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Johannes Brahms – Fortsetzung

FREUNDE UND FREUNDINNEN

Brahms ist der eingefleischteste Egoist, den man sich denken kann, ohne daß er es selbst wüßte,

stellte der junge Joseph Joachim schon bald nach dem gegenseitigen Kennenlernen fest,

wie denn überhaupt alles bei ihm in unmittelbarer Genialität echt unbesorgt aus seiner sanguinischen Natur herausquillt – bisweilen mit einer Rücksichtslosigkeit, die verletzt ….

Zwei Jahre später meint er:

Er hat zwei Naturen, eine kindlich geniale … und eine dämonisch auflauernde, die, bei kalter Temperatur von außen, in pedantisch prosaische Herrschsucht überschlägt …

Sein Detmolder Musizierfreund Hermann von Meysenbug schreibt:

Eine unbeirrt aufs Ziel steuernde Willenskraft trat in Brahms’ Wesen … hervor. Auch in seinen Äußerlichkeiten, seinem Gange, seinem Blick, seinen Bewegungen war nie irgendwelche Unsicherheit zu bemerken, es gab kein Zögern und kein Zweifeln. … in seinem Benehmen zeigten sich bei aller Bescheidenheit des Auftretens die Sicherheit und Festigkeit eines Mannes, der weiß, was er will.

Das muß auch

Agathe von Siebold

erfahren. Brahms verliebt sich in die Sängerin, komponiert mehrere Liebeslieder und genießt in den Sommermonaten des Jahres 1858 in Göttingen eine überaus glückliche Zeit in Agathes Nähe. Zurück in Detmold stürzt er sich in die Arbeit und kehrt „hochgestimmt“ am Neujahrstag 1859 wieder nach Göttingen zurück. Überglücklich an der Seite Agathes kauft er zwei Ringe. Der Freundeskreis, die Eltern Siebold und vor allem Agathe erwarten nun den Heiratsantrag.

Ich liebe Dich! Ich muß Dich wiedersehen! Aber Fesseln tragen kann ich nicht,

gibt er ihr statt dessen schriftlich.

Ihrer Tochter hinterläßt Agathe später – sie ist längst mit einem anderen Mann verheiratet – Aufzeichnungen, in denen es heißt:

Da kämpfte das Mädchen einen harten Kampf …, die Liebe wollte ihn um jeden Preis halten, komme, was da wolle, die Ehre, die Pflicht gebot zu entsagen, und die Pflicht und die Ehre siegten. Das Mädchen schrieb den Scheidebrief und weinte, weinte jahrelang um ihr gestorbenes Glück.

Als die Schumann-Tochter

Julie

heiratet, legt sich auf Johannes Brahms’ Seele eine tiefe Verstimmung. Clara Schumann lädt ihn nicht mehr zum Essen ein, weil seine schlechte Laune nicht zu ertragen ist.

Für Julie schwärmte er schon seit der Zeit, wo sie als sechzehnjähriges Mädchen die Mutter auf einer Konzertreise nach Hamburg begleitete. Seine Bewunderung steigerte sich in dem Maße, als Julie sich immer reizender entwickelte, und gerade in dem Sommer 1869, wo sie verlobt war und von hinreißender Fröhlichkeit übersprudelte, sah ich Brahms’ Augen oft in hellem Leuchten an ihr hangen,

schreibt Eugenie Schumann.

Die Brahms’sche Art eines „Heiratsantrags“ erleben wir in einem Brief des Jahres 1868 an Clara Schumann, als solcher für Außenstehende kaum, für Clara Schumann jedoch klar erkennbar. Er bedauert die Kränklichkeit Juliens und schreibt einige Zeilen weiter unten:

… ich hätte doch an Deiner Stelle noch eine tröstliche Hoffnung. Kann nur nicht wohl mit Dir darüber plaudern. Ich bin jetzt sehr in Versuchung, mir in Wien eine unmöblierte Wohnung zu nehmen, das heißt Entschluß fassen!

Er spricht von Julie und im selben Atemzug von der Gründung eines Haushaltes und bekräftigt den Zusammenhang noch:

Wie viel wäre es mir wert zu wissen, ob Du nicht bald mehr oder weniger dahin überzusiedeln denkst. Ich meine, es spricht vieles dafür, und im nächsten Jahr scheint mir gerade ein passender Zeitpunkt für Dich gekommen zu sein.

