Triefend von “Moral”: Roms Krieg gegen Rußland
Freitag, 14. Oktober 2022 von Adelinde
Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht, ist werth, daß es zu Grunde geht.
Drum besser wär’s, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung, kurz das Böse nennt,
mein eigentliches Element. Goethe, Faust I
Der Primas von Polen, Kardinal Wyszynski, 1957:
„Wir sind zurückgekehrt auf unsere ur-polnische Erde …
Schaut nur … Es blieb keine Spur von ihnen (den Deutschen), und auf der Erde unserer Vorväter, die uns mit Gewalt entrissen worden war, hat Gott den goldenen Weizen eurer Herzen gesät.“
So schwulstig belog der katholische Vertreter Roms sich selbst, seine Polen und die Welt, als er – „in schönster Harmonie“ mit dem polnischen Kommu-nistenführer Gomulka* – die Vertreibung der Deutschen aus den deutschen Ostgebieten als die Rückkehr der Polen in deren vermeintliche Urheimat feierte.
Und während der Kardinal, im September 1960 – so Karlheinz Deschner –
in heiligem Zorn gegen „den feindseligen Menschen (Adenauer)“, predigte,
„der aus dem fernen Westen Drohungen gegen unsere Heimaterde und unsere Freiheit schleudert“,
hält die Kurie bis heute unverrückbar an den alten Bistumsgrenzen im Osten fest.
Sie werden im „päpstlichen Jahrbuch“ stets als Besitz des Deutschen Reiches angeführt. Insbesondere Pius XII. erklärte immer wieder, daß es sich dabei um deutsches Land handle.
Selbst als der Papst sich 1956 zur Ernennung von fünf polnischen Weihbischöfen mit dem Sitz in Danzig, Breslau, Allenstein, Oppeln und Landsberg entschloß, betonte er aus-drücklich, es sei dies
„nicht als ein Schritt, auch nicht als ein erster Schritt zur Anerkennung der pol-nischen Souveränität“
über die ehemals deutschen Gebiete anzu-sehen.
Der neuerdings geäußerte Anspruch Polens, von uns Deutschen „Wiedergutmachungsleistungen“ in Mil-liardenhöhe verlangen zu dürfen, läßt sich – neben der in Polen gezüchteten Großmannssucht – mit den von den Polen gern gehörten Worten Wyszynskis erklären.
Man fragt sich: Vertrat der polnische Primas nicht auch „Rom“? Papst Pius XII. jedenfalls stimmte mit ihm nicht überein. Deschner:
Ein friedliches Nebeneinander mit den Kom-munisten wünscht auf der ganzen Welt niemand weniger als der Vatikan, der sie am längsten und am intensivsten bekämpft.
Papst Pius XII. hat darüber nie einen Zweifel gelassen.
„Wozu im Übrigen miteinander reden ohne gemeinsame Sprache, oder wie soll es möglich sein, sich zu begegnen, wenn die Wege auseinanderführen, d. h., wenn von der einen der Parteien hartnäckig absolute Werte abgelehnt und geleugnet werden und daher jede ,Koexistenz‘ in der Wahrheit unmöglich ist?“
So verkündete der Papst in seiner Weih-nachtsansprache am 23. Dezember 1956, also noch wenige Jahre vor seinem Tod die Politik treibend, nach der er in den zwanziger Jahren angetreten.
Pius XII. klagte über die Ostkontakte einiger katholischer Kleriker und Laien, über all jene
„unaufrichtigen Umtriebe, die unter dem Namen ,Gespräche‘ oder ,Begegnungen‘ laufen.
