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1. April

Am 1. April erreichen US-Truppen mit Creuz-burg bei Eisenach erstmals eine Stadt in Thüringen.

Beim Versuch, die Werra zu überqueren lei-stet die Deutsche Wehrmacht erheblichen Widerstand. Die Stadt Creuzburg wird dabei fast vollständig zerstört. Am 4. April ziehen US-Soldaten auch in Gotha und Mühlhausen ein. Um Eisenach selbst wird noch bis zum 6. April gekämpft.

1. April

Acht Tage nach dem Übergang der Feind-truppen über den Rhein erfolgt die Schlie-ßung des Ruhrkessels bei Paderborn. Beginn der Kesselschlacht im Ruhrkessel. Die Schlacht führte zum Untergang der Heeres-gruppe B und war das letzte größere Gefecht an der Westfront.

Es war neben dem Kessel von Halbe und der Schlacht um Berlin eine der letzten große Kesselschlachten des Krieges sowie eine der letzten großen Schlachten auf dem europäi-schen Kriegsschauplatz (Ende am 21. April).

3. April

Die thüringische Stadt Gotha wird besetzt.

3./4. April

Nordhausen wird bombardiert und die Innenstadt fast vollständig zerstört.

4. April

Die Sowjets erobern Preßburg, die Hauptstadt der Slowakei.

4. April

Ohrdruf und das Jonastal, ein Zentrum der deutschen Rüstungswirtschaft, werden von den Amerikanern erobert.

Anfang April

Die 1. Weißrussische Front unter Marschall Schukow erweitert bis Anfang April den Oder-Brückenkopf auf eine Länge von 44 km  und  7–10 km Tiefe. Der Brückenkopf er-streckt sich von Lebus im Süden bis nördlich Kienitz.

6. April

Eisenach kapituliert und wird US-amerika-nisch besetzt.

6. April

Würzburg wird vom Feind besetzt (US-Amerikaner).

7. April

Mit Ausnahme des Ruhrkessels (dort dauern die Kämpfe bis zum 21. April) endeten die letzten Kämpfe im Raum Westfalen-Lippe am 7. April.

7. April

In Struth im thüringischen Eichsfeld kommt es zu den schwersten Kämpfen während der Besetzung Thüringens. In der Schlacht zwi-schen Einheiten der 11. Armee der Deutschen Wehrmacht und US-Truppen werden 250 Deutsche und 50 US-Soldaten getötet.

9. April

Königsberg (Ostpreußen) fällt nach dreitägi-gen schweren Kämpfen in sowjetische Hand. Die Schlacht um Königsberg währt von 6.-9.04.  42.000 deutsche Soldaten fallen, 92.000 gehen in Gefangenschaft. Die deut-schen Verteidiger (42.000 Mann, davon 28.600 Mann Kampftruppen sowie etwa 5.000 Volkssturmangehörige) waren den sowjetischen Angreifern (100.000 Mann) hoffnungslos unterlegen. Die deutschen Truppen hatten  224 Geschütze, 160 schwere Pak und 16 Sturmgeschütze. Auf der sowjetischen Seite griffen zwei Armeen an: die 11. Gardearmee im Süden, die  43. Armee im Norden.

Qu.: Richard Lakowski: Der Zusammenbruch der deutschen Verteidigung zwischen Ostsee und Karpaten. In: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 10/1. München 2008, S. 547.

9. April

Heiligenstadt und Leinefelde im thüringi-schen Eichsfeld fallen in die Hände der Amerikaner.

10. April

Hannover wird von den Feindtruppen besetzt (US-Amerikaner).

10./11. April

Schwere Gefechte zwischen Soldaten der Waffen-SS und den Invasionstruppen der US-Amerikaner in Gispersleben bei Erfurt.

Die gemischte deutsche Kampfgruppe bestand aus Hauptkräften des Alarmbatail-lons des SS-Kraftfahrausbildungs- und Ersatzregiments Bad Tennstedt. Sie umfaßte ca. 300 Soldaten der Waffen-SS und Wehr-macht sowie vier Panzer und Sturmgeschütze der Panzerjägerkompanie Keil (Panzerjäger-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 17).