Der Rat, den er Clara Schumann anschließend gibt, scheint in dem Zusammenhang nicht allein altruistische, sondern handfeste egoistische Gründe zu haben:

Trotzdem … möchte ich Dich immer bitten, daran zu denken, daß Dein unruhiges Leben mit der Zeit aufhören muß. Es darf Dir nur ein Grund gelten, und der gilt für alle und für mich! Ob Du nötig hast, für Dich in dieser Weise Geld zu verdienen …

Clara Schumann ist empört, bevormundet er sie doch nicht nur, sondern ordnet ihre Konzerttätigkeit falsch ein:

Du scheinst eigentlich auch in der Einbildung zu leben, ich hätte wohl eigentlich genug und reiste nur noch zu meinem Vergnügen. Solche Anstrengungen mutet man sich aber denn doch nicht zum Vergnügen zu. Abgesehen aber davon, so wäre doch wohl jetzt, inmitten meiner größten und erfolgreichsten Tätigkeit, kaum der Zeitpunkt, mich, wie Du mir rätst, von der Öffentlichkeit zurückzuziehen.

Julie Schumann heiratet einen italienischen Grafen. Sie hat wohl nie andere als rein freundschaftliche Gefühle für Brahms gehegt.

1883 verliebt sich der 50-Jährige noch einmal, diesmal in die 26-jährige Konzertsängerin von europäischem Rang, von unvergleichlicher Gestaltungskraft und Ausstrahlung

Hermine Spies,

die als die Interpretin des deutschen Liedes gilt. Auch Brahms stellt sie über alle anderen Interpreten seiner Lieder.

Von einer gesellschaftlichen Veranstaltung hält Hermine Spies in ihrem Tagebuch fest:

Später bei Tisch, wo ich neben ihm saß, war er höchst amüsant, stieß mit mir an. „Auf Ihren Schwiegervater“ sagte er, und gleich hinterdrein, als ich ein wenig zögere, zur Gesellschaft gewandt: „Sie besinnt sich, ob der Brahms noch einen Vater hat.“ Alles lacht natürlich und ich mit.

Das war wieder die Brahms’sche Art, recht „taktvoll“ in Worten Gefühle zum Ausdruck zu bringen! Seine Zuneigung zu Hermine Spies spiegelt sich eher in seiner Musik wider, in neuen Liedern, in der Violinsonate A-Dur op. 100, in seiner 3. Symphonie, die er in dieser Zeit komponiert. An eine Freundin schreibt Hermine Spies:

Kennen Sie ein Lied von ihm – Frühlingslied von Geibel … Sehen Sie sich das herrliche Lied bald an! O, wie es darin singt und klingt und jubelt, das heißt in der Begleitung, und die Singstimme darüber klagt und weint. Das ist der ganze traurige, wehmütige Brahms. Und ich kann das Lied noch lange nicht vorsingen, weil mir die Tränen die Stimme verschnüren.

Der Text der letzten Strophe lautet:

Welch ein Sehnen, welch ein Träumen,
Ach, du möchtest vorm Verglühn
Mit den Blumen, mit den Bäumen
Altes Herz noch einmal blühn.

Bei gemeinsamen Aufführungen fühlt sie sich bei Brahms wohlaufgehoben:

Mit dem Gefühl eines mächtigen Schutzes sah sie den kommenden Ereignissen entgegen,

berichtet aus Wien ihre Schwester Minna Spies, ihre ständige Begleiterin und Beschützerin.

Doch beide – Hermine Spies wie Johannes Brahms – behalten ihre künstlerische, vor allem ihre Reise-Freiheit. Beiden Künstlernaturen widerstrebt das Leben „auf Achse“, im Trubel der Großstädte und in den Konzertsälen mit den vielen Menschen, denen sie sich zu präsentieren haben. Aber es gehört zu ihrem Beruf.

Und so bleibt ihnen die Sehnsucht nach der Stille. Ist die erfüllt, nutzt Brahms die Zurückgezogenheit zum Schaffen neuer Werke, Spies zum Auswählen und Einstudieren neuer Lieder. 1890 heiratet Hermine Spies einen Amtsrichter, zieht sich völlig in ihre „weibliche“ Aufgabe als Hausfrau zurück und stirbt drei Jahre später 36-jährig.

Trotz aller Verstimmtheiten und Zerwürfnisse hängt Brahms an seinen Freunden und Freundinnen lebenslang. Sein

Verleger Fritz Simrock

ist sein Beichtvater und Vermögensverwalter, dem er uneingeschränktes Vertrauen schenkt. Simrock zahlt Preise für Brahms’ Werke in einer Höhe, von der Beethoven, Schubert, Schumann nicht zu träumen gewagt hätten.

