sich die US Zentralbank FED in privatem Besitz befindet.
Und zwar in jüdischem. Und diese Seite beruft sich auf die Tora.
Zinsnehmen im Judentum
Wikipedia erweckt zunächst einen falschen Eindruck mit dem Satz:
Zinsverbot bezeichnet das im Alten Testament der Bibel … ausgesprochene Verbot, Zinsen zu verlangen.
Wer nicht weiterliest, glaubt, die Bibel verböte generell das Zinsnehmen. Dem ist aber keineswegs so. Wikipedia stellt dann selbst richtig:
Die hebräische Bibel („Altes Testament“) schreibt ein Verbot des Zinsnehmens gegenüber Glaubens- und Volksgenossen fest.
Unumwunden wird im 5. Buch Mose 23, 20-21, der Unterschied in Bezug aufs Zinsnehmen herausgestellt zwischen jüdischen Volksangehörigen und Nichtdazugehörenden:
Du sollst deinem Bruder keinen Zins auferlegen, Zins für Geld, Zins für Speise, Zins für irgendeine Sache, die man gegen Zins ausleiht. Dem Fremden magst du Zins auferlegen, aber deinem Bruder darfst du nicht Zins auferlegen, damit der Herr, dein Gott, dich segnet in allem Geschäft deiner Hand in dem Land, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen.
„Der Herr, dein Gott“ ist somit ganz dafür, daß sein auserwähltes Volk Länder in Besitz nimmt und den dortigen Ureinwohnern „Zins auferlegt.“ Bei solcher Ideologie wundert einen nichts mehr. Und so fährt auch Krivor.de fort:
Umso mehr stellen die islamischen Banken ein Dorn im Auge dar, da diese die Gewinne des Rothschild-Clans im Nahen Osten schmälern, ja sogar unterwandern, da sie laut den Gesetzen der Scharia nicht dazu berechtigt sind, Zinsen für das Ausleihen von Geld zu generieren.
Und Scribd macht deutlich:
Die Rothschildsche Familie wünscht sich aber, daß nordafrikanische Moslems sich weiterhin das Geld aus ihrem Bankenimperium leihen müssen und dafür hohe Zinssätze aufbringen sollen, über welche dann wiederum nur die Rothschildsche Zentralbank zu entscheiden hätte …
Diese Art von Imperien gründen auf Zinsraub und Luftgeld, ihre Macht scheint sie auch vor jeder Kritik, jeder Gegenmaßnahme zu schützen. Denn die „Knaben“ (Tucholsky) machen ja, ohne mit der Wimper zu zucken, wie wir erst kürzlich gesehen haben, rücksichtslos weiter. Mit dem System der islamisch geführten Banken würden sie zum Einsturz gebracht. Doch da hilft dann „’n bißchen Krieg“, wie er jetzt im gesamten Maghreb ausgebrochen ist.
Da fällt mir angesichts dieser unserer „demokratischen“ Verhältnisse Tucholskys Gedicht Das Parlament ein, das er 1928 in der Weltbühne veröffentlicht hat, und in dem er selbst die letzten Bastionen der „Demokratien“, die Wahlen, als „Bumstheater“ bezeichnet:
Das Parlament
Ob die Sozialisten in den Reichstag ziehn –
is ja janz ejal!
Ob der Vater Wirth will nach links entfliehn,
oder ob er kuscht wegen Disziplin –
is ja janz ejal!
Ob die Volkspartei mit den Schiele-Augen
einen hinmacht mitten ins Lokal
und den Demokraten auf die Hühneraugen …
is ja janz ejal!
is ja janz ejal!
is ja janz ejal!Die Plakate kleben an den Mauern –
is ja janz ejal!
mit dem Schmus für Städter und für Bauern:
»Zwölfte Stunde!« – »Soll die Schande dauern?«
Is ja janz ejal!
Kennt ihr jene, die dahinter sitzen
und die Schnüre ziehn bei jeder Wahl?
