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Oh, welche Zauber liegen in diesem kleinen Wort: daheim. Emanuel Geibel

Nur die Liebe zur Wahrheit kann Versöhnung und Achtung voreinander bringen.

Deutsche Erbitterung gegen Polen ist verständlich – aber es gibt auch die anderen Polen.

Andrzej Romanowski

ist als Prof. an der Fakultät für Polonistik der Ja-giellonen-Universität in Krakau und am Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissen-schaften in Berlin tätig.

Er hat es gewagt, dem polnischen und Welt-Mein-ungs-Strom die Wahrheit entgegenzusetzen und sich der hellen Aufregung in Polen auszusetzen.

Auf der Netzseite „Unser Mitteleuropa“ werden Stellen aus „Gazeta Wyborcza“ vom 14.6.2021 wiedergegeben, die es in sich haben. Romanowski:

Wir sind niemandem so viel schuldig wie den Deutschen.

Dank ihnen sind wir mindestens zweimal nach Europa gekommen: vor über tausend Jahren und erst kürzlich. Die polnische Ge-schichte sollte von der deutschen – und europäischen – Geschichte eingeklammert werden.

Unser Mitteleuropa zitiert Romanowski weiter:

Polen ist dank der Deutschen entstanden,

es hat seinen Glauben und seine Kultur von ihnen übernommen. Jahre später, im Kampf mit dem Deutschen Orden, „teilte“ Polen Preußen, und so ist es kein Wunder, daß es nach mehreren hundert Jahren von Preußen selbst demontiert wurde.

 

Friedrich II., Gemälde von Anton Graff, 1781 (Bild: Wikipedia)

Bei der 3. polnischen Teilung 1795 fiel ein Teil Polens an Preußen Friedrichs II. – Romanowski wei-ter:

Als es – natürlich auch mit Hilfe der Deut-schen – seine Unabhängigkeit wiedererlangte, verfolgte es die Deutschen brutal.

Daraus erwuchs die Wut der deutschen Sol-daten im Jahr 1939 …

Nach den polnischen Greueln an den Deutschen in Posen und Westpreußen hieß es schließlich von Hitler: „Ab 5.45 wird jetzt zurückgeschossen.“ Unser Mitteleuropa:

Deutsche Verbrechen an Polen? Eine Episode aus der tausendjährigen Geschichte! Und übrigens hätten auch die Polen Verbrechen begangen; es gab sogar polnische Lager für Deutsche …

Das ist nicht die Erzählung irgendeines deut-schen Nationalisten von der AfD. Dies ist das Bild, das der Historiker Andrzej Romanowski auf den Seiten der „Gazeta Wyborcza“ aufbaut – angeblich „aus Boshaftigkeit“ – und damit gegen den „primitiven Antigermanismus“ der Polen und der polnischen Behörden oppo-nieren will.

Und weiter Romanowski:

Polen, das Heimatland der Deutschen. Sie brachten uns das Schreiben und Lesen bei.

Unser Mitteleuropa berichtet weiter:

Der Autor geht von eher banalen Aussagen aus und erinnert daran, dass ein Teil der polnischen Gebiete jahrhundertelang auch von Deutschen bewohnt wurde. Er beschreibt, wie die Polen aus der deutschen Kultur schöpften, wie viele berühmte Polen der vergangenen Jahrhunderte deutsche Wurzeln hatten, wie die polnische Sprache vom Deutschtum durchtränkt wurde.

Weiter schreibt der Autor – so Unser Mitteleuropa –

über die „polnische Verantwortung“ für die Vertreibung der Deutschen aus den heutigen polnischen Westgebieten.

„Das war der einzige Punkt, in dem sich ‚Londoner Polen‘ und ‚Lubliner Polen‘ trafen. Zweitens und am wichtigsten: Die Vertreibung wurde allein mit polnischen Händen durchgeführt“, schreibt Roma-nowski. …

„Und die Vertreibung wurde von Dieb-stahl begleitet: Was die Deutschen nicht mitnahmen und die Rote Armee nicht plünderte, wurde zur Beute polnischer Plünderer.

