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Der erste israelische Botschafter in Deutschland, Asher Ben-Nathan, hat einmal im Zusammenhang mit dem Sechs-Tage-Krieg Israels 1967 gesagt:

Nicht wer den ersten Schuß abgegeben hat ist entscheidend, sondern was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.

Diese Weisheit gilt nicht nur für Israel, sie gilt für alle Völker, somit auch fürs deutsche Volk. Aus dieser Wahrheit ergeben sich die Schuldigen, die Täter und Opfer mit allen schicksalhaften Folgen für sie, wenn man nicht – wie nach dem 30-jährigen Krieg von 1618-48 – bereit ist, von rächender Abrechnung abzusehen.

Gut 70 Jahre nach den ersten Schüssen der deutschen Wehrmacht am 1. September 1939 auf Polen und nach 65 Jahren unablässiger Schuldzuweisungen und Forderungen an die Deutschen ist es angebracht, an Stalins Rede vom 19. August 1939 zu erinnern.

Sie gehört in die Geschichtsbücher aller Schulen und müßte längst zur Allgemeinbildung nicht nur eines jeden Deutschen, sondern aller Menschen weltweit gehören!

Schon 1994 veröffentlichte die Historikerin T. S. Buschujewa ihren sensationellen Fund – nämlich die besagte Stalin-Rede – in der Nr. 12 des angesehenen Moskauer Magazins Nowij Mir nebst Analyse und Kommentar, berichtet Hans Meiser in seinem neuesten Werk

“Deutschlands Abwehrkampf gegen den Bolschewismus 1918-1943”.

Gefunden hatte Buschujewa die Rede im

geheimen Beutefundus des Sonderarchivs der UdSSR, jetzt “Aufbewahrungszentrum der historisch-dokumentarischen Sammlungen”, Registr. Nr. 7/1/1223.

Der Autor berichtet weiter, daß der Wortlaut der Rede schon im September 1939 in der französischen Nachrichtenagentur Havas abgedruckt erschienen, aber in dem Prawda-Interview vom 30. November 1939 unter dem Titel “Das sind die Fakten” von Stalin dementiert worden war. Dementis haben jedoch bekanntlich nicht immer etwas mit der Wahrheit zu tun.

Stalins “Moral”

zeigte sich in seinem Schreckensregime. Während dessen verloren (nach Robert Conquest)

… in der Sowjetunion von 1929 bis Anfang 1938 etwa 18 Millionen Menschen ihr Leben, befanden sich 1939 rund sechs Millionen in Gefängnissen oder in Arbeitslagern. Hinzu kommen noch diejenigen, die in der Zeit von 1939 bis 1953 hingerichtet oder in Lagern gefangengehalten wurden und dort starben. (Meiser)

Doch

1938 nahm die Zahl der Verhaftungen auf Stalins Anordnung ab. Er hatte sein Ziel erreicht: Die alte kommunistische Garde aus der Zeit Lenins war liquidiert und die gesamte KP vollständig unter Stalins Kontrolle. Er allein war es, der die marxistische Doktrin auslegte und entschied, wie sie umzusetzen war. (Meiser)

Buschujewa urteilt über das von ihr Gefundene im Hinblick auf den Kriegsbeginn mit Rußland:

Die ganze Tiefe der Tragödie, die unsere fünf Millionen starke Armee im Juni 1941 ereilte, muß ausgelotet werden. Das Böse, welches die Machthaber der Sowjetunion für Andere ausgeheckt hatten, traf urplötzlich, durch undurchsichtiges Schicksal, unser eigenes Land.

Indes wird an der Echtheit der von Buschujewa gefundenen Rede noch heute von interessierter Seite gezweifelt, und das obwohl einer der besten Kenner der Geschichte der Sowjetunion, Wolfgang Strauss, berichten kann:

Auf der Grundlage der Veröffentlichung in Nowij Mir starteten Historiker an der russischen Elite-Universität Nowosibirsk eine Untersuchung der gesamten Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges. Ihre Forschungsergebnisse erschienen im April 1995 unter der Überschrift “1. September 1939 – 9. Mai 1945”.

