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Mathilde Ludendorff – 2. Teil

Wenn ihr’s nicht fühlt,
Ihr werdet’s nicht erjagen …
Goethe

Mathilde Ludendorff

geb. Spieß, geschiedene von Kemnitz

Mathilde von Kemnitz hatte als junge Assistenzärztin auf verschiedenen Spezialgebieten der Medizin gear-beitet und sich schließlich für die Seelenheilkunde, die Psychiatrie, entschieden.

Sie erhoffte sich dadurch Einblick in seelische Tiefen, die ihr – zu ihren eigenen – weitere Erkenntnisse zu-führen könnten, nicht zuletzt aber natürlich auch, um auf diesem Gebiet in eigener Praxis Menschen helfen zu können.

 

Mathilde von Kemnnitz (später Ludendorff) mit ihren Kindern

Ihr erstes philosophisches Werk erschien 1921, „Triumph des Unsterblichkeitwillens“. Bald danach – 1923 – entstand die „Schöpfunggeschichte“. Und dem noch im selben Jahr sich anschließenden Werk „Des Menschen Seele“ setzt sie die Worte voran:

In einsamen Sternennächten ließ eine Men-schenseele das heilige Werden des Alls und sein Vergehen am Ende der Tage in sich zur Bewußtheit erwachen und klar erleben.

Des Weltalls unerbittliche Gottenthüllung war uns erkennbare Wirklichkeit, des Weltalls un-erbittliches Schwinden am Ende der Tage
ward uns notwend’ge, vollkommene, gesetz-liche Gottverhüllung, erlebtes Wiederent-gleiten aus allen Grenzen dieser Erscheinung.

Aus den Tagen ihres naturwissenschaftlichen Studiums war ihr die Entwicklungsgeschichte der Lebewesen bekannt:

Da belebten zunächst Einzeller die Gewässer. Das tun sie bis heute. Sie sind begabt mit einem einfa-chen Wahrnehmungsvermögen für die Umwelt. Auf Eindrücke von daher antworten sie mit ihrem Selbsterhaltungswillen, der vollkommen und einzig und allein im Sinne der Erhaltung des Einzellers die Entscheidung trifft für notwendigen Wandel seiner Lage oder notwendiges Verharren.

Hier im Einzeller sind also schon 3 Willens-Arten deutlich erkennbar. Als Kräfte treten sie in die Er-scheinung. Das ist – wie Schopenhauer sagen würde – die „Objektivierung“ des Willens zur Kraft. Der Wille ist noch unsichtbare Nichterscheinung, als Kraft ist er Erscheinung und damit spürbares Objekt gewor-den.

Das alles geschieht nun im Einzeller ohne jedes Be-wußtsein. Die Einzeller leben unbewußt, stets ge-leitet von diesen 3 Weltallwillen, die auch im Einzel-wesen wirken: den Willen zur Selbsterhaltung – zum Wandel – zum Beharren.

Pandorina

Am Beispiel der Pandorina, einem ersten Vielzeller, d.h. einer Gemeinschaft ein-zelner noch selbständiger Zellen, zeigt Mathilde Ludendorff nun das dennoch einheitliche Wirken dieses Zusammen-schlusses von 16 Einzellern, die ohne Bewußtsein einheitlich für die Selbsterhaltung des Ganzen handeln.

Jene aus sechzehn Zellen bestehende kleine Alge „Pandorina“ läßt ihre Wimpern alle im Takte rudern, wodurch allein ihre Fortbewe-gung möglich ist (M. L.).

Woher weiß die einzelne Zelle aber, was sie zum Gelingen des Ganzen beizutragen hat? Mathilde Ludendorff erklärt das:

Hier sind also die Zellseelen auf das Genau-este von der unbewußten Seele des Zell-staates geleitet, obwohl von einer Übertra-gung des Befehles durch Nerven noch nicht die Rede sein kann. 

Hier fällt jede Möglichkeit weg, diese Tatsa-che durch Nervenbefehle zu erklären, weil das Tier keine Nerven besitzt.

Ebensowenig sind das taktmäßige Rudern und viele andere Vorgänge durch die lang-same Reizübertragung von Zelle zu Zelle zu erklären, wie sie z.B. die Pflanze zeigt.

