Natur und Kultur, Hoffnung und Verpflichtung
Freitag, 25. Juni 2021 von Adelinde
Zur Sonnenwende
hielt H.D. eine Ansprache mit schlichten Wahrheiten, beeindruckend:
Wir leben in „ver-rückten“ Zeiten. In solchen ist es wichtig, sich bewußt zu machen, daß es eine Seite der Wirklichkeit gibt, die viel zu kurz kommt in diesen Tagen. Diese andere Seite läßt sich mit den Worten umschreiben:
Das Gute, das Schöne und das Wahre.
Dabei ist es so einfach, diese Seite der Wirk-lichkeit wahrzunehmen: Auf Schritt und Tritt begegnet sie uns draußen in der Natur. Es gedeiht und lebt gerade jetzt im Frühsommer überall eine Fülle an Pflanzen- und Tierarten.
Und diese Fülle ist jedem jederzeit zugäng-lich – wenn er denn ein Ohr und ein Auge da-für offen hat.
Zur Zeit kann ich jeden Tag aus dem Fenster beobachten, wie ein Starenpärchen emsig und unermüdlich seine Jungen füttert und gegen die streitlustigen Elstern verteidigt. Wenn wir draußen sitzen, können wir ihrem unglaublich vielseitigen Gesang und Geplau-der lauschen. Beispiele dieser Art könnte man in unendlicher Zahl anführen.
Was wäre z.B. in der Sonnwendzeit nicht ge-eigneter als Sinnbild für die Schönheit und Erhabenheit in der Natur, als der Sternen-himmel über uns.
In der Sonnwendnacht geht es aber nicht nur um eine Naturerscheinung, sondern auch um Kultur. Kultur und Natur sind auf den ersten Blick zwei verschiedene Dinge. Das eine ist „natürlichen Ursprungs“, das andere men-schengemacht.
Wenn wir von diesem Unterschied absehen, gibt es aber auch eine tiefere Gemeinsamkeit zwischen beiden. Beide sind Ausdruck, sind Erscheinung, von etwas, das wir nicht mit Augen sehen oder mit den Ohren hören kön-nen, sondern nur in unserem Innern spüren, in unserem Inneren erleben können.
Diese kürzeste Nacht im Jahr ist der äußere Anlaß, den uns die Natur bietet, und wir fei-ern dieses Ereignis mit Worten, Liedern, Tanz und Musik, die zur Welt der Kultur gehören.
Das Schöne in Natur und Kultur gehört zu den Werten, an die wir uns gerade jetzt erin-nern sollten, um daraus Kraft schöpfen zu können gegen die Widrigkeiten unserer Zeit.
Die Sonnwendnacht bietet noch einen weite-ren Anknüpfungspunkt, der uns Halt geben kann. Wenn wir uns in Erinnerung rufen, seit wie vielen Jahrtausenden die Menschen be-reits Sonnenwende feiern, wir müssen bis in die Jungsteinzeit zurückgehen (das sind 6000 – 10.000 Jahre), und wenn wir bedenken, was alles an Gefahren in all diesen Zeiten die Menschen bedroht hat, dann erkennen wir, daß wir nicht die ersten sind, die für ihr Leben, ihr Eigenart und ihre Kultur kämpfen müssen.
Es sind sicherlich nicht immer die gleichen Gefahren gewesen, aber einfach hatten es die Generationen vor uns selten. Daraus können wir die Zuversicht schöpfen, daß es selbst-verständlich auch nach uns Generationen geben wird, die die Sonnenwende feiern und unsere Kultur pflegen werden.
Es steckt darin aber auch eine Verpflichtung.
Unsere Vorfahren haben es geschafft – mal mehr, mal weniger glücklich -, aber am Ende eben doch erfolgreich, dieses Sonnwend-brauchtum und unzählige andere Kulturgüter zu bewahren und an uns weiterzugeben.
Jeder einzelne ist aufgerufen, sein Scherflein, und sei es noch so gering, dazu beizutragen, daß diese Kette nicht abbricht.
Kette in zweifacher Bedeutung:
Einmal im Sinne einer ununterbroche-nen Abstammungslinie, d.h., daß es auch zukünftig Menschen unserer Ei-genart gibt, Menschen die einen erleb-nismäßigen Zugang zu diesem Brauch-tum und dieser Kultur haben, und
zum andern im Sinne einer ununterbro-chenen Überlieferung dieser Kulturgü-ter selbst, die diese Menschen dann weitertragen und pflegen können.
