Stimmen der Vernunft in einem Meer des Wahnsinns
Donnerstag, 21. Februar 2008 von Adelinde
Jamil Hamad
Wenn Sie die Geschichte Europas lesen und die Haltung zur nicht-europäischen Welt verfolgen, dann war die Grundlage dieser Haltung immer eine koloniale Mentalität …
… wer versucht, den Richter zu spielen, und zu einem Israeli oder einem Palästinenser sagt: „Du redest Unsinn!“, der wird zurückgewiesen. Man muß Verständnis für die Dummheiten und Albernheiten beider Seiten zeigen, darf sich nicht hinter die eine Seite stellen und die andere verurteilen. Dieser Konflikt hat uns beide, Palästinenser wie Israelis, zu der Überzeugung gebracht, daß wir Halbgötter sind, die keine Fehler machen. Fehler macht immer nur die andere Seite … Das ist nicht die deutsche Art, mit einem Problem fertig zu werden, nicht die französische und nicht die englische. Es ist reiner Nahost-Stil …
Wir reden über zwei nationale Bewegungen und über zwei Völker, die das Recht haben, hier zu leben, sich dieses Land zu teilen. Dazu gibt es keine Alternative …
Weder die Juden noch die Araber haben es geschafft, die andere Seite zu eliminieren. Das geht nicht.
… in der Praxis haben sie dieselbe Geschäftsgrundlage; beide arbeiten sie in dieselbe Richtung, sind Partner – ein Körper mit zwei sich ergänzenden Seelen in der Brust. Darüber spricht niemand.
… Beide dienen sie denselben Interessen und demselben Ziel: diesen Konflikt am Leben zu erhalten und den jeweiligen Repräsentanten eine wichtige Rolle zu sichern … Stellen Sie sich einen Moment mal vor, dieser Konflikt ist gelöst, und beide Seiten hören mit dem Gebrüll auf. Dann könnte es passieren, daß an die sogenannten Führer Fragen getellt werden: „Wen hast du hinter dir, Rabbi X? Und für wen sprichst du, Scheich XY?“ Das wäre für viele Leute auf beiden Seiten sehr unangenehm.
Darauf hingewiesen, daß Israel genauso wie die Palästinenser den Konflikt brauche, weil er die Juden ganz ebenso wie die Palästinenser zusammenschweiße, und bei Lösung des Konfliktes jede Seite gefordert sei, sich endlich mit staatspolitischen Ordnungs-Fragen zu beschäftigen, so aber alles im Fluß bleibe und das „politisch sehr praktisch“ sei, antwortete Hamad:
Wie können wir diesen Virus bekämpfen, seine Wirkung begrenzen? Ich sag‘ Ihnen, wie: mit einer Friedensoffensive! Einer sehr aggressiven Friedensoffensive. Wir müssen die Israelis überraschen, ihnen einen Schock versetzen. Das geht nicht mit Vorträgen, mit Erklärungen, mit all dem alten Kram …
Die beste Sichterheitsgarantie für Israel wären zufriedene Palästinenser … Deswegen müssen wir den Israelis sagen: Was wollt ihr? Sicherheit? Bitte schön, nehmt sie euch. Ihr wollt sechsmal am Tag in der Machpela in Hebron, an Abrahams Grab, beten? Kommt her, kein Problem. Ihr wollt die frische Luft in den judäischen Bergen genießen? Herzlich willkommen! Ihr wollt mit uns leben? Seid unsere Nachbarn. Wir werden Brot und Salz mit euch teilen. Aber: Wenn ihr in der West Bank oder, wie ihr sagt, in Judäa und Samaria leben wollt, dann müßt ihr unter palästinensischer Souveränität leben; ihr müßt vor palästinensischen Gerichten erscheinen, ihr müßt euch an unsere Gesetze und Vorschriften halten, so wie wir uns an eure Gesetze und Vorschriften halten, wenn wir euch besuchen oder mit euch leben.
