Zum Minarett-Streit
Sonntag, 6. Dezember 2009 von Adelinde
Die Braunschweiger Zeitung
hat eine Probe aufs Exempel gemacht und ihre Leserschaft befragt. Das Ergebnis:
Welche Gründe werden die Abstimmenden gehabt haben? Ich selbst würde mich in die Reihe der Ja-Sager einordnen. Denn ich meine:
Die Minarette sind ein weiteres Symbol eines expandierenden Herrschaftssystems, wie sich der Islam weltweit und namentlich in seinem Vormarsch nach Westen – zumindest von Seiten seiner Vertreter der aggressiven Ausprägung – darstellt.
Der erklärte Wille des Islam ist die Weltherrschaft. Toleranz gehört nicht zu seinen erklärten Tugenden. Wer Intoleranz toleriert, wird seine Freiheit verlieren. Toleranz braucht Grenzen.
Mit Fremdenfeindlichkeit und Ausländerhaß, wie stets von interessierter Seite sofort entgegengehalten, haben diese Überlegungen nichts zu tun. Auch solche Beschimpfung kennzeichnet die Intoleranten. Das Gespräch soll durch Verächtlichmachung und Diskriminierung unerwünschter Meinungsäußerung abgewürgt werden. Das ist einer offenen, demokratisch verfaßten Gesellschaft unwürdig.
Den Einheimischen muß nicht nur erlaubt sein, Heimat, Kultur und Lebensform vor Überfremdung zu schützen, sondern der Wunsch, sich selbst zu bewahren, muß als ein bedeutendes Menschenrecht klar anerkannt sein.
Necla Kelek,
die große, mutige Freiheitskämpferin, selbst aufgeklärte Muslimin, die zum Thema „Islam im Alltag“ promovierte und wichtige Bücher zum Thema geschrieben hat, hat auch zum Abstimmungsergebnis über Minarette in der Schweiz in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt Stellung genommen. Kelek sieht mit Sorge den Drang „Anatoliens“ nach Westen und fürchtet um die Errungenschaften der Freiheit in Europa. Sie stellt klar:
Die Schweiz hat sich gegen Minarette, nicht gegen Religionsfreiheit entschieden. Es gibt 400 000 Muslime in der Schweiz, die ohne Beschränkung ihren Glauben leben können. Die Islamisierung Europas durch die Muslimbrüder Ramadan ging von Genf, vom Schweizer Boden, aus.
Kelek glaubt wie auch viele andere, die Deutschen hätten nicht anders abgestimmt als die Schweizer:
Ich habe in diesem Jahr über 50 Veranstaltungen gemacht und über Islam und Integration gesprochen. Die Veranstaltungen sind immer voll, die Menschen sind in Sorge und fühlen sich von den Politikern und Medien im Stich gelassen.
Über die Bedeutung der Minarette meint sie:
Sie sind wie das Kopftuch oder das öffentliche Beten eine Machtdemonstration. Die ersten Minarette waren die Türme von eroberten Kirchen, später wie in Konstantinopel wurden um die eroberte Hagia Sophia Minarette gebaut.
Moscheen sieht sie nicht als das vorrangige Problem an, obwohl schon bekannt geworden ist, daß die Moscheen zu Propaganda-Zwecken mißbraucht wurden – welche Deutschen verstehen schon Türkisch?
Moscheen können gerne gebaut werden, aber nicht als Geschäftszentren, sondern als sakrale Räume, und der Ort muß die Aufklärung repräsentieren und nicht das 7. Jahrhundert in Medina. Eine Gebetsstätte sollte aufgeklärte Menschen, freie Bürger aufnehmen und keine geschlossene Gesellschaften, aus denen womöglich Parallelgesellschaften entstehen.
Kelek stellt klar:
- … der Islam und seine Wächter und Repräsentanten sind nicht in der Demokratie angekommen, nach wie vor ist der Islam nicht nur Glaube, sondern auch Kultur und Politik.
- Und wir müssen die Praxis und die Ziele des politischen Islam hinterfragen.
- Woher haben die islamischen Zentren das Geld?
- Wer tritt da auf?
- Als säkulare Muslimin verteidige ich Demokratie, Freiheit und Selbstbestimmung.
