Industrie-Zucker!
Mittwoch, 9. September 2009 von Adelinde
Die Zuckerrüben-Kampagne rollt an
und damit das Bombengeschäft der Zuckerindustrie, die dafür den Löwenanteil landwirtschaftlicher Subventionen aus Brüssel kassiert.
Foto: Ini, Elbe-Jeetzel-Zeitung vom 9.9.09:
„Ein Radlader schiebt im Uelzener Nordzucker-Werk Zuckerrüben zusammen.“
Berge gewachsener Ackerfrüchte warten darauf, maschinell und chemisch denaturiert zu werden. Das Endprodukt ist der tote weiße Süßstoff, dem alles fehlt, was zu seiner Verdauung unabdingbar notwendig wäre:
- Fasern,
- Mineralien,
- Spurenelemente,
- Vitamine,
- Enzyme.
Bis zum Ende der Kampagne Mitte Januar will Nordzucker aus rund 8 Millionen Tonnen Feldfrüchten der Bauern mehr als eine Million Tonnen Zucker erzeugen,
meldet die EJZ.
Längst ist bekannt und bewiesen, welche gesundheitlichen Schäden durch den Verzehr von Industrie-Zucker entstehen:
- Karies,
- Paradontose,
- Vitamin-B-Mangel-Erscheinungen an Gehirn und Nerven,
- Dysfunktion und Schwächung aller Organe,
- Ader-Verengung durch Ablagerungen,
- Bluthochdruck,
- Krampfadern,
- Diabetis,
- Fettsucht.
Diese verbreiteten Zivilisationskrankheiten machen den Hauptanteil der Kosten aus, die die Krankenversicherungen aufzubringen haben.
Hier wäre der Ansatzpunkt für unsere „Gesundheits“-, besser: Krankheits-Ministerin Ulla Schmidt, nicht nur, um die Kostenspirale im „Gesundheits“-Wesen umzukehren, sondern um ihrem Amtseid gerecht zu werden, Schaden vom deutschen Volk fernzuhalten.
Von solchen Vorhaben hören wir jedoch nichts. Das scheint – nicht nur bei ihr, sondern auch bei ihren VorgängerInnen – an fehlendem gesundheitlichen Sachverstand, aber wohl auch an der übermächtigen Industrie-Lobby zu liegen.
Und für solche Fehlleistungen bezahlen wir unsere Steuern!
In ihrem Kommentar zum Adelinde-Beitrag Dänemark hungerte nicht wies Klara auf das
Buch der russischen Ärztin Galina Schatalova
hin:
Die Autorin liegt mit ihren Darlegungen voll auf der Linie der deutschen Ernährungsforscher Bircher-Benner, Kollath, Bruker, Schnitzer, u. a., führt eine Reihe russischer Ernährungs-Forscher an und hat vor allem die Ergebnisse ihrer eigenen Forschungen vorzuweisen:
- Der Mensch ist von seiner naturgegebenen Veranlagung her – und daran hat sich bis heute nichts geändert – kein Allesfresser. Er kann ohne Werkzeuge keine Tiere erjagen: Ihm fehlen Laufschnelligkeit, Krallen, Reißzähne; sein Darm ist länger als bei Raubtieren, wenn auch nicht so lang wie bei Pflanzenfressern; seine Geschmacksnerven empfinden bei unzubereitetem (also nicht denaturiertem) und ungewürztem Fleisch keinen Reiz.
- Sämtliche Verdauungsorgane des Menschen – vom Mund bis zum Enddarm – sind ausgelegt auf den Verzehr von Früchten, Keimen, Knollen wie Nüssen, Körnern, Beeren, Obst, Gemüse. Diese Nahrung ist auch dem menschlichen Auge eine Freude, das bekanntlich „mitißt“. Übrigens: Schon die Bibel berichtet in 1. Mose 1, 29: „Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.“
- Die Früchte – naturbelassen! – enthalten Selbstverdauungskräfte, die dafür sorgen, daß sich die Frucht bei der Keimung selbst auflöst, um dem Keim zur Nahrung zu dienen. Diese Selbstverdauungskräfte garantieren auch die Leichtverdaulichkeit innerhalb der menschlichen Verdauungsorgane. – Eine geschälte Gurke z. B. verursacht Verdauungsbeschwerden, wie sie auch schwer zu verkompostieren ist ganz im Gegensatz zu einer naturbelassenen Gurke mit Schale.