Auf die Frage, warum bisher keine der Friedensbemühungen auf nationaler und internationaler Ebene gefruchtet hat, sagte Hamad, er stoße
immer wieder auf dieselbe Ursache: Mangel an politischer Freiheit, an politischer Übung. Wir wissen nicht, was Demokratie, was Meinungsfreiheit ist. Und in einer solchen Tradition gedeihen am besten diejenigen Gruppen, die auf Gewalt, auf Zwang setzen. Sie sind niemandem Rechenschaft schuldig, müssen sich nicht verantworten.
… Auch die Israelis haben nur ihre Steuer-Regelungen in die West Bank gebracht, dazu Ausgehverbote und militärische Verordnungen. Die Regeln von Freiheit und Demokratie haben sie nicht exportiert. Die halten sie unter Verschluß.
Rabbi Menachem Fruman
hat ebenfalls die Vision „Peace now!“ Und sein Programm lautet:
Israel in Palästina, Palästina in Israel. Zwei Flaggen, zwei Hymnen, zwei Parlamente, zwei Präsidenten, zwei Regierungen.
Er stellt sich zwei Staaten auf ein und demselben Territorium vor, ein weltpolitisch absolutes Novum. Er spreche von einem „menschlichen Staat“, der den „Nationalstaat“ ablösen solle, weil „diese Idee vollkommen veraltet ist“, berichtet Broder. „Alles, was Israelis und Palästinenser dafür aufgeben müßten, wäre ,ein wenig von unserem und ihrem nationalen Ego‘. Teilung bedeute Haß, religiöser Dialog dagegen sei ,das Tor zur Koexistenz‘.“
Ich bin ein primitiver Mensch, ein primitiver Rabbi und ein primitiver Jude, aber ich weiß, die und wir denken ähnlich, und wir haben dasselbe Problem: Wie übersetzt man unsere Quellen in eine neue Sprache, wie paßt man sie der modernen Zivilisation an?
Das wäre eine Arbeit, die die ganze Welt von diesem Wahnsinn erlösen würde. Aber für allzu viele der Moslems und Juden sind Allah und JHWH „Generale“, die ihre jeweiligen Kampftruppen zum „Sieg“ führen sollen. So gibt Gerschon Salomon seine Stimme dem
Wahnsinn:
Wir sind wie die Makkabäer eine kleine Gruppe, aber Gott ist mit uns, und er wird immer mit uns sein. Wir sind die Generation der Erlösung, und bald werden wir sehen, wie der General des Volkes Israel, der Gott von Abraham, Isaak und Jakob, alle unsere Feinde besiegen und das wahre Königreich Gottes errichten wird!
Solange solche Stimmen Gehör finden und ihr Chor sich von Jahr zu Jahr verstärkt, solange ist kein Ende des Wahnsinns abzusehen, ja, er ist inzwischen weiter vorangeschritten. 1997, 15 Jahre nach seinen o. a. Worten, muß Hamad feststellen:
Wir geben uns die größte Mühe, die ganze Welt gegen uns aufzubringen. Die Israelis schaffen es ab und zu, uns gelingt es ständig.
… Die (Zionisten) haben mit wenig angefangen und daraus mehr und mehr gemacht. Wir dagegen wollten alles auf einmal, ganz Palästina vom Jordan bis zum Mittelmeer. Dreißig Jahre wurden wir mit solchen Parolen gefüttert. Jetzt sollen wir froh sein, wenn wir Gaza und ein paar Teile der West Bank bekommen.
… Wir haben nicht mit den Fundamenten, sondern mit dem Dach angefangen. Jetzt haben wir einen Präsidenten, eine Regierung und ein Dutzend verschiedene Polizei- und Geheimdienste; nur mit der Müllabfuhr klappt es nicht. Die Menschen haben keine Arbeit; die Studenten wissen nicht, was sie nach dem Ende ihres Studiums machen sollen; und wenn die Geberländer kein Geld mehr überweisen, kann Arafat nicht einmal seine Telefonrechnung bezahlen.