Am 11. April führten zwei amerikanische Soldaten ein Dutzend Angehörige der Waf-fen-SS, die sich am westlichen Ortsrand verschanzt hatten und gefangen genommen wurden, durch Gispersleben. Am Ortsrand mußten sie sich entlang des Flusses Gera aufstellen und wurden durch die Amerikaner mit Maschinenpistolen hingerichtet.

11. April

Der Ruhrkessel ist gegenüber der Ausgangs-lage der Kesselschlacht erheblich kleiner. Am 11. April war der Kessel nur noch halb so groß wie am 1. April.

12. April

Braunschweig wird von Truppen der 9. US-Armee eingenommen und besetzt.

12. April

Erfurt wird nach Abwehrkämpfen am Stadt-rand (Wehrmacht, Waffen-SS, Volkssturm, Hitlerjugend, Einheiten der Luftwaffen-Feld-Division) US-amerikanisch besetzt.

Sowohl der örtliche Wehrmachtskommandant als auch der Kreisleiter der NSdAP riefen in der Tageszeitung vom 10. April noch dazu auf, durchzuhalten und die Stadt keinesfalls kampflos zu übergeben:

„Für Feiglinge ist kein Platz in unserer Stadt! Je näher der Feind, desto unbeug-samer unsere Haltung!“

Noch in den Mittagsstunden des 12. April 1945 wurde das Zentrum der Stadt von den Truppen der US-Army vollständig besetzt. Erfurt und Thüringen werden 82 Tage lang zur US-Zone gehören.

13. April

Wien fällt in die Hände der Roten Armee, die von Osten aus auch Niederösterreich, das Burgenland und die Steiermark erobert.

14. April

Gera wird kampflos an die Amerikaner übergeben.

16. April

Thüringen wird vollständig von den US-Amerikanern besetzt. Der Vormarsch dauerte 16 Tage.

Seit dem 16. April 1945 wurden das Land Thüringen und der preußische Regierungs-bezirk Erfurt von amerikanischen Militärre-gierungen in den Stadt- und Landkreisen beherrscht.

Das Hauptquartier des für die Besatzungs-verwaltung in Thüringen zuständigen VIII. US-Corps hatte seinen Sitz in Weimar ge-nommen, wo Mitte Juni 1945 sogar eine Amerikanische Militärregierung für die neu konstituierte „Provinz Thüringen“ (Land Thüringen, Regierungsbezirk Erfurt und US-amerikanisch besetzte westsächsische Stadt- und Landkreise) errichtet wurde.

Das deutete weniger auf einen bevorstehen-den Besatzungswechsel hin, zumal die entsprechende Meldung der „Hessischen Post“ von angesprochenen amerikanischen Besatzungsoffizieren sofort dementiert wurde.

16. April

Mit einem Trommelfeuer aus 40.000 Ge-schützen beginnt am frühen Morgen an der Oder die viertägige Schlacht an der Oder (Schlacht um die Seelower Höhen).

Es ist zugleich die Eröffnungsoperation der Roten Armee zur großen Schlacht um Berlin. Die Schlacht um die Seelower Höhen begann mit einem der stärksten Artilleriebombarde-ments der Geschichte: rund 18.000 Artille-riegeschütze und Raketenwerfer konzentrier-ten ihr Feuer auf gerade einmal 4 km Front-linie. Die zahlenmäßig weit überlegene Rote Armee errang die Oberhand und entschied nach großen Verlusten die Schlacht im Laufe des 18. April für sich.

16. April

Bei einem schweren US-Bomberangriff und anschließendem tagelangen Artillerie- und Tieffliegerbeschuß wird das anhaltische Zerbst zu 80 Prozent zerstört. Die Bomber für den Angriff waren in Belgien gestartet.

16. April

Beginn des sowjetischen Großangriffs auf die Reichshauptstadt Berlin (sog. Berliner Operation).

Die Sowjets ließen mehr als 2,5 Millionen Soldaten angreifen, denen die auf die west-liche Seite zurückgenommene Heeresgruppe Weichsel nichts mehr entgegen zu setzen hatte.

Im Februar und März hatten die Sowjets rund 2,5 Millionen Soldaten mit über 6.000 Pan-zern sowie 7.500 Flugzeugen für den Angriff auf Berlin an der Oder und Neiße in Stellung gebracht.