Und das geschah mit Hilfe von Lügen. Schließlich hatte Polen sechs Jahrhun-derte lang keinen Anspruch auf die nun ,wiedergewonnenen‘ Gebiete.“

Dann  – so „Unser Mitteleuropa“ –

listet Romanowski „polnische Verbrechen“ auf – wie und wo Polen Deutsche getötet haben. Er endet mit einer unglaublichen Aussage:

„In Potulice (Potulitz) in der Gemeinde Nakło (Nakel) war von 1945 bis 1950 das Zentrale Arbeitslager in Betrieb; 3100 Deutsche starben dort. Sind wir dann zu Recht entrüstet, wenn wir den Begriff ,polnische Lager‘ hören? Verstehen wir, was es auch bedeuten kann? ,Die Rache der Opfer‘“?

Schließlich argumentiert Romanowski, so Unser Mitteleuropa,

daß der Erlaß des Nationalrates vom 13. September 1956 „über den Ausschluß von Personen deutscher Nationalität aus der polnischen Gesellschaft“ nur „mit der grausamsten Periode des Stalinschen Terrors“ eine Analogie findet. Es bliebe noch daran zu erinnern, daß der Nationalrat eine Schöpfung der Kommunisten war!

Gegen Ende des Textes schlägt Romanowski auch auf den polnischen Glauben ein. „Polnisches oberflächliches Christentum – wie oft von nationalistischen Geistlichen zusam-mengeschustert …

Das echte Christentum wurde nach dem Krieg zuerst von den Deutschen vorgeführt. Ständig halfen sie ihren Brüdern aus der DDR und begannen auch denen zu helfen, die in Ostpreußen, Pommern und Schlesien regier-ten“, schreibt er.

Im weiteren Teil des Textes erklärt er, daß er von nun an eine Haltung der „Wider-spenstigkeit“ einnehmen werde, um gegen den „primitiven Antigermanismus der heuti-gen Machthaber Polens“ zu opponieren.

 

Kopernikus-Haus in Thorn (Bild: Wikipedia)

Und während man über die polnisch-deutschen Beziehungen in den ersten Jahrhunderten der polnischen Staatlichkeit interessant schreiben kann, sogar über das Polentum und das Deutschtum von Nikolaus Kopernikus diskutieren kann, wirkt die Haltung der angeblichen „Gegensätzlichkeit“, angewandt auf die jüngere Geschichte, geradezu skurril …

So lesen wir zum Beispiel, daß der Frie-densvertrag von Toruń (Thorn) von der deutschen Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts als Teilung Preußens bezeichnet wurde, „die Beteiligung Preußens an der ersten Teilung Polens im Jahre 1772 wäre also eine Rache für die Teilung des Klo-sterstaates von vor 300 Jahren“.

Romanowski kritisiert z.B. die polnische Dar-stellung der deutschen Bewegung nach Osten, den Drang nach Osten, und kontrastiert sie mit … dem polnischen und slawischen Drang nach Westen.

„Während des Zweiten Weltkriegs er-reichten die Deutschen Stalingrad, aber nach der Niederlage mussten sie sich noch weiter zurückziehen, während die Polen nicht nur das ganze schon Ober-schlesien, sondern auch Niederschle-sien, sowie Pommern und Ostpreußen bekamen,“ schreibt der Historiker.

Über die „polnische Schuld“ schreibt Romanowski:

Die Stellung der deutschen Minderheit in der Zweiten Polnischen Republik ist uns kaum bekannt. Nicht umsonst haben in den Jahren 1919–26 etwa eine Million Deutsche Polen verlassen – die Hälfte der Bevölkerung dieser Gemeinde in diesem Gebiet.

 

Deutsche auf der Flucht vor den Polen (Bild: Welt.de)

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Waffenstudent
Waffenstudent
1 Jahr zuvor

Polnische Sprachkurse 1947: – Von Ostpreußen nach Betzdorf
 
Dreijähriger Deutscher ertränkt, weil er kein Polnisch verstand!
 
