Verhunzung der deutschen Sprache in Geschichte und Gegenwart
Dienstag, 11. Januar 2011 von Adelinde
Liselotte von der Pfalz
Das seind aber teutsche galanterien, frembde sprachen einzumischen,
stellt Liselotte von der Pfalz 1710 fest (Briefe der Liselotte von der Pfalz, insel Taschenbuch 428) und trifft den Nagel auf den Kopf, wenn auch nicht ohne selbst ein französisches Wort in ihren Text einzumischen. “Galanterien” sind wohl in diesem Zusammenhang als Modetorheiten zu verstehen. Denn
warumb hat herzog Christian das Französch mit dem Teutschen gemischt? ein teutscher herzog sollte alle seine devisen auf teutsch haben, und es kost nicht mehr, zu sagen »Alles mit Gott« als »tout avec Dieu«.
Und schon wieder geht es auch bei dieser Tadlerin nicht ohne Fremdwort ab. Nun, die Ärmste war mit 19 Jahren 1671 von ihrem Vater Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz ihrer Heimat entrissen und nach Frankreich ausgeliefert worden, um dort am Hofe Ludwigs XIV. mit dessen Bruder verheiratet zu werden und zu bleiben.
Trotz ihrer Sehnsucht nach ihrer deutschen Heimat hat sie diese in den folgenden 51 Jahren ihres Lebens nicht wiedergesehen und statt dessen das Leben eines entmündigten “weibsmenschen” führen müssen, gefangen in französischer Umgebung, ohne Möglichkeit, sich ins Alleinsein zurückzuziehen, und doch einsam unter vielen Hofschranzen:
Daß große wie kleine ihre last in dieser welt haben, ist kein wunder; denn sie seind ja nur menschen wie andere auch, also alles unterworfen, was den menschen in der welt begegenen kann. Aber was sie [die “Großen”] am ärgsten haben, ist, daß sie allezeit mit so viel leute umbringt sein, daß ihre unglücke nie heimblich, noch verborgen sein können, und müssen denen, so weniger seind, als sie, zum spectacle dienen … denn wir seind in der tat nichts anderst als gekrönte sklaven.
Da ist es nicht leicht, den Lebensmut zu behalten und sich auch noch seine Muttersprache zu bewahren. Was aber zwingt die in der Heimat gebliebenen Deutschen, ihre eigene Sprache immer wieder, in wellenartigen Anfällen, mit Fremdwörtern zu überladen? Mit Verwunderung muß auch die im Elend lebende Liselotte 1715 erfahren, daß
man nun ganz anderst in Teutschland [spricht], als zu meiner zeit; man spricht nicht mehr so natürlich, alles ist gezwungen und gedrungen; das war zu meiner zeit gar nicht.
Diese Sprachverhunzung war ja auch der Grund, warum
Friedrich der Große
die deutsche Sprache für sich ablehnte und das klare Französisch bevorzugte. Liselotte schreibt ein andermal:
Zu meiner zeit fand man wohl geschrieben, wenn die phrasen in kurzem begriff und man viel in wenig worten sagte, nun aber find man schön, wenn man viel wörter daher setzt, so nichts bedeuten.
Mit Recht bezeichnet sie das als
widerliche mode.
Doch schon bald erfuhr unsere deutsche Sprache ihre Heilung
durch Gottsched, Klopstock, Goethe, Herder, Lessing, Schiller, die Brüder Grimm, die es verstanden, schöpferisch mit der deutschen Sprache umzugehen, sie zu reinigen und zu bereichern. Aber es sollten noch viele Jahrzehnte vergehen, bis auch Bahn und Post in Deutschland die französischen Wörter durch deutsche ersetzt hatten und damit zum sprachlichen Vorbild wurden.
