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Migration in Frankfurt ist eine Tatsache. Wenn Ihnen das nicht paßt, müssen Sie woanders hinziehen.

Die Frechheit, dies bei einer Diskussionsveranstaltung über einen umstrittenen Moscheebau den anwesenden Deutschen ins Gesicht zu schleudern, hatte die aus dem Iran vor dem Mullah-Regime nach Deutschland geflüchtete Asylantin und heute im Frankfurter Stadtrat sitzende Grünen-Politikerin Nargess Eskandari.

In der Ausschuß-Sitzung mußte sich Eskandari-Grünberg gegen wüste Beschimpfungen der Bürgerinitiative wehren. Sie sei sogar bedroht worden, berichtete sie am Dienstag: “Einer hat mir die Faust vors Gesicht gehalten und gesagt: Ihnen werden wir´s noch zeigen.“ (Frankfurter Rundschau vom 7.11.07 lt. Wikipedia)

Eskandari hat zwar zurückgerudert, aber so eine Äußerung ist genau das Öl ins längst unterschwellig brennende Feuer der deutschen Volksseele, das zu einem furchtbaren Flächenbrand ausarten könnte.

Was ist daran so aufreizend?

Hatte nicht auch der türkische Präsident Tayyip Erdogan die Katze aus dem Sack gelassen, als er unverblümt verkündete:

Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.

Es ist die klammheimliche Landnahme, das Abdrängen der Urbevölkerung, die sich durch das Anwachsen der Zahl der Fremden schon in naher Zukunft im eigenen Land als Minderheit in ihrem Hausrecht bedroht fühlt.

Doch den Bestand des deutschen Volkes in Wort und Tat zu verteidigen, galt bis zum Erscheinen des Buches von Sarrazin als “rechtsextrem”. Diese Vokabel war – und ist – die Keule, mit der unter anderen Internationalisten die geistigen Nachfahren von Marx und Stalin den Selbsterhaltungswillen der Völker, besonders und erfolgreich den des deutschen Volkes niederzumachen versuchen. Mit Sarrazins Auftreten wagen sich nun viele aus der Deckung und stimmen seinen Thesen offen zu.

Daß mit dem Hereinlassen von Millionen von Asylbetrügern u. a. Fremden ein bewußter rassistischer Angriff auf das deutsche Volk geführt wurde, bestätigte der ehemalige Straßenkämpfer und dann Grünen-Außenminister Josef Fischer. Er sprach sich dafür aus und handelte auch danach, das deutsche Volk zu “heterogenisieren”, um es als “Rasse” “auszudünnen”!

Internationalisten aller Färbungen ebenso wie Chauvinisten scheinen nicht fähig zu sein, die Kulturen der gewachsenen Völker wahrzunehmen und zu achten. Mit unglaublicher Selbstüberhebung gehen sie daran, sie mit der Brechstange flachzulegen, zu vereinheitlichen, zu normieren, letztlich zu vernichten.

So wurde Völkermord begangen gegen die amerikanischen Indianer, gegen die australischen Aborigines, gegen die bosnischen Muslime, gegen die Armenier, gegen die Juden, gegen die Palästinenser – sind jetzt die Völker Europas dabei, vom Erdboden zu verschwinden?

Riga an der Düna

Riga an der Düna

Gefahr droht besonders den kleinen Völkern,  Beispiel Lettland!

Zum diesjährigen 9. November soll hier einmal in Erinnerung gerufen werden, was dem bedauernswerten Volk der Letten durch den Internationalismus der Roten widerfuhr.

Riga 1650

Riga 1650

Die kleinen Völker im Baltikum hatten es in den vergangenen Jahrhunderten immer schwer, von fremden Mächten unabhängig zu bleiben. Im Hochmittelalter wurden sie von den Ordensrittern unterworfen und christianisiert. Der deutsche Einfluß in Lettland verstärkte sich während der Blütezeit der norddeutschen Hanse. Eine deutsche Bildungs-Oberschicht dominierte lange Zeit den lettischen Volksteil des Landes.

Jahrhunderte hindurch war Lettland vereinnahmt vom zaristischen Rußland. Am Ende des 1. Weltkrieges errang es endlich seine Selbständigkeit.

Die Zeit der Eigenstaatlichkeit hatte unser Land im Laufe zweier Jahrzehnte in einen blühenden Garten verwandelt,

schreibt die große lettische Schriftstellerin und Philosophin

Zenta Maurina

in ihrem 1957 herausgegebenen Buch, das das Jesaja-Wort “Die eisernen Riegel zerbrechen” als Titel trägt. Doch sie muß hinzufügen:

Einige Monate genügten, um es in ein Gespensterhaus und dieses in einen Friedhof zu verwandeln.