Schon aus Achtung vor dem christlichen Namen muß es aufhören, daß sich Christen zu diesen Taktiken hergeben, weil es, wie der Apostel sagt, unvereinbar ist, sich an den Tisch des Herrn und an den seiner Feinde setzen zu wollen.“
Auch die Aussicht auf einen Krieg, den die Kirche gutheißt, eröffnete der Papst bereits. Denn, so fährt er fort:
„Es ist klar, daß sich unter den gegen-wärtigen Umständen für eine Nation der Fall ergeben kann, wo nach dem Scheitern aller Bemühungen, den Krieg zu vermeiden, dieser zur wirksamen Verteidigung und in der Hoffnung auf glücklichen Ausgang gegenüber unge-rechtem Angriff nicht als unerlaubt betrachtet werden könnte“,
weshalb der Papst dafür eintritt,
„daß ein katholischer Bürger sich nicht auf sein Gewissen berufen kann, um den Kriegsdienst zu verweigern und die vom Gesetz fest-gelegten Pflichten nicht zu erfüllen.“
Keine Gewissensfreiheit also, dafür Kriegs-dienst. So ist es in der Kirche seit dem 4. Jahrhundert. (Deschner)
Je weiter es aber nun in der katholischen Hierarchie nach unten geht, umso krasser wird die Sprache.
Als im Jahre 1957 wieder einige Ritter vom Heiligen Grab in diesen Orden aufgenommen wurden – u. a. der Generaldirektor des Volkswagenwerkes -, da sagte der Erzbischof von Paderborn,
„daß dem Orden die Ideale der Kreuzzüge zugrundeliegen, die in neuzeitlicher Form erfüllt werden müßten.“
In der dem Erzbischof von Freiburg nahe-stehenden „Badischen Volkszeitung“ aber konnte man Ende 1954 lesen:
„Der Glaube an die friedliche Koexistenz beider Systeme muß sich auf die Dauer als Illusion erweisen.
Niemals hat Christus davon gesprochen, daß er uns den irdischen Frieden bringen werde.
Was er meint und immer wieder klar ausgedrückt hat, das ist der Friede, ,den die Welt nicht geben kann‘ und der erworben werden muß, indem wir ,bis auf’s Blut‘ dem Bösen und der Lüge widerstehen.
Es mag sehr schön klingen, wenn man vom Frieden spricht und diesen Frieden durch Verhandlungen zu erreichen sucht. Wer aber solches auch gegenüber Mos-kau als Ziel und Notwendigkeit be-trachtet, der irrt in der Beurteilung des östlichen Systems“.
Der Krieg gegen Rußland ist das Ziel der Kirche.
Noch unverhüllter spricht die klerikale Reak-tion auf die Politik der Kurie aus einem Rundschreiben des flämischen Paters Weren-fried van Straaten, jenes „Speckpaters“, der schon vor Jahren den Sieg der Muttergottes von Fatima über Moskau verhieß, wobei er nicht zu prophezeien versäumte:
„ganze Völker Europas wer-den ausgelöscht werden.“
Neuerdings geht er vom Karfreitag aus:
„Unzählige Male haben sich die Fürsten dieser Welt gegen Gott und Seinen Gesalbten verschworen, Herodes, Beria, Kaiphas, Hitler, Pilatus, Stalin … wie Spreu im Winde wurden sie hinweg-gefegt, als das Maß ihrer Bosheit voll war.
Aber nach Pilatus kam Nero, und nach Stalin kam Chruschtschow. Deshalb wird es immer wieder Karfreitag, und tau-sendfach bleibt das Kreuz stehen über Schafotten …
Nein, nennt sie nicht Marschall oder Exzellenz, wenn sie euch lächelnd und in Handschuhen besuchen. Denn in ihren Handschuhen steckt die Klaue des Würgers, und hinter ihrem Lächeln pla-nen sie Völkermord.
Ihre Hände sind mit Jesu Blut besudelt. Nennt sie Mörder!
Ruft eure Kinder von den Ecken der Straßen zurück, und verriegelt eure Tü-ren, solange sie in der Stadt weilen. Nennt sie Mörder, und laßt euch nicht täuschen durch den Vorhang …“
Rom betreibt nach wie vor Kriegshetze und Völkermorden.