Brahms wird vermögend. Doch seine bescheidene Lebensweise ändert er nicht. Er greift seinen Angehörigen bis an deren Lebensende finanziell unter die Arme, ermuntert sie, sich ein schönes Leben zu machen, ja, nötigt ihnen sein Geld förmlich auf, denn auch sie sind zu bescheiden, um Johannes um Geld zu bitten, geschweige denn ihn auszunutzen. Als Simrock ihm 1895 einmal beichten muß, von Brahms’ Vermögen 20 000 Mark verspekuliert zu haben, antwortet Brahms:

Des berühmten Bankrotts wegen mache aber keinen unnützen Spektakel – das wäre vor allem, wenn Du mir den Schaden – lächerlich! – … Selbstverständlich habe ich – außer wenn ich Dir schrieb – keinen Augenblick an die Sache gedacht! Nur eines hätte sie mir ärgerlich machen können: wenn ich selbst nämlich schuld wäre, den Ankauf solcher Papiere selbst gewünscht hätte! … Hat sich ein guter Freund geirrt, so tut er mir mehr leid als ich mir – nein, nur er, – …

Ein besonders enges Verhältnis hat er zu dem norddeutschen Dichter

Klaus Groth.

Der widmet in seinen „Memoiren“ ein Kapitel Johannes Brahms. Ihm ist

deutlich geworden, wie wenig man immer noch über Brahms, seine Persönlichkeit und sein inneres Wesen Bescheid weiß; es kommt mir so vor, als wäre ich selbst vielleicht einer der wenigen, denen er rücksichtslos sein Inneres aufgeschlossen haben mag …

Man spricht von seiner ungeselligen Natur, er sei deshalb einsam durchs Leben gewandelt. Dies ist natürlich nur halb wahr. Oberflächliche Bekanntschaften haßte er. Schmeichler duldete er nicht. Aber sonst war er so freundlich und so bedürftig nach Freundschaft und Liebe wie jeder ordentliche, tieffühlende Mensch …

Wo er im behaglichen Familienkreise bei Konzertreisen oder zu Besuchen einige Zeit weilen konnte, merkte man es seinem ganzen Wesen an, wie gern er weilte und wie ungern er wieder in seine Einsamkeit hinausging. So beim Musikdirektor Reinthaler in Bremen, dessen Frau er verehrte, so bei mir im Hause, auch meine Frau liebte er, und mit meinen Kindern spielte er, als wären es seine eigenen oder verwandte.

Brahms’ Liebe zu Kindern beobachtete Groth auch an andern Orten, wie z. B. in Thun in der Schweiz, einem Ort, in dem Brahms oft weilt und viele Werke komponiert:

Er hatte eine eigene Art, mit ihnen zu verkehren, sie zu necken und zu beschenken, und ich sah bald, wenn wir bei unseren Wegen das Städtchen berührten, daß er sozusagen der allgemeine Kinderonkel war.

Brahms habe sich dennoch nicht verheiraten wollen, weil er dann „für den Tag“ in der Musik hätte arbeiten müssen mit Stundengeben und dergleichen. Er habe das Opfer gebracht,

einsam fortzuleben, um ganz seiner Kunst leben zu können, die für ihn ein Heiligtum war.

Bei mir (in Kiel) kam und wohnte Brahms öfter, oft acht bis vierzehn Tage oder länger; es war ein höchst behaglicher Verkehr mit ihm. Er war mit allem zufrieden, nur nicht mit unserm Wetter …

Und Groth berichtet von seinen „kindlichen Tafelfreuden“: Pfannkuchen mit Bickbeeren wie bei Muttern in Hamburg, wohin er zu deren Lebzeiten in vielen Briefen auch mit „Johannisbeergrütze“ und „Eierpunsch“ gelockt worden war.

Morgens um 5 Uhr ist Brahms schon auf seiner Wanderung durch Wald und Flur, nachdem er seinen geliebten Kaffee getrunken und sich seine Zigarre in Brand gesteckt hat. Auf den Morgenwanderungen kommen ihm seine musikalischen Einfälle.

Er kann aufs Essen auch ganz verzichten, erzählt er Groth:

Wenn ich in einem Konzerte auftrete, so faste ich den Tag.

Bei einem Spaziergang begegnen sie Carl Loewe am Arm eines Matrosen. Carl Loewe ist nach einem Schlaganfall von Stettin zu seiner Tochter nach Kiel gezogen. Groth fragt Brahms:

Du, kennst Du den Mann, der Dir eben vorbeiging, den alten großen schönen Mann? Das ist Loewe.

Brahms habe sich umgewandt „mit offenbar großem Interesse“. Brahms schlägt vor, Loewe zu besuchen. Dem sind Groth und Brahms „augenscheinlich ganz unbekannte Größen“. Die Tochter fragt

wohlwollend den neben ihr sitzenden Brahms: „Spielen Sie auch Klavier?“, worauf Johannes in seiner Manier ganz bescheiden antwortete: „Ein wenig.“

1889 fährt Groth nach Thun.