Und sie kommt nun von dem kleinen Zellstaat der Alge unmittelbar auf den großen Zellstaat des Men-schen zu sprechen und sagt:  

Zahllose Ereignisse in dem großen Zellstaate des Menschen müssen wir uns ganz ebenso ohne die Übertragung durch ein Nervensy-stem erfolgen denken.

So soll denn schon hier sehr wohl erkannt und eingeprägt werden, daß außer der „Drahttelegraphie“, die der Mensch in seinem Zentralnervensystem besitzt, und außer der Reizübertragung von Zelle zu Zelle, noch eine „drahtlose“ Übertragung von Befehlen und Meldungen eine ganz gewaltige Rolle spielt.

So sehen wir denn gleich am Beginne unserer Seelenlehre die Grunderkenntnis der Schöp-funggeschichte von unerhörter Bedeutung werden. 

Der alldurchdringende Äther verwirklicht ja nicht nur die Einheit des Weltalls, sondern auch aller Zellen unseres Körpers.

Wir sind keine in der Welt verlorene Einzeler-scheinungen, wir sind eingebunden im gesamten Weltall im alles durchdringenden, alles vereinenden Äther!

Die einheitliche Leitung aller Zellseelen, übermittelt durch den Äther und ausgehend von der unbewußten Seele des Zellstaates, erklären sich nun eine ganze Reihe erstaunli-cher Tatsachen, die man so gerne als selbst-verständlich gedankenlos hinnimmt, weil sie gewohnte „Wunder“ sind,

schreibt die Philosophin weiter, und wir können dies unfaßliche Wunder täglich mitansehen, wie unsere 100 Billionen unbewußten Körperzellen alle mitein-ander streben, einen Schaden an irgendeiner Stelle unseres Leibes zu beheben. Immerwährend bis zum Tode sind wir Träger dieses Wunders. 

Der Äther ist da, grenzenlos, zeitlos, unverursacht. Ihm fehlen also die Kathegorien der Erscheinungs-welt noch, dennoch ist er da. So nennt Mathilde Ludendorff ihn die Vor- oder Ur-Erscheinung Gottes.

Der Äther ist somit eine Zwischenstufe zwischen dem gestaltlosen Göttlichen und der Erscheinungs-welt. Mathilde Ludendorff nun weiter:

Radiolarien (Haeckel, Kunstformen der Natur)

„Wenn wir die Zellseele in stetem Zusammenhange mit dem Äther, der Urerscheinung Gottes, wissen, so werden wir uns nicht darüber wundern, daß sie ebenso wie jene einzelligen Vorwesen (zum Bei-spiel die Radiolarien) von Schön-heitswillen erfüllt sind und sich nach diesem Wollen gestalten.“

Und nun kommt noch ein wichtiger Gedanke von Mathilde Ludendorff:

… Die Schöpfung der bewußten Seele wäre ganz unmöglich gewesen, wenn nicht wäh-rend der Schöpfung jeder neu im Lebewesen offenbarte Wille, der die höhere Stufe ver-wirklichte, auch als Erbeigenschaft wieder-holungbereit auf die Nachkommen übertra-gen worden wäre …

Das heißt eben, daß jede Zelle unseres Zellstaates, den wir unseren Leib nennen, noch genauso wirkt wie der erste Einzeller der Schöpfungsgeschichte. Und so wie die Einzeller im Zellverband miteinander im Äther verbunden sind, so sind es die Zellen unseres Leibes.

Ja, der Äther verbindet darüber hinaus auch die Menschenseelen miteinander, und seien ihre Träger auch über Länder und Meere voneinander getrennt.

 

Die Entfernung Hamburg-Tschudowo 

Ein Beispiel: Mein Vater ist seit dem 18. Januar 1944 vermißt. Fern am Wolchow bei der Stadt Tschudowo im russischen Ingermanland auf einem Rückzugs-gefecht muß ihm was zugestoßen sein, so daß er den Kameraden nicht mehr folgen konnte, die ihn dann auch nicht mehr fanden. 

Genau in der Nacht schreckte meine Mutter in Ham-burg aus dem Schlaf, saß aufrecht im Bett und wußte: „Erich ist was passiert!“

Manch einem Freund harter Tatsachen mag das zu-nächst unwahrscheinlich vorkommen. Doch solche Art von Telepathie ist allgegenwärtig aufgrund des allgegenwärtigen Äthers im gesamten Weltall.