Das Leben der Palästinenser ist heute im Jahre 2008 mehr denn je zu einer einzigen Strapaze geworden. Aber auch bei den Israelis – nach Broder sind sie „ein Volk von Autisten“ –
gehört es zu den Ritualen der israelischen Politik, sich mit einem Problem erst dann zu beschäftigen, wenn der Alarm bereits ausgelöst wurde … in der Politik herrscht Tumbheit, gepaart mit sinnloser Umtriebigkeit, wie sie unter Halbstarken üblich ist, die mit ihren Mopeds im Kreis herumfahren und Vollgas im Leerlauf geben.
Damit ist es dem Judenstaat aber immerhin gelungen, die eroberten Gebiete zwar „nicht formal, dafür (aber) schleichend“ zu annektieren. Wenn der ganze Nahost-Konflikt
nicht im Heiligen Land spielen würde, wo man mit Gott zum Ortstarif sprechen kann, würde es so viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen wie der Kampf um Ost-Timor. Der Nahost-Konflikt ist ein Klacks auf der Landkarte der Weltgeschichte, doch haben sich die teilnehmenden Parteien darauf verständigt, auf einer Provinzbühne eine Supershow hinzulegen, sozusagen ,Aida‘ in Bad Segeberg,
meint Broder treffend und witzig. Weil es sich aber um das „Heilige Land“ handelt, meint alle Welt, sich an der „Tumbheits“-Show beteiligen zu müssen – für die deutsche Bundeskanzlerin gar nicht so einfach, sich mit der eigenen Rolle von Akt zu Akt jeweils in geeigneter Weise durchzuschlängeln.
Vernunft oder Wahnsinn? – sind das wirklich die Alternativen, die ausschließlich im jüdisch-palästinischen Konflikt im Widerstreit stehen? Die Praxis hofiert doch den Wahnsinn weltweit! So sympathisch und einsichtig, wie auf den ersten Blick die Sicht des J. Hamad ist, die H. M. Broder zitiert, es ist Innehalten und Umsicht geboten. Die Feststellung, Vernunft möge an die Stelle des herrschenden Wahnsinns auf beiden Seiten treten, ist dem Vokabular der Sonntagsreden entlehnt, und sie verkennt, dass es die Möglichkeit gibt, von dritter Seite etwas dagegen zu tun. Es kann nicht Sache der Israelis und der von ihnen unterdrückten und entwürdigten Palästinenser allein sein! Wer sollte sich dort und anderswo schon gegen die Vernunft aussprechen? Das tiefere Problem wird aber erst deutlich, wenn klargestellt ist, was denn unter Hintanstellung von den jeweiligen Interessenabwägungen für die Problemlösung objektiv und aus neutraler Sicht Dritter „vernünftig“ ist oder noch deutlicher: was in der globalen Überzeugung als gemeinsamer Konsens akzeptiert ist und eigentlich von daher in diese Richtung umgesetzt werden müsste. Wir sähen dann schnell ein, dass mit „Vernunft“ nur jene Logik des Geistes und des Herzens gemeint sein kann, die nicht von egoistisch-autistisch-politischen Interessenlagen bestimmt wird, sondern von der vorrangigen Geltung und Durchsetzung der Menschenrechte schlechthin und in Nah-Ost ganz besonders dringlich. Denn Menschenrechte sind universales Recht und dieses geht jedem Gesetz im Range vor, auch biblischem Recht.
Unter dieser Prämisse müssen wir dann die Argumentation sowohl des J. Hamad als auch die des M. Broder kritischer betrachten. Denn die Frage Hamads „warum bisher keine Friedensbemühungen auf nationaler wie internationaler Ebene gefruchtet haben?“ ließe sich dann besser beantworten. Sowohl nach christlicher, jüdischer und muslimischer übereinstimmender Sicht geht es allein darum, inwieweit das universale Recht auf Menschenwürde, Freiheit, Leben und körperliche Unversehrtheit grundlegende Beachtung findet. Wäre man sich auf nationaler Ebene einig über den Vorrang der Menschenrechte, engte sich der Raum der Hegemoniebestrebungen Israels deutlich ein. Das wiederum zwänge die streitenden Parteien zum „Peace now!“- Gedanken, mithin zur Zusammenarbeit im Geiste des zitierten Rabbi Menachem Fruman.