Großtante Hiltrud wehrte sich gegen die Polonisierung. Ausreisen durfte sie trotzdem nicht. Sie schlug sich als Hilfskraft auf einem Gehöft im Dorf Ribben durch, das inzwischen in Rybno umbenannt worden war. Ihrem 1944 geborenen Sohn Gerhard brachte sie seine Muttersprache bei. Das kostete ihn sein Leben: Er wurde 1947 im Dorfteich ertränkt, “von polnischen Neusiedlern. Sie wollten nicht, daß unsere Kinder Deutsch sprechen.”

Waffenstudent
Waffenstudent
1 Jahr zuvor

Die Steine und Schienen sprechen Deutsch

Wenn man lange zu Fuß den Eisenbahnlinien im fernen Ostpreußen folgt, stellt man irgendwann fest, daß dort auf den Schienen der Name ihres Herstellers eingeprägt wurde: Krupp steht dort deutlich zu lesen.

Auch auf den Kanaldeckeln in Schlesien findet man durchweg die Namen deutscher Hersteller: Krupp, Borsig, Hösch, Mannesmann, Siemens, AEG und viele andere sind die Bezeichnungen der in Metall gegossenen Namen von Produkten, denen man im östlichen Oderland auch zukünftig noch lange begegnen wird.

Auch die Steine der Region sprechen mehrheitlich deutsch. Das heißt aber noch lange nicht, daß an dem hervorstechenden ostdeutschen Kulturwerk nur fleißige deutsche Hände gewirkt haben. Nein, das kann man wirklich nicht sagen, denn ebenso viele fleißige polnische Hände packten in Essen bei Krupp und Berlin bei Borsig tüchtig mit an, um die Eisenbahnschienen und Kanaldeckel zu produzieren, denen man heute im polnisch verwalteten Ostdeutschland begegnet.

Wie fruchtbar und befruchtend hätten die Kornkammern und Kartoffeläcker an der Ostsee zusammen mit den Schloten und Maschinenfabriken in Schlesien ohne den blutigen dreißigjährigen Krieg 1914/45 für alle Bewohner dort sein können. Gut, irgend einer finsteren Macht war diese, sich 1912 abzeichnende wirtschaftliche Entwicklung hin zu menschlichem Wohlstand östlich der Oder ein schmerzender Dorn im Auge.

Diese geheime satanische Macht verführte in London die Intrigeninsel zur Eröffnung des langen Krieges, der keine Sieger hervorbrachte, wenn man die politischen Machtverhältnisse von 1914 und 2009 mit einander vergleicht. Insofern sollte man sich nicht so sehr mit den eitlen und gefallsüchtigen Staaten beschäftigen, sondern mit den darin lebenden Menschen und ihren verworrenen vielfältigen Schicksalen.

Lasset also verbaute Steine und Eisen zu Wort kommen und ihre Wahrheit in ihrer eigenen historischen Sprache verkünden, die weder deutsch noch polnisch oder kaschubisch ist.

Wie lächerlich war der Affenzirkus, den man in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts in Warschau veranstaltete, als die junge Republik Österreich beabsichtigte, in Warschau einen Diplomatenkindergarten zu einzurichten, in dem man plante, mit den Kindern Deutsch zu sprechen. Damals war das ein ganz wichtiges Thema für die Wichtigtuer an der Weichsel und am Rhein.

Aber vierzig Jahre, das heißt zwei Generationen später interessiert sich kein Mensch zwischen Aachen und Brest mehr über derartiges Nebensächliche. Wer ist eigentlich Pole und wer ist Deutscher? In Danzig sehe ich heute viel mehr Deutsche als in Hamburg, sofern ich nicht auf die Sprache achte.

(PS Dieser Beitrag von mir wurde auch auf Polskaweb veröffentlicht.)

KWHugo
KWHugo
1 Jahr zuvor

Die Polen vertrieben die Deutschen, und jetzt sind 2 Millionen von denen hier, und ich kann nicht sagen, daß es mich freut. Wozu haben die Alliierten ihnen unser Land geschenkt? Wieviele von ihnen hocken in Irland und England?

Polen sind schwer in der Lage, ihr Leben zu organisieren. Deshalb sind sie hier. Ich mag sie nicht, weil sie auf dem Land meiner Vorfahren hocken. Einsehen können sie das erst, wenn es ihnen die Gangster des tiefen Staates in den uSA erlauben.

