„Die Zeit ist schlecht, doch gibt’s noch große Seelen!“ Theodor Körner 1813
Mittwoch, 16. August 2023 von Adelinde
Königin Luise, die preußische Königin, litt unsäglich unter der Schande des Vaterlandes in seiner tiefen Erniedrigung durch den Unhold Napoleon.
Sie starb 1810 und konnte das große Erwachen und die Erhebung ihres Volkes nicht mehr miterleben. Bedeutende Persönlichkeiten modernisierten Heer und Bildung und führten den Rechtstaat ein.
Doch mußte dazu der Feind Napoleon durch Krieg überwunden werden. Der begann 1813. Carl Theodor Körner war einer der Freiwilligen, die für den Sieg des Vaterlandes ihr Leben einzusetzen bereit waren.
Der hier folgende Eintrag ist bereits in der Zeitschrift „Mensch und Maß“ 8/2023 erschienen.
Karl-Heinz Requard
hat ihn geschrieben und dankenswerter Weise auch uns überlassen.
Theodor Körner
23.09.1791 – 26.08.1813
Der deutsche Freiheitskämpfer und Freiheits-dichter Carl Theodor Körner wurde am 23. Herbstmond 1791 in Dresden geboren.
Seine patriotischen Lieder in der Sammlung „Leier und Schwert“ machten ihn zu einer nationalen Leitfigur. Das allseits bekannte Ge-dicht „Lützows Wilde Jagd“ gehört in der Vertonung Carl Maria von Webers noch heute zu den beliebtesten Chorliedern.
Der noch nicht ganz 22-jährige Theodor Körner war schon ein angesehener Dichter, als er seinem Vater in einem Brief mitteilt, daß er sich der Befreiungsbewegung gegen Napoleon anschließen werde.
Brief an den Vater – Wien, am 10. Lenzing 1813
Lieber Vater!
Ich schreibe Dir diesmal in einer Ange-legenheit, die, wie ich das feste Ver-trauen zu Dir habe, Dich weder befrem-den noch erschrecken wird. Neulich schon gab ich Dir einen Wink über mein Vorhaben, das jetzt zur Reife gediehen ist.
Deutschland steht auf; der preußische Adler erweckt in allen treuen Herzen durch seine kühnen Flügelschläge die große Hoffnung einer deutschen, wenig-stens norddeutschen Freiheit.
Meine Kunst seufzt nach ihrem Vater-lande – laß mich ihr würdiger Jünger sein! Ja, liebster Vater, ich will Soldat werden, will das hier gewonnene glückliche und sorgenfreie Leben mit Freuden hinwer-fen, um mir ein Vaterland zu erkämpfen.
Nenn’s nicht Übermut, Leichtsinn, Wild-heit! Vor zwei Jahren hätte ich es so nennen lassen; jetzt, da ich weiß, welche Seligkeit in diesem Leben reifen kann, jetzt da alle Sterne meines Glücks in schöner Milde auf mich niederleuchten, jetzt ist es – bei Gott! – ein würdiges Gefühl, das mich treibt, jetzt ist es die mächtige Überzeugung, daß kein Opfer zu groß sei für das höchste menschliche Gut, für seines Volkes Freiheit.
Vielleicht sagt Dein väterliches Herz: Theodor ist zu größeren Zwecken da, er hätte auf einem andern Felde Wichtigeres und Bedeutendes leisten können.
Aber, Vater, meine Meinung ist die: Zum Opfertod für die Freiheit und für die Ehre seiner Nation ist keiner zu gut, wohl aber sind viele zu schlecht dazu!
Hat mir Gott wirklich etwas mehr als gewöhnlichen Geist eingehaucht, der unter Deiner Pflege denken lernte, wo ist der Augenblick, wo ich ihn mehr geltend machen kann?
Eine große Zeit will große Herzen, und ich fühl‘ die Kraft in mir, eine Klippe sein zu können in dieser Völkerbrandung, ich muß hinaus und dem Wogensturm die mutige Brust entgegendrücken.
Soll ich in feiger Begeisterung meinen siegenden Brüdern den Jubel nachleiern? – Soll ich Komödien schreiben auf dem Spottheater, wenn ich den Mut und die Kraft mir zutraue, auf dem Theater des Ernstes mitzusprechen?
Ich weiß: Du wirst manche Unruhe erleiden müssen, die Mutter wird weinen! Gott tröste sie! Ich kann‘s Euch nicht ersparen. Des Glückes Schoßkind rühmt‘ ich mich bis jetzt; es wird mich jetzo nicht verlassen.