Einer der Verfasser, W. L. Doroschenko, spricht bezüglich der Stalinrede von einem “phänomenalen Text”, der nun endgültig die Behauptung der stalinistischen Apologeten, eine solche Parteibüro-Sitzung habe gar nicht stattgefunden, als Lüge entlarve. “Stalin als Provozierer des Zweiten Weltkrieges”, so der Titel des Doroschenko-Beitrages …

Verständlich, daß alle, die von der Alleinkriegsschuld Deutschlands profitieren, und diejenigen, die jahrzehntelang diese These vertreten haben und zur Stützung ihrer Ideologie für unentbehrlich erachten, deren Widerlegung zu verhindern suchen. Doroschenko indes kommt zu dem Schluß:

Eine Analyse zeigt, daß der Text, bei allen möglichen Entstellungen, auf Stalin zurückgeht und ihm daher der Charakter eines der grundlegenden Dokumente zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges zuerkannt werden muß.

Hitler-Stalin-Pakt

Nach Churchills Einkreisungspolitik und Roosevelts Kriegstreiberei sowie den Bemühungen der Westalliierten, Moskau mit in ihre Kriegs-Alliance gegen Deutschland zu bekommen, hatte Hitler sich nach längerem Zögern dazu entschlossen, einem Wirtschaftsabkommen mit Moskau zuzustimmen, um die Lage für Deutschland zu entschärfen, somit einen Pakt zu schließen mit dem Bolschewismus, dem von ihm zutiefst gehaßten Feind.

Dazuhin hatte Polen das Versprechen der Blanco-Garantien von Großbritannien und Frankreich erhalten, was Polen dazu ermunterte, sowohl Rußland wie auch Deutschland jedes Entgegenkommen zu verweigern:

  • Rußland erhielt nicht das Recht, im Falle eines Krieges mit Deutschland durch Polen zu marschieren – verständlich!
  • auf Berlins überaus moderate Vorschläge zu einvernehmlicher Lösung in der Korridor- und Danzig-Frage reagierte Polen überhaupt nicht.

Damit – wie auch mit seinen Überfällen auf die Deutschen in den deutschen Ostgebieten sowie mit seinen seit Ende des 1. Weltkrieges getätigten Eroberungen und seinen noch weitergehenden Eroberungsplänen – hat es sich am Ausbruch des Krieges schwer mitschuldig gemacht. Es hat Hitlers “Zurückschießen” herausgefordert.

Stalin erläuterte nun vor den Mitgliedern des Politbüros und der Komintern in seiner Rede am 19. August 1939 die Lage auf dem Schachbrett der europäischen Mächte sowie seinen Entschluß, mit Deutschland einen Nichtangriffspakt zu unterzeichnen. Er nahm kein Blatt vor den Mund, und wir lernen, wie er die Schach-Figuren zu setzen und damit Geschichte zu gestalten gedachte. Für sein

Ziel, die Sowjetisierung ganz Europas,

nahm er die Zerstörung Europas und den Tod von Abermillionen Menschen bewußt und ungerührt in Kauf. Für menschliches Leid und Unglück schien er nicht den geringsten Nerv zu besitzen.

Und wie bis auf den heutigen Tag die Kriegstreiber aller Zeiten und Erdteile ihre Schandtaten mit zukünftigem “Glück” in paradiesähnlichen Verhältnissen der Menschheit rechtfertigen, so auch Stalin, dem das sozialistische Utopia vom “Bauern-und-Arbeiter-Paradies” als Vorwand für sein Streben nach Weltherrschaft diente.

Die Rede

Frieden oder Krieg? Diese Frage ist in ihre kritische Phase getreten. Ihre Lösung hängt von der Position ab, welche die Sowjetunion einnehmen wird. Wir sind absolut überzeugt, daß, wenn wir ein Beistandsabkommen mit Frankreich und England schließen, Deutschland sich gezwungen sehen wird, Polen gegenüber zurückzuweichen und einen modus vivendi mit den Westmächten zu suchen. Auf diese Weise könnte ein Krieg vermieden werden …

Andererseits, wenn wir die Vorschläge Deutschlands annehmen und einen Nichtangriffspakt abschließen, dann wird Deutschland sicherlich Polen angreifen, und die Intervention in diesem Krieg wird von Seiten Englands und Frankreichs unausweichlich. Unter diesen Umständen haben wir große Chancen, uns aus dem Konflikt herauszuhalten, und können gespannt unseren Zeitpunkt abwarten. Das ist genau das, was in unserem Interesse liegt.

