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Was Sarrazin sagte

Die VERTRAULICHEN MITTEILUNGEN AUS POLITIK, WIRTSCHAFT UND GELDANLAGE,
gegründet am 1. Januar 1951 von Artur Missbach, veröffentlichten dankenswerterweise größere Teile des von Thilo Sarrazin in der Berliner Vierteljahresschrift “Lettre International” geäußerten Interview-Textes, der hier ebenfalls zur Kenntnis gegeben werden soll als Diskussionsgrundlage:

„Man muß aufhören, von ‚den‘ Migranten zu reden.

Wir müssen uns einmal die unterschiedlichen Migrantengruppen anschauen:

  • Die Vietnamesen: Die Eltern können kaum Deutsch, verkaufen Zigaretten oder haben einen Kiosk. Die Vietnamesen der zweiten Generation (in Deutschland, die Red.) haben dann durchweg bessere Schulnoten und höhere Abiturientenquoten als die Deutschen.
  • Die Osteuropäer, Ukrainer, Weißrussen, Polen, Russen weisen tendenziell dasselbe Ergebnis auf. Sie sind integrationswillig, passen sich schnell an und haben überdurchschnittliche akademische Erfolge.
  • Die Deutschrussen haben große Probleme in der ersten, teilweise auch in der zweiten Generation. Danach läuft es wie am Schnürchen, weil sie noch eine altdeutsche Arbeitsauffassung haben. Sobald die Sprachhindernisse weg sind, haben sie höhere Abiturienten- und Studentenanteile usw. als andere.
  • Bei den Ostasiaten, Chinesen und Indern ist es dasselbe.
  • Bei den Kerngruppen der Jugoslawen sieht man dann schon eher ‚türkische‘ Probleme; absolut auffallend sind die
  • türkische Gruppe und die Araber. Auch in der dritten Generation haben sehr viele keine vernünftigen Deutschkenntnisse, viele gar keinen Schulabschluß und nur ein kleiner Teil schafft es bis zum Abitur.

Jeder, der integriert werden soll, muß aber durch unser System hindurch. Er muß zunächst Deutsch lernen. Die Kinder müssen Abitur machen. Dann findet die Integration von alleine statt.

Hinzu kommt das Problem:

Je niedriger die Schicht, um so höher die Geburtenrate.

Die Araber und Türken haben einen zwei bis dreimal höheren Anteil an Geburten, als es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht. Große Teile sind weder integrationswillig noch integrationsfähig.

Die Lösung dieses Problems kann nur heißen: Kein Zuzug mehr, und wer heiraten will, sollte dies im Ausland tun. Ständig werden Bräute nachgeliefert: Das türkische Mädchen hier wird mit einem Anatolen verheiratet, der türkische Junge hier bekommt eine Braut aus einem anatolischen Dorf.

Bei den Arabern ist es noch schlimmer. Meine Vorstellung wäre: Generell kein Zuzug mehr außer für Hochqualifizierte und perspektivisch keine Transferleistungen mehr für Einwanderer.

In den USA müssen Einwanderer arbeiten,

weil sie kein Geld bekommen, und werden deshalb viel besser integriert. Man hat Studien zu arabischen Ausländergruppen aus demselben Clan gemacht; ein Teil ging nach Schweden mit unserem Sozialsystem, ein anderer Teil ging nach Chicago. Dieselbe Sippe ist nach zwanzig Jahren in Schweden immer noch frustriert und arbeitslos, in Chicago hingegen integriert. Der Druck des Arbeitsmarktes, der Zwang des Broterwerbs sorgen dafür. Das sind Dinge, die man nur durch Bundesrecht ändern kann. (. . .)

Die Integration hat Stufen:

  • Die erste Stufe ist, daß man Deutsch lernt,
  • die zweite, dass man vernünftig durch die Grundschule kommt,
  • die dritte, daß man aufs Gymnasium geht, dort Examen macht und studiert. (. . .)

Es ist ein Skandal, daß die Mütter der zweiten, dritten Generation immer noch kein Deutsch können (. . .). Es ist ein Skandal, wenn türkische Jungen nicht auf weibliche Lehrer hören, weil ihre Kultur so ist.

Integration ist eine Leistung dessen, der sich integriert.

Jemanden, der nichts tut, muß ich auch nicht anerkennen. Ich muß niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.

Dies gilt für siebzig Prozent der türkischen und für neunzig Prozent der arabischen Bevölkerung in Berlin. Viele von ihnen wollen keine Integration, sondern ihren Stiefel leben. Zudem pflegen sie eine Mentalität, die als gesamt-staatliche Mentalität aggressiv und atavistisch (frei übersetzt: überholt, die Red.) ist.

Die Türkei ist das Land, wo man heute noch bestraft wird, wenn man vom Völkermord an den Armeniern redet. Ich war 1978 zum ersten Mal in der Türkei, dienstlich mit meinem damaligen Chef, dem Arbeitsminister Herbert Ehrenberg. Ich war in seinem Stab. Wir kamen von Ankara, fuhren vom Flughafen rein, vorne saß mein Minister mit dem türkischen Minister, und ich saß im Wagen dahinter mit dem türkischen Staatssekretär auf der Rückbank. Der Staatssekretär sprach Deutsch und fragte mich, wie viele Einwohner Deutschland habe und wie unsere Geburtenraten seien. Und dann sagte er, ‚im Jahre Soundso werden wir Deutschland an Bevölkerungsgröße überholt haben‘. Darauf war er stolz.