Es ist der Äther, der uns alle vereint, und je näher wir einander im Denken und Fühlen sind, desto enger ist die Verbindung miteinander.

So erklärt sich das Erwachen der Volksseele im Unterbewußtsein 1914, als das Wort „Drohende Kriegsgefahr“ in Zeitungen und Anschlagstafeln erschien.

 

Hamburg, Rathausmarkt, 1.8.1914

Urplötzlich stand das ganze Deutsche Volk zur Abwehr des Feindes zusammen. Straßen und Plätze der deutschen Städte füllten sich mit den Menschen. Von Stuttgart erzählte mir ein Stuttgarter, wie der Schloßplatz in Minutenschnelle „schwarz von Men-schen“ war. Sie stimmten das Lied an: „O Deutsch-land hoch in Ehren“.

Eine Volksgemeinschaft kann auch bei bestimmten Erlebnissen ein tiefes Mitschwingen des Unterbe-wußtseins über den Äther verbinden, das wir dann Gemütserschütterung nennen.

Darüber schreibt Mathilde Ludendorff ausführlich in dem Abschnitt über das Unterbewußtsein und er-wähnt ausführlich die Bedeutung unserer Sprache, wenn sie denn reinerhalten ist, wie gerade sie das Volk im Mitschwingen miteinander verbindet.

Nun zu den Kategorien Raum, Zeit und Ursächlich-keit, die der Erscheinungswelt eigen sind:

Der Raum ist – wie Kant in seiner „Kritik der reinen Vernunft“ ausführt – an sich selbst nichts, er ist nur ablesbar an den Abständen und Ausmaßen der Körper, an den Dingen.

Die Zeit ist ebenfalls nur ablesbar an Geschehnissen, die beginnen, verlaufen und irgendwann enden. Wir messen die Dauer, aber an sich selbst ist die Zeit nichts.

Die Ursächlichkeit an sich selbst ist auch nichts, nur an ihren Wirkungen nachvollziehbar.

Nun will ja Einstein die Zeit relativieren. Das pran-gert Mathilde Ludendorff als Philosophin in ihrem Werk „Triumph des Unsterblichkeitwillens“ natürlich an. Einstein-Anhängern fehlt es wie Einstein selbst an philosophischem Sinn für das Wesen der Katego-rie Zeit, die natürlich erhaben ist über allem Geschehen.

Es wird manchem allein der Erscheinungswelt ver-hafteten „Wissenschaftler“ vielleicht auch die eine Tatsache zunächst nicht glaubhaft erscheinen, die er aber bei näherem Hinsehen nicht wegleugnen kann:

Mathilde Ludendorff erschaute Stufen in der Schöpfungsgeschichte, die erst danach von der Naturwissenschaft entdeckt wurden wie z.B. der Kolloid-Kristall. Die philosophische Schau ist oftmals hellsichtiger als die forschende Vernunft. Doch beides kann und sollte einander ergänzen.

Das Göttliche selbst ist ohne Raum, ohne Zeit, ohne Ursächlichkeit. Es offenbart sich in seinem Wesen dem Schauenden, der darüber kaum Worte finden kann. Ich kann z.B. nicht in Worte fassen, was mir Musik von Beethoven und anderen großen in ihrem Schaffen tief Gott verbundenen Musikschaffenden sagt, oder was mich an Worten von Schiller ergreift.

Es ist erlebbar, aber nicht beschreibbar. Das von ihnen Geschenkte bedarf eines verwandten Erle-bensvermögens.

Nun war Mathilde von Kemnitz bereits als junge Fachärztin für Seelenheilkunde Leiterin eines Offiziersgenesungsheims und durch außerge-wöhnliche Heilerfolge bei ihrer Behandlung seelisch erkrankter Offiziere des 1. Weltkrieges bekannt geworden.

In ihrer eigenen Praxis, die sie dann in Garmisch eröffnete, war es nicht anders. Wegen ihrer ganz erstaunlichen Heilerfolge – auch bei Patienten, bei denen die Kollegen am Ende ihres Lateins gewesen waren – wurde sie in der Münchner Ärzteschaft be-kannt. Die überwies ihr nun mehr und mehr ihrer Fälle.

So lief die Praxis von Frau Dr. von Kemnitz zunächst sehr gut.