Zenta Maurina

Zenta Maurina (aus: http://www.maximilian-dietrich-verlag.de/Bilder/Hintergrund-Maurina260.jpg)

1940/41

im Jahr des Grauens –

im Jahr der großen Wehklage –

während der schrecklichen 13 Monate, in denen der Blutstern über unserem Lande funkelte,

sah sie unter dem Bolschewismus den “Pansatanismus” ausgebrochen. Wie Satan alles  Schöne, Lebendige, alle innerliche Beziehung der Menschenseele zum Göttlichen haßt, alle naturgegebene Sehnsucht nach Geborgenheit in der Heimat, in Familie und Freundschaft zerstören will, so hauste der materialistische, menschenverachtende Bolschewismus unter der lettischen Bevölkerung.

Drei Monate nach dem Einzug der roten Tanks war das lettische Heer aufgelöst. Achthundert Offiziere, die sich für den großen Tod vorbereitet hatten, wurden für den Sklaventod verfrachtet. Als man auch die Fahne und die Hymne verbot, war die Seele geknebelt …

Im Jahr des großen Grauens verlor die lettische Wehrmacht die Hälfte ihres Bestandes. Über ein halbes Hundert verstümmelter Offiziere hat man in den später aufgedeckten Massengräbern gefunden. Das war der Auftakt zu Katyn.

Es ging darum, das Volk wehrlos zu machen auf seinem befohlenen Weg in die Gottlosigkeit. Nun gab es nur noch

ein Außen, kein Innen … alles Geistige war getötet. Das einzige was blieb, war die Materie.

Typisch für derartige totalitäre Herrschaftformen – was ja auch Necla Kelek bezüglich des Islam hervorhebt – ist die Ausschaltung des eigenverantwortlichen Ich. In der braunen Ideologie hieß es:

Du bist nichts, dein Volk ist alles.

Vom roten Totalitarismus berichtet Maurina:

Am Baltischen Meer war seit 1940 niemand mehr Ich, alle waren Wir, die dem Wolf ausgelieferten Lämmer.

Mit welchen Methoden gerade die Besten, die Freiheitlichsten zerstört wurden, schildert Zenta Maurina am Beispiel von

Spidola,

der Tochter einer Ärztin. Spidolas Vater

war vor ihrer Geburt von den Bolschewiken ermordet worden, die 1919 unser Land verheert hatten und nun wiedergekehrt waren, um die im Frieden aufgewachsene Generation zu vernichten. Spidolas Bruder, Offizier der lettischen Armee, war bald, nachdem die Roten das Land besetzt hatten, spurlos verschwunden.

Spidola,  ein bildschöner, blühender junger Mensch voller Idealismus, war Zenta Maurina besonders ans Herz gewachsen.

Als sie nach etwa drei Wochen mir wieder gegenübersaß und ich in ihr Gesicht schaute, packte mich Grauen und Schrecken. Ihr Gesicht war verwelkt, ihr Blick umnebelt, ihr halblanges, lockiges Haar verfilzt. Blauschwarze Schatten zeichneten sich unter den verschwollenen Augen ab. Ihr Hals war verkrustet und faltig wie bei einer alten Frau. Etwas Furchtbares war geschehen.

Spidola schien die Sprache verloren zu haben. Maurina wollte sie trösten:

“Auch dieses Jahr des Grauens wird einmal vergehen. Es gibt ja nichts, was nicht einmal vergeht … Man darf am Schweren nicht festkleben.” Mit einem heftigen Ruck hebt sie den Kopf; ihre früher rosig gerundeten Kinderwangen sind gelb, nacktes Entsetzen starrt mich aus ihren Augen an:

“Es gibt Dinge, die man nicht vergessen kann! Nie vergessen darf. Noch im Jenseits wird es mich peinigen, im Grabe unter der Erde würgen!”

Sie schreit die Sätze mit schriller, heiserer, kaum erkennbarer Stimme, sinkt zusammen, lehnt ihren Kopf an meine Schulter und schluchzt. Nachdem sie sich ausgeweint hatte, brach das Geständnis aus ihr hervor: Sie hatte um Mitternacht auf dem Bruderfriedhof patriotische Gedichte deklamiert.