Ihnen gegenüber standen an der Oderfront eine Million deutsche Soldaten, die sich aus Resten von Wehrmachtsarmeen, Einheiten der Waffen-SS und ausländischen Verbündeten sowie aus improvisierten Verbänden von Polizei und Volkssturm zusammensetzten. Die Verteidiger hatten 800 Panzer zur Verfü-gung.

Die deutschen Truppen litten unter erhebli-chem Munitions- und Treibstoffmangel. In Berlin wurden knapp 100.000 Mann zur Ver-teidigung zusammengezogen, davon über 40.000 Volkssturmangehörige.

Die Rote Armee bereitete einen Zangenangriff zweier sowjetischer Heeresgruppen („Fron-ten“) vor, um Berlin einzukesseln. Zur Ein-nahme der Stadt konzentrierte die sowjeti-sche Stawka[1] etwa 2,5 Millionen Soldaten (inklusive nichtkämpfender Einheiten), 6.250 Panzer und Selbstfahr-lafetten, 7.500 Flugzeuge und 41.600 Artilleriegeschütze.

Im westlichen Oderbrückenkopf von Küstrin bis nach Guben war die 1. Weißrussische Front unter Georgi Schukow konzentriert, sie sollte den direkten Vormarsch auf Berlin erzwingen.

Im südlichen Abschnitt entlang der Neiße bereitete die 1. Ukrainische Front unter Konew ihren Durchbruch zwischen Forst und Muskau in Richtung auf Cottbus und Sprem-berg vor.

Den durch die US-Lieferungen modern und ausreichend ausgerüsteten Truppen der Roten Armee standen die schwer angeschla-genen und dezimieren Verbände der deut-schen Heeresgruppe Weichsel unter Gene-raloberst Gotthard Heinrici, zusammenge-setzt aus der 3. Panzerarmee und der 9. Armee gegenüber.

Im Süden wurde auch die 4. Panzerarmee der Heeresgruppe Mitte vom sowjetischen Angriff erfaßt. Den deutschen Heerestruppen waren starke Anteile der Waffen-SS sowie Volks-sturm-Einheiten unterstellt. Diese bezogen auf Bewaffung, Ausrüstung, Ausbildung, Erfahrung, Motivation äußerst uneinheitlichen Streitkräfte umfaßten insgesamt rund eine Million Mann.

Den deutschen Truppen standen jedoch nur etwa 800 Panzer zur Verfügung (bei Panzern war das Verhältnis 8 : 1). Zudem mußten diese den Kampf faktisch ohne Luftunter-stützung führen (die Gegner hatten die absolute Luftherrschaft).

Aufgrund der schlechten Versorgung mit Treibstoff und Munition waren sie zudem in ihrer Wirkungskraft, Marschfähigkeit und Flexibilität zusätzlich eingeschränkt.

Die Schlacht um Berlin kann als 2. Völker-schlacht bezeichnet werden.  Auf sowjeti-scher Seite kämpften neben Russen, Ukrainern, Weißrussen und Angehörige der asiatischen Völker der UdSSR auch 180.000 Polen. 

Auf deutscher Seite kämpften Angehörige nahezu aller europäischen Nationen: Russen, Wallonen, Flamen, Holländer, Dänen, Norwe-ger, Schweden, Esten, Letten, Ukrainer, Ruthenen, Schweizer, Franzosen und Spanier.  

Die letzten Verteidiger der Reichskanzlei waren Franzosen der Waffen-SS. Division „Charlemagne“,  Skandinavier der 1. Europä-ischen Panzerdivision und Versprengte der SS-Division „Nederland“ (23. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nederland“; nie-derländische Nr. 1), die dem Kessel von Halbe entkommene waren.[2]

16. bis 20. April

Schlacht um Nürnberg (Wehrmacht: 12.000 Soldaten, US-Amerikaner: 30.000 Soldaten).

Siegesparade der Amis am Abend des 20. April (sic.) auf dem Adolf-Hitler-Platz (Hauptmarkt). In Nürnberg lebten gegen Ende des Zweiten Weltkrieges noch 196.270 Einwohner (gegenüber 423.000 im Mai 1939).

