Sven Hedin 1914 in Deutschland: “ein einziges Volk aus einem Guß” – 2. Folge
Dienstag, 8. Oktober 2019 von Adelinde
In seinem Buch „Ein Volk in Waffen“ schildert
Sven Hedin
im Kapitel
„Die ersten Lazarette“
seine weiteren Eindrücke, die ein helles Licht auf unser einstiges Deutschland werfen, von dessen Höhe wir heute nach zwei heißen Phasen des Weltkrieges und einer planmäßigen Zersetzungspolitik weit entfernt und heruntergekommen sind.
Im ersten Abschnitt des Krieges hatte die englische Presse die Deutschen barbarischer Grausamkeit gegen ihre Gefangenen und gegen verwundete Feinde beschuldigt.
So lasen wir in Folge 1.
In der Schilderung Hedins der Behandlung von Verwundeten – ob Freund, ob Feind – bekommen wir ein anderes Bild von der deutschen Fairneß gegenüber den Kämpfern der gegnerischen Heere.
Hedin wird mit Genehmigung von höchster deutscher Stelle von einem Militärwagen quer durch Deutschland zur Front gefahren:
Wir kommen an mehreren Militärzügen vorüber und begegnen auch einem Lazarettzug, dessen beide erste Wagen verwundete Franzosen beherbergten, die übrigen Deutsche.
Den Franzosen ging es weder besser noch schlechter als den Deutschen. Alle lagen auf Stroh. Die Schiebetüren in diesen zum Lazarett eingerichteten Güterwagen standen offen, um den Kranken frische Luft zu verschaffen …
In Trier angekommen, besucht er auch die Horn-Kaserne.
Jetzt war das ganze Regiment im Feld und die Kaserne ein Lazarett … Bei unserem Besuch waren nur 220 Plätze belegt; 150 von ihnen hatten Franzosen inne. Sechs Ärzte und ein Oberarzt, dazu eine ganze Schar von Rote-Kreuz-Schwestern pflegten die Verwundeten.
… Dann betraten wir einen großen Saal mit lauter deutschen Verwundeten. Alle waren vergnügt und munter, befanden sich vortrefflich und konnten sich keine sorgsamere Pflege denken, als sie in diesem Lazarett erhielten.
Nur wurde ihnen die Zeit allzu lang; sie mußten immer an ihre Kameraden in den Schützengräben denken, sehnten sich in den Krieg zurück und hofften, bald wieder auf die Beine zu kommen …
In einem andern Saal wurden französische Soldaten gepflegt. Auch hier unterhielten wir uns mit einigen Patienten. Sie waren alle höflich und mitteilsam, ließen aber den fröhlichen Lebensmut der Deutschen vermissen, was ja auch kein Wunder war, da sie sich in Feindesland befanden und von aller Verbindung mit der Heimat abgeschnitten waren.
Einer von ihnen erzählte, wie ihn als Schwerverwundeten deutsche Sanitätssoldaten fanden. Sie
legten ihn ins nächste Feldlazarett, von wo er vor kurzem mit der Eisenbahn ins Trierer Kriegslazarett transportiert worden war.
Der andere Soldat hatte zwei Nächte auf dem Feld gelegen und unsagbar an Durst gelitten. Einige Male hatten Deutsche, die an ihm vorüberkamen, ihm Wasser und Schokolade gegeben. Schließlich hatte man Gelegenheit gefunden, ihn in das Verwundetenlager zu bringen.
Wie sein Kamerad sprach er seine Dankbarkeit aus über die Behandlung, die ihm in Trier zuteil wurde, und aus mehreren Betten in der Nachbarschaft erscholl Zustimmung.
Die beiden deutschen Ärzte, die uns begleiteten, erzählten, die französischen Verwundeten wollten gewöhnlich das Lazarett nicht verlassen, da sie wie einfache Gefangene behandelt werden, sobald sie wieder auf die Beine gekommen sind …
Die jungen Ärzte, die uns führten, berichteten, daß die deutschen Soldaten sich immer und ohne Ausnahme an die Front zurücksehnten, soweit ihr Zustand solche Gedanken nicht einfach unmöglich machte.
Bei den Franzosen sei die Stimmung eine andere: „Alles – nur nicht zurück an die Front!“ Auch das ist aus psychologischen Gründen ganz natürlich. Nichts drückt den Soldaten so nieder und demoralisiert ihn so wie eben die Gefangenschaft. Er spielt die Rolle des Schwächeren, er lebt ausschließlich von der Gnade anderer, seine Kraft ist erschöpft, seine Initiative gelähmt und seine Kampflust vergebens.