- In einem gesunden menschlichen Dickdarm leben Myriaden von Mikro-Organismen in Symbiose mit dem Menschen, zersetzen die Faserstoffe und bilden sämtliche für die Eiweißsynthese notwendigen Aminosäuren, falls sie nicht durch das Angebot tierischen Eiweißes irritiert werden.
- Die Zuckerrübe wäre eine bestens für die menschliche Ernährung geeignete Knolle. Der aus ihr herausmanipulierte Industrie-Zucker ist jedoch ein toter Stoff, mit dem der Verdauungstrakt so nichts anfangen kann. Er muß die fehlenden Vitalstoffe aus dem Organismus herauslösen, was zu Mangelzuständen führt.
- Auch durch diesen Stoff Industrie-Zucker, diese isolierten Kohlenhydrate, verändert sich die Darmflora nachteilig.
Galina Schatalova plädiert also für eine naturbelassene Pflanzenernährung, bei deren Einhaltung sich der Mensch lediglich 250 bis 400 Kalorien täglich zuzuführen braucht, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Daneben muß er u. a. sich ausreichend im Freien bewegen, richtig atmen, höchstens 1 Liter je Tag trinken.
Das Experiment
Galina Schatalova war bereits 75 Jahre alt, als sie ihr Experiment durchführte. Dessen Programm umfaßte
einen 500 Kilometer langen Marsch durch die Sandwüste des Zentralkarakum von Bacharden bis zum Kurtamyschker Nationalpark. Es war vorgesehen, die Strecke in 20 Tagen zurückzulegen, aber die Teilnehmer haben die gewaltigen körperlichen Belastungen derart gut bewältigt, daß wir mit nur 16 Tagen ausgekommen sind.
Die Ergebnisse des Experiments haben alle Erwartungen übertroffen. Die Teilnehmer des Marsches fühlten sich großartig, und sie hielten nicht nur ihr Körpergewicht, sondern haben an Gewicht zugelegt, wobei sie mit einem Minimum an Nahrung und Wasser ausgekommen sind.
Mit dabei waren ehemalige Patienten von ihr,
die noch kurze Zeit davor an weit verbreiteten chronischen Erkrankungen gelitten hatten wie insulinabhängiger Diabetes, chronischer, nicht medikamentös zu behandelnder Bluthochdruck, Zwölffingerdarmgeschwür, schwere Nierenbeckenentzündung und, auf Grund einer Medikamentenallergie, Leberzirrhose, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Herzinsuffizienz im Zusammenhang mit Fettleibigkeit …
Natürlich waren die Teilnehmer des Experiments vor seiner Durchführung entsprechend dem System der natürlichen Gesundung geheilt und in einen Zustand wirklicher Gesundheit versetzt worden.
Die Autorin unterscheidet „wirkliche Gesundheit“ von „praktischer Gesundheit“, die die Schulmedizin als Zustand des Fernseins von Krankheitssymptomen definiert. Bei solcher „praktischen Gesundheit“ können unentdeckte Fehlbildungen im Organismus schwelen. Diese Art von Gesundheit ist von wirklicher Gesundheit weit entfernt.
Großen Schaden hat der menschlichen Gesundheit die Kalorien-Theorie des 19. Jahrhunderts gebracht, die noch heute munter in den meisten Köpfen der zivilisierten Welt herumgeistert.
Ich nenne sie die „Heizkesseltheorie“ … Sie basiert auf der Vorstellung, daß der Energieverbrauch des Menschen ausschließlich durch die Energie der Nährstoffe, die er zu sich nimmt, gedeckt wird. Diese Energie entsteht im Verbrennungsprozeß …
Der Mensch „füttert“ das „Heizwerk“ seines Organismus mit der nötigen Menge an Nährstoffen, diese werden verbrannt, und die dabei frei werdende Energie kompensiert den gesamten Energieaufwand.