- Und ich will, daß auch die Muslime selbst, Intellektuelle, Schriftsteller einen Schritt zur aufgeklärten Gesellschaft unternehmen.
- Der politische Islam ist dazu nicht fähig und willig.
„Der erklärte Wille des Islam ist die Weltherrschaft. Toleranz gehört nicht zu seinen erklärten Tugenden.“
Woher wird diese Behauptung genommen? Ich sehe hierfür keine Grundlage. Gleichwohl die Interpretationen der islamischen Lehre mancher Gruppierungen erschreckend sind, kann dadurch nicht automatisch auf die Lehre an sich zurückgeschlossen werden.
Intoleranten und antiliberalen Bewegungen muss Einhalt geboten werden, jedoch nicht zum Leidwesen aufrichtiger und anständiger Muslime.
“Der erklärte Wille des Islam ist die Weltherrschaft. Toleranz gehört nicht zu seinen erklärten Tugenden.”
Dieser Aussage sollte nachgegangen werden. Auch ich habe diese mehrfach gelesen.
Trotzdem eine provokative Bemerkung: Ich habe bisher in den Kapiteln der Bibel keine Toleranzaussage gefunden, die nicht durch eine gegenteilige Aussage zunichte wird. Und ich denke mir, dass der Koran davon nicht weit weg ist.
Man sage und beweise mir, dass ich im Unrecht bin.
Was ist der Islam? muß man sich fragen. Der Koran, die ideologische Grundlage des Islam, wie auch die Lebensgeschichte Mohammeds sind zwar von großem Gewicht, aber für sich allein sind sie noch nicht der Islam. Ebenso wie das Christentum will er gelebt sein und wird er gelebt. Das alles zusammen sehe ich als den Islam an.
Eklatant intolerant ist doch z. B. die moslemische Einschätzung der Frau, der ihr zugewiesenen Aufgaben, der Festlegung ihres Wertes vor Gericht, im Familienverband, in der Öffentlichkeit: Sie hat dem Vater, den Brüdern, dem Ehemann zu gehorchen, hat ihren Körper zu bedecken, damit die sexuelle Gier der Herren nicht herausgefordert werde. Nicht geduldet wird in großen Teilen der moslemischen Welt ihre Beteiligung am Bildungswesen.
Die gewalttätigen Strafen bei Zuwiderhandlungen sind grotesk. Ich nenne nur die Familie als Ort schlimmster Gewalttaten gegen die Ehefrau und Mutter der Kinder bis hin zu Steinigung und „Ehren“-Mord.
Die moslemische Anschauung, die „Ungläubigen“ seien als „Unreine“ zu verfolgen, ist der Gipfel der Intoleranz.
Man komme nicht damit, das habe mit dem Islam nichts zu tun. Dazu empfehle ich neben dem Studium der ideologischen Grundlagen des Islam die Bücher von Necla Kelek und den Adelinde-Beitrag „Religiöse Sinnbilder – heute noch verstanden?“
Auch wenn es für viele Moslems peinlich ist: Der Islam ist das, was er in Theorie und Lebenswirklichkeit darstellt.
“Der erklärte Wille des Islam ist die Weltherrschaft. Toleranz gehört nicht zu seinen erklärten Tugenden.”
Der erste Teil ist für mich aber immer noch nicht geklärt. Woher wird das abgeleitet? Steht das etwa wortwörtlich so im Koran? Ich wäre für jede Antwort dankbar
Wie auch zu den anderen Weltreligionen gehört Weltherrschaftsstreben zum Islam. In der Sure 48,28 bis 29 lesen wir:
28. „Er ist es, Der Seinen Gesandten mit der Führung und der wahren Religion geschickt hat, auf daß Er sie über jede andere Religion siegen lasse. Und Allah genügt als Zeuge.
29. Muhammad ist der Gesandte Allahs. Und die, die mit ihm sind, sind hart gegen die Ungläubigen, doch barmherzig zueinander …“
Wie erfolgreich der Islam in seinem Weltherrschaftsstreben bereits ist, sieht man auf der Karte seiner Ausbreitung. Heute gibt es 1,4 Milliarden Muslime.