Als sie um 1923 zur Zeit der schlimmsten Auswir-kungen des Versailler Verbrechens an uns Deutschen damit begann, sich am Freiheitskampf der völki-schen Bewegung zu beteiligen – heute würde man sie als „rechtsextrem“ bezeichnen –, wurde ihre Praxis plötzlich von den Ärzten boykottiert. Sie schickten ihr nun keine Patienten mehr zu.

Karriere vor Wahrheit und Anstand – das ist die Devise der „Daseinsstreiter“ (M.L.), die sich auch zu Hauf in der Loge befinden und sich von deren volksfremden, globalistischen Anweisungen leiten lassen.

Nun hatte die Boykottierte zusätzlich zur allgemei-nen Not im Volk mit ihren drei Kindern eine regel-rechte Hungersnot durchzustehen. Von ihrem Mann Gustav Adolf von Kemnitz war sie verlassen worden und mußte nun allein die Rufe ihrer Kinder anhören, von denen sie später sagte:

Nicht noch einmal wolle sie hören müssen, ohne Abhilfe schaffen zu können: „Mama, ich hab so Hunger.“ Einer ihrer Zwillingssöhne Asko berichtet dazu:

Als die Lage immer trübseliger wurde, sagte uns die Mutter eines Tages, die wäre nur so groß, weil sie im völkischen Kampf stehe. Die Ärzte hätten es ihr selbst gesagt, sie werden ihr sofort wieder Patienten schicken, wenn sie diesen Kampf aufgäbe.

Sie sagte, wir müßten die Not ja am eigenen Leib erfahren, und so möchten wir sagen, um was wir sie bäten. Da wir nun alle drei sagten, sie möchte der … Drohung nicht folgen, war sie sehr glücklich, und wir feierten einen ganz besonders schönen Tag.

Sie hatte ihnen die Freiheit der Entscheidung ge-lassen. Und so sprach ihr Stolz. Und die Bereitschaft ihrer Kinder, zugunsten des Guten und Wahren selbst in der Not Verzicht zu üben, beglückte eine Mutter wie Mathilde Ludendorff natürlich. 

Im Anhang ihres Werkes „Des Menschen Seele“ schildert sie nun ganz erstaunliche Fälle aus ihrer Praxis. Durch diese anschaulichen Beispiele kann auch der Laie die Entdeckungen der Seelenärztin nachvollziehen.

Mathilde von Kemnitz kommt als Ärztin nicht von außen, sondern wendet sich dem Patienten zu, ver-setzt sich in sein Inneres und in sein Erleben, das zu dem jeweiligen Leidenszustand geführt hat.

Doch ohne ihre Gotterkenntnis wäre ihr nicht so ohne weiteres das Krankheitsgeschehen erklärlich gewesen. Da sind die von ihr klar in ihren Wirkmög-lichkeiten erkannten Bewußtseinsstufen, die im Laufe der Schöpfungsgeschichte in den Lebewesen entstanden und uns als Erberinnern überliefert und wirksam sind.

Ganz wie die Schöpfungsgeschichte in den Mög-lichkeiten zur Bewußtheit Stufe für Stufe voran-geschritten ist, so leben diese Bewußtseinsstufen in uns weiter:

  • Das Unbewußtsein in unseren Körperzellen, die in ihrem sinnvollen Wirken für die Erhaltung des Lebewesens durch den Äther Informatio-nen austauschen.

  • Das Unterbewußtsein, das auch schon die Tiere in ihrem Zentralorgan, dem Gehirn oder noch ursprünglichen nervlichen Steuerungsorganen in sich tragen.

  • Das Bewußtsein, eine Errungenschaft des Menschen mit der weltverstehenden reinen Vernunft.

  • Das Überbewußtsein mit der Möglichkeit der Schau der Seele des Andern und der Schau des in allem waltenden Göttlichen.

Bemerkenswert aber ist nun besonders die Er-kenntnis Mathilde Ludendorffs bezüglich des Selbsterhaltungswillens:

Die ersten zwei Bewußtseinsstufen haben einen vollkommenen Selbsterhaltungswillen. Sie können nichts Widergöttliches planen und ausführen. Dazu ist erst das Bewußtsein fähig, das allein dem Men-schen gegeben ist.

So weit ist auch der Mensch mit seinem Unbewußt-sein und seinem Unterbewußtsein in die Vollkom-menheit der ganzen Schöpfung eingebettet.