Daß ich mein Leben wage, das gilt nicht viel, daß aber dies Leben mit allen Blütenkränzen der Liebe, der Freund-schaft, der Freude geschmückt ist, und daß ich es doch wage, daß ich die süße Empfindung hinwerfe, die mir in der Überzeugung lebte, Euch keine Unruhe, keine Angst zu bereiten, das ist ein Opfer, dem nur ein solcher Preis entgegengestellt werden darf.
Friedrich Wilhelm III. von Preußen mit den Freiwilligen auf dem Sammelplatz in Breslau (Bild: Alte Nationalgalerie, Staatl. Museen zu Berlin, Andreas Kilger)
In Breslau, dem Sammelplatz, treffe ich zu den freien Söhnen Preußens, die sich in schöner Begeisterung zu den Fahnen des Königs gesammelt haben.
Toni hat mir auch bei dieser Gelegenheit ihre große, edle Seele bewiesen. Sie weint wohl, aber der geendigte Feldzug wird ihre Tränen schon trocknen. Die Mutter soll mir ihren Schmerz vergeben; wer mich liebt, soll mich nicht verkennen, und Du wirst mich Deiner würdig finden.
Humboldts, Schlegels und die meisten meiner Freunde haben bei meinem Ent-schluß zu Rate gesessen. Humboldt gibt mir Briefe. Ich schreibe Euch auf den Montag noch einmal.
Dein Theodor
Mit dem Lützowschen Freicorps zieht Körner durch Norddeutschland.
In der frühen Morgenstunde des 26. Ernting im Jahre 1813 kommt es im Forst von Rosenow bei Gadebusch (Mecklenburg) zu einem weniger bedeutsamen Gefecht, bei dem Körner jedoch hinterhältig (?) erschossen wird. Die genauen Umstände gelten bis heute als schwer rekonstruierbar und sehr um-stritten.
Der Dichter und Freiheitskämpfer wurde in der Gemeinde Wöbbelin bei Ludwigslust (Mecklenburg) unter der später so genannten „Theodor-Körner-Eiche“ von seinen Kamera-den bestattet. Dazu erklang das unsterbliche Körner-Lied:
Was glänzt dort vom Walde im Sonnen-schein?
Hör’s näher und näher brausen,
es zieht sich herunter in düsteren Reih’n,
und gellende Hörner schallen darein,
und erfüllen die Seele mit Grausen.Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt,
das ist Lützows wilde verwegene Jagd,
die wilde Jagd und die deutsche Jagd
auf Henkersblut und Tyrannen!
Drum, die ihr uns liebt,
nicht geweint und geklagt;
das Land ist ja frei, und der Morgen tagt,
wenn wir’s auch nur sterbend gewannen!
Und von Enkeln zu Enkeln sei’s nach-gesagt:
Das war Lützows wilde verwegene Jagd.
Berühmt wurde Körners
An mein Volk!
Frisch hinein und mit frohem Mut!
Mit Sorgen und Tränen kommt man nicht weit;
und wenn man das Rechte will und das Gute,
gelingt’s am besten mit Fröhlichkeit.
Der Guten sind nicht so wenig auf der Welt, man muß sie finden.
Wer sich das Göttliche und das Höchste im Leben erfechten will,
scheue nicht Arbeit und Kampf – er wage sich kühn in den Sturm!Mit fremden Worten kommt auch fremder Geist in unsere Welt.
Deutsches Volk, du konntest fallen, aber sinken kannst du nicht!Abend wird’s, des Tages Stimmen schweigen.
Liebe spricht in zarten Tönen nirgends wie im deutschen Land.
Alles Große kommt uns wieder, alles Schöne kehrt zurück.Ein gutes Lied aus vollem Menschenherzen
hat eine stille, wunderbare Kraft;
Und wenn der Friede in den Tönen flüstert,
kommt auch der Friede in die wunde Brust.
Das Leben gilt nichts, wo die Freiheit fällt. Das höchste Heil, das letzte, liegt im Schwert. Theodor Körner
Von 1965 bis 1969 war ich Zeitsoldat bei der Bundeswehr.
Damals war es noch eine “Wehr”, mit der Intention Angriffe auf den “Bund” abzuwehren. Zumindest konnte man damals solche Politik-Zielsetzungen noch einigermaßen nachvollziehen.
“Nie wieder darf ein deutscher Soldat mit einer Waffe fremden Boden betreten“ beteuerten Nachkriegspolitiker. Und heute salbadern unsere Politiker, man müsse „Deutschland am Hindukusch verteidigen“.