So fragte ich denn gleich beim Eintritt ins Hotel nach seiner Wohnung. Mein freundlicher Wirt zeigte sie mir mit einer Handbewegung: „Dort oben hin in dem Hause am Ufer mit der großen Tanne … dort wohnt er schon mehrere Jahre oben bei einem kleinen Krämer, dem Haus und Laden gehört. Er ist hier, der Doktor, schon seit einiger Zeit. Wenn Sie die Straße hinab spazieren, begegnet er Ihnen vielleicht, ein kleiner dicker Mann, hat gewöhnlich den Hut ab in der Hand.“

… Es war ein unscheinbares Haus, in das ich eintrat und … eine dämmerige Treppe hinaufstieg. Da hörte ich denn schon gleich die mir so wohlbekannte, liebe rauhe Stimme meines Freundes nicht gerade im freundlichen Tone herunterrufen, denn er haßte Störungen durch zudringlichen Besuch. „Wer ist da? ist da jemand?“, und ich sah gegen das Dämmerlicht sein Gesicht, umrahmt vom prächtigen hellblonden Haupthaar und dem starken Vollbart, sich prüfend mir entgegenneigen … er war sehr kurzsichtig …, indem ich ihm zurief: „Ich bin es!“ Da seh’ ich noch, wie er erstaunend seine beiden Arme immer höher hob und endlich, mir die Hand entgegenstreckend, freudig rief: „Du bist es! Wo kommst Du denn her? Wie schön ist es!“ – Ach ja! wie war es schön!

Von Klaus Groth hat Brahms etliche Gedichte vertont, doch nie ein plattdeutsches.

Ich sprach ihm einst direkt darüber meine Verwunderung aus. Darauf antwortete er: „Das geht nicht, ich kann es nicht, Plattdeutsch steht mir zu nahe, das ist noch etwas anderes für mich als Sprache. Ich habe es versucht, es geht nicht.“

DIE HEIMAT

Zu Hause bei den Eltern wurde plattdeutsch gesprochen. Dieser seiner Muttersprache war er offenbar so tief im Gemüt verbunden wie seinen Eltern und wie seiner

Geburts- und Heimatstadt Hamburg.

1859 ist Brahms mit seinem Klavierkonzert d-moll im Gewandhaus Leipzig durchgefallen. Eisiges Schweigen, niemand spricht mit ihm. Auch die Kritik ist niederschmetternd. Dem Werk wird attestiert:

Öde und Dürre, die wahrhaft trostlos ist, die Gedanken schleichen sich matt und siechhaft dahin, oder sie bäumen sich in fieberkranker Aufgeregtheit in die Höhe … dieses Würgen und Wühlen, dieses Zerren und Ziehen … muß man über eine Dreiviertelstunde lang ertragen! …

Aber Brahms läßt sich nicht unterkriegen. An Joachim schreibt er:

Trotz alledem wird das Konzert noch einmal gefallen, wenn ich seinen Körperbau gebessert habe, und ein zweites soll schon anders lauten. Ich glaube, es ist das Beste, was einem passieren kann; das zwingt die Gedanken, sich zusammenzunehmen und steigert den Mut …

Eine andere Niederlage dieser Lebenszeit ist die geplatzte Verlobung mit Agathe Siebold. Brahms kehrt zurück nach Hamburg zu den Eltern.

1860 bekommt er das Angebot, sein Klavierkonzert im „Großen Wörmerschen Saal“ in Hamburg aufzuführen. Sein Vater sitzt am Kontrabaß im Orchester. Mutter und Schwester erwarten im Zuhörerraum Konzert und Auftritt ihres Johannes, der am Flügel Platz nimmt. Die Aufführung erhält freundlichen Beifall und Brahms’ Anschlag großes Lob:

Haben Sie noch nie durchs Ohr erfahren, was „ein schöner Anschlag“ heißt? Wir würden Ihnen raten … Brahms zu hören,

heißt es in der Berliner Musikzeitung.

Vier Tage danach führt das Hamburger Philharmonische Orchester das neueste Werk von Brahms auf: die Serenade D-Dur für acht Soloinstrumente op. 11.

Die Serenade ist gestern vor fast 1200 Menschen gespielt worden … Im Konzert schlug’s ordentlich durch. Es wurde so lange mit den Händen gearbeitet, bis ich hinunter und vor ging,

berichtet Brahms Clara Schumann. Wer hätte dem vielgeschmähten Hamburger Konzertpublikum eine so große Begeisterungsfähigkeit zugetraut! – Oder redet Brahms sich die nur schön?

Er gewinnt neue Freunde, darunter den Bariton-Sänger Stockhausen. Mit ihm tritt er in Hamburg auf. Sie ernten viel Beifall. Für diesen Sänger komponiert Brahms etliche Lieder, die sie gemeinsam uraufführen.

Gelegentlich einer Hochzeit, bei der er in einer Motette die Orgel spielt, begeistert er sich für die drei mitwirkenden Sängerinnen. Daraus entwickelt sich ein Frauenchor.

