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Sonnenwende

Weihnachten 2008

Der kürzeste Tag im Jahr ist erreicht. Ab jetzt geht es wieder aufwärts mit dem Sonnenlicht. Ein Sinnbild auch für die Menschheit in der Weltwirtschaftskrise?

Die Vordenkerin der Regionalwährungen Architektur-Professorin
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Margrit Kennedy,

deren Buch

Geld ohne Zinsen und Inflation

in 22 Sprachen übersetzt in die Welt gegangen ist – wie Der Gesundheitsberater 1/09 mitteilt -, sagte der Süddeutschen Zeitung (11.11.08, Foto: Konstanze Wild in Der Gesundheitsberater 1/09):

Mich macht … froh, daß … sich immer mehr Wissenschaftler mit dem Thema auseinandersetzen. Inzwischen gibt es sehr heftige Kritik von hochkarätigen Leuten an dem gesamten ökonomischen System.

Auf die Frage, woran es krankt, antwortete sie:

Zum einen am Neoliberalismus mit seinem Privatisierungswahn und dem Dogma, daß sich der Staat möglichst nicht einmischen soll und alles sich auf einem angeblich freien Markt wunderbar regelt. Dieses Paradigma ist zwar völlig überholt, aber es wird immer noch danach gehandelt.

Dabei sei es so einfach, unseren „pathologischen Wirtschaftswachstumszwang“ zu durchschauen:

Das exponentielle Wachstum, das durch unser Geldsystem angeheizt wird, ist auf Dauer nicht durchzuhalten auf einem endlichen Planeten.

Der Zinswahnsinn: Geld aus Geld machen

Es ist schlicht und einfach so, daß heute nichts finanziert werden kann, was nicht mindestens den Zins erwirtschaftet, den man bei der Bank zahlt, um einen Kredit aufzunehmen. Es geht immer um Zins und Zinseszins.

Vermögen verdoppeln sich in regelmäßigen Abständen und wachsen in kurzer Zeit in astronomische Bereiche. Damit kann kein Wachstum in der Natur mithalten – außer dem Krebs. Wir haben ein System, dessen Hauptziel es ist, mehr Geld aus Geld zu machen. Die internationalen Finanzmärkte sind darauf ausgerichtet, das exponentielle Wachstum über spekulative Transaktionen für einige wenige zu nutzen. Die große Menge der Menschen zahlt drauf.

Tatsache ist, daß 80 Prozent der Menschen mehr als doppelt so viele Zinsen zahlen, als sie je selbst erhalten – und zwar über Preise, in denen Zinsanteile enthalten sind.

Wenn wir auf unseren Produkten eine Auflistung hätten, wie viel die Rohstoffe kosten, wie viel die Arbeit und wie viel der Bankkredit – dann würde man sehen, welchen riesigen Anteil der Zins ausmacht. Wenn man dazu noch die Zinsen in den Steuern dazurechnet – der Staat ist ja der am höchsten verschuldete Gläubiger – dann kommt man zu dem Ergebnis, daß 50 Prozent dessen, was wir heute ausgeben, Zinsen sind.

Geld ist ein Suchtmittel … Eine Geldaristokratie beherrscht die Welt. Alles fließt jenen zu, die ihr Geld verleihen können. Die Masse der Kreditnehmer sind die neuen Sklaven, die leider ihre Ketten nicht sehen.

Jetzt sind wir mit diesem System der Zinsknechtschaft mal wieder an einem Tiefpunkt angelangt. Aber wie jede Krise birgt auch die Weltwirtschaftskrise in sich die Möglichkeit, auf neuen Wegen zum Besseren zu gelangen:

Wir sind als Menschheit gerade dabei, einen riesigen Entwicklungssprung zu tun. Diese Krise, welche die herkömmliche Ökonomie nicht vorausgesehen hat und für die sie bisher auch keine wirklich systemverändernden stabilisierenden Maßnahmen vorschlagen kann, wird in kurzer Zeit alle theoretischen Grundlagen erschüttern und damit ermöglichen, neue Wege zu gehen. Das Geld ist ein wichtiger Teil dieses Bewußtseinswandels. Entweder wir ändern unsere Strukturen und unser Denken, oder wir werden als Spezies schlicht nicht überleben.

Sonnenwende, Weltenwende – schön wär’s.

Mit diesen Wünschen zum 4. Advent und zu Weihnachten 2008 verabschiedet sich bis zum nächsten Mal von Ihnen und Euch, liebe LeserInnen,

Adelinde
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