Nicht genug, dass Deutschlands Steuerzahler den finanziellen Hauptteil des gesamten EU-Etats schultern, zahlen deutsche Soldaten mittlerweile auch noch mit ihrem Blut für Unverstand und bodenlose Unfähigkeit unserer „Volksvertreter“ – während „Asyl“-Jünglinge aus z.B. aus Afghanistan hier gemütlich mit hübschen Mädchen Kaffee in Straßencafes schlürfen.-
Und hier besteht der gravierende Unterschied zu unseren Vätern, Großvätern und meiner Zeit beim Bund: HEUTE haben wir keine ”Bundeswehr” mehr, sondern ein gut bezahltes FREIWILLIGEN-Söldnerheer, das nach Manier nützlicher Idioten, als Lakaien von USA und Co., Kriegshandlungen (volksverdummend “Friedensmissionen” benannt) in aller Welt durchführt.
So brutal das klingt, aber es ist Fakt: Wer sich heute als ´BW´ler (bewusst) in Gefahr begibt, kann umkommen. Wehleidiges Klagen dieser freiwilligen Legionäre, HEUTE, ist heuchlerisch und überflüssig wie ein Kropf.
Die Berichte aus dem Jahr 1813 sind alle besonders eindrücklich. Danke für diesen Brief und die Bilder, von welchen das aus Breslau besonders schön ist.
Sehr geehrte, liebe Frau Beißwenger,
vielen Dank für diesen Brief zum Schicksal Theodor Körners. Wie schade, daß dieser junge Mann sein Leben für die Befreiung Deutschlands gegeben hat und so früh starb. –
Der Schlachtruf Napoleons: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ ist eine Parole, die verdeckt, daß es im Krieg – wie häufig – um’s Beutemachen geht. Man weiß heute viel zu wenig von der damaligen Zeit. –
Auch heute hört man viel von „Gleichheit“. Ich denke aber, daß die Menschen unterschiedlich sind und auch bleiben sollen. Wer will schon die „Doublette“ eines anderen sein? Meines Erachtens sollte man lieber von „gleichwertig“ sprechen.
Wir wurden in der Schule zum Respekt vor „den Arbeitern“ erzogen, die nach dem Krieg den Wiederaufbau mit körperlicher Kraft bewältigten.
Dann kam die SPD in den 1960er Jahren und meinte, sie sollten auch Universitäten besuchen und zu Akademikern werden. Heute fehlen an allen Ecken und Kanten Arbeiter. Es gibt sie nicht mehr wie früher. Bauarbeiten dauern endlos, aber mit Rechtsanwälten und Sozialpädagogen, die es in Hülle und Fülle gibt, kann man keine Straßen pflastern. –
Ich habe mich heute zu Theodor Körner geäußert, weil ich lange in einer Arndt-Straße gewohnt habe, die die Erinnerung an einen anderen Freiheitsdichter, nämlich Ernst-Moritz Arndt, wachhalten möchte. –
Wie schön, daß Sie uns immer wieder Freude bereiten mit Ihren Gedanken zu unserer Heimat und unserer Kultur. –
Herzliche Grüße – Sigrid Barthel
Etwas Verbindung zur Gegenwart und zum täglichen TUN.
Erinnert sich noch jemand an Nikolai Alexander, der es mit enormer Qualität und mit Fleiß bis auf die Titelseiten der Systemmedien geschafft hat?
Er ist m. W. nicht tot und wartet auf Unterstützer. Als Qualitätsbeweis passend zum Kampfthema (daß wir aber im Hier und Jetzt nur mit Feder, Tastatur und Spaziergängen abarbeiten können):
Die Ehre der Großväter
https://gegenstimme.tv/w/9a7c2317-89cc-4c91-8917-4f7658a86fd3
Lieber Herr Neitzke,
leider funktioniert keine der von Ihnen angegebenen e-mail-Anschriften. So liegt seit einiger Zeit ein e-Brief an Sie bei mir auf Halde und kommt nicht weg. So muß ich Ihnen auf diesem Wege antworten.
Sie wundern sich, warum einige Ihrer Ausführungen nicht veröffentlicht wurden. Die bezogen sich nicht auf den jeweiligen Adelinde-Text, sondern waren freie Schöpfungen Ihrerseits, gespickt mit vielen Verweisen (Links). Denken Sie immer daran, lieber Herr Neitzke, daß die Leute nicht viel Zeit haben, all die Verweise nebst Ihren Worten auch noch zu lesen.
Also: Sich auf den gegebenen Text beziehen, verständlich und möglichst knapp schreiben, und sparsam Verweise verwenden! Wäre mein Rat.