Nach einer Zeit übertriebener, ja hartfordernder Deutschtümelei sind wir heutzutage wieder einmal ins Gegenteil verfallen und plagen uns selbst mit den vielen englischen Einsprengseln in unserer Sprache. Das Schlimmste und Beschämenste sind ins Englische übertragene deutsche Redewendungen, die es so im Englischen gar nicht gibt:
Denglisch und anderes deutsch-ausländisches Kauderwelsch
Genau so hat Liselotte es vor 300 Jahren erlebt:
Ich habe französche briefe von Teutschen gesehen, so nichts, als ein Teutsch, übersetzt, waren, welches wunderlich auf Französch laut, insonderheit wenn man titel drin setzt, welches gar nicht bräuchlich ist.
So hat sich auch Friedrich der Große in Frankreich mit seinen Dichtungen bloßgestellt, die einen Deutschen in französischen Sprach-Kleidern vorführten, wohingegen seine französischsprachigen Schriftstücke in ungebundener Sprache in Frankreich als hochwertig galten.
Zu dichterischer Sprachkraft aber reichten seine am preußischen Hof erworbenen Französisch-Kenntnisse nicht, die zwar seine “Muttersprache” waren, aber von einer Mutter gesprochen wurden, die ebenfalls nicht in Frankreich ihr Französisch aufgelesen hatte.
Doch wie zu Friedrichs Zeiten, in denen der König noch der fremden Sprache frönte, die Dichter und Denker neben ihm aber deutsch-sprachlich bereits weit voraus waren, so geht es uns heutigen Deutschen.
Professor Kremer und viele andere Muttersprachler riefen den
Verein deutsche Sprache
ins Leben und ließen sich manches einfallen, was die deutsche Öffentlichkeit auf die neudeutsche Sprachverhunzung aufmerksam machte.
Bei Wettbewerben um den besten deutschen Ausdruck für einen mode-englischen oder gar denglischen stellen die Preisrichter hocherfreut einen reichhaltigen Sprachwitz bei den Tausenden Beteiligten fest. (Das für mich schönste Beispiel ist das witzige “Hatzfraß” für “Fast Food”, das man m. E. wegen seiner krankmachenden Eigenschaften gar nicht zu scharf kennzeichnen kann.)
Inzwischen konnte dpa (Elbe-Jeetzel-Zeitung v. 2.10.06) melden, daß bei “einer
Umfrage des Instituts TNS Infratest
vom 1. bis 3. August im Auftrag des »Spiegel«”-
66 Prozent der 1000 Befragten ab 18 Jahre der Ansicht waren, modische Anglizismen seien »im Großen und Ganzen überflüssig«. (Nur) 27 Prozent fanden, die neuen Ausdrücke »bereichern die deutsche Sprache«. Auf noch deutlichere Ablehnung stießen deutsch-englische Mischwörter wie »brainstormen« oder »Automaten-Guide«. 74 Prozent der Befragten waren laut »Spiegel« der Meinung, die Deutschen sollten diese Wortbildungen vermeiden.
Schön, wenn solche Umfragen zeigen, wie gesund selbstbewußt “die” Deutschen in Wirklichkeit noch immer denken. Selbst die Deutsche Bahn scheint sich nun zu bequemen, ihren “Counter” in “Schalter” umzubenennen, möchte sich aber von ihrem “Service point” noch nicht trennen und mag sich offensichtlich noch nicht auf die gute alte “Auskunft” besinnen.
Doch der Zeitgeist ist umgeschlagen. Die Bahn wird nachziehen, da bin ich mir sicher. Und auch andere Unternehmen werden erkennen, daß sie sich lächerlich machen, wenn sie glauben, mit der Sprachverhunzung punkten zu können.
Wieder ein sehr schöner, herzerfrischender Adelinde-Beitrag, der unaufdringlich-vornehm auf die Wichtigkeit unserer Muttersprache hinweist. Typisch edler Adelinde-Stil.
Ein schöneres Bild von der Liselotte von der Pfalz hätte ich gerne gehabt. Es gibt da ja etliche schöne Gemälde.