An dieser Stelle merkt Meiser an, daß der Wortlaut dieses 1. Teiles der Rede bereits am 23. Februar 1944 in der Westdeutschen Landeszeitung Rote Erde unter dem Titel “War der Krieg mit den Sowjets wirklich unvermeidlich?” veröffentlicht wurde.

Frieden lag also nicht in Stalins Interesse. Er brauchte das Chaos,

um in ihm die Weltrevolution herbeizuführen. Er fährt fort:

Es ist nicht schwierig, die Entwicklung vorherzusagen, wenn wir uns in dieser Weise verhalten. Für uns ist klar, daß Polen ausgelöscht sein wird, ehe England und Frankreich Maßnahmen treffen können, um Polen zu Hilfe zu kommen. In diesem Fall übergibt Deutschland uns einen Teil Polens, bis in die Gegend von Warschau und auch das ukrainische Galizien …

Polens alter Haß gegen Rußland bekommt also neue Nahrung.

Nach diesem kaltblütigen Übergehen der Lebensinteressen Polens wendet Stalin sich nun Deutschlands Vernichtung zu:

Daher müssen wir die Möglichkeiten abschätzen, die sich aus einer Niederlage oder einem Sieg Deutschlands ergeben können. Prüfen wir den Fall einer deutschen Niederlage. England und Frankreich sind stark genug, um Berlin zu erobern und Deutschland zu zerstören, und wir sind nicht in der Lage, in diesem Fall wirksam einzugreifen.

Jedoch unser Ziel muß sein, daß Deutschland den Krieg so lange wie möglich führen kann, bis England und Frankreich ermüdet und so weit geschwächt sind, daß sie nicht mehr in der Lage sind, Deutschland allein zu schlagen. Was unsere Lage betrifft:

Indem wir neutral bleiben, unterstützen wir Deutschland wirtschaftlich durch die Lieferung von Rohstoffen und Nahrungsmitteln; aber wir werden dafür Sorge tragen, daß die Hilfe nicht eine bestimmte Grenze überschreitet, sie darf also nicht unsere eigene wirtschaftliche Situation erschweren und die Schlagkraft unserer Armee schwächen …

Prüfen wir nun die zweite Hypothese:

nämlich einen Sieg Deutschlands. Einige sind der Ansicht, daß diese Möglichkeit für uns die größte Gefahr bedeuten würde. Es ist klar, daß darin viel Wahrheit steckt. Aber es ist ein Irrtum anzunehmen, daß diese Gefahr schon so nahe und groß wäre, wie manche glauben.

Wenn Deutschland siegt, dann wird es so geschwächt sein, daß es während der nächsten zehn Jahre keinen Krieg gegen uns führen kann. Sein Bestreben wird sein, England und Frankreich so zu schwächen, daß sie sich nicht mehr erheben können. Andererseits wird ein siegreiches Deutschland über Kolonien verfügen, deren Anpassung mit germanischen Methoden Deutschland für Jahrzehnte beschäftigen wird. Es ist offenkundig, daß Deutschland zu stark in Anspruch genommen sein wird, um sich gegen uns zu wenden.

Es gibt darüber hinaus einen Faktor, der unsere Sicherheit garantiert. In einem besiegten Frankreich wird die Kommunistische Partei zu einer starken Kraft anwachsen, unausweichlich vollzieht sich dann die kommunistische Revolution. Diesen Umstand können wir ausnutzen, indem wir Frankreich zu Hilfe kommen und es zu unserem Verbündeten machen. Später werden alle Völker, die unter den “Schutz” des siegreichen Deutschland fielen, unsere Verbündeten.

Genossen, im Interesse der Sowjetunion, des Vaterlandes der Werktätigen, liegt es, daß der Krieg zwischen dem Reich und dem kapitalistischen anglo-französischen Block ausbricht. Es ist entscheidend für uns, daß dieser

Krieg so lange wie möglich

andauert, bis zur Erschöpfung beider Seiten. Das sind die Gründe, weshalb wir den von Deutschland vorgeschlagenen Vertrag annehmen und alles dafür tun müssen, daß dieser Krieg, ist er erst einmal erklärt, so lange wie möglich dauert. Wir müssen unsererseits unsere Wirtschaft verstärken, so daß wir am Ende des Krieges gut vorbereitet sind.