Erst sein Bewußtsein erkennt Möglichkeiten, Lust zu häufen und Leid zu meiden, selbst wenn die Aus-nutzung dieser Möglichkeiten ihm selbst, also seiner Selberhaltung schadet wie z.B. bei Alkohol- und Drogengenuß.

Der Selbsterhaltungswille des Bewußtseins gibt seinem Träger, dem Menschen, keine vollkommene Sicherheit, ist zum Gegenteil seiner Aufgabe, zum Schaden seines Trägers verführbar, somit unvoll-kommen.

Die unteren, also in der Schöpfungsgeschichte früheren Bewußtseinsstufen dagegen leiten uns in wunderbarer Weise, ohne daß wir das merken. Sie suchen all die Schäden, die wir uns zufügen, auszu-gleichen, zu heilen.

Die Unvollkommenheit des Selbsterhaltungswillens auf der Stufe des Bewußtseins ist im vollkommenen Weltall auf den ersten Blick ein schwerer Makel.

Angesichts der Spontaneität des Göttlichen, die keine Verursachung kennt, somit auch keinen Er-kenntniszwang, gehört die Unvollkommenheit des menschlichen Selbsterhaltungswillens mit zur Vollkommenheit der Schöpfung.

Denn sie beläßt der Menschenseele die freie Wahl, sich dem vollkommenen, dem Wesen der Schöpfung entsprechenden Guten einzureihen und damit den Sinn der Schöpfung zu erfüllen, nämlich Gottesbe-wußtheit zu sein – so die Erkenntnis der Philosophin.

Daß diese Wahlmöglichkeit von Menschen heutzuta-ge zu rücksichtsloser Habgier und schweren Schäden der Natur bis hin zum Untergang der Völker führt, ist bedauerlich, und wir wissen nicht, ob den von Gott Abgekehrten, allein auf Eigennutz Bedachten von gottnahen Menschen noch soweit Einhalt geboten werden kann, daß unser Planet Erde am Leben bleibt.

Doch welche Aufgabe hat das schon bei Säugetieren wie Hunden, Pferden weit entwickelte Unterbewußt-sein? Das übernimmt beim Menschen viele Bewußt-seins-Erlebnisse und speichert sie, um das Bewußtsein zu entlasten. 

Unsere Bewegungen und z.B. das Autofahren laufen unterbewußt ab. Wir werden geführt so wie die un-terbewußten Tiere. Würden wir uns unserer Bewe-gungen bewußt, beobachteten wir jeden Schritt in seinem Ablauf, ist es vorbei mit der Harmonie des Zusammenspiels der Gelenke und Muskeln. Nein, man muß „Es“ laufen lassen. 

Oder Erlebnisse werden aus dem Bewußtsein ins Unterbewußtsein verdrängt und dort wiederho-lungsbereit gehalten. 

Die Philosophin schildert nun mehrere solcher Fälle, von denen mich der einer seit 5 Jahren gelähmten und deshalb an den Rollstuhl gefesselten jungen Frau besonders beeindruckt.  

Die Münchner Ärzte waren mit ihren Mitteln von außen nicht weitergekommen, keine elektrische Behandlung, keine Hypnose, keine Suggestivbe-handlung von Spezialisten, kein jahrelanger Auf-enthalt in Sanatorien hatten etwas gebracht.

Die Seelenärztin nun wendet sich der jungen Frau warmherzig verstehend zu und erkennt, sie sei ein geistig sehr reger, ernster Mensch ohne jegliche Spur einer hysterischen Veranlagung:

… Die Art der Erkrankung ist merkwürdig und veranlaßt ebenso wie die körperliche Unter-suchung, an ein vom Unterbewußtsein (dem Unbewußtsein) befohlenes Leiden zu glauben.

Die Kranke wollte vor fünf Jahren zu einer sehr dringlichen Pflichterfüllung fahren; als sie die einzige hierzu bestehende Möglich-keit, die elektrische Bahn, hundert Schritte von sich halten sieht, wird sie von einem traumartigen Zustand befallen. Sie kann sich, wie das manchmal im Traum erlebt wird, kaum von der Stelle bewegen und versäumt so den Wagen und hierdurch auch die Pflicht. Seit der Zeit währt das Leiden.

