Erich Ludendorff – der auf sich allein gestellte Freiheitskämpfer wider eine Welt von Völkerfeinden – 2. Teil
Donnerstag, 2. Januar 2020 von Adelinde
Vor dem Weltkrieg 1914 schien nur ein einziger deutscher Soldat die drohende Kriegsgefahr und die ungenügende Verteidigungsfähigkeit des Deutsches Heeres zu erkennen:
Der Oberst Erich Ludendorff!
Der ehemalige General der Bundeswehr Franz Uhle-Wettler vermerkt in seinem Buch „Erich Ludendorff in seiner Zeit“:
Es war schließlich ein Offizier, nicht ein Politiker, und zudem ein Offizier in verhältnismäßig niedriger Dienststellung, der die Reichsführung aus ihrer naiven Tatenlosigkeit riß.
Erich Ludendorff!
Den von ihm mit großer Energie vorangetriebenen Maßnahmen ist es zu danken, daß das Reich 1914 wenigstens eine bescheidene Chance hatte, ein Remis zu erkämpfen und nicht schnell erdrückt zu werden.
Ob die Reichsführung tatsächlich bloß „naiv“ war oder aus anderen Gründen tatenlos blieb, das wird sich im 3. Teil dieser Adelinde-Eintragsfolgen herausstellen.
Ist es denn aber möglich, daß Ludendorffs Vorgesetzten im Generalstab nicht erkannten, was sich über dem Deutschen Reich ab 1904 sichtbar zusammenbraute?
Sahen sie denn nicht, was der Oberst Ludendorff sah, der damalige Chef – ab 1904 zunächst der „1. Sektion“, ab 1908 – der gesamten Aufmarsch-Abteilung „2. Deutsche“:
Dunkle politische Wolken ballten sich immer mehr über Deutschland zusammen.
Zar und Kaiser hatten sich zwar oft gesehen, aber das russisch-französische Bündnis bestand sichtbar in voller Wirkung.
In England hatte König Eduard VII. am 22. Januar 1901 den Thron bestiegen. 1903 konnte kein Zweifel mehr sein, daß England und Frankreich sich näherten, mit welchem Zweck, wurde durch die Einrichtung des starken Flottenstützpunktes am Firth auf Forth an der Ostküste Schottlands, die dann im Weltkriege eine so große Rolle spielen sollte, klar.
Ein Sichfinden Englands und Rußlands war keine Unmöglichkeit mehr, auch wenn die „hohe Politik“ im fernen Osten auf einen Krieg Rußlands, das sich der Mandschurei bemächtigt hatte, und Japans hintrieb, das dem nicht ruhig zusehen konnte, und England sich dabei immer mehr auf seiten Japans stellte.
Auch der Balkan schien sich wieder zu einem Kriegsherd zu entwickeln. 1903 wurde der König Alexander von Serbien und seine Frau Draga ermordet. Peter Karageorjewitsch bestieg den Thron. Serbien wurde damit von Österreich-Ungarn weg an Rußlands Seite geführt. Das konnte die Verhältnisse im Südosten Europas noch gefahrdrohender für den Weltfrieden gestalten.
Daß bei dem Morde der Freimaurer die Hand im Spiel hatte, und es in der Absicht überstaatlicher Mächte lag, einen Weltkrieg zu entfachen, der Mord nur ein Schritt dazu war, überblickte ich damals noch nicht.
Wieso enthielten seine Vorgesetzten im Generalstab Ludendorff politische Nachrichten vor?
Namentlich müssen doch dem Chef des Generalstabes bei seinem engen Verkehr mit dem Kaiser und auch dem Reichskanzler solche zugegangen sein, oder hat es an einem Zusammenwirken der verantwortlichen Stellen auf dem Gebiet der Politik gefehlt, weil z.B. „das Ressort“ des Chefs des Generalstabes der Armee „nur“ das Kriegführen war, wenn sich die Politik, ihn zu führen, gezwungen fühlte?
Das fragt sich Ludendorff in seinem Werk „Mein militärischer Werdegang – Blätter der Erinnerung an unser stolzes Heer“. Dort zeigt er den Zwiespalt auf zwischen Kriegsführung und Politik, von der er fordert, daß sie
schon im Frieden durch Bereitstellen der Volkskraft für den Krieg zu dienen hätte.