Der 24. August 1939

Jetzt ging alles Schlag auf Schlag – wie von Stalin geplant. Der 24. August 1939 sieht folgende kriegsentscheidende Ereignisse:

  • Reichsaußenminister von Ribbentrop meldet Hitler am Morgen den Vollzug der Unterzeichnung des Nichtangriffs-Paktes zwischen der Sowjetunion und dem Deutschen Reich. Damit ist Hitler in Stalins Falle getappt, und dieser freut sich (lt. Chruschtschow) mit den Worten:

    Ich habe ihn hinters Licht geführt.

  • Vor dem Unterhaus in London hält Premier Neville Chamberlain eine Rede, in der er den Polen die britische Bündnistreue aufs Neue bestätigt. – Am späten Vormittag telegrafiert der britische Botschafter in Deutschland Henderson dem Foreign Office:

    … Es war niederschmetternd, weil ich von Anfang an der Meinung war, daß die Polen äußerst dumm und nicht weise gehandelt haben. So ist es nun. Vielleicht glaubt die Vorsehung, daß wir erst durch einen Krieg lernen müssen, so etwas nicht wieder zu tun.

    Dieser Lernprozeß ist bis heute – leider Gottes – ausgeblieben.

  • Gegen Mittag erhält Hitler die Nachricht, daß noch am selben Tag die britische Beistandsgarantie für Polen unterzeichnet werde.
  • Hitler erschrickt und bläst den bereits befohlenen Angriff gegen Polen ab.
  • London dagegen ordnet eine Teilmobilmachung an und bespricht mit Paris das gemeinsame militärische Vorgehen gegen Deutschland.

Sechs Tage später

Am 30. August erhält der britische Botschafter in Warschau Kennard von Lord Halifax eine Weisung, in der es heißt, die englische Regierung

könne die Verantwortung nicht übernehmen, der polnischen Regierung die Mobilmachung abzuraten, doch bitte sie, daß sie in einer unauffälligen Form, wie irgend möglich, erfolge.

Am 31. August macht Polen allgemein mobil.
Am 1. September verkündet Hitler über Rundfunk:

Polen hat heute nacht zum erstenmal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen! Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten!

“Deutscher Überfall auf Polen”? –

Ein Überfall sieht anders aus.

Doroschenko: Es

lag in Stalins ureigenem Interesse, den Krieg zu entfachen, einmal mit dem allgemeinen Ziel der Machteroberung in Europa, zum anderen mit einem unmittelbaren Gewinn, der sich aus der Vernichtung Polens und der Eroberung Galiziens ergab. Das wichtigste Motiv Stalins war aber der Krieg selbst …, der Sturz der europäischen Ordnung und der sich daraus ergebenden Möglichkeit, unter solchen Bedingungen seine Diktatur zu etablieren.

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pvcm, pro veritate, contra mendacium
pvcm, pro veritate, contra mendacium
14 Jahre zuvor

Was die geschichtliche “Wahrheit” über ein besiegtes Land ist, die Jung und Alt glauben sollen, ist stets die “Geschichte”, welche sich die Siegermächte ausgedacht haben.

Diese “Geschichte” ist die Fortsetzung der gegen das besiegte Land vor und während des Krieges gegen dieses Land verbreiteten Propaganda.

Kriegspropaganda ist IMMER ein Lügenkonstrukt, eine pure Wahrheitsverdrehung. Bei Wikipedia heißt es Zu Recht:

“Propaganda bezeichnet einen absichtlichen und systematischen Versuch, Sichtweisen zu formen, Erkenntnisse zu manipulieren und Verhalten zu steuern, zum Zwecke der Erzeugung einer vom Propagandisten erwünschten Reaktion.”

Der Waffenstillstand ist nicht das Ende des Krieges, sondern die Fortsetzung des Krieges nicht mehr mit Kriegswaffen und Kriegspropaganda, sondern nur noch mit Kriegspropaganda – aber nicht mehr wechselseitig, sondern einseitig von den Siegermächten in Richtung der Besiegten.

Die Siegermächte versuchen dabei, den Zustand des Waffenstillstands so lange wie möglich hinauszuzögern, also einen Friedensvertrag so lange wie möglich zu verweigern. So steht das besiegte Land weiter unter Druck = Erpressung.

Zwischen den Siegermächten und Deutschland besteht bis heute noch kein Friedensvertrag, Deutschland ist laut Charta der Vereinten Nationen immer noch “Feindesland”, das jederzeit bei mangelndem “Gehorsam” erneut mit Kriegswaffen zerstört werden darf.

