AfD-Sieg – Björn Höcke warnt seine Partei
Samstag, 30. September 2017 von Adelinde
Den Parteien-„Demokratien“ wohnt ein Keim der Selbstzerstörung inne
Ihre Abgeordneten erliegen nur zu leicht der Versuchung, es sich mit ihren weit überdurchschnittlichen Gehältern und Aufwandsentschädigungen durch Unauffälligkeit im Mainstream bequem zu machen.
Wie schnell ist bei jungen Parteien eingetreten, was bei den Etablierten üblich ist: Entfernung vom Volk, Korruption, Abnicken auch volksschädigender Beschlüsse.
Björn Höcke warnt seine Parteigenossen vor diesem Weg, der die Aufbruchstimmung zum Erlöschen bringt und die Partei den etablierten „Blockparteien“ hinzufügt, ohne etwas für Land und Volk verändert, geschweige denn verbessert zu haben.
Björn Höcke
ist Vorsitzer der AfD Thüringen und ihrer Landtagsfraktion. Teile seiner Dresdner Rede, gehalten am 17. Januar 2017, hat die Zeitschrift „compact“ in ihrer Ausgabe 10/2017 veröffentlicht. Daraus seien hier einige bemerkenswerte Zitate herausgegriffen, zunächst dies, was viele Nachdenkliche u.U. von Bundestagswahlen fernhält:
Die meisten von Euch wissen, daß ich Parteien an sich eher distanziert gegenüberstehe und immer auch versuche, die Distanz für mich, zu mir selbst, und die Distanz zu mir als Parteifunktionär aufzubauen und zu erhalten.
Er geht hier nicht auf das Wort Partei – abgeleitet von pars = Teil – ein. Eine Partei ist absichtlich nicht aufs Ganze bezogen, das Ganze eines Volkes, für das die Politiker – verstünden sie ihren Auftrag richtig – zu stehen hätten.
Statt dessen findet ein beständiger Kampf, ein gegenseitiges Niedermachen statt, bis Parteien – auch mit gegensätzlichsten Ideologien – sich insgeheim darauf verständigen, einheitlich ein Ziel zu verfolgen, das ihnen Schattenmächte diktieren.
Letzteres war überdeutlich bei den Parteien der Merkel-Zeit eingetreten. Das Volk nannte sie daher – nach dem Vorbild der DDR – „Blockparteien“.
Wer wollte denen noch seine Stimme „abgeben“!
Doch dann kam die AfD.
Die Meute der Gleichgeschalteten von Politik und Medien versuchte, diesen störenden Neuling als Haßobjekt wegzubeißen.
Nachdenkliche sahen die Partei – erst einmal am Futtertrog des Bundestages satt gefressen – als weitere „Blockpartei“ enden.
So stellte Björn Höcke in besagter Rede zunächst einmal fest:
Die AfD … ist die einzige relevante politische Kraft des Bewahrenden, die gegen die kollektiven Kräfte der Auflösung, der One-World-Ideologen und ihrer Verbündeten steht.
Dies gilt auf alle Fälle erst einmal für die Aufbruchstimmung am Anfang. Damit die AfD sich die erhält und glaubwürdig bleibt, gilt Höckes Mahnung:
… um ihren historischen Auftrag nicht zu verraten, muß die AfD Bewegungspartei bleiben, das heißt, sie muß selbst immer wieder auf der Straße präsent sein, und sie muß im engsten Kontakt mit den befreundeten Bürgerbewegungen stehen …
Wir in Thüringen … leben diese Bewegungsfraktion. Wir waren in den letzten Monaten in zahlreichen kleinen Dörfern in Thüringen. Und wir haben in diesen kleinen Dörfern … Veranstaltungen durchgeführt als Fraktion mit zweihundert, dreihundert besorgten Bürgern …
… mit diesen Bürgerdialogen durchbrechen wir die Schweigespirale. Wir gehen raus zu den Menschen, um sie aufzuklären, aufzuklären und noch mal aufzuklären …
Doch Höcke sieht die Gefahren, die Angehörige der eigenen Partei heraufbeschwören könnten. Dabei ist weniger an Leute wie Petry & Pretzell gedacht, Charaktere, zu denen wir bei „compact“ lesen:
Im Netz vergleicht man das ehrgeizige Pärchen daher schon mit dem legendären Gangsterpaar Bonnie und Clyde.