Und international gilt absolut das Gleiche. Wie aber verhalten sich z.B. die USA und Europa als die maßgeblichen internationalen und sehr einseitigen Unterstützer der israelischen Politik? Reflektieren sie die Einhaltung der Menschenrechte in Palästina auch im Blick auf die faktisch Unterworfenen? Keineswegs! Auch hier Autismus und Parteilichkeit, statt objektivierbarer Menschlichkeit? Man muß es so sehen! Hier wird doch Ethik und Moral ganz geleugnet oder sehr, sehr tief gehängt. Ist das wirklich alles dem Holocaust geschuldet? Darf nationalsozialistisches Unrecht Quell neuen Menschenunrechts sein?
Im Nah-Ostkonflikt ist der Konsens über die vorrangige Beachtung der Menschenrechte durch den Zionismus klar durchbrochen, es herrscht Kriegszustand, in dem die Menschenrechte nicht mehr gelten. Und zur Rechtfertigung verweist man auf alte, heute nicht mehr halt- und hinnehmbare biblische Ermächtigungen und Gesetze. Nach christlichem Verständnis, wie es in Europa anzutreffen ist, sind Gesetze dem höherrangigen Recht unterworfen. Auch Israel genießt keinerlei Sonderrechte, wenn es sich diese auch immer wieder neu zubilligt. Die mosaischen Gesetzes und Schriften, die angeblich den Juden im Namen Gottes das Recht einräumen, fremde Völker zu unterwerfen, zu hintergehen, zu verjagen, zu töten oder als Nichtmenschen zu betrachten, taugen für das globale Recht auf Menschenwürde, Friede und Gerechtigkeit nicht, sie sind kontraproduktiv. Und das ist allen, von G.W. Bush bis hin zu A. Merkel u. a. durchaus bekannt. Warum stehen diese berufenen Vertreter des demokratischen und völkerrechtlichen Freiheitsgedankens nicht gegen den Wahnsinn auf, sondern unterstützen ihn noch durch Heuchelei und Zulassen der medialen Manipulation der Weltmeinung? Es ist eben nicht Allgemeingut und allseits akzeptiert, dass Israel durch den angeblichen „Bund“ mit Gott – bedenke: Bibelwort ist Menschenwort und keine Offenbarung des Gotteswillens – Ausnahmerechte geltend machen kann. Aber dagegen komme erst einmal einer mit Vernunft an, noch dazu als Deutscher!
Diese ungute Saat alttestamentarischer Sicht trägt nun bis auf den heutigen Tag jene Früchte, die in Israel mehrheitlich unbeirrbare Abnehmer findet und zu dem von J. Hamad erwähnten beiderseitigen Wahnsinn beiträgt, sei es auf der einen Seite als actio, sei es auf der anderen als re-actio. Religiöse oder pseudoreligiöse Rechtfertigung beidseits setzt hier die Vernunft und die Menschenrechte ausser Kraft.
Kann man es jedoch den palästinensischen Opfern der israelischen Besatzungs- und Vertreibungs- bzw. Ausrottungspolitik – es sind ja nicht nur Muslime betroffen und es sind auch nicht sie, die den Zionismus ins Land gerufen haben – angesichts des israelischen Autismus und ihrer religiösen Rechtfertigungslehre nun wirklich zumuten – unterstellt sie hätten die politische Reife der führenden, europäisch geschulten Israelis, – nichts gegen die religiös verbrämte Gewalt und Unvernunft zu unternehmen, wo doch der Wahnsinn die Herrschaft hat? Kurz: Kann man religiösem Starrsinn mit Vernunft begegnen? Was bleibt denn mehr als Gewalt, wenn die Vernunft längst zur Strecke gebracht ist: es bleibt die Waffengleichheit der Unvernunft und das ist eben die nackte Gewalt, die wir täglich sehen.