Deschner:
… Das alles entspricht haargenau der Bonner Politik. So schrieb schon zu Beginn unserer Wiederaufrüstung der Westdeutsche Wehrex-perte Krauß in der „Wehrwissenschaftlichen Rundschau“:
„In der Bibel heißt es: Suchet zuerst das Reich Gottes; alles übrige wird euch hinzugegeben. In der Politik kann man sagen:
Ergreift zunächst die Waffen; alles übrige wird euch hinzugegeben, auch die Ehre.
Überlassen wir es den Heiden, die Wie-derbewaffnung abzulehnen; handeln wir selber als Christen.“
Hier sind die Positionen von Christen und modernen Heiden genau fixiert.
Auch Atomkrieg ist gestattet
Konrad Adenauer
„Ich glaube, daß Gott dem deutschen Volk in diesen stürmischen Zeitläuften eine besondere Aufgabe gegeben hat: Hüter zu sein für den Westen gegen jene mächtigen Einflüsse vom Osten, die auf unser Land einwirken.
Der jesuitische Moraltheologe Hirschmann brachte es 1958 sogar fertig, den edlen, dem Evangelium Jesu bedingungslos ergebenen Franz von Assisi zum Zeugen für einen Atomkrieg zu machen. Schreibt Hirschmann doch in der deutschen Jesuitenzeitschrift:
„Der Mut, unter Aussicht auf millio-nenfache Zerstörung menschlichen Le-bens in der heutigen Situation das Opfer atomarer Rüstung zu bejahen, kann der Haltung des heiligen Franziskus innerlich näherstehen und mehr Geist vom Geist der Theologie des Kreuzes atmen als ein Denken, das naturrechtliche Prinzipien vorschnell einem undurchdachten Theo-logumenon (nicht zur eigentlichen Glaubenslehre gehörender theologischer Lehrsatz) opfert, wie es heute in breiter Front evangelische Pfarrer und Theo-logen tun.“
Zudem hat der Jesuit Gundlach, Professor (und zeitweilig Rektor) der päpstlichen Gregoriana in Rom, als Resultat der Lehre Pius’ XII. zum Atomkrieg im Februar 1959 festgestellt:
„Die Anwendung des atoma-ren Krieges ist nicht absolut unsittlich.“
Sogar ein Angriffskrieg ist nach dieser jesuitischen Interpretation der päpstlichen Lehre vom Krieg durchaus erlaubt. Der Pater, dessen Ordenskollegen wir schon zum ersten Weltkrieg vernommen haben, betont, der Papst sei sich
„über die Tragweite und die Tatsachen sehr wohl klar“.
Auch Gundlach ist sich darüber natürlich im Klaren. Selbst wenn die Welt durch einen Atomkrieg unterginge, würde das wenig bedeuten. „Denn“, wie der Jesuit schreibt,
„wir haben erstens sichere Gewißheit, daß die Welt nicht ewig dauert, und zweitens haben wir nicht die Ver-antwortung für das Ende der Welt.
Wir können dann sagen, daß Gott der Herr, der uns durch seine Vorsehung in eine solche Situation hineingeführt hat oder hineinkommen ließ, wo wir dieses Treuebekenntnis zu einer Ordnung able-gen müssen, dann auch die Ver-antwortung übernimmt.“
Jesuitische „Moral“ in Reinkultur! Alles Vergan-genheit? Da schaut auf die heutige „Moral“ von Baerscholzbeks & Co.! Und der verehrte Herr Kirchenlehrer Augustinus in gleicher Tonart:
„Was hat man denn gegen den Krieg? Etwa daß Menschen, die doch einmal sterben müssen, dabei umkommen?“
Hat er beim Jesuiten Pater Gundlach abgeschrieben? (s.o.) Deschner:
Wie sehr man sich heute auf katholischer Seite auf die Auslöschung der Menschheit vorbereitet, zeigt etwa das Buch „Totaler Untergang?“, das in einem altbekannten katholischen Verlag erschien, der den Inhalt des Werkes in einem Prospekt folgenderma-ßen charakterisiert:
„Mit einer Gründlichkeit und Konsequenz … stellt der Verfasser in einem einzigen geschlossenen Gedankengang dar, daß der ,totale Untergang‘ der Menschheit durch Menschenhand, das heißt durch dem Menschen verfügbare Vernichtungs-mittel das Wahrscheinliche, das in absehbarer Zeit zu Erwartende ist…“
Deschner:
Unsittlich ist für die katholische Kirche nichts, was in ihrem Sinne geschieht.