Nach dem Krieg setzen die Siegermächte i. d. R. eigenes Polit- und Militärpersonal als oberste Regierungsinstanz ein. Das wurde verbunden mit dem obersten Auftrag, das besiegte Volk umzuerziehen und Schritt für Schritt glauben zu lassen, dass die Kriegspropaganda-Thesen der Siegermächte die einzig richtigen waren und sind. Wer trotzdem davon Abweichendes verbreitet, wird nach allen Regeln der Kunst an den öffentlichen Pranger gestellt und in seinem persönlichen und beruflichen Fortkommen behindert.

Die alte Regierung wird verhaftet (im deutschen Falle am 23.05.1945) und die Strukturen der herrschenden Partei zerstört. Der nächste Schritt ist die Korrumpierung von Politikern und Journalisten des besiegten Landes mit verlockenden Machtbefugnissen und der Aussicht auf ein finanziell besseres Leben. Es werden Vasallen der Siegermächte herangezogen, die das Propagandawerk der Siegermächte fortsetzen und mit von diesen Vasallen korrumpierten Personen weiter fortsetzen zu lassen.

Typisch dafür war, dass das Grundgesetz am Jahrestag der „bedingungslosen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht“ (nicht des Deutschen Reiches und auch nicht der Waffen-SS), am 8. Mai 1949, beschlossen und am Jahrestag der Verhaftung der letzten Reichsregierung, am 23. Mai 1945, verkündet wurde, also an zwei Tagen, die den Westdeutschen als „Symboltage“ eingebläut werden sollten.

Die Vasallendienste werden durch Partei- und Medien-Lizenzen vertraglich geregelt. Die Vasallen reichen dieses Regelwerk des bedingungslosen Gehorsams an die Untervasallen weiter. Wer davon abweicht, wird unverzüglich aus dem Verkehr gezogen.

Zwischen Siegermächten und den eingesetzten Vasallen wird ein Gesetzeswerk zur Perpetuierung [dauernden Aufrechterhaltung] dieses Zustandes abgestimmt. Im Falle der sog. Bundesrepublik Deutschland (BRD) war dies das “Grundgesetz FÜR die Bundesrepublik Deutschland”. In diesem wurde in Art. 25 und Art. 139 geregelt, dass das “Völkerrecht”, das von den Siegermächten bestimmt wurde, sowie “die zur ‘Befreiung des deutschen Volkes vom Nationalsozialismus und Militarismus’ erlassenen Rechtsvorschriften” dem Grundgesetz und damit auch dem sonstigen bundesdeutschen Recht übergeordnet sind.

Das ist heute noch so geregelt. Keiner der Vasallen stört sich daran, auch nicht daran, dass in Art. 133 immer noch steht: “Der Bund tritt in die Rechte und Pflichten der Verwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes ein”, also der West-Besatzungszonen, nicht mal daran, dass laut Art. 120 “der Bund die Aufwendungen für die Besatzungskosten trägt” (heute noch 65 Jahre nach Beginn des Waffenstillstands).

Die Truppen der westalliierten Siegermächte sind immer noch auf deutschem Boden – mit eigenen Flugplätzen –, sogar deren Atomwaffen. Offiziell wird das als Freundschaftsdienst dargestellt. Man führt ja heute auch gemeinsam Angriffskriege in fernen Ländern, aktuell im Irak und in Afghanistan. Für den Fall eines Krieges von Israel und den USA gegen den Iran ist die BRD ebenfalls dabei, wie die Bundeskanzlerin dies Israel zugesagt hat.

Befragt man die Vasallen zu dem offensichtlichen Widerspruch der vorgenannten Grundgesetzartikel und der von den Vasallen behaupteten Erlangung der “Souveränität” der BRD mit Abschluss des sog. 2+4-Vertrages am 12.09.1990, antworten sie kühn: “Ach, diese Artikel sind doch obsolet”, also hinfällig, man habe sie halt nur noch nicht aus dem Grundgesetz entfernt.

Das ist natürlich “erstunken und erlogen”. Die tägliche politische Realität belegt dies. Die Volkssprache nennt das drastisch, aber zutreffend, “Volksverarschung”. Dem Volk wird auch verschwiegen, dass nach dem 2+-4-Vertrag, am 27./28.09.1990, ein Vertrag zur Einschränkung eben dieser Souveränität geschlossen wurde. Hiernach wurde vereinbart, dass wesentliche Teile des sog. Überleitungsvertrages von 1954 zur Souveränitätseinschränkung weiter Gültigkeit haben, insbesondere Art. 7 (1).