Auch wenn vielleicht vieles bedrohlich aussieht und es nicht selten auch ist, so haben wir doch einen großen Vorteil:
Wir setzten uns für den Erhalt der Schöpfung ein, mit allem was dazu gehört.
Lassen wir den Dingen ihren Lauf und dem Menschen die Freiheit, dann werden sich gedeihliche Zustände fast von selbst ein-stellen. Ich möchte ein Beispiel nennen.
Ohne Druck von außen ist es völlig normal, daß sich die Menschheit in Völker und Rassen gliedert, und es ist völlig normal, daß die Menschen dies als selbstverständlich emp-finden und sich zu ihrem jeweiligen Volk bekennen.
Und genauso normal ist es, daß sich heran-wachsende Jungen und Mädchen irgendwann zum jeweiligen Gegengeschlecht hingezogen fühlen (Ausnahmen bestätigen die Regel und dürfen wegen dieses Verhaltens auch nicht moralisch verurteilt werden).
Es ist normal und natürlich, daß Mann und Frau eine Familie gründen und daß sie zu-sammen Kinder bekommen. Das alles ge-schieht sozusagen von alleine und wir, die wir das für gut und richtig halten, müssen einfach nur dafür sorgen, daß die Dinge ihre natürliche Entwicklung nehmen können.
Diejenigen aber, die den Einheitsmenschen schaffen wollen, der keine Völker, keine Geschlechter, keine kulturelle Vielfalt mehr kennt, diejenigen stehen vor der Aufgabe, bei jedem neugeborenen Menschen wieder von vorne anzufangen. Nur mit einem ungeheu-ren Aufwand an Propaganda, nur mit ständi-ger, lückenloser Beeinflussung von der Wiege bis zur Bahre können sie ihr Ziel erreichen.
So gesehen, haben wir die einfa-chere Aufgabe. Wir arbeiten mit der Natur, die anderen müssen wieder und wieder gegen sie an-kämpfen.
Lassen wir uns also nicht entmutigen, neh-men wir uns Auszeiten, um der Seele Nah-rung zu geben. Natur und Kultur bieten uns unglaublich viele Anregungen dazu.
Schließen möchte ich mit einem Wort von Gottfried Keller
So oft die Sonne aufersteht,
Erneuert sich mein Hoffen,
Und bleibet, bis sie untergeht,
Wie eine Blume offen;
Dann schlummert es ermattet
Im dunklen Schlummer ein,
Doch eilig wacht es wieder auf
Mit ihrem ersten Schein.Das ist die Kraft, die nimmer stirbt
Und immer wieder streitet,
Das gute Blut, das nie verdirbt,
Geheimnisvoll verbreitet!
Solang noch Morgenwinde
Voran der Sonne wehn,
Wird nie der Freiheit Fechterschar
In Nacht und Schlaf vergehn.Laßt uns in diesem Sinne die Sonnenwende feiern und das Feuer entzünden.
Ein wunderbarer Text, der hoffentlich bei vielen Wunder wirkt!
Vielen Dank!!
Eine wunderbare Erinnerung an unsere Quellen. Schön, daß es Menschen gibt, die uns diese Ermunterung geben.
Daß das so ist, das sehe ich an den Vielen, die hinaus streben, um Wald und Flur einzuatmen, auf dem Balkon sitzen, um die Sonne zu genießen. Das alles sind Züge, die in uns liegen.
Die Sehnsucht nach Natürlichem in uns läßt sich nicht ausrotten.
Wir können sie aber befördern.
Über das Gute, das Schöne und das Wahre liessen sich schon Platon und Sokrates aus.
Für mich kann es ohne das Wahre , die Wahrheit,
nichts Schönes und auch nichts Gutes geben!!!
Der Einklang mit der Natur – welch ein starkes Argument gegen alle Genderei! Zu den überzeugenden Ausführungen paßt die empfehlenswerte Lektüre einer klugen, aufrechten Frau und Mutter: Birgit Kelle. Ihr Buch „Noch normal? Das läßt sich gendern“, „rhetorisch brillant“ (FAZ), in der Sache informativ, klar und deutlich in der Haltung.