Ein dringend notwendiges Wort zur Sprachverhunzung in Deutschland! Es gibt da einen weltweit agierenden Versicherer, der bedient sich in seinem Jornal derartig vieler Anglizismen, und diese dann auch noch oft in abgekürzter Fassung, dass ich es als ehemaliger Mitarbeiter beim besten Willen nicht mehr verstehe. Aber umgekehrt muß ich auch fürchten, dass dort meine Kritik daran nicht verstanden wird, denn gutes Deutsch erscheint dort außer Mode zu sein. Neudeutsch heißt das inzwischen “mega-out”.
Umso mehr freue ich mich auf die Renaissance des Deutschen. Entschuldigung: es muß natürlich Wiedergeburt heißen.
Kommentar von Nelson Mahat / WIR Autarkia:
Unsere deutsche Sprache ist voller nicht-deutscher bzw. “eingedeutschter” Wörter. Das zeigt schon der zweite Kommentar oben von „Mithus“. Da ist z. B. von einem “Journal” aus dem französischen “le journal” = “Tageszeitung” die Rede, obwohl gar keine Tageszeitung gemeint ist. Dabei wurde das Wort wohl aus Versehen (wie oft bei Fremdwörtern) falsch geschrieben („Jornal“.
Des Weiteren ist bei Mithus die Rede von “agierend” aus dem lateinischen “agere” = “handeln”, von “Anglizismen” aus dem lateinischen “angelus” = “der Engel” (siehe “England”), von “Kritik” aus dem französischen “la critique”, das wiederum aus dem lateinischen “criticus” und dem griechischen “kriticos” stammt, und von der französischsprachigen “Renaissance”.
Auch der Kunst- / Künstlername „Mithus“ ist kein deutsches Wort; die Endung „us“ ist lateinischen Ursprungs, die Buchstabenkombination „th“ griechischen Ursprungs wie im Wort „Mythos“. Das Wort erinnert mit seinen ersten vier Buchstraben auch an Mithras, den persischen Lichtgott. Mit dem deutschen Wort „Mietshaus“ hat „Mithus“ sicher nichts zu tun, auch nicht mit dem german(n)ischen „miþ“ = „wechseln, tauschen“, wohl auch nicht mit dem german(n)ischen „hus“ = „Haus“.
Ja selbst das Wort “deutsch” bzw. “Deutschland” ist ein Fremdwort, das nicht von unseren Volksvorfahren entwickelt, sondern dem Volk bzw. den Völkern in unserem Raum aufgezwungen wurde. Es war mit der griechisch-lateinischen Wortverbindung „theodiscus“ = (wörtlich) „Wurfscheibe Gottes oder Wurfscheibe der Theologen“ lange Zeit ein Schimpfwort der römisch-katholischen Kirche bzw. der Päpste gegen Könige und Kaiser im „Heiligen Römischen Reich“, die mit den Päpsten in Streit lagen. „Theodiscus“ ähnelt dem Wort „theodiscessus“ = „von Gott abgefallen“ = „Ungläubiger, Heide“. Aus dem Schimpfwort „theodiscus“ entwickelte sich das Wort „teutsch“, bei Dr. Martin Luther das Wort „deudsch“ und später „deutsch“.
Das Wort „theodiscus“ hat sich in Zeiten Wulfilas, des christlichen Bischofs der Goten und Verfassers der Wulfila-Bibel, auch aus dem gotischen Wort „þiudisko“ = „heidnisch“ entwickelt. Alle, die sich nicht bedingungslos der Führung der römisch-katholischen Kirche unterwarfen, waren „Heiden“ = „þiudas“ /„þiudiski“ = später „thiudiske / Teutische / Teutsche / Deudsche / Deutsche“.
Der abwertende Charakter dieses Schimpfwortes kommt in der gotisch-christlichen Sprache durch viele Wörter zum Ausdruck, die mit „þiu“ beginnen („þ“ gesprochen wie das englische „th“): „þiufs“ = „Dieb, Räuber“, „þiuh“ / „þiuha“ = „Hintern“, „þius“ = „Haussklave, Knecht, Magd“, „þiuþan“ = „lärmen, tosen“. Aus dem Wort „þiuda“ = „Heiden“ hat man dann in Verbindung mit den vorgenannten Wörtern auch die Übersetzung „Pöbel, Volk“ gemacht.