Das Vorleben zeigt ein sehr merkwürdiges Ereignis: Vom elterlichen Garten aus, der unmittelbar an einem Flusse liegt, sieht sie zwei Arbeiter im Boote umkippen und in höchster Gefahr. Sie eilt, sie zu retten, zieht ihre Stiefel aus, springt in den Fluß, schwimmt zu den Ertrinkenden, kommt aber zu spät.

Die Leichen der beiden, die im Garten länden, sind die ersten Toten, die die Kranke im Le-ben gesehen hat. Nach diesem Ereignis erin-nert sie sich an nichts Besonderes, sie wird treulich von der Mutter versorgt, damit sie sich nicht erkältet. Sie hat an das Ereignis nicht weiter gedacht. „Es war ihr nicht wichtig!“

Hier bewertet die Kranke das Ereignis zweifellos unwahr, dem göttlichen Wunsch zum Wahren entgegen, somit widergöttlich. Bei ihrer „ereig-nisarmen Jugend“, wie ML sagt, müßte das Erlebnis „von einschneidender Wichtigkeit sein.“

Und nun zeigt die Ärztin der Kranken die heftigen, furchtbaren Vorwürfe, die sie sich in Wirklichkeit beim Anblick der jungen Toten gemacht habe, weil sie durch das Stiefel-Ausziehen zur Rettung zu spät gekommen sei. Das unerträglich schlechte Gewissen wurde ins Unterbewußtsein verdrängt.

Als dann das Erlebnis mit der Straßenbahn eintritt, sie wie gelähmt nicht von der Stelle und dadurch wieder zu einer Pflicht zu spät käme, wird sie sinn-bildlich sozusagen daran erinnert, endlich daran-zugehen, das vorhergehende Ereignis wahrheits-gemäß zu bewerten und dadurch zu einer Lösung zu kommen.

Also wird nun auch das Überbewußtsein gefordert, dem göttlichen Wunsch zur Wahrheit zu entspre-chen, das Ereignis also wahrheitsgemäß zu beur-teilen.

Die Seelenärztin hilft ihr dabei: Sie macht ihr klar, daß sie sehr berechtigt bei der mißglückten Ret-tungsaktion erst noch die Stiefel ausgezogen hat.

Die junge Frau beantwortet diese Klarstellung mit heftigem Weinen.

Nach wenigen Sprechstunden ist sie geheilt. Sie lernt innerhalb von drei Wochen wieder, mit dem Rad zu fahren, zu schwimmen, zu klettern.

Wir sehen an diesem Beispiel die Seelenqual, die sich im Körper ausdrückt: Die Seele schleppt eine Riesen-last mit sich, und der Körper erkrankt dementspre-chend wie ein Spiegelbild. Seelenlast und Körperbe-hinderung stehen in enger Beziehung zueinander. 

Dieser klar ersichtliche Zusammenhang wurde da-mals vor Mathilde Ludendorffs Erkenntnissen von der Medizin nicht gesehen.

Mathilde von Kemnitz konnte die junge Frau auf den Weg der Wahrheit mitnehmen, und die heilt: die Er-kenntnis der Wahrheit und der Mut, sich einzuge-stehen, daß sie einer Selbsttäuschung erlegen war.

DAS ist ärztliche Wissenschaft und Kunst, geboren aus der Erkenntnis der Welt in ihrem Werden und des in allem waltenden Göttlichen! 

 

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KWHugo
KWHugo
17 Tage zuvor

Liebe Heidrun, Mathilde Ludendorff kennt kaum einer, ich leider auch nur wenig, aber das hier geht ein in das Thema zu Ryke Geerd Hamer, einem deutschen Norweger. Wie komme ich zu ihm. Kurz war ich 1989 in der bRD, da gab es eine widerliche BILD Kampagne gegen diesen Mann. Sie war so hetzerisch und plump, daß mir dieser Name in Erinnerung blieb und ich ein Jahrzehnt später seine Erkenntnisse erforschte. Der Feind hat das Gegenteil erreicht, meine Neugier entfacht. Nur sind die meisten Menschen nicht mehr neugierig. Hamer heilte den Menschen auch ganzheitlich wie Mathilde Ludendorff, die vergessen werden soll.

Ich sah vor Monaten einen Film über die reichsten Menschen der Welt, Henry Ford war dabei, der Antisemit. Sofort begann meine Recherche. Neugier.