17. April

In Halle (Saale) gelingt es Bürgern um den Seekriegshelden Felix Graf von Luckner, den Kampfkommandanten der Wehrmacht zum Abzug zu bewegen. US-Truppen ziehen kampflos ein. Der Stadt bleiben weitere Zerstörungen erspart.

18. April

US-Truppen besetzen den Westteil von Magdeburg bis zur Elbe. Sie hatten nach mehrtägigen Bombardements die starken deutschen Verteidigungsstellungen westlich der Stadt durchbrochen. Über die Elbe rücken sie nicht vor.

19. April

Ende der Schlacht um die Seelower Höhen als Eintrittstor in die Reichshauptstadt Berlin.

In der Oderschlacht stehen den etwa 1 Million Soldaten der Roten Armee 120.000 deutsche Soldaten der Heeresgruppe Weichsel gegen-über.

Die 1. Weißrussische Front unter dem Befehl von Marschall Schukow durchbricht in einem groß-angelegten Angriff die Stellungen die-ser deutschen Heeresgruppe der Deutschen Wehrmacht. Die Schlacht bedeutete auch das Ende der Ostfront.

Die Heeresgruppe Weichsel war während der ab dem 16. April an Oder und Neiße  begon-nenen sowjetischen Großoffensive bereits entscheidend geschwächt. In der Schlacht um die Seelower Höhen wurden ihre Stellungen bis zum 18. April durchbrochen und die Hee-resgruppe darauf in zwei Teile aufgespalten:

Die 9. Armee mußte sich nach Süden zurück-ziehen und wurde in der Schlacht um Berlin sowie im Kessel von Halbe völlig aufgerieben. Dagegen wichen die 3. Panzerarmee und die neu zugeteilte 21. Armee nach Mecklenburg aus.

Hier widersetzte sich General Heinrici Hitlers Befehl, einen selbstmörderischen Entsatzan-griff auf Berlin durchzuführen, und wurde deshalb am 28. April abgelöst.

Generaloberst Kurt Student sollte sein Nachfolger werden, trat das Kommando wegen der chaotischen Lage aber nicht mehr an. Dem größten Teil der Heeresgruppe gelang es, sich bis zum 3. Mai in Richtung Westen abzusetzen und dort in westliche Gefangenschaft zu gehen.

Der stellvertretende Oberkommandierende Kurt von Tippelskirch kapitulierte am 2. Mai in Ludwigslust.

20. April

Im Nordosten Berlins erfolgt bereits morgens ein Durchbruch ins Vorfeld der Reichshaupt-stadt (Eroberung von Bernau). Die 5. Stoßar-mee steht vor Strausberg und besetzt Alt-landsberg.

Die 3. Stoßarmee schoß (zu Hitlers Geburts-tag) mit Großkalibern in die Stadt (weittra-gende Artillerie des sowjetischen LXXIX. Schützenkorps).

20. April

Am frühen Morgen kapituliert der Kampf-kommandant von Leipzig mit seinen letzten Soldaten im Völkerschlachtdenkmal. In zweitägigen Kämpfen mit Einheiten der US-Armee verloren gut 200 Deutsche und 20 US-Soldaten ihr Leben.

21. April

In der Schlacht um Bautzen treffen bis 26. April zehntausende deutsche, polnische und sowjetische Soldaten aufeinander. Tausende Soldaten fallen. Es kommt zur letzten er-folgreichen deutschen Panzeroffensive des Krieges.

21. April

Ende der Kesselschlacht im Ruhrkessel. Die Schlacht führte zum Untergang der Heeres-gruppe B und war das letzte größere Gefecht an der Westfront.

Es war neben dem Kessel von Halbe und der Schlacht um Berlin eine der letzten große Kesselschlachten des Krieges sowie eine der letzten großen Schlachten auf dem europäi-schen Kriegsschauplatz. 300.000 Soldaten der Deutschen Wehrmacht werden gefangen genommen.

21. April

Am Morgen des 21. April überschreitet im mittleren Frontabschnitt von Schukows 1.Weißrussi-scher Front die 2. Garde-Pan-zerarmee (General Bogdanow) den Berliner Autobahnring und dringt in  breiter Front in das Stadtgebiet (Hohenschönhausen – Marzahn – Hönow) ein.