Die Überwindung des beiderseitigen Wahnsinns ist somit nur möglich durch Maßnahmen Dritter, die allein dem universalen Konsens zur Durchsetzung der Menschenrechte geschuldet sind. In der Praxis bedeutet dies:
a) eine zeitlich befristete Militär- und Verwaltungsdiktatur in Nah-Ost bis zur Konstituierung zweier Staaten in festen, unantastbaren, garantierten Grenzen, kontrolliert durch die Mehrheit in der Uno und ihrer Einsatzkräfte, die durch ein Veto nicht beeinträchtigt werden dürfen; also Änderung der Abstimmungsmodi in der UNO. Die Freiheit und Demokratie, die man auf diese Weise in Afghanistan, Irak und anderswo herbeizwingen will, kann man auch in Nah-Ost auf diese Weise erzwingen, sofern man die Parteilichkeit* ablegt.
b) Ist dies – gegen die Stimmen der USA, Israels** u. a. – nicht möglich, dann bleibt nur die
aa) politische Ächtung Israels weltweit, weil es die Menschenrechte gegen alle Vernunft gefährdet und außer Kraft setzt.
Diese Ächtung ist weltweit auf allen politischen und weltwirtschaftlichen Ebenen durch Embargos und Boykotts aller Staaten zu veranlassen, die sich der Menschenrechtscharta gegenüber verpflichtet haben.***
bb) gesellschaftliche Ächtung auf allen Gebieten all derer, die sich dem Vorrang der Menschenrechte in den Weg stellen, vor allem in den medialen Bereichen.
Schlusswort: Der weltweite Konsens über den Vorrang der Menschenrechte erzwingt ein Handeln all derer, die sich die freiheitliche, demokratische Grundordnung in sozial vertretbaren Rahmen auf die Fahne geschrieben haben. Und dies ausnahmslos!
* Trotz der eindeutigen Parteinahme für den Staat Israel in Deutschland: Auch in Deutschland mit seiner besonderen Verantwortung für Israel gilt der Vorrang der Menschenrechte.
** Israel wird hier geostrategisch als „Brückenkopf“ der USA gesehen und dient der Vorbereitung der kriegerischen Eroberung aller Ölressourcen in Nah-Ost. Von daher ist wenig Hoffnung gegeben, dass sich die Weltmacht USA jemals zum unparteiischen Schlichter entwickeln könnte.
*** Da es noch keinen palästinensischen Staat gibt, muß hier die Einschränkung auf Israel gemacht werden.
Mithus
Auch für mich ist ein „Nahost-Stil“, den Hamad reklamiert, nicht hinnehmbar. Ich stimme Dir aus vollem Herzen zu, lieber Mithus, wenn Du die Menschenrechte als für alle Menschen ausnahmslos gültig erklärst.
Bei Hélène Grimaud („Wolfssonate“) las ich kürzlich von einem jüdischen Gottsucher, der Gott nach langer vergeblicher Suche schließlich in sich selbst fand.
Dahin sollten alle Menschen kommen, auf das Göttliche in der eigenen Seele zu horchen, so daß sie ihr Gewissen nicht mehr von einem erdachten außerweltlichen „Gott-General“ und seinen irdischen „Unteroffizieren“, den Imamen, Rabbis und Priestern, fremdsteuern lassen, sondern sich nach sich selbst richten, nach dem in der eigenen Seele schlummernden göttlichen Willen zum Guten, Wahren und Schönen.
Nach ihrer inneren Befreiung von den religiösen Dogmen kämen die Menschen – gleich welcher Rasse oder Volkszugehörigkeit – darauf, daß jeder Mensch ein Recht auf Freiheit und Achtung seiner Menschenwürde hat.
Das kompromißlose Alles-oder-Nichts-Denken richtet sich wider alle Vernunft und hält den Wahnsinn ununterbrochenen Völker- und Glaubenshasses am Lodern, der nichts als Gewalt und Zerstörung bewirkt und zu rechtfertigen sucht.
An der Loslösung aller Menschen von außerweltlichen Göttern führt kein Weg zum Frieden vorbei.