Ob im Bockbiersaal die Propagandafritzen
sich halb heiser brüllen und dabei Bäche schwitzen –:
is ja janz ejal!
is ja janz ejal!
is ja janz ejal!Ob die Funktionäre ganz und gar verrosten –
is ja janz ejal!
Ob der schöne Rudi den Ministerposten
endlich kriegt – (das wird nicht billig kosten):
is ja janz ejal!Dein Geschick, Deutschland, machen Industrien,
Banken und die Schiffahrtskompanien –
welch ein Bumstheater ist die Wahl!Reg dich auf und reg dich ab im Grimme!
Wähle, wähle! Doch des Volkes Stimme
is ja janz ejal!
is ja janz ejal!
is ja janz ejal –!
„Janz ejal“ ist mir’s nicht. Ich frage mich, wie kann man sich aus dieser Art von krankem System heraushalten, wie kann es jemals überwunden werden.
Kluge Geister haben kluge Bücher darüber geschrieben, doch eine Werbung von Bedeutung bleibt für sie aus. Staaten haben versucht, sich von dem System zu befreien. Ihre Länder wurden – wie es so schön heißt – in die Steinzeit zurückgebombt. Wer das System ächtet, wird mit der „Nazi“-Keule erschlagen.
Ziemlich trostlos wär’s, wenn wir nicht immer wieder erleben würden, daß an diesem Treiben vorbei Menschen mit Anstand und Verantwortungsbewußtsein, mit Ehrlichkeit und selbstloser Hilfsbereitschaft ein lebenswertes Miteinander aufrechterhalten und gestalten.
Zu Adelinde Mai 2011: Weltwirtschaftskrise
Das Gedicht wird irrtümlich Tucholsky zugeschrieben.
Hier der Autor:
Dr. Richard G. Kerschhofer, Preußischen Allgemeinen Zeitung vom 27. September 2008
siehe auch hier:
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/426756/Hoehere-Finanzmathematik
Vielen Dank, Herr Baumgartl, für die Richtigstellung.
Ich hoffe, die wird von meinen Lesern zur Kenntnis genommen. Da das Gedicht nun in vielen linksgerichteten Internet-Blogs unter dem falschen Autorennamen Tucholsky abgedruckt sein soll, kommt es auf dies eine Mal mehr auch nicht mehr an, und Ihre Richtigstellung wird das ihre zur Wahrheit beitragen.
Herr Kerschhofer sieht das ebenfalls ganz gelassen und freut sich über den Publikumserfolg seines Gedichtes (siehe http://diepresse.com/home/wirtschaft/finanzkrise/426781/Der-TucholskySchwindel?from=suche.intern.portal.)
Bemerkenswert und eher witzig ist, daß nun, nachdem der wirkliche und nicht linksgestrickte Autor bekannt geworden ist, das große Schweigen bzw. Distanzieren einsetzt. So abhängig sind Ideologen von Autorität. Sie schauen nicht nach dem, WAS gesagt ist, sondern danach, WER es gesagt hat.
Da hast Du wieder eine ganz wunderbare Zusammenstellung von Einzelnachrichten zu einem aktuellen Artikel hingekriegt!
Der Tucholsky wird einem direkt sympathisch!
Sehr interessant, dass es eine zinslose Islamic Bank gab und diese „natürlich“ zerschlagen werden musste …
Zinsnehmen schon im Alten Testament!! Das werde ich an meine christlichen „Freunde“ weiterleiten! – D.h. aber auch, dass immer wieder Völker aufstehen, die dem Unrecht (Zinsnehmen ) das Rechte entgegensetzen!! Es müssten nur mehrere einig zusammenstehen gegen Leute wie die Rothschilds.
Und wie ich las, hat Lybien weniger arme Menschen als Holland!! Und der Staatsreichtum durch das Öl sei in der Bevölkerung verteilt worden. – Was werden wir hier durch die Medien zensiert!!!!!! und belogen.
Danke, Anna, nur schade, der Tucholsky war nicht der sympathische Autor!
[…] Sie dazu auch den Adelinde-Eintrag über die Erfolge Gaddafis im Aufbau seines Landes und der wirtschaftlichen Unabhängigkeit seines […]