Was man heute fast überall, z. B. bei Wikipedia, zur Herkunft des Wortes „deutsch“ nachlesen kann, sieht den Ursprung im Wort „diota“, was mit „Volk“ übersetzt wird. „Idiota“ waren im lateinischen „unwissende Menschen“. Die Griechen nannten alle, denen jegliche politische Mitwirkung untersagt war, „idiotes“. Das waren insbesondere Frauen und Sklaven. Das Volk hieß bei unseren Vorfahren ganz anders u. a. „fulca“, „folk“, wie es ja heute noch in dem eingedeutschten Wort „Folklore“ zum Ausdruck kommt, oder im dänischen Parlament namens „Folketing“= „Volksversammlung“.
Die Holländer ersannen sich für unser Land den Ausdruck „Diutsland“ und für die geringste Münze das Wort „diut“. Auch hier kommt die Geringschätzigkeit von Deutschem zum Ausdruck.
Unter http://de.wikipedia.org/wiki/Deut können Sie nachlesen:
„Die niederländische Redensart Ik geef er geen’ koperen duit voor (so viel wie: Da geb’ ich keinen kupfernen Deut für) verbreitete sich im 18. Jahrhundert auch im deutschen Sprachraum und wurde als keinen Deut oder nicht einen Deut gebraucht, um damit die Wörter nichts oder gar nichts auszudrücken. Etymologisch leiten sich die Wörter Deut und duit vom altnordischen thveit ab, was so viel wie geringe Münze, wörtlich jedoch abgehauenes Stück bedeutet (thveita = abhauen).“
Wer (kostenlos) eine ausführliche Untersuchung des Fremdwortes „deutsch“ beziehen will, schreibe an wir@wir-autarkia.com
Ein Blick in „Das große Fremdwörterbuch“ des Duden zeigt, wie unsere Muttersprache verhunzt worden ist. Dort werden auf 1.500 Seiten über 85.000 „deutsche Fremdwörter“ erklärt.
Oder man lese einmal die Texte der Deutschen Telekom AG. Dazu eine Textprobe des Lesers eines Telekom-Schreibens:
„Eben bekomme ich von Customer Care der Deutschen Telekom AG die Message, daß ich jetzt meine Rechnung Online bekomme. Ich kann sie dann downloaden und auf meine Hard Disc storen. Nachdem ich sie auf meinem Laser-Jet geprintet habe, kann ich sie dann dort wieder deleten, damit sie mir nicht zuviel Space wegnimmt. Für künftigen Access habe ich mir sicherheitshalber die URL der Web Site gebookmarkt. Bei Unklarheiten darf ich die Hotline contacten.”
Wenn wir die Zunahme der im Deutschen verwendeten englischen Wörter und der nicht-englischen, aber englisch klingenden Wörter (z. B. Handy, Dressman, Pullunder) mal mit Zins und Zinseszins vom Tage der Machtübernahme durch die US-amerikanischen und britischen Besatzungsmächte prozentual weiter auf das Ende dieses Jahrhunderts hochrechnen, können wir schon heute erkennen, dass dann von der ur-deutschen Sprache nur noch kleine Reste übrig bleiben werden.
Die „Deutschsprachigen“ (wörtliche Übersetzung: „Sklavengesindel“) und ihre german(n)ischen Vorfahren haben schon immer die Sprache ihrer Eroberer angenommen und so ihre eigene Identität verloren. Beispielsweise die Bayern, Österreicher und Südtiroler, auch viele andere, sagen noch heute zur Verabschiedung „Servus“ als Kurzformel der ihren Vorfahren eingetrichterten Untertänigkeits-Redewendung „servus tuus sum“ = „Ich bin dein Sklave“).
