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Using Bombs to Stave off War

(Bombardieren, um den Krieg zu verhindern)

Unter dieser Überschrift hat der israelische Historiker Benny Morris in The New York Times vom 18. Juli 2008 einen Beitrag veröffentlicht, der nach Ansicht der Jüdischen internationalen Opposition geeignet ist, jene Kräfte zu stützen, die

die Kriegstrommeln für einen Angriff auf Irans Kernkraftanlagen … rühren.

Morris beteilige sich – so die jüdischen Oppositionellen – an den militaristischen Bestrebungen,

Kriegsgründe hochzutreiben, um die Vorbedingungen für einen weiteren Krieg zu schaffen. Morris versucht, solche Vorbedingungen zu fabrizieren …

In seinem Artikel argumentiere er:

Die Iraner werden – sei es aus ideologischen Gründen oder aus Angst vor einem nuklearen Präventivschlag der Israelis – jede von ihnen gebaute Bombe einsetzen. Darum ist ein israelischer Nuklearschlag, der die Iraner an ihren letzten Schritten zu einer Bombe hindert, wahrscheinlich. Die Alternative wäre, es zuzulassen, daß Teheran seine Bombe hat. So oder so, wäre in jedem der beiden Fälle ein mittelöstlicher Nuklear-Holocaust vorherbestimmt. (siehe The New York Times)

Es scheint, als ob Herrn Morris – wenn schon – dann doch die „präventive“ israelische Atombombe die liebere wäre, die zu werfen für ihn offenbar mit Krieg nichts zu tun hat.

Die Jüdische internationale Opposition

nimmt in einer Pressemitteilung dazu Stellung, unterzeichnet von 113 UnterzeichnerInnen aus 14 Ländern, darunter Prof. Noam Chomsky. Sie bittet um sofortige internationale Veröffentlichung.

Sie glaubt, mit dem Wort „Holocaust“ solle

jede Unterstützung für einen israelischen Militärschlag gegen den Iran mobilisiert und so eine Reaktion provoziert werden, die, indem die USA hineingezogen werden, zu einem weiteren Krieg führt. Dies ist umso beklagenswerter, als immerhin 16 Geheimdienstagenturen der USA zu dem Schluß gekommen sind, daß der Iran ein Atomwaffenprogramm NICHT hat und auch in den vergangenen fünf Jahren nicht hatte.

Schon Mordechai Vanunu habe den „heldenhaften Mut“ besessen, Israels illegales Kernwaffenarsenal zu verurteilen. Es scheint lebensgefährlich zu sein, daher Heldenmut zu erfordern, eine solche Meinung frei zu äußern!

Erfreulich auch, daß die jüdischen Oppositionellen darauf hinweisen, daß Achmadinetschads Kampfansage an Israel falsch übersetzt wurde (siehe: Womit Bush nicht hinterm Busch hält). Sie protestieren

gegen die Hysterie der Iran-Bashers (Draufschläger), die nunmehr an ihren wiederholten Fehlstarts verzweifeln, einen weiteren unnötigen Krieg anzuzetteln. … solange die Vereinigten Staaten und Israel jede UN-Diplomatie und ebenso sämtliche Entscheidungen des Internationalen Gerichtshofs in Sachen Palästina durchweg ignorieren,

bleibe ihr Versuch,

den Iran zu zwingen, den Resolutionen des UN-Sicherheitsrats zu entsprechen, rechtlich, diplomatisch und politisch kraftlos,

was mir sehr freundlich ausgedrückt erscheint und in die Kriegsverhinderungs-Heuchelei – nun auch des Herrn Morris – paßt.

Kommentare einzelner UnterzeichnerInnen:

Mark Robert Brill:

In fact, the by far greater threat to world security is and has been for some time now the actions of those above-named states (nämlich USA & Israel).

Jake Javanshir:

If anyone should be stoped of aggression, it’s Israel not Iran.

Margot F Salom, Palestinian & Jewish Unity for Justice & Peace:

Stop this madness – What has happened to Jewish ethics?

Andy Silver:

The existing nuclear threat in the Middle East comes from Israel. Israel’s arsenal is controlled by the same Israeli government that dropped a million cluster bombs in southern Lebanon only for the purpose of killing und maiming farm families that wished to return to their land. Israel’s bombs provide the motive for surrounding nations to seek nuclear weapons. The only way to prevent nuclear proliferation in the Middle East is to create a nuclear arms free zone.

Irans Einkreisung

Hat USrael im Falle Georgiens mal wieder einen Staatschef ermuntert, Krieg im Nahen Osten anzufangen (wie Saddam Hussein in Kuwait), um den Fuß in die Tür des Landes gestellt zu bekommen?

Die Einkreisung des Iran ist fast vollendet. USA und NATO haben in fast allen Anrainerstaaten ihren Einfluß gesichert. Jetzt fliegt die US-Luftwaffe „Hilfsgüter“ nach Georgien ein.

Wird das Kräfteverhältnis zwischen Rußland und Israel-USA hier im Norden Irans entschieden? Rußland, entschlossen, der aggressiven US-Machtpolitik Grenzen zu setzen, beläßt vorerst – trotz Waffenstillstandes – sein Militär im Land (siehe Interview Kölnische Rundschau).

Bleiben wir wachsam und an der Seite der jüdischen und anderen Oppositionellen rund um den Erdball!

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