Wie denn sonst sollte das Deutsche Volk inmitten Europas, ohne natürliche Grenzen und umgeben von Bündnissen feindlich gesonnener Staaten, sein Leben verteidigen können?
Aus dem Reichsschatzamt aber verlautete:
„keine Ausgabe ohne Deckung!“
Das hieß: Kein Geld für den lebenswichtigen Ausbau deutscher Verteidigungsfähigkeit.
Die Neuwahl des Reichstages 1912 hatte zudem der Sozialdemokratie großen Stimmen-Zuwachs beschert.
Ludendorff (a.a.O.):
Das wirkte sich immer verhängnisvoller auf die Gestaltung unserer Wehrmacht und immer lähmender auf alle Entschließungen des Kriegsministers aus.
Reichsschatzamt und Reichstag hingen wie ein Bleigewicht an dem Kriegsminister und seinen Offizieren und ließen keine Entschlußfreudigkeit im Kriegsministerium aufkommen.
Sein Vorgesetzter General v. Stein – so Ludendorff – konnte sich
nur schwer daran gewöhnen, daß ich leidenschaftlich Hindernisse beiseite schieben wollte, die sich der Ausgestaltung unserer Wehrkraft für den Krieg entgegenstellten.
Doch er glaubte auf seine Weise durch seine Beziehungen zum Kriegsministerium Gutes wirken zu können, blieb aber weiter diesem gegenüber von gleicher Nachgiebigkeit, namentlich gegen Einwendungen, unsere Finanzkraft wäre beschränkt.
Diese Nachgiebigkeit gegenüber den politischen Kräften erwähnt Ludendorff auch in Bezug auf den General Graf von Schlieffen, der 1905 aus dem Dienst verabschiedet wurde.
Schlieffen war Stratege, hatte „nie vorm Feinde gedient“, war also wohl eher Theoretiker als Praktiker und hat daher die Taktik unterbewertet.
Ludendorff ging dann im Krieg auch hier seinen eigenständigen Weg entgegen den herrschenden, durch Schlieffen geprägten Ansichten: Aus dem Stellungskrieg (im Westen) z. B.
war nur durch einen gelungenen taktischen Angriff – durch den Durchbruch – zur Operation zu kommen, d.h. sich Bewegungsfreiheit jenseits der feindlichen Stellungen zu verschaffen.
Doch zurück zum Ringen mit den Kräften der Politik um eine Heeresvermehrung:
General Graf v. Schlieffen hatte um die Jahrhundertwende mit dem Kriegsminister von Goßler und auch dann noch mit dem Kriegsminister von Einem harte Kämpfe auch um die Ausgestaltung und die gleichmäßige Zusammensetzung der Reserve und Landwehrformationen gekämpft; aber auch hier war ihm Erfolg nicht beschieden gewesen.
Er hatte leider den Kampf aufgegeben, ohne seine ganze Person einzusetzen.
So war es denn eben dahin gekommen, mit Verbänden zu rechnen, die überhaupt nicht existierten …
Unfaßbar!
Ludendorff jedoch setzte sich im Gegensatz dazu schon damals – wie sein ganzes späteres Leben bis zu seinem Tode – im Kampf für das Leben unseres Volkes mit seiner ganzen Person ein und stand auf einsamem Posten.
Ich konnte in meiner bescheidenen Stellung nun tatsächlich nichts weiter machen, als bohren und immer wieder bohren … Auch mußte ich mündlich „feilschen“, ohne Wesentliches zu erreichen.
Ganz besonders traurig anzusehen war der Persönlichkeitsverfall des einst von Ludendorff hochgeschätzten Generals v. Moltke, des Nachfolgers v. Steins.
Moltke war von dem okkulten Medium der überstaatlichen Weltmächte Lisbeth Seidler bereits 1899 geweissagt worden, daß 1914 der Krieg ausbrechen und Deutschland ihn verlieren würde.
Er [Moltke] zitterte vor ihm, hatte aber keine Kraft, alles einzusetzen, um dem Unheil die Spitze zu bieten oder sein Amt aufzugeben.
Wiederholt habe Moltke ausgesprochen:
Es nutzt ja alles nichts, wir verlieren den Krieg doch.
So war er – wie Ludendorff urteilt –
nicht der Mann, nun seinerseits noch nachträglich unter vollem Einsatz seines Amtes, seine Ansichten mit aller Bestimmtheit, so wie die Lage es erforderte und ich es ihm auch riet, zu vertreten.