Die Schwaben sagen „Ade“ als Kurzform von „adieu“ als Kurzform des französischen „À Dieu!“ = „Zu Gott / Gott befohlen / Gehe mit Gott!“. Immer mehr sagen „tschau“ aus dem lateinisch-venezianischen „s‘ ciavo“ als Kurzform von „servo vostro schiavo“ = „Ich diene Ihnen als Ihr Sklave!“ Die Italiener sagen das ebenfalls, schreiben es aber „ciao“. Und „tschüs / tschüss“ ist eine Abwandlung des französischen „adieu“; die französischen Wallonen (Südbelgier) sagen „atjus“ (gesprochen „adschüs“). Erst mit den Hugenotten und später mit der napoleonischen Siegermacht breitete sich dann „tschüs(s)“ bei den „Deutschen“ aus.
Dazu beigetragen hat auch der Preußenkönig Friedrich der Große, der überwiegend französisch sprach und dem man schlechtes Deutsch nachsagt. Sein Schloss in Potsdam trägt noch heute den Namen „Sanssouci“ = „Ohne Sorge“. Sein Vater Friedrich wilhelm I. hatte in Potsdam die „Hof- und Garnisonkirche“ errichten lassen. In ihr sollten die Hofangehörigen und die Soldaten der königlichen „Garnison“ den Gottesdienst besuchen. „Garnison“ kommt ebenso aus dem Französischen und steht für „militärische Dienststelle“. Die Preußenkönige haben die deutsche Sprache also als als minderwertig hintangestellt. Dabei hatte Friedrich der Große die Bedeutung der Sprache voll erkannt. Er hatte einen Großversuch angeordnet, Neugeborene ohne jegliche Ansprache und Zuneigung groß werden zu lassen. Damit wollte er herausinden, welche Sprache sie dann entwickeln würden. Ergebnis: a. gar keine, b. alle starben.
Nur nebenbei: Ein ägyptischer König ließ einmal vor 2.500 Jahren zwei Neugeborene von Ziegen groß ziehen, auch ohne jede menschliche Ansprache und Zuneigung. Das Einzige, was sie sprechen konnten, war „mek mek“. Die Sprache ist also das Ergebnis menschlicher Zuwendung. Je lebendiger und liebevoller diese ist, desto besser die Sprachfähigkeit als Sprache der Formulierungen und als Körpersprache. Das Erlernen erstklassiger sprachlicher Fähigkeiten ist die Grundlage für einen erstklassigen Lebenslauf. Wer ein unverständliches Gemisch aus mehreren Sprachen spricht („Kauderwelsch“) und auch in seiner Muttersprache nur über einen beschränkten Wortschatz verfügt, kann gleich einpacken. Dass in den Schulen in dieser Hinsicht sehr wenig geboten wird, ist ein Armutszeugnis.
1595 noch hatte der deutsche Schriftsteller Georg Rollenhagen geschrieben:
„der Deutsch aber läszt vor allen
was frembd ist sich besser gefallen:
lernt frembde sprachen reden, schreiben;
sein muttersprach musz veracht bleiben.“
1899 schrieb der Allgemeine Deutsche Sprachverein: „Mit dem immer wachsenden Einfluss englischen Wesens mehrt sich neuerdings in bedenklicher Weise die Zahl der aus dem Englischen stammenden Fremdwörter. Auch in dieser Spracherscheinung treten die alten Erbfehler des deutschen Volkes wieder hervor: Überschätzung des Fremden, Mangel an Selbstgefühl, Missachtung der eigenen Sprache.“
Es hat sich aus dieser Sicht nicht viel verändert. Die Sprachverhunzungs-Zinseszinsauswirkung ist aber weiter auf dem Vormarsch. Wenn die Fremdwörterzunahme 4,844 % pro Jahr beträgt, hat sich die Zahl der Fremdwörter von 1899 bis 2011 ver200facht. Es ist wie beim Geldwertschwund, nur umgekehrt: Die Kaufkraft des US-Dollars von 1899 beträgt (betrügt?) heute nur noch ein 200stel.