… ich möchte mich eigentlich hier recht einleben, ich bin ganz Hamburger,

schreibt er an Joachim. Er komponiert etliche Lieder für dreistimmigen Frauenchor und entwickelt auch seine Fähigkeiten als Dirigent.

Brahms muß zurück nach Detmold. Das dortige Hoforchester und der Chor enttäuschen ihn in ihrer Einstellung zur Musik.

O meine lieben Mädchen, wo seid Ihr!

sehnt er sich nach seinem Hamburger Frauenchor.

Wieder in Hamburg, wo die Eltern ihm in ihrer Wohnung in der Fuhlentwiete ein Zimmer zur Verfügung gestellt haben, bemerkt er bald, daß er zu wenig Ruhe zum Komponieren findet. Er zieht um nach dem nahegelegenen – späteren Hamburger Stadtteil – Hamm. Dort entstehen neben anderen Werken die berühmten „Variationen und Fuge über ein Thema von Händel“ für Klavier op. 24. Bereits hier zeigt sich seine Meisterschaft in der Kunst der sogenannten sich „entwickelnden Variation“, bei der er das Thema fortlaufend dadurch umgestaltet, daß er die Einzelmotive umbildet, und so Variation für Variation eigene Struktur und eigenen Ausdruck erhält.

Auch das schöne Blankenese an der Elbe – heute in den Stadtstaat Hamburg eingemeindet – ist zeitweilig sein Wohnsitz gewesen.

Im Sommer 1862 entschließt er sich, für einige Zeit in die „Musikhauptstadt“ Wien zu gehen. Schon bald interessiert man sich dort für seine Werke. Sie werden aufgeführt. Nach anfänglicher Skepsis des Wiener Publikums ist es der legendäre Eduard Hanslick, der das junge Genie zu würdigen weiß und ihm in der „Wiener Presse“ glänzende Kritiken schreibt.

Dennoch bleibt Brahms’ Augenmerk auf Hamburg gerichtet. Er hofft, die Nachfolge von Wilhelm Grund, dem Dirigenten der Sing-Akademie und des Hamburger Philharmonischen Orchesters, antreten zu dürfen. Doch die Wahl des beschlußfassenden Ausschusses fällt auf den begabten und beliebten Sänger, Chorleiter und Dirigenten Julius Stockhausen, seinen Freund, dessen Ausstrahlung der des spröden Brahms überlegen ist.

Brahms ist tief getroffen. Eine Illusionsblase ist dem Wirklichkeitsfremden zerplatzt, der offensichtlich das Verhältnis der Hamburger zu ihm bisher völlig falsch eingeschätzt hat. Bitter klagt er Clara Schumann sein Leid:

Nun kommt dieser feindliche Freund und stößt mich für – immer wohl, fort. Wie selten findet sich für unsereinen eine bleibende Stätte, wie gern hätte ich sie in der Vaterstadt gefunden!

Den Freund trifft jedoch keine Schuld. Ohne zu bedenken, wie er selbst dazu beiträgt, heimatliche Bindungen zu verlieren, fährt er in seiner Klage fort:

Du hast an Deinem Mann erlebt und weißt …, daß sie uns am liebsten ganz loslassen und allein in der leeren Weite herumfliegen lassen. Und doch möchte man gebunden sein und erwerben, was das Leben zum Leben macht, … Tätigkeit im regen Verein mit andern und im lebendigen Verkehr, Familienglück, wer ist so wenig Mensch, daß er die Sehnsucht danach nicht empfindet?

Seine Sprödigkeit nimmt zu. Mit den Worten:

Wenn ich jemanden von den Anwesenden zu beleidigen vergessen habe, so bitte ich dies zu verzeihen!

soll er sich einmal von einer Gesellschaft verabschiedet haben.

Doch in Wien geht es mit seiner Karriere voran. Sporadisch kommt er noch nach Hamburg, aber

der Süden wird mehr und mehr seine zweite Heimat.

Die Sommermonate verbringt er oft in Mürzzuschlag in der Steiermark, Bad Ischl im Salzkammergut, Thun in der Schweiz, achtmal reist er mit Freunden nach Italien, und 1870 weilt er in Tutzing. An seinen Freund, den Chefdirigenten der Münchener Hofoper Hermann Levi, schreibt er:

Tutzing ist weit schöner, als wir uns neulich vorstellen konnten. – Eben hatten wir ein prachtvolles Gewitter, der See fast schwarz, … für gewöhnlich ist er blau, doch schöner, tiefer blau als der Himmel. Dazu die Kette schneebedeckter Berge – man sieht sich nicht satt.

In Tutzing vollendet er seine ersten beiden „gültigen“ Streichquartette in c-Moll und a-Moll, an denen er schon mehrere Jahre gearbeitet und nachdem er 20 vorher komponierte Streichquartette vernichtet hat.