Der Kaiser aber wich vor dem stärksten Widerstande zurück. Der lag bei dem Kriegsminister und anderen politischen Faktoren. Sie bekamen recht.
Die Reichskanzler hätten ja nicht minder die Pflicht gehabt, sich in der Wehrmacht ein Instrument ihrer Friedenspolitik zu schaffen, aber sie waren dazu zu wenig einsichtig und militärisch geschult.
Während England und Frankreich jeden wehrfähigen Mann zu den Waffen riefen, wurden in Deutschland 600 000 Ausgebildete nicht verwandt.
Uhle-Wettler berichtet:
Bereits 1908, als Ludendorff die 2. Abteilung des Großen Generalstabs übernahm, schilderte Lloyd George, der spätere kraftvolle Kriegspremier, die prekäre Lage des Reiches aus britischer Sicht und mit britischen Zahlen:
„Hier sehen Sie Deutschland in der Mitte Europas, auf den Flanken Rußland und Frankreich mit Armeen, die größer sind als seine eigene. Ich möchte unsere Freunde, die da meinen, daß Deutschland, weil es Furcht vor uns hat, auch wirklich Unheil gegen uns brütet, daran erinnern, daß dieses Land ängstlich ist aus Gründen, die unter gleichen Verhältnissen auch uns Furcht einjagen müßten.“
„Das deutsche Heer ist eine Lebensfrage, nicht allein für den Bestand des Deutschen Reiches, sondern auch für das nackte Leben und die Unabhängigkeit des Volkes selbst, weil Deutschland nun einmal von anderen Nationen umgeben ist, deren jede ein etwa ebenso starkes Heer besitzt wie Deutschland selbst.
Wir vergessen, daß wir darauf bestehen, über Deutschland zur See eine Überlegenheit von 60 v. H. zu haben, während Deutschland nicht einmal annähernd diese Überlegenheit Frankreich gegenüber hat und dabei noch mit Rußland an seiner Ostgrenze rechnen muß.“
Ludendorff:
Die von mir im Dezember 1912 angeregte Heeresvorlage brachte viel, aber sie blieb Stückwerk. Sie konnte sich auch bis zum Beginn des Weltkrieges, auf den die überstaatlichen Mächte rechneten, nicht mehr auswirken.
In seiner Schrift „Wie der Weltkrieg 1914 ,gemacht‘ wurde“ faßt Ludendorff zusammen:
Mein Streben, die uns in Ost und West drohenden Gefahren zu bannen und Deutschland und der Welt den Frieden zu erhalten, war an der „Mache“ mir damals noch nicht erkennbarer Mächte gescheitert, sie entfernten mich aus dem Generalstabe.
Uhle-Wettler berichtet …
Viereinhalb Monate später nimmt der Reichstag die zusammengestutzte Heeresvorlage an. Viele Unterrichtete gratulieren Ludendorff, allen voran Moltke selbst.
Auch er anerkennt, Ludendorff dürfe das „stolze Bewußtsein“ haben,
„daß Ihrer Initiation die jetzt zur Tat gewordene Vorlage in allererster Linie zu danken ist.“
… und zitiert (nach F. v. Lenski, Lern- und Lehrjahre in Front und Generalstab, Berlin 1939) „einen anderen Abteilungschef“:
Man kann den damaligen Oberst Ludendorff als Moltkes rechte Hand, vielleicht als einen Teil seines Hirns, sicher als sein Rückgrat bezeichnen …
Er war das genaue Gegenteil von einem Mann, den wir … als einen Radfahrer zu bezeichnen pflegten, der nach unten trat, nach oben aber einen krummen Buckel machte.
Bei ihm war es umgekehrt. Nach oben trat er nicht gerade, konnte aber sehr widerborstig sein; für seine Untergebenen dagegen, von denen er allerdings viel verlangte, trat er bis zum äußersten ein.
Dafür gingen sie für ihn durchs Feuer.
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Liebe Frau Beisswenger,
ich finde, dass Sie wieder einen sehr ausgewogenen Artikel abgeliefert haben, der die Zustände im Kaiserreich, kurz vor dem Ersten Weltkrieg, in diesem Falle speziell im Heer, einfühlsam und treffend schildert. Ludendorffs Werke sind ja auch unbestechliche Zeitdokumente!