Eine Einheit der ebenfalls zu Schukows Truppen zählenden 5. Stoßarmee über-schreitet in Marzahn als erste die Stadtgrenze im Nordosten Berlins. Ihrem Befehlshaber, Generaloberst Nikolai Erastowitsch Bersarin, fällt damit nach russischer Militärtradition das Amt des Stadtkommandanten zu.

Die 3. sowjetische Stoßarmee erreicht Weißensee, und südlich schwenkt die 8. Gardearmee (General Tschuikow) und die 1. Gardepanzerarmee (General Katukow) auf den Raum Erkner ein.

Das deutsche LVI. Panzerkorps zieht sich auf die Linie Marzahn – Köpenick zurück. Es ver-liert die Verbindung zur 9. Armee südöstlich der Stadt.

Am 21. April abends wird die Einschließung der deutschen 9. Armee bei Königs Wuster-hausen durch die 3. Garde-Panzerarmee Marschall Konews (1. Ukrainische Front) zusammen mit Truppen der 1. Weißrussi-schen Front, die aus nordöstlicher Richtung kamen, vollendet.

Die Reichshauptstadt steht vor dem Fall. Deutschland taumelt dem vollständigen Untergang entgegen.[3]

23. April

Der bis zuletzt gehaltene Oder-Stützpunkt Frankfurt/Oder wird aufgegeben. Die Stadt wurde am 23. April vom Festungskomman-danten Generalmajor Ernst Biehler geräumt, die Besatzung schlägt sich in den sich ab-zeichnenden Kessel der 9. Armee durch.

24. April

Beginn der Kesselschlacht von Halbe 60 Kilometer südlich von Berlin. Mehrere (!!!) sowjetische  Armeen des rechten Flügels der 1. Ukrainischen Front und des linken Flügels der 1. Weißrussischen Front  schließen am 24. April den Ring um die deutsche 9. Armee und Teile der 4. Panzerarmee.[4]

Im Kessel befanden sich darüber hinaus die Truppen des V. SS-Freiwilligen-Gebirgskorps unter dem Befehl des Generals der Waffen-SS Friedrich Jeckeln (am 3.02.1946 in Riga ge-henkt) sowie des 22. SS-Panzerkorps unter dem Kommando des Generals (SS-Obergrup-pen-führer) Matthias Kleinheisterkamp († 2.05.1945 bei Halbe; Suizid).

Es folgen mehrere Ausbruchsversuche. Die Kesselschlacht von Halbe findet zeitgleich zur Schlacht um Berlin statt. Am 27. April werden kaum noch kampffähige Reste der deutschen Truppen und nach Westen flüchtende Zivili-sten in einem kleinen Waldgebiet zwischen Märkisch Buchholz und Halbe durch die Sow-jets eingeschlossen.

Durch einen Entsatzangriff der 12. Armee aus dem Raum südlich von Potsdam konnten am 29. und 30. April große Teile der einge-schlossenen Kräfte über Kummersdorf-Gut in Richtung Beelitz nach Westen ausbrechen und am 1. Mai die deutsche Front bei Beelitz (Raum Potsdam) erreichen.

Auf der sowjetischen Seite waren 280.000 Soldaten an der Kesselschlacht beteiligt. 30.000 deutsche Soldaten sind gefallen, 120.000 Wehrmachtssoldaten gingen in Gefangenschaft. Darüber hinaus verlor eine unbekannte Zahl deutscher Zivilisten, min-destens aber 10.000 Menschen, hauptsäch-lich Flüchtlinge aus dem Osten, ihr Leben.

25. April 1945

Stettin wird von der Deutschen Wehrmacht aufgegeben und am Tag darauf von der Roten Armee kampflos eingenommen.

Der sowjetische Kriegskommandant Alexan-der Fedotow setzt zunächst eine kommuni-stisch orientierte deutsche Stadtverwaltung ein. Erster Nachkriegsbürgermeister war der erst 25 Jahre alte Erich Spiegel, ihm folgte vom 26. Mai 1945 bis zum 5. Juli 1945 Erich Wiesner

Vom 20. Mai bis zum 10. Juni 1945 gab die sowjetische Besatzungsmacht in Stettin die Deutsche Zeitung als Tageszeitung heraus. Am 5. Juli 1945 wird Stettin – militärische Sperrgebiete ausgenommen – von der Roten Armee der Volksrepublik Polen zur Verwal-tung überlassen. Danach begannen die Aus-treibungen der deutschen Einwohner.[5]

25. April

Der sowjetische Belagerungsring um Berlin schießt sich.