Der Bischof Bornewasser von Trier …:
„Wir müssen jedes Opfer tun, das die Situation von uns verlangt.“
Für den Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki, sowie für die Schaffung der H-Bombe verwendeten sich in der amerikanischen Führung überzeugte evangelische und katholische Christen.
Und vor dem am 5. 8. 1945 von der Südseeinsel Tinian aus erfolgtem Start des amerikanischen Flugzeugs, das Hiroshima bombardierte, sprach ein christlicher Geist-licher ein Gebet – zum Schutz der Besatzung des Bombenflugzeugs.
„Allmächtiger Vater, der Du die Gebete jener erhörst, die Dich lieben, wir bitten Dich, denen beizustehen, die sich in die Höhen Deines Himmels wagen und den Kampf zu unseren Feinden vortragen. … Wir werden im Vertrauen auf Dich weiter unseren Weg gehen …“
Am 6. August 1945 um 8.30 Uhr explodierte die Bombe 66 m über dem Shima-Kran-kenhaus bei einer Hitzeentwicklung von 50 Millionen Grad.
Monsignore Fallani vom vatikanischen Staatsse-kretariat zu Alighiero Tondi habe gesagt, so Deschner:
„… Wenn es den Amerikanern mit einem glücklichen Krieg gelänge, die Herren der Welt zu werden, und vor allem Italiens, was sie jetzt schon in Wirklichkeit sind, dann würde die wirtschaftliche Lage des Vatikans und des Katholizismus sehr unsicher und schwierig werden.
Jetzt liefert uns Amerika Dollars, soviel wir davon wollen, weil es uns als politische Macht braucht. Morgen jedoch würden die Protestanten alles in Besitz nehmen.
,Und wie werden wir dann handeln?‘ fragte ich.
,Wir werden jemand suchen, der Amerika bekämpft‘, antwortete er, ,sowie wir heute Amerika suchen, um den Kom-munismus zu bekämpfen. Wir werden im Vertrauen auf Dich (den lieben Gott?) weiter unseren Weg gehen.“
Eine von langer Hand vorbereitete von „Moral triefende“ Politik, die besonders für die Völker der Deutschen und der Russen tödlich ausgehen könnte, betrieben von Glaubensmächten, die ihre „Weis-heiten“ einer biblisch-orientalischen Weltanschau-ung entnehmen.
Die Seelen der Völker rund um den Erdball sind durch den aufgezwungenen Bibelglauben längst schwer erkrankt. Sie haben ihr Selbst verloren.
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Hypatia ist etwa 370 nach der Zeitenwende geboren und 415 auf bestialische Weise ermordet worden. Sie erlangte als Frau etwas, was eigentlich seinerzeit nur Männern zustand: Ihr wurde der Philosophenmantel zuerkannt, und zwar von ihren männlichen Kollegen.
Warum ich das schreibe hier?
Sie lehrte die griechisch-antike Philosophie und interpretierte Platon, Aristoteles, also die damals in Alexandria heidnischen Philosophen und war damit sehr populär.
Also mußte sie sterben, so wollte es der fanatisch christliche Patriarch von Alexandria, Kyrill. Er holte sich den noch fanatischeren Petros, und der stiftete den Mob an, diese hohe Frau “wegzuschaffen”. Er schaffte das … wohl in einer Kirche soll sie nackt mit Backsteinen erschlagen worden sein.
Nach ihrer Ermordung verließen ihre Mitphilosophen Alexandria. Christus hatte keine Konkurrenz mehr dort.
Und heute, was hat sich geändert? Die Methoden, ja…
Von Hypatia erfuhr ich im aktuellen Kulturheft “Deutsche Warte”, wie auch von anderen längst dem Vergessen preisgegebenen Persönlichkeiten, die dem Zeitgeist nicht genehm sind.