Heinrich S.
Heinrich S.
1 Jahr zuvor

Nur einige “Segnungen” unserer polnischen Nachbarn sind hier zusammengefasst:

https://verschwiegene-geschichte.de.tl/%2AGALLERIE-d–Verschwiegene-Geschichte/pic-14.htm

————————————————————————
Wir sind bereit zu jedem Kriege, sogar mit dem stärksten Gegner …“
vgl. Polska Zbrojna, 25. März 1939, 
——————————————————————————–
„Polen will den Krieg mit Deutschland, und Deutschland wird ihn nicht vermeiden können, selbst wenn es das wollte.“
Rydz-Smigly, Generalinspekteur der polnischen Armee in einem öffentlichen Vortrag vor polnischen Offizieren, Sommer 1939
——————————————————————————–
„Es wird die polnische Armee sein, die in Deutschland am ersten Tage des Krieges einfallen wird.“
Erklärung des polnischen Botschafters in Paris am 15.8.1939 
———————————————————————-

Über deutsch-polnischen Korridor-Verhandlungen schrieb der britische Botschafter an seinen Außenminister:
„Wenn England von Schottland durch einen irischen Korridor getrennt wäre,
würden wir mindestens soviel verlangen, wie Hitler jetzt verlangt.“
————————————————————-
Der polnische Generalstabsoffizier Baginski schrieb 1937 in seinem in Polen immer wieder neu aufgelegten Buch „Poland and the Baltic“:
„Solange wird nicht Frieden in Europa herrschen, bis nicht alle polnischen Länder vollkommen an Polen zurückgegeben sein werden,
solange nicht der Name Preußen, da er ja der Name eines schon lange nicht mehr vorhandenen Volkes ist, von der Karte
Europas getilgt sein wird, und solange nicht die Deutschen ihre Hauptstadt Berlin weiter nach Westen verlegt haben.“

Rydz-Smigly, der spätere polnische Marschall, erklärte schon am 2. August 1931:
„Polen wird bald gegen seinen Erbfeind Deutschland marschieren,
wobei als erste Etappe der Zwergstaat Danzig besetzt werden wird“

… und im Juni 1939 vor polnischen Offizieren:
„Polen will den Krieg mit Deutschland, und Deutschland wird ihn nicht vermeiden können, selbst wenn es das wollte.“
———————————————————-

Was nach dem Kriege, im Zuge der Vertreibung, dort und anderswo stattfand, läßt sich nicht beschreiben.
————————————————-
„Die Tschechen haben tausendmal weniger und die Polen hundertmal weniger erlitten im Vergleich
zu dem, was sie in den letzten beiden Generationen den Deutschen zugefügt haben.“
Prof. David L . Hoggan, US-amerikanischer Geschichtswissenschaftler

Waffenstudent
Waffenstudent
1 Jahr zuvor

Polnisches Kampflied von 1848

Brüder, Sensen in die Hände!
Auf zum Kampfe laßt uns eilen!
Polens Knechtschaft hat ein Ende.
Länger wollen wir nicht weilen.
Sammelt Scharen um Euch alle.
Unser Feind der Deutsche falle!

Plündert! raubet! senget!
Laßt die Feinde qualvoll sterben!
Wer die deutschen Hunde hänget,
wird sich Gottes Lohn erwerben.
Ich, der Probst, verspreche Euch
fest das ewge Himmelreich.

Jede Sünd’ wird Euch vergeben,
selbst der wohlbedachte Mord,
den der Polen freies Leben
unterstützt von Ort zu Ort!
Aber Fluch dem Bösewicht,
der vor uns für Deutschland spricht.

Polen soll und muß besteh’n!
Papst und Gott verspricht es mir.
Rußland, Preußen muß vergeh’n.
Heil dem polnischen Panier!
Darum jauchzet froh darein
„Polska zvie“ groß und klein!

1948 fand in Prag der Panslawismuskongress statt. Dort wurde die Vertreibung der Finnen, Deutschen, Italiäner und Türken aus ihren angestammten Siedlungsgebieten gefordert. Ausgeführt wurde aber zwischen 1919 und 1949 nur die Vertreibung der Deutschen!

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