Die von Wissenschaftlern angenommenen und errechneten Mengen an kalorienlieferndem „Heizmaterial“ hat die Autorin klar widerlegt:
Dem Alter nach (80) sollte ich eigentlich daheim sitzen und Socken stricken, ich aber bin ständig in Bewegung. Allein in den letzten vier Jahren durchquerte ich viermal zu Fuß die Sandwüsten des Zentralkarakum und Kysylkum. Mit einer Gruppe von Gleichgesinnten machte ich eine Gebirgswanderung von Naltschik nach Pizunda, bei der wir vier Gebirgspässe überquerten. Wir waren 23 Tage unterwegs, und unsere Tagesration bestand aus 50 bis 100 Gramm Buchweizen und 100 Gramm Trockenfrüchten.
In Pizunda trafen wir genauso munter ein, wie wir aufgebrochen waren, während zufällige Weggefährten buchstäblich zusammenbrachen vor Erschöfung. Bei unseren Wanderungen durch den Altai, Tjen-Shen und Pamir verhielt es sich genauso.
Wo blieben aber die „Arbeitsplätze“,
das „Wachstum“ und die Riesengewinne in unserer seltsamen Wirtschaftsform, wenn sich diese Lebensart weltweit durchsetzen würde? Wir bräuchten
- kaum noch medizinisches Personal,
- kaum noch Krankhäuser,
- kein Vieh auf den Bauernhöfen,
- viel weniger landwirtschaftliche Flächen, weil der Anbau von Tierfutter entfiele,
- viel weniger Maschinen,
- keine Fischer …
Welch schreckliche Welt mit so wenig Arbeit! Nicht auszudenken!
Ein aufschreckender und zugleich Mut machender Bericht über das -Sein- und das -Sollte-. Der Industriezucker ist uns allen ja als Kalkräuber bekannt, und auch wissen wir, dass er zur Verdauuung in unsrem Körper wertvolle Vitamine verbraucht, die der Körper andernorts besser verwerten könnte. Es wäre schon viel gewonnen, wenn wir im Privaten den Zucker durch Honig ersetzten, weil der neben dem Zucker wenigstens auch gute Bestandteile enthält. Ganz ohne Zucker oder Süßstoff werden wir allerdings nicht auskommen wollen, sieht man ein, dass er das Leben im wahrsten Sinne des Wortes auch versüßen kann und in Grenzen das auch darf. Aber eben alles in Maßen.
Bei der ausschließlich vegetarischen Ernährung, der ich im Prinzipiellen fast immer den Vorzug gebe, kommt es leider nachweislich doch des öfteren zu Mangelerscheinungen, die man nur mit gelegentlichem Fisch- und Fleischkonsum ausgleichen kann. Die Wahrheit liegt wohl wieder etwas mehr zur Mitte hin, immerhin leben die Eskimos ohne vegetarische Kost auch nicht nur 20 Jahre.
Der Bericht der russ. Ärztin stimmt mit einer anderen Beobachtung überein, die ich jüngst in einem Fernsehbericht dokumentiert sah: In der Natur zeichnen sich die am ältesten werdenden Tierarten u. a. dadurch aus, dass sie einen deutlich verringerten Stoffwechsel haben und sehr entschleunigt leben (z.B. Schildkröten). Die Langsamkeit ihrer Bewegung ist natürlich Bedingung für den verminderten Nahrungsbedarf, aber die Beschränkung auf das deutliche Weniger der Nahrung (entsprechend dem herabgesetzten Kalorienbedarf) gibt doch zu denken. Der angetretene Beweis der russ. Ärztin ist schon erstaunlich.
Mithus
Bei einer Vollwert-Ernährung hat der Körper keinen Bedarf nach Allzu-Süßem. Man bekommt einen Widerwillen dagegen.
Wer wie ich seit über 40 Jahren ohne Fleisch und Fisch lebt und noch immer gesund ist, kann versichern, daß keine Mangelerscheinungen bei einer vegetarischen Vollwert-Ernährung auftreten.