Schon 1819 schrieb der deutsche Sprachforscher Jakob Grimm: „Vor sechshundert Jahren hat jeder gemeine Bauer Vollkommenheiten und Feinheiten der deutschen Sprache gewusst, d. h. täglich ausgeübt, von denen sich die besten heutigen Sprachlehrer nichts mehr träumen lassen.”
Der Abstieg läuft und läuft und läuft, wie es die Werbung für den guten alten VW-Käfer aussagte; heute heißt er halt „VW New Beetle“ und kostet mit Zubehör etwa 50 Mal so viel wie 1940 als Gemeinschaftswerk von Adolf Hitler und Ferdinand Porsche. Aber wir können beruhigt sein: Auch die meisten anderen Sprachen sind nicht mehr das, was sie einmal waren.
Je mehr die Vermischung der Völker und die Bildung durch das sog. Internet fortschreitet, desto mehr werden wir englische Wörter aus der US-amerikanischen Wörterschmiede übernehmen. Irgendwann wird die Volksrepublik China Weltmacht Nr. 1 sein, und die chinesische Sprache wird in den Schulen als Hauptsprache neben dem dem Englischen gelehrt werden. Dann geht die chinesische Post ab.
Das Wort „China“ kommt übrigens aus dem lateinischen „sina“ und stimmt gar nicht überein mit dem chinesischen Wort für China = Zhōnghuá Rénmín Gònghéguó bitte anklicken Aussprache = „Reich der Mitte“. Heute noch verwenden wir sehr wenige chinesische Wörter, z. B. Chow Chow, Ketchup, Litschi, Ginkgo, Kuli, Taifun, Tee, Tofu, Wok, Ying und Yang.
Eines Tages werden in der BRD aber auch ganz andere Sprachen im Vordergrund stehen, insbesondere die „Kanak Sprak“ = „Kanaken-Sprache“ = Türkendeutsch, wie es in immer mehr Schulen vorherrscht. Rechnen wir hier mit Zins- und Zinseswirkung mal bis 2099 den bisherigen Zuwachs dieser Sprache und arabisch-deutscher Mischmasch-Sprachen weiter, so bleibt nicht mehr viel Platz für die deutsche Sprache der „guten alten Zeit“. Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Kanak_Sprak_%E2%80%93_24_Mi%C3%9Ft%C3%B6ne_vom_Rande_der_Gesellschaft.
In der „guten alten Zeit“ sprachen die Oberschicht und die Priester in German(n)ien übrigens Latein miteinander. An den Universitäten und in den Kirchen wurde nur Latein gesprochen. Als ein Professor nur noch in deutscher Sprache unterrichten wollte, wurde er mit Schimpf und Schande verjagt. Als Prof. Dr. Hoffmann von Fallersleben sein Deutschlandlied 1842 veröffentlichte, wurde er ebenfalls seines Amtes enthoben. Wer es heute wagt, auch die erste und zweite Strophe zu singen, wird ebenfalls mit Schimpf und Schande überschüttet.
Wer versteht überhaupt die Sprachen der alten German(n)enstämme noch? So gut wie keiner!