Das ist dieselbe Mentalität, die Erdogan dazu verleitet hat, diese Rede in der Kölnarena zu halten, wie er sie gehalten hat.

Die Türken erobern Deutschland

genauso, wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: Durch eine höhere Geburtenrate. Das würde mir gefallen, wenn es osteuropäische Juden wären mit einem 15 % höheren Intelligenzquotienten als dem der deutschen Bevölkerung. Ich habe dazu aber keine Lust bei Bevölkerungsgruppen, die ihre Bringschuld zur Integration nicht akzeptieren, und auch, weil es extrem viel Geld kostet und wir in den nächsten Jahrzehnten genügend andere große Herausforderungen zu bewältigen haben. (…)

Man stößt gegen viele Mauern der politischen Korrektheit, aber man merkt, daß der Ton an Deutlichkeit zunimmt.

Wir haben noch nicht verstanden, daß wir ein kleines Volk sind.

Wir verstehen uns immer noch als ein großes Volk. 1939, als der Zweite Weltkrieg begann, hatte Deutschland 79 Millionen Einwohner, die USA 135, Russland 160 und England 50. Die Proportionen haben sich also völlig verschoben. Wenn von unseren 80 Millionen praktisch 30 % im Rentenalter sind, sind wir bereits eine relativ kleine (Erwerbs-, die Red.) Bevölkerung. Wir sind da näher an den Holländern und Dänen als an den USA.

Daß diese kleinen Völker ihre Ausländer heute mit viel radikaleren Programmen als wir forciert integrieren, hat einen guten Grund. Heute muß man Sprachtests in den Botschaften machen, davor darf man gar nicht einreisen. Sie haben spät angefangen, aber sie haben wenigstens angefangen.

Wenn die Türken sich so integrieren würden,

daß sie im Schulsystem einen anderen Gruppen vergleichbaren Erfolg hätten, würde sich das Thema auswachsen. Der vietnamesische Kioskbesitzer wird immer gebrochen Deutsch sprechen, weil er erst mit dreißig eingewandert ist und ungebildet war. Wenn seine Kinder Abitur machen oder Handwerker werden, hätte sich die Sache erledigt. Türkische Anwälte, türkische Arzte, türkische Ingenieure werden auch Deutsch sprechen, und dann hat sich der Rest relativiert. So aber geschieht nichts.

Die Berliner meinen immer, sie hätten besonders große Ausländeranteile; das ist falsch. Die Ausländeranteile von München, Stuttgart, Köln und Hamburg sind viel höher. Aber die Ausländer dort haben einen geringeren Anteil an Türken und Arabern und mischen sich über breite Ausländergruppen. Zudem sind die Migranten in den Produktionsprozeß integriert. Während es in Berlin eine breite Unterschicht gibt, die nicht in Arbeitsprozesse integriert ist. Doch

das Berliner Unterschichtproblem

reicht weit darüber hinaus. Darum bin ich pessimistisch. Wir haben in Berlin 40 % Unterschichtgeburten, und die füllen die Schulen und die Klassen, darunter viele Kinder von Alleinerziehenden.

Wir müssen in der Familienpolitik völlig umstellen: Weg von Geldleistungen, vor allem bei der Unterschicht.

Ich erinnere an ein Dossier der ,Zeit‘ dazu. Es berichtet von den zwanzig Tonnen Hammelresten der türkischen Grillfeste, die die Stadtreinigung jeden Montagmorgen aus dem Tiergarten beseitigt — das ist keine Satire. Der Neuköllner Bürgermeister Buschkowsky erzählt von einer Araberfrau, die ihr sechstes Kind bekommt, weil sie durch Hartz IV damit Anspruch auf eine größere Wohnung hat.

Von diesen Strukturen müssen wir uns verabschieden. Man muß davon ausgehen, daß menschliche Begabung zu einem Teil sozial bedingt ist, zu einem anderen Teil jedoch erblich.

Der Weg, den wir gehen, führt dazu, daß der Anteil der intelligenten Leistungsträger aus demographischen Gründen kontinuierlich fällt.

So kann man keine nachhaltige Gesellschaft bauen;

das geht für ein, zwei, drei Generationen gut, dann nicht mehr. Das klingt sehr stammtischnah, aber man kann das empirisch sehr sorgfältig nachzeichnen. (. . .)“

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Mithus
Mithus
14 Jahre zuvor

Ein sehr wichtiger Beitrag! Auch wenn es opportun (für wen wohl?) erscheint, politisch korrekte Äußerungen von Politikern zu verlangen, so bleibt die statistische Wahrheit vor jeder Wortverpackung eindeutig. Eine klare Fehlentwicklung im Bereich der türkisch-arabischen Zuwanderung nach Deutschland. Und wer die tatsächlichen Zustände im anatolischen Hochland kennt, der weiß, welch Paradies den Wirtschaftsflüchtlingen hier beschieden ist. Dieses Paradies macht satt und träge, wozu da noch eine Bringschuld einlösen?

Sarrazin hat Recht, deshalb wurde er mundtot gemacht. Gut ist es daher, dass der Adelinde-Beitrag diese Unterdrückung der Meinung wieder aufhebt.

Mithus

Chrissi
14 Jahre zuvor

Thilo Sarrazin spricht das aus, was viele nur denken bzw. vor vorgehaltener Hand sagen. Seine Meinung erregt natürlich Aufsehen, weil er in Sachen Integration die Sachen klarer anspricht. Andere Politiker haben einfach nicht die Courage das gleiche zu tun…

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