Ihr Text ist aber auch ein Spiegelbild der „Erinnerungen“ von Alfred von Tirpitz aus dem Jahre 1919. Der schildert dieselben dilettantischen Zustände im Reichstag aus der Sicht des kompetenten Erschaffers der herrlichen kaiserlichen Marine. Alfred v. Tirpitz zeigt, so wie Sie das auch darstellen und wie Ludendorff das auch erlebt hat, dass ein Kaiser ohne eine fähige und patriotische Regierung und ohne die dazugehörenden Fachleute in Heer und Marine, aufgeschmissen ist.
Der schlimme Einfluss eines Kanzlers Bethmann-Hollweg und seines verräterischen Nachfolgers Max v. Baden sowie die schleichende jüdische Machtergreifung im Reich in Gestalt der Sozialisten und Kommunisten (Matrosenaufstand) ließen Volk und Kaiser keine Chance. Auch keinem Ludendorff und auch keinem v. Tirpitz.
Heute kennt keiner der Pseudodeutschen mehr die Namen dieser Helden unseres Volkes, und es sind erst 100 Jahre her. ‚Mein Gott, haben die uns verhauen‘ – das sagte einmal nach dem Krieg ein ehemaliger deutscher Soldat zu mir …
Ich finde es hervorragend, dass Sie Lloyd George zitieren, der von der Angst der Deutschen damals vor dem 1.WK berichtet, in einen Vielfrontenkrieg zu geraten. Denn von derselben Kriegsangst der deutschen Führung um Hitler berichtet der englische renommierte Militärhistoriker Liddell Hart aus der unmittelbaren Zeit vor dem 2.WK.
Da kommt dann die Absurdität der Behauptung der Alleinschuld und der Kollektivschuld der Deutschen an beiden Teilen des Weltkrieges zum Ausdruck. Man hat sich nicht damit zufrieden gegeben, unser Volk zu vernichten, sondern man hat ihm auch noch die Schuld daran aufgeladen.
Die Niedertracht unserer „Freunde“, „Verbündeten“ und Nachbarn, die gleichzeitig unsere Besatzer sind, ist grenzenlos. Der rote Faden des Völkermordes an unserem Volk zieht sich durch das letzte Jahrhundert bis zum heutigen Tage.
„Die Niedertracht unserer „Freunde“, „Verbündeten“ und Nachbarn, die gleichzeitig unsere Besatzer sind, ist grenzenlos. Der rote Faden des Völkermordes an unserem Volk zieht sich durch das letzte Jahrhundert bis zum heutigen Tage.“
Die größte Niedertracht dürften die sogenannten Freunde sein. Denn der Deutsche war, wie auch heute noch, immer sehr vertrauensselig. Es ist ein ungleicher Kampf. Schaf gegen Wolf.
In dem Buch „Die Ehre des jüdischen Soldaten“ von Jacob Rosenthal Campus Verlag 2007, S.114, wird erwähnt, daß der deutsche Reichskanzler Bethmann-Hollweg jüdischer Abstammung sei. So auch Erzberger und Scheidemann.
Da war wohl der Krieg WKI schon verloren, ehe er begonnen hatte. Ludendorff kämpfte zusätzlich noch gegen die Windmühlenflügel in der Politik.
Das Problem könnte in der unterschiedlichen Glaubensauffassung, jüdisch vs.christlich, liegen.
Der Gegensatz ist folgender. So erklärt die „Jewish Encyclopedia“, daß die Christen an die Güte glauben, die Juden hingegen an die „Gerechtigkeit“, wobei Güte definiert wird als „unverdiente Liebe und Gunst Gottes“ und Gerechtigkeit als „Lohn oder Strafe für gerechten Ausgleich.“
Das Christentum lehrt den Glauben an die Vergebung, gebietet Nächstenliebe, ja Liebe sogar den Feinden gegenüber,- der Judaismus hingegen ist auf Rache und Haß gegenüber den Feinden aufgebaut und ewiger „Wachsamkeit gegen über Nationen und Religionen“, die nichtjüdische sind. Die Vernichtung des Feindes gilt für Juden als Hauptgrund zum Feiern. „Niemals vergessen- niemals vergeben“ ist das stets geübte Schlagwort.
Nun wird doch ein wenig klar, warum zwei Weltkriege – und die auch noch verloren!
Die Deutschen tappen auch heute noch im geschichtlichen Dunkel herum und sind deshalb auch politisch taub und blind. Das endet nicht gut, wie man heute sehen kann.
Es fehlt der Wille, wissen zu wollen.