Wenn Sie aber Ihre Gedanken ohne Zusammenhang mit den gegebenen Adelinde-Texten ausführlich veröffentlichen möchten, empfehle ich, eine eigene Netzseite zu eröffnen. Adelinde versteht sich nicht als Forum, das jedem x-beliebigen Schreiber zur freien Verfügung steht, wie manch einer vielleicht aus dem gegebenen Motto verstanden hat.
Mit Dank für Ihr Verständnis und freundlichen Grüßen Heidrun Beißwenger
Liebe Frau Beißwenger!
Besten Dank für Ihre Erklärung, das wird mir helfen, meinen Annotationsehrgeiz zu zügeln.
Ja, Ihr Verdacht, das Blog-Motto könne in Richtung Forum (Discussion-Board) gedeutet werden, ist ebenfalls berechtigt.
Daß Ihre Rückmeldeversuche fehlschlugen, tut mir leid. Vermutlich kam mein Hinweis nicht an, daß ich bis auf weiteres ausschließlich per Telefax an Buerma.de (nicht meine Firma) erreichbar bin, weil meine Identität im Internetz kopiert und mißbraucht wird und ich noch nicht weiß, ob und wann ich dies unterbinden kann.
Ich besitze keinerlei Epost-Konto (E-Mail), auf das ich noch Zugriff habe bzw. Zugriff haben möchte. Das heißt auch, daß ich nicht automatisch informiert werde, wenn sich hier oder sonstwo im Weltnetz jemand die Mühe macht, mir auf einen Kommentar zu antworten.
In dringenden Fällen bin ich über den oben erwähnten Weg erreichbar, sofern nicht mehr als eine Seite oder irgendwelcher strafbarer Spam von den Provokateur-, Spalt- und Zersetzungsbeauftragten gesendet wird.
Nochmals besten Dank und
beste Grüße,
Ingo Neitzke
Gerechtigkeitssteigernd reiche ich nach, daß ich noch _ nirgends _ eine Aufklärungs- und Empörungsplattform fand, wo man nicht primär übereinander redet oder sogar nur mit sich selbst, sondern primär miteinander die Fragen
Und jetzt? Was kann ich ab morgen oder sofort in meinem Alltag und Umfeld zur Menschheits- und Volksrettung tun?
[1]
ohne Selbstzensur diskutieren kann. Mit einer eigenen Seite die Sammlung Neue-Medien-Portal.de zu „bereichern“ und dort mit Aufbauarbeit anzufangen, wo andere schon vor 10 Jahren angefangen haben, ist ganz sicher nicht sinnvoll, wenn man sich nicht mal einen jur. Begleitschutz für die 2-Personen-Redaktion leisten kann.
Ich schrieb in Adelinde.net/alles-ist-vorbei-im-juni-2021-endete-die-laengste-besatzungsverwaltung-aller-zeiten/#comment-110847 was auch Meinolf Schönborn immer wieder betont:
Nur der organisierte Wille erzeugt die Macht,
die Veränderung möglich macht.
Haben Sie eine bessere Idee, Frau Beißwenger? Oder sonstwer von den täglich 300 Besuchern abzüglich V-Leute?
Jemand, der _ wirklich _ ein Ziel hat, arbeitet wie ein Projektarbeiter der das Wichtigere über dem Unwichtigeren sortiert und immer wieder auf Wiedervorlage setzt (z. B. diesen Kommentar) und gleichzeitig _ gemeinsam _ mit der hier und anderswo immer hoch und heilig beschworenen Volksgemeinschaft kritisch überprüft, ob die Prioritäten noch optimal sind.
Ich beantworte meine Frage zu Nikolai Alexander nun selbst und selbstständig. Mit einer Aktualitätsverbesserung via Netzadresse; von radikaler Rücksichtslosigkeit ist dort die Rede, fruchtbar:
Der große Strategiewechselhttps://gegenstimme.tv/w/ua16FQa6CWXpjcWrMyFfL5
Warum bin ich immer noch ein schlechter Motivierer? Was mache ich falsch? Wer mag mich belehren, ich biete dafür Gegenleistungen, Lehrgeld! Aber dazu müsste man die Vermummungsmaske abnehmen und das erfordert etwas Mut.
Oder bin ich gar nicht so schlecht … könnte es evtl. sein … nein, daß darf man nicht denken, hier und bei … und bei … alles vorbildlicher nationaler Widerstand, ich will kein arroganter, rücksichtsloser Netzbeschmutzer sein. Lasst uns kuscheln und beten und in Rentner-Erinnerungen schwelgen, das ist sohhhh schön.
[1]
https://haintz.media/artikel/ueberblick/nachrichten-im-ueberblick-06-august-2024/#comment-344