Dort steht z. B., dass “deutsche Gerichte und Behörden … alle Urteile und Entscheidungen” aus den Nürnberger Prozessen “in jeder Hinsicht als rechtskräftig und rechtswirksam … zu behandeln haben.” Dazu gehört auch die Feststellung der “deutschen Alleinschuld am II. Weltkrieg”, obwohl gemäß Art. 19 + 20 der Statuten des Nürnberger Militätgerichts der Siegermächte Urteile auch ohne Beweiserhebung und entgegen den von der Verteidigung vorgelegten Beweisen gefällt werden durften.

Entsprechend erwarten die Vasallen der Siegermächte noch heute von den staatlich lizensierten Historikern, von den Kultusministerien sowie von den Lizenzmedien, vorneweg den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, die weitere Bestätigung der Siegerpropaganda. Wer anderes verbreitet, gibt sich selbst zum Abschuss frei, obwohl im Grundgesetz feierlich die Freiheit der Meinungsäußerung, der Berichterstattung in Presse, Rundfunk, Fernsehen und Film, ebenso die Freiheit der Wissenschaft, der Lehre und Forschung verkündet wird und es dort auch wörtlich heißt:

“Eine Zensur findet nicht statt.” (Art. 5 Abs. 1). Aber in Abs. 3 steht: “Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung”, also auch der Treue zu Art. 139 GG mit Bestätigung des von 1945 bis 1949 von den westalliierten Siegermächten erlassenen Entnazifizierungsrechtes, unter Einschluss der obersten Nürnberger Rechtsprechung als Verfassungsrecht, das dem Grundgesetz übergeordnet ist.

Die Berliner Vasallen haben es nicht einmal fertiggebracht, von den Siegermächten die Freigabe sämtlicher immer noch unter Verschluss gehaltener Akten zur Kriegsschuld – einschließlich der den Deutschen geklauten Akten – zu verlangen. Da könnten ja viele Dinge drin stehen, die der bisherigen Geschichtspropaganda widersprechen. So wie man sich nicht traut, vom Vatikan die Einsichtnahme in die von diesem verschlossenen Akten über die Berichte ihrer Priester über deren Arbeit in den Konzentrationslagern zu erbitten. Diese Gefängnisseelsorge war ja im Reichskonkordat vom 20. Juli 1933 vereinbart worden.

Nochmals zurück zum Kriegsbeginn 1939: Großbritannien und Frankreich hatten Polen militärische Hilfe für den Fall eines Krieges gegen Polen zugesagt. Es erfolgte jedoch keine solche Hilfe, weder beim Einmarsch der Deutschen am 01.09.1939 noch beim Einmarsch der Sowjets in Polen am 17.09.1939. Man nutzte den deutschen Einmarsch lediglich für eine Kriegserklärung gegen Deutschland.

Die Sowjets bekamen sogar ausdrücklich freie Hand zu ihrem Einmarsch in Polen. Das war im Beistandspakt mit Polen in einer “geheimen”, den Sowjets natürlich bekannt gewordenen, Zusatzerklärung ausdrücklich so bestätigt worden. Die Sowjets durften einen Monat später auch Finnland mit Krieg überziehen. Der Beistandspakt mit Polen war also nur ein Vorwand, gegen das unter der Führung Hitlers immer stärker gewordene Deusche Reich endlich Krieg führen zu können.

Frankreich und insbesondere Großbritannien mit seinem damaligen weltumspannenden Commonwealth fühlten sich in ihrer bisherigen Übermacht gestört. Sie wollten die “balance of power” (“das Gleichgewicht der Kräfte”) wieder zu ihren Gunsten verschieben. Grundlage dazu war die seit ca. 1900 betriebene Politik „Germaniam esse delendam“ = „Germany must perish“ = „German(n)ien / das Deutsche Reich und die deutsche / german(n)ische Seele müssen vernichtet werden“

Bei der Beurteilung der Frage “schuldig oder nicht schuldig?” ist auch zu beachten, dass Deutschland 41 Mal ernsthaft und intensiv versucht hatte, mit Großbritannien Frieden zu schließen – mit dem Angebot, Polen wieder zu befreien (mit Ausnahme eines Straßen- und Schienenkorridors zwischen Deutschland und dem im Versailler “Vertrag” abgetrennten Ostpreußen. Außerdem sollte Danzig entsprechend dem Selbstbestimmungswillen der zu 98 % ohnehin deutschen Danziger eine deutsche Stadt bleiben. Aber Danzig war ohnehin vorher nicht Polen unterstellt, sondern dem “Völkerbund”.