Der Bruderfriedhof war der Wallfahrtsort von

Kindern und Greisen, jungen Mädchen und Jünglingen

gewesen. Das Volk hatte sich

bei den Märtyrern der Freiheit Kraft und Glauben

geholt, nicht minder unter dem Standbild der “Mutter Lettland”, der “Latvia”, die dort

hocherhoben über ihre gefallenen Söhne trauert und alle mit der Liebe ihres Herzens umschließt.

Den Bruderfriedhof weiterhin zu besuchen, hatte die Sowjetmacht – zielgerichtet die Liebe zur Heimat und zur Freiheit verfolgend – strengstens untersagt. Todesmutig – mit der Fackel in der Hand – sprach Spidola dennoch ihre Gedichte in die Nacht hinaus.

Dann hatte man sie festgenommen. Als ihre Hände schon gefesselt waren, hatte sie noch den Text des Freiheitsliedes gesprochen. Sie freute sich auf den Tod. Herrlich, für die Freiheit zu sterben. Sie sah ihren Häschern ins Gesicht und sagte: “Hände und Füße könnt ihr binden, nicht aber meine Seele. Uns alle könnt ihr erschlagen, die Freiheit zu knebeln liegt nicht in eurer Macht. Siebenhundert Jahre hat man sie zu töten versucht, doch sie ist unsterblich wie die Sonne, die nach einer Stunde aufgehen wird.”

Sie hatte sich das Sterben und den heldischen Weg in den Tod jedoch zu einfach vorgestellt.

Das Verhör und die erste Stufe der Folter hatte Spidola tapfer bestanden.

Ein gewisser Dr. Kahn aber, im Zivilberuf Mediziner, nun bei der Tscheka, hatte die Aufgabe übernommen,

ohnmächtig gewordene Häftlinge wieder zum Bewußtsein (zu bringen), damit ihnen keine Pein erspart bleibt …

Standhaft hatte Spidola sich geweigert, die Namen ihrer Kameraden zu verraten,

auch nicht gesagt, wer der Schriftleiter und Herausgeber der illegalen Zeitung sei; aber dann sei dieser eine Tag gekommen, an dem sie alles gestanden hätte, haarklein alles.

Denn

auch ihre Mutter wurde verhaftet, eine kränkliche Frau mit geschwollenen Beinen. Und während Spidola an Händen und Füßen gebunden auf dem Fußboden lag, hatte man im selben Raum ihrer sich wehrenden Mutter die Kleider vom Leibe gerissen … und sie hätte mit ansehen müssen … Hier verstummte sie in ihrer Erzählung. Das, was der Mund verschwieg, starrte mich aus ihren Augen an. Sie schluchzte laut auf. Ihr Körper zuckte krampfartig …

In der “Freiheitsstraße”, welch ein Hohn, befand sich das sechsstöckige NKWD-Gebäude.

Die letzten Höllenkreise befinden sich unter der Erde, lichtlose Einzelzellen zu beiden Seiten eines langen Korridors. In jede Zelle führt ein wenige Quadratzentimeter großer Luftventilator, den man nach Belieben öffnen oder schließen kann. Auch die Wärmeröhren dienen zu Folterzwecken: die Hitze kann bis zur Glut gesteigert werden, der bewußtlose Gefangene wird herausgerissen und zu neuem Verhör geschleppt.

Spidola war in eine Zelle gesperrt, die so klein war, daß sie weder sitzen noch liegen konnte; in schwarzer Dunkelheit hatte sie zehn Tage im eigenen Unrat gehockt. Jede Nacht wurde sie sechsmal zu ihren Peinigern gezerrt … Sie sprach unnatürlich trocken und sachlich, zählte die Peitschenhiebe auf, mit denen man sie geschlagen, die Zangen, mit denen man ihre Finger zerquetscht hatte.

Nachdem ihre Wunden einige Tage im Gefängnislazarett behandelt worden waren, hatte man sie entlassen. Natürlich hätte sie unterschrieben. Zwei Dokumente. Eines, daß sie in der sowjetischen Geheimpolizei nichts Böses erfahren habe und dort gut behandelt worden sei; und ein anderes, daß sie von allen Geschehnissen in der Tscheka kein Sterbenswörtchen verraten würde. Breche sie ihr Gelöbnis, drohe ihr der Tod. “Dann wird man dir die Augen ausstechen. Du weißt, wir verstehen uns auf unser Handwerk”, so  hatte man ihr bei der Entlassung gedroht.