Da sagt er, um persönliche Vorteile zu gewinnen und aus einer an und für sich widrigen Situation das Beste herauszuschlagen, manches, was er jenseits der Feuerlinie niemals gesagt hätte.
Deshalb würde man jedem Heere unrecht tun, wenn man seinen Kampfwert nach den Aussagen der Gefangenen beurteilen wollte.
Hierin findet man vielleicht auch die Erklärung für das Faktum, daß in dem Trierer Lazarett, wenigstens in der Horn-Kaserne, die Sterblichkeit unter den Franzosen viel größer war als unter den Deutschen …
Man sagte mir, die Wunden der Deutschen heilten leichter und schneller als die der Franzosen, und das psychologische Moment ist dabei von unverkennbarer Wirkung.

Original-Bildunterschrift: „Gießen: Im Lazarett“.
In einer Baracke ist ein Lazarett untergebracht. Die Kriegsgefangenen liegen in einzelnen Betten und werden von Pflegern betreut. Vier Ofenrohre sind zu sehen. Der Raum hat zu beiden Längsseiten Fenster. (Bild: lagis-hessen.de)
Den Beitrag von Adelinde finde ich sehr interessant. Ich bin zwar einwenig skeptisch. Ich habe immer wieder Menschen kennengelernt, die nun alt sind und den zweiten Weltkrieg miterlebt hatten, dazu gehört auch mein Schwiegervater. Sie alle haben mir gesagt, dass sie nach jedem Urlaub überhaupt nicht gerne an die Front zurückgekehrt sind. Es war für sie schrecklich, Frau und Kinder zurückzulassen und zu wissen, dass sie sie vielleicht nie mehr sehen werden.
Mein Schwiegervater war in englischer Gefangenschaft, und es war für ihn eigentlich eine gute Zeit. Er wurde gut behandelt und hat bis an sein Lebensende mit einer englischen Familie einen guten Kontakt gepflegt.
Das war der zweite Weltkrieg.
War es wohl im Ersten so anders? Wenn ich an diesen brutalen Krieg denke, fällt es mir schwer zu glauben, dass sich die jungen Männer in die Schützengräben zurücksehnten, Vaterland hin oder her. Sie hatten natürlich keine Wahl.
Lieber Urs, das Ganze erzählt Hedin 1 1/2 Monate nach Kriegsbeginn 1914. Da gab es nur die eine Stimmung im Volk: „Wir müssen siegen!“ Lies Mathilde Ludendorff über das kraftvolle, das ganze Volk erfassende Erwachen der Volksseele!
Und das hat Sven Hedin nach 1 1/2 Monaten noch in aller Frische erlebt. Als das Siegen des Anfangs (Ludendorff bei Lüttich, Tannenberg, an den Masurischen Seen …) dann allmählich abflaute und der Krieg sich hinzog, die USA, denen wir – wie allen andern – nichts getan hatten, angriffen (siehe Balfour!), die Seeblockade der Engländer seit 1917 das Volk aushungerte, da ermattete es, und da hatten die Wühler und Hetzer im Untergrund, die jüdisch geführte Linke, ihre Stunde:
Jetzt ging ein erheblicher Teil des Volks zum Defaitismus über: Urlauber kehrten nicht zur Front zurück, Deserteure wurden zu Haus bei kommunistischen Veranstaltungen auf die Bühne geholt und gefeiert. Grauenhaft, dieser Verrat gegen die Front unserer tapferen Verteidiger, die rund um Deutschland den zahlenmäßig weit überlegenen Feind von den Grenzen fernhielt und bis 1919, wie die OHL meldete, hätte halten können, wenn, ja wenn die Heimat hielte. Aber sie hielt nicht, sie ermattete, und die Hetze ging los gegen den Kaiser, gegen Ludendorff, gegen das Deutsche Volk, gegen den „deutschen Militarismus“ (schönes Schlagwort bis heute!).
So war die Geschichte. Ich lebe darin. Meine Mutter, mein Mann, Mathilde Ludendorff, Erich Ludendorff haben davon bewegend berichtet. Eine einzige Tragödie war das und der Anfang vom Ende von deutscher Stärke und Kultur. Von da an ging alles bergab, wurde – besonders von der jüdisch geführten Linken – alles zersetzt und runtergerissen.
Heute sehen wir das Ergebnis. Die „antifaschistische Linke“ hat jedes Maß verloren und errichtet einen Faschismus nie gekannter Art, eine Meinungsdiktatur, in der jegliches Unrecht gegen das Leben der Völker als neuer Maßstab für angeblich moralisches Handeln angesagt ist.