25. April

Bei Torgau an der Elbe treffen erstmals US-Soldaten und Rotarmisten zusammen. Die berühmte Handreichung an der Torgauer Elbe-Brücke war nicht die erste Begegnung an diesem Tag, die fand in einem Dorf bei Tor-gau statt.

26. April

Beginn des letzten großen und erfolgreichne deutschen Panzerangriff. Bautzen in der sächsischen Oberlausitz wird zurückerobert (Schlacht um Bautzen).

26. April

Brünn, die Hauptstadt Mährens, geht an die Sowjets verloren.

28. April

Gescheiterter Versuch der deutschen 12. Armee unter General Walther Wenck, die deutsche Hauptstadt zu entsetzen: die Offensive der Armeegruppe Wenck scheitert vor Berlin.

Im Kessel von Halbe schließt die Rote Armee 80.000 deutsche Soldaten und tausende Zivilisten ein. Ein kleiner Teil kann nach Westen ausbrechen, Mehr als 40.000 werden im Inferno getötet.

28. April

Die ersten US-Soldaten erreichen die Grenze zu Tirol. Der Zweite Weltkrieg war militärisch, politisch und symbolisch entschieden.

30. April

Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner wird Oberbefehlshaber über die Deutsche Wehrmacht.

30. April

Im Berliner „Führerbunker“ setzt Adolf Hitler seinem Leben ein Ende. Seine Leiche wird im Garten der Reichskanzlei verbrannt. Die blu-tigen Kämpfe um Berlin gehen noch bis zum 2. Mai weiter.

_________________

Anmerkungen

[1]Stawka = Hauptquartier des Kommandos des Obersten Befehlshabers.

[2]Lit.:  Erich Kuby: Die Russen in Berlin 1945, München: Scherz Verlag, 1965.

[3]Literatur: Anthony Read, David Fisher: Der Fall von Berlin. Berlin, 1998. Wolfgang Paul: Der Endkampf um Deutschland. Esslingen am Neckar: Bechtle, 1976. Anthony Beevor: Berlin 1945. Das Ende. München: Bertels-mann, 2002.

[4]Auf sowjetischer Seite waren sieben Armeen an der Keselschalcht beteiligt.

[5]Am 21. September 1945 schloss die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) mit Polen den Schweriner Grenzvertrag ab. Danach wurden Polen angesiedelt, die im Zuge der Zwangsumsiedlung von Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten 1944–1946 vertrieben worden waren. Erster polnischer Stadtpräsident wurde Piotr Zaremba. Zu diesem Zeitpunkt (Ende 1945) lebten noch ca. 80.000 Deutsche und bereits 6.000 zugewanderte Polen in der Stadt.[20] Bis Dezember 1946 war die Anzahl der Polen bereits auf 108.000 gestiegen.

Fortsetzung folgt

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Ingo Neitzke
Ingo Neitzke
1 Monat zuvor

Der Sieg, die Revolution oder vorrevolutionäre Stimmung und Wende kommt aus heutiger Sicht nicht von dort, wo fleißig darüber gesprochen, geschrieben und geträumt wird, nicht aus Hamburg.

Faktenansatz aus den Schlagzeieln:

FreedeRT Online: …-vier-Jahre-bis-zum-Buergerkrieg:

„… im Osten [bei den Ossis] eine deutsche Revolution. Ihre Ziele: nationale Identität und Unabhängigkeit – und andere europäische Länder könnten folgen.“

„Merz‘ Verrat [ermöglicht durch alle, die ihn direkt oder indirekt auf den Kanzlerstuhl halfen]:

Die grüne Agenda im Grundgesetz, Friedrich Merz hat sich den Grünen gebeugt und damit eine politische Zeitbombe in die Verfassung gesetzt.“ 
Aus Haintz-Media…deutschland/merz-verrat-die-gruene-agenda-im-grundgesetz

„Wackelt die Mehrheit für möglichen Kanzler Merz?“
FreedeRT Online …-acht-abweichler-bei-spd-wackelt.

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