„Die Zeiten ändern sich. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ Wer heute z. B. statt „Internet“ lieber „Weltnetz“ schreibt oder statt „eMail / E-Mail“ lieber „ePost / E-Post“, versucht, rasendende Züge aufzuhalten, und riskiert dabei jedesmal, überfahren zu werden, wenn er nicht rechtzeitig zur Seite springt. Jede neue Generation hat einen veränderten Wortschatz und wird diesen erst recht nicht ändern, wenn von oben hausbackene Wörter vorgegeben werden. Die politisch Verantwortlichen sollten jedoch darauf achten, dass die heimische Sprache nicht völlig unter die Räder kommt. Es ist schon geradezu peinlich, dass die BRD-Regierungen die deutsche Sprache – die Hauptsprache in Europa – nicht als EU-Amtssprache haben wollten, sondern Englisch und Französisch. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen sagen: „Dienstboten der Siegermächte! Verraten und verkauft!“
Abschließend zur Frage: Angenommen, wir könnten neu von vorne beginnen, welche sprachliche Alternative gäbe es dann zu „Deutschland“? Zwei Möglichkeiten:
Nr. 1: Rückgriff auf alte Zeiten mit „German(n)ien“. Der letzte Kaiser des „Sacrum Romanum Imperium Nationis Germanicæ“, Kaiser Franz II. (1768 bis 1835) nannte sich „von Gottes Gnaden erwählter römischer Kaiser, Erbkaiser von Österreich, König von Germanien u. v. m.“. Unser Land wurde also zuletzt als „Germanien“ bezeichnet und unsere Volkszugehörigkeit hieß „Nationis Germanicæ“, also „german(n)isch“. Die Siegermacht Frankreich mit Napoleon I. an der Spitze zerschmetterte das „Heilige Römische Reich German(n)ischer Nation“. Was spräche dagegen, diesen jahrhundertealten, wohhlklingenden Namen wiederzubeleben, aber mit zwei „n“ in der Mitte wie „Normannen, Alemannen und Markomannen“?
Zudem ist dieses Wort in der ganzen Welt hochgeachtet mit der Bezeichnung „Made in Germany“. Die Römer übersetzten das Wort „germanus / germana“ mit „brüderlich / schwesterlich, echt, wahr, wirklich, aufrichtig“; „germen“ hieß „Sproß, Keimling“, „germinare“ = „keimen, hervorsprießen lassen“; die Römer nannten ihre kühnsten Heerführer voller Respekt vor den German(n)en im Sinne eines Ehrentitels „Germanicus“. Dass „ger“ damals von „der Speer“ gekommen wäre, hat sich längst als Märchen herausgestellt. Das Wort „germanitas“ stand zudem für „Bruderschaft, Familiengemeinschaft“.
Im Gotischen hieß es ähnlich: „gamainei“= „Gemeinschaft“, „gamains“ = „gemeinschaftlich“, „gaman“ = „Genossenschaft“ („einer für alle, alle für einen!“).
Im griechischen Sparta war die „gerusia“ „der Rat der Ältesten, der Rat der Weisen“.
Nr. 2: Ein völliger Neuanfang, z. B. als WIR Autarkia (WIR als Abkürzung für Wahrheits-InselReich“ und Botschaft für die Gemeinschaft Gleich-, mindestens Ähnlichgesinnter, „Autarkia“ als Botschaft für „ein Leben in Autarkie = die richtige Mischung zwischen Selbstgenügsamkeit und Selbstherrschaft im Sinne von persönlicher Unabhängigkeit = „raus aus dem ewigen Hamsterlaufrad“.
Über allem stehen dabei die Ziele „Wahrheit“ und „Liebe“, Liebe im Sinne von Wahrheitsliebe sowie „Liebe zu Mutter Erde, Liebe zur Natur, Liebe zu Mensch und Tier, aber keine vorgespielte Tierliebe, bei der in Wirklichkeit doch am Ende täglich Tierkadaverteile in Form von Wurst und Fleisch auf den Teller gelangen, Liebe zur Gemeinschaft, Liebe zur Familie, gelebte Liebe zwischen Mann und Frau.