Wer die Ausnahmen noch immer braucht, ist noch nicht gänzlich auf die pflanzliche Vollwert-Ernährung umgestellt.
Ausnahmen sind in einer Gesellschaft, die der sog. „ausgewogenen“ Ernährungsweise frönt, manchesmal aus Höflichkeit Gastgebern gegenüber nicht zu umgehen. Das stört dann kurzzeitig die Harmonie im Körper, aber man stirbt nicht gleich daran. Nehmen die Ausnahmen überhand, stellen sich Mangelerscheinungen ein.
Eskimo heißt Rohfleischesser. Die Inuit aßen vor ihrer Anpassung an die westliche Zivilisation das Tierfleisch unerhitzt, also naturbelassen. Sie aßen aber nicht nur Muskelfleisch, wie in unserer Kultur üblich, sondern sowohl das Innere der Röhrenknochen wie auch die Innereien samt Darminhalt. Außerdem ernährten sie sich nicht nur von Fleisch, sondern – wo möglich – auch von Wildfrüchten.
Die Lebensweise der Eskimos war notgedrungen den extremen Klimabedingungen ihres Lebensraumes angepaßt. Sie beweist die Anpassungsfähigkeit des Menschen überhaupt, nicht aber, daß Fleischverzehr allgemein auch dort, wo er nicht der Not entspringt, empfehlenswert wäre.
Gerade andere asiatische Völker in Extremgebieten Asiens beweisen mit ihrer kargen Pflanzenkost, daß man damit gesund weit über 100 Jahre alt werden kann wie die vielen Über-Hundert-Jährigen dieser Völker.
Sicher sehr richtig, was Du da über die Eskimo-Ernährung sagst. Ich wollte mit dem Hinweis nur den drallen Absolutheitsanspruch etwas relativieren. Auch wir verpflegen uns hauptsächlich vegatrisch-mediterran, aus gegebener Veranlassung (Krankheit) muß jedoch die Eiweißversorgung, die über Pflanzenkost allein nicht ausreichend wäre, durch gelegentlich Fisch und Fleisch (ohne Schwein) sichergestellt werden. So erreiche ich wenigstens die untersten Mindestwerte, merke von daher aber auch deutlich einen Muskelschwund. Letzteres ist auch therapiebedingt, so dass ich kein Beispiel für eine gesunde Mischkost sein kann. Letztlich wird es auch darauf ankommen, in welcher Weise unsere geschichtliche Ernährungsweise uns geprägt hat und die wir nur allmählich ändern durch Einsicht. Und wenn ich mich da an meine Großeltern erinnere, dann gab’s höchstens am Sonntag mal Fleisch. Dahin müssen wir zurück, schon der Naturerhaltung wegen.
Dass Vegetarier per se länger leben, wage ich indes zu bezweifeln. Zu einer längeren Lebenserwartung gehört sicher auch die Ausgewogenheit in körperlicher Bewegung, sei’s durch Arbeit, sei’s durch gezielte Anstrengung.
Mithus
Seit ich mich mit Ernährung intensiv auseinandersetze, sehe ich, was der Zucker anrichtet. Wir sind leider von ihm abhängig. Dass Limo und Cola bis zu 80 Stück Würfelzucker umgerechnet enthalten, wissen einige von uns. Es wird aber selbst in Nahrungsmitteln Zucker verarbeitet, wo ihn keiner erwartet: In Brot oder Senf beispielsweise. Weißmehlprodukte werden auch umgewandelt, die Stärke hat den gleichen Effekt. Nachdem bereits 5-jährige (!) Kinder an Altersdiabetes erkranken, sollten Eltern und Erzieher unbedingt darauf achten, dass der Zuckerkonsum in Maßen bleibt. Eine gute Möglichkeit für Diabetiker und andere Zivilisationskrankheiten wäre die von der Zucker-Industrie verhinderte Einführung der kalorienfreien Süße Stevia in Deutschland. Das Produkt kommt aus Paraquay, wird da angebaut.