Besonders deutlich hören wir

sein vaterländisches Herz

während des deutsch-französischen Krieges 1870/71 schlagen. In seinen Briefen von Salzburg und Wien an den Vater in Hamburg lesen wir immer wieder seine Anteilnahme:

… warte begierig darauf, daß die Franzosen gute Schläge kriegen. Ich höre, daß in Hamburg auch viel Soldaten sind und alle Leute Einquartierung haben …

Die Elterngeneration hatte die „Franzosenzeit“ miterlebt. Das Trauma wirkt noch bis in seine Zeit nach.

Heute ist die erste Siegesnachricht gekommen. Ob Ihr da oben wohl auch etwas erlebt? Ich möchte gar zu gern in Deutschland jetzt sein; man ist hier so draußen, und es geht einen doch an. Kann man auch nicht mitschießen, so möchte man doch die Soldaten-Landsleute sehen und zu Hause sein, wenn Sieg verkündet wird. Wie sieht denn die Elbe aus? Ist sie verschanzt und gegen französische Schiffe vorgesorgt?

Der Krieg wird Euch wohl keinen Schaden mehr tun, möge er nur jetzt so viel Nutzen schaffen, als er einstweilen Unglück anrichtet,

hofft er Ende August 1870. Und schon im Oktober meint er:

Ihr habt wohl oft großen Siegesjubel? Wie gern wäre ich dabei – wenn es mir nur bis zur Zurückkunft der Soldaten möglich würde, die Reise nach Deutschland zu machen.

Im Dezember fragt er den Vater:

Habt Ihr denn auch eine Fahne oder illuminiert Ihr oft? Hier muß ich mich leider ziemlich allein freuen, wenn die Deutschen siegen.

Von Baden-Baden aus, wo er in Clara Schumanns Nähe oft vorübergehend wohnt und wohin er seinen Vater einlädt, hat er das Schießen auf Straßburg gehört und schreibt nach Kriegsende befriedigt:

… von den Bergen könntest Du dann hinaussehen auf den Rhein und auf das schöne Elsaß, das wir den Franzosen jetzt glücklich wieder abgenommen haben.

Brahms schreibt sein „Triumphlied“, das er später als „Kaiser-Schmarrn“ und „Schreistück“ selbst verspottet. Der erste Chor darin habe ihn „unglaubliche Überwindung“ gekostet, gesteht er Reinthaler, und Simrock schreibt er:

Das Triumphlied werden Sie vermutlich für eine neueste Seeschlange halten! Mir würde es auch am liebsten sein, wenn Sie sobald nicht von der wirklichen Existenz überzeugt würden. Aber es ist anders beschlossen und das Ungetüm wird ans Land geschafft, daß sie es besehen können.

Es ist wohl ein wenig auch das Produkt des damaligen Hurra-Patriotismus. An Kaiser Wilhelm I., dem er das „Triumphlied“ widmet, schreibt er:

Allerdurchlauchtigster
Großmächtigster
Allergnädigster Kaiser und Herr:
Die Errungenschaften der letzten Jahre sind so groß und herrlich, daß es demjenigen, dem es nicht vergönnt war, die gewaltigen Kämpfe für Deutschlands Größe mitzukämpfen, um so mehr ein Herzensbedürfnis sein muß, zu sagen und zu zeigen: wie beglückt er sich fühlt, diese große Zeit erlebt zu haben. Durchaus gedrängt von diesen lebhaften Gefühlen des Danks und der Freude, habe ich versucht, ihnen in der Komposition eines Triumphliedes Ausdruck zu geben …

ZEITGENÖSSISCHE MUSIKERKOLLEGEN

Klaus Groth erzählt:

Über Musik und Musiker wurde natürlich viel gesprochen, Brahms kannte, wie mir schien, fast die ganze musikalische Literatur, und sein Urteil war auch über neuere Erscheinungen immer milde und anerkennend, wo es irgend möglich war. Man weiß ja, daß er Anton Dvořák aus der Verborgenheit geradezu herausgezogen hat. Seine Landsleute, das edle Kulturvolk der Tschechen, hatte ihn auf einem kümmerlichen Kirchdorf als Organist sitzen und hätte ihn ohne deutsche Anerkennung verkümmern lassen.