Alle 41 Friedensversuche wurden rigoros abgeblockt, sogar der letzte vezweifelte Versuch um Frieden beim Schottlandflug des “Stellvertreters des Führers”, Rudolf Heß, dem sog. Friedensflug nach Großbritannien am 10.05.1941. Heß wurde sofort gefangen genommen. Seine Bitte um ein Friedensgespräch mit Churchill wurde missachtet. Im Nürnberger Prozess wurde Hess wegen “Planung eines Angriffskrieges und Verschwörung gegen den Weltfrieden” zu lebenslanger Haft verurteilt.

46 Jahre lang war er inhaftiert und wurde am Ende, als man sich international für seine “vorzeitige” Freilassung einsetzte, gemäß Aussage seines Krankenpflegers ermordet, siehe Abdallah Melaouhi: „Ich sah seinen Mördern in die Augen, die letzten Jahre und der Tod von Rudolf Hess“. Weiteres dazu bei Google unter „Mord an Rudolf Hess“! Durch die Ermordung wurde verhindert, dass Hess die Wahrheit über die Kriegsursachen und die verzweifelten Friedensversuche der deutschen Reichsregierung bis hin zu seinem Alleinflug in Feindesland “ausplaudern” könnte. Auch die Akten zu seiner Mission sind noch unter Verschluss, offiziell noch bis 2017. Warum wohl?

Typisch für Geschichtsgeschichten aus Sieger- und Vasallenfeder ist, dass sogar der an Heß nach 46 Jahren Haft verübte Mord in Abrede gestellt wird. Heß, der wegen schlimmer Arthritis gar nicht mehr in der Lage war, seine Arme über den Kopf zu heben, soll sich selber erhängt haben. Das erscheint völlig ausgeschlossen. Untersuchungen dazu gab es nie, obwohl Mord nie verjährt. Einen Tag nach seiner Ermordung wurde das Kriegsverbrechergefängnis in Berlin-Spandau abgerissen und so jedwede Spurensuche verhindert.

FAZIT: Schenke keiner „offiziellen“ / „politisch korrekten“ Geschichtslehre blindes Vertrauen. Glaube keinem Historiker, der im Auftrag der Siegermächte oder / und ihrer Vasallen forscht und immer das schreibt, was man in seiner Kernbotschaft von ihm hören will. Hinterfrage stets zusätzlich, was die NICHT korrumpierten, zu “politischer Inkorrektheit“ bereiten, weil nur wahrheitsorientierten, Forscher zum Ausdruck bringen. Auf Dauer wird immer die Wahrheit siegen. Diese kann aber nie bei den „corrupt political correkt people“ (copocopeap) gefunden werden, sondern nur bei den „non-corrupt polical incorrekt people“ (nocopoINcopeop“) gefunden werden.

Anna
Anna
14 Jahre zuvor

Ein großartiger Kommentar! Aber zugleich macht er unsere Ohnmacht so deutlich.

Mithus
Mithus
14 Jahre zuvor

Viel besser wäre es natürlich, im historischen Kontext noch genauer zu fragen, ob es klug genug bedacht war, Russland überhaupt anzugreifen, nachdem Polen als Friedenstörer bezwungen war. Im Falle einer solcherart gestellten Frage erlebt man eine interessante Reise der Erkenntnis in mehrere Richtungen, wenn man nach Georg Christoph Lichtenbergs Motto vorgeht: „Was jedermann für ausgemacht hält, verdient am meisten untersucht zu werden.“

Und vielleicht deswegen – veranlasst durch die Sicht vom Ende her – auch zu untersuchen, ob man dieses Elend und millionenfache Leid und die jetzt beklagten Nachkriegsfolgen für uns Deutsche als Möglichkeit nicht hätte voraussehen müssen (im Sinne von “für möglich halten müssen”), wäre man nicht so ideologisch selbst total verblendet und siegessicher gewesen.

