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Neues von der Gen-Front

Monsanto entschädigt Schmeiser

Was die Elbe-Jeetzel-Zeitung in ihrem Bericht über den Auftritt Percy Schmeisers in Hitzacker verschwieg, auf der Internet-Seite „Zeit-Fragen“ aber zu lesen ist, soll hier fairerweise nachgetragen werden:

Da in einem ersten aussergerichtlichen Einigungsversuch Monsanto nicht bereit war, die Rechnung über 660 Dollar zu zahlen, verklagte Schmeiser die Firma vor Gericht. Monsanto hätte nur unter der Auflage den Schaden bezahlt, dass Schmeiser eine Schweigevereinbarung über die Sache unterzeichnet hätte, die ihm oder seiner Frau für den Rest ihres Lebens das Recht entzogen hätte, jemals über den Fall öffentlich zu sprechen oder Monsanto wegen Kontamination ihrer Ernte in Zukunft vor Gericht zu belangen. Schmeiser lehnte ab. Die von Monsanto erhobenen Bedingungen seien sittenwidrig.

Auf Nachfragen des Richters, weshalb denn ein Konzern wie Monsanto eine Rechnung von 660 Dollar nicht einfach bezahle, antwortete der Monsanto-Anwalt Richard W. Danyliuk, bei dieser Sache gehe es um weit mehr als 660 Dollar.

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Percy Schmeiser

Eine Stunde vor der auf den 19. März 2008 terminierten Gerichtsverhandlung hat nun Monsanto sämtliche Forderungen Percy Schmeisers akzeptiert und ihre Verantwortung für die Kontamination auf Schmeisers Feldern eingeräumt. Monsanto bezahlt nicht nur den Schaden, sondern akzeptiert auch, dass Schmeiser über die genauen Hintergründe öffentlich berichtet und Stellung bezieht. Das Eingeständnis Monsantos, als Eigentümerin des Patentes auf Transgene auch für die Kontamination benachbarter Felder verantwortlich zu sein, öffnet den betroffenen Bauern auf der ganzen Welt nun den Weg für Schadensersatzforderungen an Monsanto.

„Neues aus Absurdistan“

gen-absurdistan.jpg

aus „Biene Mensch Natur“ 14/08

Koexistenz zwischen Horst Genhofers – äh Seehofers – Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerium und Monsanto besteht ja schon, wie Thomas Radetzki in „Biene Mensch Natur“ mitteilt. Denn im Gegensatz zu Ungarn, Polen, Österreich und Frankreich, wo der Anbau von genveränderten Pflanzen verboten ist, hat sich der deutsche Minister mit Monsanto

auf einen Plan zur Beobachtung der Umweltauswirkungen des Anbaus von GVO-Mais geeinigt.

Toller Plan! Für wie dumm halten die uns Deutsche: Ob nun mit oder ohne Beobachtung – der Anbau von Genmais wird nicht wiedergutzumachenden Schaden in der Natur anrichten. Zudem wurden die Umweltverbände

bezüglich einer Mitwirkung weder gefragt noch informiert. Nicht einmal die Eignung der Daten für eine wissenschaftliche Aussage in Bezug auf Gentechnik wurde geprüft! Die Verbände haben in scharfer Form gegen diesen Mißbrauch protestiert … es muß entschieden dagegen protestiert werden, daß die Entscheidung über die Zulassung von GVO in Deutschland und auf europäischer Ebene weiterhin auf der Grundlage von Daten erfolgt, die Monsanto und Co. selbst beschaffen und filtern.

Was treibt Seehofer dazu, die Schutzrechte für die eigene Bevölkerung und die Natur in Deutschland nicht zu nutzen, die ihm doch

in der europäischen Freisetzungsrichtlinie und im deutschen Gentechnikgesetz zur Verfügung stehen?

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