FAZIT: Die „Deutschen“ und ihre geman(n)ischen Vorfahren machten und machen immer das, was ihnen die jeweilige Obrigkeit bzw. Besatzungsmacht / Siegermacht in die Hirne einpflanzt. Früher waren es die Herrscher des Römischen Reiches, die große Teile unserer Heimat raubten, andere große Teile zu Kolonien machten, andere Teile immer wieder mit Eroberungskriegen überzogen, später war es Charlemagne / Carolus Magnus / Karl der „angeblich“ Große (Sachsenschlächter), der mit seinem Wahn der Zwangschristianisierung das Bayernreich unterwarf unterwarf, das Sachsenreich zerstörte und Völkermord und Vertreibung gegen die damaligen Sachsen betrieb, noch später waren es die französischen Machthaber, welche Elsass-Lothringen und später das Heilige Römische Reich German(n)ischer Nation mit Krieg überzogen, („Sacrum Romanum Imperium Nationis Germanicæ“: von „Deutscher Nation“ war da keine Rede, es wird heute nur so übersetzt), schließlich kamen die beiden letzten Akte nach den beiden Weltkriegen, die das Ziel verfolgten:
„Germaniam esse delendam“ = „Germany must perish“ = „German(n)ien und die german(n)ische Seele müssen ausgerottet werden“ und ab 1945 eine Gehirnwäsche unserer Großeltern, Eltern und von uns heute Lebenden wie nie zuvor. Die angebliche Siegermacht Frankreich war schnell in Vergessenheit geraten. Die von den Franzosen übernommenen Wörter gerieten und geraten immer mehr in den Hintergrund („Chaussée“ = „Hauptstraße“, „Trottoir“ = „Bürgersteig“, „Chaiselongue“ = „Sofa“ usw.). Selbst der jährliche Schlagerwettbewerb Grand Prix d‘ Eurovision“ wurde umgetauft in „European Song Contest“. Die englische Sprache mit US-amerikanischer Aussprache galt und gilt es als globale Sprache durchzusetzen. Frieden ist und bleibt eben die Fortsetung des Krieges mit anderen Mitteln.
Wie lange wird das so weitergehen? Der „geheime Staatsvertrag“ vom 21. Mai 1945 zwischen den Westsiegermächten und der damals noch in Gründung befindlichen BRD = Vereinigtes Wirtschaftsgebiet der drei Westbesatzungszonen („Trizonien“ genannt) zum Souveränitätsvorbehalt der Westsiegermächte unter Führung der USA besiegelte ier Unterstellung insbesondere der Medien unter die Hoheit der Westsiegermächte angeblich bis zum Jahre 2099. Siehe http://www.kopp-verlag.de/websale7/Die-deutsche-Karte.htm?shopid=kopp-verlag&act=product&prod_index=111593&cat_index=000061. In dem dort besprochenen Buch steht auch viel an Vermutungen und Deutungen, auch Falschmeldungen (z. B. das mit der sog. Kanzlerakte), deshalb bitte mit Vorsicht genießen!
Falls das mit dem Zieljahr 2099 zutreffen sollte, stehen noch 88 weitere Gehirnwäschejahre vor uns. Falls es nicht zutreffen sollte, gilt Artikel 139 des „Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland“: „Die zur ‚Befreiung des deutschen Volkes vom Nationalsozialismus und Militarismus‘ erlassenen Rechtsvorschriften werden von den Bestimmungen dieses Grundgesetzes nicht berührt.“ Die alten Siegerbedingen mit dem Ziel „Germany must perish“ werden also über das Grundgesetz gestellt.
Die westalliierten Vorbehalte sind so für immer festgeschrieben. Das kann einer der Gründe sein, warum man sich 1990 beharrlich weigerte und weiter weigert, dem deutschen Volk die Selbstbestimmung einer Verfassung gemäß Artikel 146 des Grundgesetzes zu geben. Der Verfall unserer Muttersprache wird auf diese Weise immer zügiger fortgesetzt werden, es sei denn, unser Volk wacht endlich auf und schüttelt die alten Machthaber ab wie reife Äpfel vom Apfelbaum. Sonst läuft die Aktion „Germaniam esse delendam“ / „Germany must perish“ im Sinne von Joschka Fischer in seinem Buch „Risiko Deutschland“ weiter:
„Deutschland muß von außen eingehegt, und innen durch Zustrom heterogenisiert, quasi ‚verdünnt‘ werden.“ Die Verdünnung beginnt immer mit der Sprache.