Die Germanische Heilslehre ist nur in Israel erlaubt, hier wird mit Chemotherapie gemordet und vergiftet. Warum? Warum lassen wir das zu? Was sind das für Menschen in der deutschen Politik?

Mathilde Ludendorff sah den Menschen als Ganzes, nicht als Maschine, deren Teile austauschbar sind wie heute die Medizin verstanden wird. Ich habe 0 Vertrauen zu ihr. Ja, ich warte, bis ich umfalle, wie meine Tochter weissagte. Aber vielleicht ändert sich die Anschauung und ich finde einen Arzt, dem ich vertrauen kann. Und vielleicht sind meine Zipperlein nur psychisch erklärbar?

Unsere allgemeine miese Stimmung ist vielleicht auch so ein Phänomen. Wer hat noch gute Laune? Wir alle sind am Boden, ein Zeichen, daß wir aneinanderhängen und durch die Nachrichten heruntergezogen werden. Das war mal anders. Wir freuten uns in den 70ern, lachten bei blöden Scherzen in der Glotze. Und heute?

Und noch ein Erlebnis: Ich ging hochschwanger 1975 in die Kirche von Güstrow ohne Grund nach der Arbeit. Ich war sonst nie in Kirchen, nur zum Anschauen, wenn ich verreiste, aber so ausnahmsweise diesmal, im Ort befand ich mich aber schon das 4. Jahr, keine Ahnung, warum ich dort war. Ich sah mich um und erschauderte plötzlich beim Anblick eines Sarges. Kalt lief es mir den Rücken herunter, ich fror plötzlich sehr, sah auf die Uhr und ging nach draußen im Juni in die warme Sonne. Es war 18 Uhr. Nachts erfuhr ich, daß meine Mutter im Krankenhaus in Stralsund (mit Blinddarmentzündung) schwerkrank geworden ist, und fuhr hin. Morgens, als ich meinen Vater anschrie, er solle doch mal nachfragen, von ihrem Tod. Sie ist genau um 18 Uhr am vorigen Tag an Lungenembolie gestorben. Plötzlich und unerwartet für uns alle mit 50. Mein Vater hatte mich schonen wollen und mir die Wahrheit erst am nächsten Tag gesagt.

Schade, daß wir Mathilde Ludendorff nicht mehr kennenlernen können. Wo sind vergleichbare Menschen der Gegenwart? Und wenn es sie gäbe, wären sie wortlos gemacht. Diese Zeit und die Machtverhältnisse sind schlimm.

Drusius
Drusius
16 Tage zuvor

Die Volksseele, wie Egregoren auch genannt werden, werden von wenigen erschaffen und durch die Aufmerksamkeit und Gefühle gefüttert. In ihm wachsen Gedanken, Hoffnungen und Ziele, bewußte und noch mehr unbewußte, gehen ins Akaschafeld der Erde und sollen dort mit den Ideen und Gedanken aller Völker und Menschen die neue Realtität erschaffen, kann man finden. Ganz einfach könnte man sagen, daß unsere Gedanken und Gefühle unsere künftige Realität manifestieren. Die Traumata der Kriege sollen sich noch in 5 Nachkriegsgenerationen spiegeln. Man könnte auch sagen, die zentrale Steuerung hat für die weißen Menschen auf die Entwicklungsbremse getreten. Warum, das kann man sich aus verschiedenen Ideologien heraus unterschiedlich erklären. Aber so wurde es geplant und gesteuert meinen einige. Der Egregor, den wer erschaffen hat, und der in geheimen Hinterzimmern gefüttert wurde, führte uns vermutlich hierher. Das System läßt sich auch auf die Völker übertragen, die immer wieder in Kriege gegeneinander gehetzt wurden, die eine negative Energie tragen mußten und die Energie zu positiven Entscheidungen finden könnten.

Drusius
Drusius
16 Tage zuvor

Adelinde

Ich würde mir die üblichen Standardwerke anschauen, wie die von Bardon, Stejnar oder auch „Grundlagen der okkulten Wissenschaft“ von Papus. Wer es wissenschaftlicher mit dem Hintergrund meint, könnte nach Uvarov suchen. Aber auch Bücher über die Sprach- und Schriftentwicklung zeigen viel auf, was man sonst nicht sieht. Die Hermetik als Lehre zeigt auch vieles auf, was man nicht unbedingt in die Hand nehmen kann, aber mit Herz und Verstand begreifen kann.

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