Nein, Höcke sieht die unauffälligen „Parteifunktionszwerge“, die mit ihrem Mandat den ihnen zustehenden Geldsegen absahnten, deshalb gerne für lange Zeit Abgeordnete blieben und insgeheim den Anschluß an die Etablierten suchten. In „compact“ lesen wir dazu aus Höckes Dresdner Rede:
… jede Partei hat eine schlimme Tendenz, und das ist die Tendenz der Oligarchisierung und Erstarrung.
Diese Tendenzen, liebe Freunde, sind Parteien immanent, das sind praktisch die Naturgesetzlichkeiten des Parteienstaates, und ich muß kein Prophet sein, um leider orakeln zu müssen:
Auch die AfD wird irgendwann einmal erstarren.
Und sie kann auch irgendwann meinetwegen einmal erstarren, aber bitte erst, nachdem sie ihre historische Mission erfüllt hat.
Aber sie wird umso schneller erstarren, desto eher sie sich vom Weg der Bewegungspartei und der Bewegungsfraktion verabschiedet.
Wir müssen immer bedenken, mit Bernd Lucke sind nicht alle die gegangen, die ihren Frieden mit der Rolle eines Juniorpartners in einer zukünftigen Koalition mit einer Altpartei gemacht haben.
Manche von … diesen Luckisten sind geblieben.
Das sind die, die keine innere Haltung besitzen, die Establishment sind und Establishment bleiben wollen oder so schnell wie möglich zum Establishment gehören wollen.
… nicht wenige werden ganz schnell vom parlamentarischen Glanz und Glamour der Hauptstadt fasziniert werden …
Höcke will keine Halben, will keine stromlinienförmige AfD, will keine parteiinterne Korruption:
Ihr wißt, ich bin keiner von denen, die am Telefon leben, um Netzwerke aufzubauen. Ich bin kein Strippenzieher, und ich möchte keine jungen Menschen durch Belohnung und Versprechung an mich binden.
Ich will Euch nicht wie Claudia Roth – Klammer auf, abgebrochenes Studium der Kunstgeschichte, keine Ausbildung, Klammer zu -,
ich will Euch nicht wie Katrin Göring-Eckardt – Klammer auf, abgebrochenes Studium der Theologie, keine Ausbildung, Klammer zu -,
ich will Euch nicht wie Volker Beck – Klammer auf, abgebrochenes Studium der Kunst, keine Ausbildung, Klammer zu -,
ich will Euch nicht wie Daniel Cohn-Bendit – Klammer auf, abgebrochenes Studium der Soziologie, keine Ausbildung, Klammer zu –
oder wie Joseph Fischer, Klammer auf, keine Ausbildung, Klammer zu …
Ich will, liebe junge Freunde und Patrioten, … daß Ihr einen Beruf habt. Denn wer keinen Beruf hat, ist von der Politik abhängig …
Ich will Euch als Vater und Mutter …
Und ich will Euch als ganzheitliche Persönlichkeiten, ich will Euch nicht als Parteifunktionärszwerge, und ich werde den Teufel tun, Euch den kürzesten Weg zu irgendwelchen Pfründen zu weisen ..
Ich möchte, daß Ihr Euch im Dienst verzehrt …
Es sind nur willensstarke Menschen, die Geschichte schreiben, und das wollen wir tun.
Es wird spannend, wie sich die Partei, wie sich ihre Funktionäre entwickeln werden und ob sie bleiben, wofür sie gewählt wurden:
die AfD als „letzte evolutionäre Chance für unser Vaterland“.
Liebe Adelinde,
Du hast wenig Kommentare und Gespräche. Das liegt an der umständlichen Art, kommentieren zu können. Schade, denn Du vertrittst das Gedankentum, das ich erst seit meiner “Ruhephase” mühsam erarbeiten, erlesen mußte.
Gruss Peter