Anders erging es einem jungen Musiker, dem „Komponisten S. in Wien“, wie Klaus Groth berichtet. Seine Nachbarin, die Schwester des Komponisten S., habe ihm eine Begebenheit mit Brahms erzählt:

Mein Bruder hatte eine Oper komponiert, die Brahms für gut erklärt. Mein Bruder konnte sie natürlich schwer an einem Theater unterbringen und sagte eines Tages zu Brahms: „Vielleicht kann es mir in Dresden gelingen.“ – „Gehen Sie doch hin!“ erklärte ihm Brahms, „und versuchen Sie es.“ – „Ach ja“, sagte S., „ich täte es gerne; aber die Sache ist mir zu kostspielig.“ Brahms hörte mit Kopfschütteln zu, als S. ihm die verschiedenen Ausgaben vor- und zusammenrechnete. Am anderen Tage nun kam er zu dem Komponisten mit der verrechneten Geldsumme und sagte: „Sie können mir das gelegentlich wiedergeben.“

Er schenkte, ohne zu beschämen.

An der berüchtigten

Kampagne

zwischen den Vertretern der „Neudeutschen Schule“ wie Liszt, Wagner, Berlioz und den „Konservativen“, die der „absoluten Musik“ treu bleiben, Clara Schumann, Joachim, Hanslick, Max Bruch, Brahms tut sich Letzterer besonders hervor. Er empfiehlt, sich auf Liszt zu konzentrieren:

Beklage ich bloß die „Verirrungen“ …, so beklage ich Wagner, Berlioz, alle Möglichen. Wie wir schreiben und abfertigen, kann man nur Liszt’sche Sudeleien abfertigen. Über „Verirrungen“ kann man debattieren und sich streiten. Aber wir können und brauchen uns durchaus solchem Scheißzeug gegenüber auf keine wissenschaftlichen Erörterungen einzulassen!

Er unterschreibt die angreifende Erklärung, die in der Berliner Musikzeitung Echo erscheinen wird, gemeinsam mit Joseph Joachim und zwei weiteren Musikern und liefert damit der Gegenpartei Gelegenheit, mit der schärferen Waffe, dem Spott, zurückzuschießen. Dabei wird Schumanns unvergessenes Lob für Brahms „Neue Bahnen“ als Munition verwendet, wenn die Gegenerklärung genüßlich unterschrieben wird mit:

Die Redaktion der Auskunftsmusik J. Geiger. Hans Neubahn. Pantoffel…mann. Packe. Krethi und Plethi.

Die „neudeutschen Zukunftsmusiker“ haben die Lacher auf ihrer Seite. Brahms hat den Schaden, nimmt die Niederlage hin und hält sich in Zukunft mit Aussagen in der Öffentlichkeit betont zurück. Er weiß jetzt, daß er bei seinem Bekanntheitsgrad jederzeit Gefahr läuft, durch die Presse gezogen zu werden.

Klaus Groth meint, der Haß der Wagnerianer habe auch nach Brahms Tod noch nicht nachgelassen, obwohl Brahms mit keinem Wort mehr einem „gerechten Zorn“ darüber Luft gemacht habe, nicht einmal ihm, dem vertrauten Freund, gegenüber. Als sie gemeinsam in der Zeitung eine „etwas mißfällige Kritik über Wagner“ lesen, habe Brahms gesagt:

Und für jede solche Äußerung hält man mich als den eigentlichen Urheber, und ich kenne Wagner besser als sie alle!

Er achtet aus seiner Sachkenntnis Wagners Musik hoch. Wagner hingegen läßt sich über die Musik Brahms’ in seiner Schrift Über die Anwendung der Musik auf das Drama etwa so aus:

Es ging und geht in unseren Symphonien … jetzt weltschmerzlich und katastrophös her; wir sind düster und grimmig, dann wieder muthig und kühn, wir sehnen uns nach der Verwirklichung von Jugendträumen; dämonische Hindernisse belästigen uns, wir brüten, rasen wohl auch: da wird endlich dem Weltschmerz der Zahn ausgerissen; nun lachen wir und zeigen humoristisch die gewonnene Weltzahnlücke, tüchtig, derb, bieder, ungarisch oder schottisch, – leider für andere langweilig …

Der Brahms-Freund Hanslick hat 1879 Wagners „Ring der Nibelungen“ erlitten und schreibt:

Ja, eine Marter ist’s, durch fünf Stunden eine teils armselige, teils widerwärtige Handlung wie „Siegfried“ oder „Rheingold“ in einem entsetzlichen Deutsch von abgedankten Göttern, häßlichen Zwergen und lächerlichen Zaubertieren mühsam sich fortschleppen zu sehen …

Usw. Im Kampf für das „Gute“ und gegen das „Verderbliche“ menschelte es heftig unter den damaligen Musikgrößen.

Eine besondere Freundschaft aber verband Brahms mit Johann Strauß. In Wien sagte er zu Groth und anderen Begleitern:

„Sie müssen notwendig noch Freitag nach dem Volksgarten; dort dirigiert Johann Strauß seine Walzer.“ Ich bemerkte ihm darauf: „Du, ich will Dir gestehen, ich bin ein großer Verehrer von Strauß“, worauf er antwortete: „Ich auch, das ist ein ganzer Meister; der ist in der Orchestrik ein solcher Meister, daß dem Hörer nie ein Ton verloren geht, von welchem Instrumente es auch sei.“

Eine andere Anekdote gibt Groth wieder, die ihm erzählt worden ist: Brahms hört im Straußschen Landhaus Musik von Strauß, von diesem und seiner Frau als Pianistin vorgetragen.