Sollte wir nicht lieber mit Lichtenberg fragen, ob der angeblich so notwendige Präventionsschlag gegen Russland und Stalin, dessen Unmenschlichkeit und Kriminalität ganz sicher bekannt war, und von dem man wußte, dass er ganz Europa unterjochen wollte, der wirklich logisch richtige und einzig mögliche Schritt war, der Deutschland blieb?

Man hätte sich m. E. ja durchaus auf einen Angriff Russlands vorbereiten und warten können, um gerade nicht überrascht zu sein. Und dafür hätte einerseits das besetzte Polen als Aufmarschgebiet dienen können, andererseits die Hochrüstung der Jahre seit 1933. Ich bin sicher, dass dann – bei einem Erstschlag Russlands – die westlichen Alliierten die Gefahr des Bolschwismus für Europa incl. Deutschland ganz anders eingeschätzt hätten und mit in den Kampf gegen jene – bei allem Neid auf das Deutsche Reich – eingetreten wären.

Das ist zwar eine Hypothese, aber eine sehr, sehr wahrscheinliche, denn der westeuropäische und anglo-amerkinansiche Kapitalismus hätte es sich nicht leisten können, ganz Europa als Einflussbereich und Markt zu verlieren. Der Westen wäre dann, im Falle des Obsiegens der Russen, möglicherweise zwangsverstärkt durch die uns so liebenden Polen, zunächst auf England und Amerika reduziert worden, später dann nur noch auf Amerika. Und Amerika ist und war stets abhängig von europäischen Nachschub an Geisteskräften, die dann abgeschnitten gewesen wären. Konnte man das wollen und gleichwohl nicht vorausbefürchten, wenn man etwas verantwortlicher mit der Einschätzung des Risikos umgegangen wäre?

Nein, die Leute um Hitler und seine Ideologen waren keine
(Geistes)heroen, sie waren hasardierende, gewissenlose Verräter am deutschen Volk. Wer die Zeit vor Ausbruch des 2. Weltkrieges, also vor dem Einmarsch in Russland, aus der Volksstimmung heraus bertrachtet(e), der weiß, dass es eine starke, allerdings zum Schweigen gebrachte innere Stimme im Volke gab, die nach den Erfahrungen aus dem 1. Weltkrieg gegen einen zweiten Weltkrieg waren, auch wenn jeder das grobe Unrecht des Versailler Vertrages sah.

Nie wieder Krieg hieß das deutsche Glaubensbekenntnis! Dieser V.V. wäre mit der Zeit wohl billiger geworden als das, was dem Deutschen Volk heute noch qua Lissabon Vertrag bevorsteht. Vae victis!

Mithus
Mithus
14 Jahre zuvor

Nein, von einer Absage an die “Leichtfertigkeit” kann keine Rede sein. Was verständliche Kriegsbegeisterung – übrigens nicht nur in Deutschland seinerzeit – betrifft, so ersetzt sie nicht das Nachdenken über die Folgen, die man dann fast “überraschenderweise” im Stellungskrieg erfuhr. Nur weil man Gedanken nicht anstellte, die anzustellen waren, wird die historische Faktenlage nicht relativ schöner. Das Versagen sehe ich u. a. in der Bedenkenlosigkeit aller Kriegsbeteiligten. Dass die Nazis so blöd waren, den Alliierten die Ausrede zu liefern für die Bekämpfung des verhasstren dt. Reiches, ist eine schlimme historische Tatsache.

trackback

[…] erschreckend vieles befindet sich im Nachkriegs-Deutschland bis heute in nicht hinnehmbarer Unordnung. Eine Berserkerarbeit von hoher Brisanz müßte bewältigt werden, zu der “die Zeit” […]

Preuße
Preuße
12 Jahre zuvor

Die angebliche Rede Stalins vom 19. August 1939 hat es tatsächlich nie gegeben. Das weist Sergej Slutsch minutiös in einem 39-Seitigen Aufsatz nach – nachzulesen im Vierteljahresheft für Zeitgeschichte 4/2004 des IfZ München.

http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2004_4_2_slutsch.pdf

Ich gebe mich jedoch nicht der Illusion hin, da Sie dies veranlassen könnte, Ihr Weltbild zu überdenken.

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rheumatoid arthritis ra
11 Jahre zuvor

rheumatoid arthritis ra…

Das Adelinde-Gespräch » Blog Archive » Kriegsbeginn: Stalins Rede vom 19. August 1939…

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