Nach Beendigung wurde er Brahms gewahr und entschuldigte sich in echter wienerischer Art: „Ach, was haben Sie da für Zeug gehört, aber nun kommen Sie, setzen Sie sich hin, spielen Sie uns ein ordentliches Musikstück, ein »Fugerl« …“ Brahms ließ sich nicht lange bitten, setzte sich ans Klavier, spielte einige fugenartige Einleitungssätze, und plötzlich rauschte „die schöne blaue Donau“ prächtig dahin, und ein Straußwalzer nach dem anderen folgte ihr. Beim Aufhören standen dem bewegten, gemütlichen Wiener fast die Tränen in den Augen, und er rief: „Ja, das sind holt meine Walzer, habe sie nie so schön g’hört.“

SCHLUßBETRACHTUNG

Johannes Brahms hat sein Inneres im Umgang mit Menschen mehr und mehr abgeschirmt. Gefühle in Worten zu zeigen, lag ihm nicht. Eher neigte er dazu, darüber zu spotten.

Seine einstmals schlanke, lichte Jugendgestalt wurde dick, sein Gesicht verbarg er ab seinem 46. Lebensjahr unter einem wildwuchernden Vollbart. Von seinen kompositorischen Entwürfen ist fast nichts seinen „Säuberungen“ entgangen, so daß uns der Blick in seine Werkstatt verwehrt ist. Bei seinem Tode am 3. April 1897 hinterläßt er einen aufgeräumten Nachlaß. Seinem Eigenleben nachzuspüren hat er seinen Biografen schwer, wenn nicht gar unmöglich gemacht.

So wurden die Wissenslücken mit Legenden und Vermutungen gegensätzlichster Art ausgefüllt. Besonders sein schwer durchschaubares Verhältnis zu Clara Schumann und deren Verhältnis zu Robert Schumann wird in unterschiedlichster Weise „gesehen“ und bewertet.

Doch: Was geht uns das auch eigentlich an? Brahms zeigt sich der Nachwelt in seinem „Heiligtum“, der Musik. Hier im Reich des Absoluten trifft er sich mit Verstehenden. Die große französische Pianistin Hélène Grimaud empfindet das deutlich:

Ich hatte das Gefühl, die Werke wiederzuentdecken, obwohl ich sie noch nie gespielt und auch noch nie zuvor gehört hatte. Ich wurde dieses unglaubliche Gefühl von Vertrautheit im Sinne von etwas, das einem nahe ist, das wie für einen gemacht ist, nicht los. …

Was ich an der Musik von Brahms so besonders liebe, ist das, was sie mit jedem Ton erzählt: ein bewußt zurückgezogenes, ausschließlich dem Wesentlichen gewidmetes Leben.

Schrifttum
1. Bichel, Ulf und Reinhard Goltz Hrg., Klaus Groth Memoiren, Boyens 2005
2. Gal, Hans Hrg., Brahms Briefe, Fischer 1979
3. Grimaud, Hélène, Wolfssonate, München 2003
4. Gutiérrez-Denhoff, Martella, Johannes Brahms in Bonn, Bonn 1997
5. Höcker, Karla, Clara Schumann, dtv junior, 3. Auflage 1981
6. Kornemann, Matthias, Johannes Brahms, Hamburg 2006
7. Korff, Malte, Johannes Brahms, Leben und Werk, dtv Premium 2008
8. Litzmann, Berthold Hrg., Clara Schumann – Johannes Brahms Briefe Bd. 1 und 2, Georg Olms Verlag 1989
9. May, Florence, Johannes Brahms, Leipzig 1925
10. Moser, Andreas Hrg., Johannes Brahms im Briefwechsel mit Joseph Joachim, Berlin 1908
11. Müller von Asow, Erich H., Johannes Brahms und Mathilde Wesendonck ein Brief-wechsel, Wien 1943
12. Reich, Nancy B., Clara Schumann, rororo 1997
13. Riemann Brockhaus Musiklexikon 1978
14. Schumann, Eugenie, Erinnerungen, Stuttgart 1927
15. Stephenson, Kurt Hrg., Johannes Brahms in seiner Familie, Der Briefwechsel, Ham-burg 1973

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renate laich-knausenberger
renate laich-knausenberger
14 Jahre zuvor

Ich hab es sehr genossen. Die Qualität der Sprache, das Wissen um seelische Vorgänge eines Musikers. Herzlichen Dank

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