Die lettische Fahne

Lettlands Fahne

Lettlands Fahne

war als nationales Symbol von den Sowjets aus der Öffentlichkeit Lettlands verbannt. Ein Buchhändler schilderte Maurina, was er aus seinem Fenster beobachtet hatte:

Als er den Blick hebt, sieht er, daß am gegenüberliegenden Hause ein Tollkühner die Fahne gehißt hat. Nicht die ekelhaft rote mit dem gelben Hexenhammer und der Todessichel, sondern die graziös-dekorative Fahne, die zu hissen streng verboten war …

Man muß die Fahne im Herzen bewahren. Früher oder später kommt der Tag, da sie wieder im ganzen Lande wehen wird. Freudig schlug sein Herz … Er flüsterte Worte der Bewunderung und der Dankbarkeit, er liebte den kühnen Unbekannten, der das getan hatte, was alle wollten und schon lange niemand mehr zu tun sich erdreistete.

Aber was geschieht da? Ein schwarzhaariger Bursche klettert mit affenartiger Geschwindigkeit an der Fahnenstange empor und reißt die rotweißrote Fahne herunter. Einige Straßengänger bleiben stehen, junge Burschen, ein paar Arbeiter, einige Frauen, und alle ermuntern den Fahnenschänder; Affen, Schildkröten, Werwölfe höhnen und keifen. Das rotweißrote Tuch wird zerrissen und zertrampelt, und man singt das widerliche neue Lied.

Mit dem Zertreten der Fahne war das lettische Volksbewußtsein gemeint.

Mit der Entwaffnung hatte der Pansatanismus begonnen. Dann kam die Ausbeutung, und ihr folgte die seelische Niederknebelung, die Dezimierung und als letztes der Volksmord.

Zuerst wurden die Fähigen und Selbständigen ausgesondert oder getötet. Die Beschränkten und Geblendeten dagegen erhielten unbedeutende Pöstchen. Unfaßlich, wie schnell die Einbrecher auf allen Gebieten und in allen Gesellschaftsschichten das Gesindel, an dem es keinem Volk und keiner Zeit fehlt, herausfanden. Leutchen, die sich bisher in dunklen Ecken verstecken mußten und heimlich ihren Beruf trieben, traten ans Tageslicht:

Die Falschmünzer, Verdreher, Verräter, Schmierer, Schmeichler, Angeber, Zuträger, Verleumder, Überläufer, Wucherer und Häscher.

Riga liegt an der Nahtstelle zwischen Ost und West, und als diese zerriß, verlor die Stadt ihr edles Gesicht und wurde zum leibhaftigen Wechseltisch. Die auf Abenteuer Versessenen kamen auf ihre Rechnung. Die Hamsterer von Nahrungsmitteln bildeten sich zum feststehenden Typus aus. Feiglinge, die dem Satan aufs Wort gehorchten, zogen einer hungrigen Freiheit eine satte Unfreiheit vor, doch diese währte nur, bis der Mohr seine Pflicht getan hatte.

Wie es Zeiten gibt, da Mutige gesucht werden, so wurden jetzt Feiglinge bevorzugt. “Schlägt man einen Hasen, so kann man ihn dazu bringen, Streichhölzer anzuzünden”, das hatte schon Tschechow gewußt. Von den Satansknechten geschlagen, waren die Hasen bereit, den Weltbrand zu entzünden.

Nach dem Angriff der deutschen Wehrmacht auf Rußland war Lettland die Sowjets erst einmal los. Mit der nun folgenden

Herrschaft des braunen Rassenhochmutes

verspielte Deutschland Sympathie und Vertrauen, die die Letten ihm als Befreier entgegengebracht hatten. Die der Wehrmacht folgenden braunen “Fasanen” setzten alles daran, die Letten als Menschen minderer Rasse zu beleidigen.

Alles schien berechnet, um die Bewohner des besetzten Gebietes zu erniedrigen, zu verwirren, rasend zu machen … Die Freude über die Siege gegen die Bolschewiken im Sommer und Herbst 1941 wechselte mit abgrundtiefer Depression …

Die Übernahme des Oberbefehls durch Hitler erzeugte allgemeine Niedergeschlagenheit. Die Begeisterung über die Befreier verwandelte sich in scharfe Kritik, diese in Mißtrauen, und es dauerte nicht lange, bis Mißtrauen sich zu Haß verdunkelte und eine zähe Resistenzbewegung hervorrief.

Die Letten hatten gehofft,

zusammen mit den Deutschen gegen die Würger des Ostens zu kämpfen, und nun werden wir selbst gewürgt. Wir haben keine Möglichkeit, unser Schicksal selbst zu entscheiden.

Dennoch galt ein Wahlspruch allgemein:

Und wenn man sterben muß, dann lieber im deutschen Wasser ertrinken als in der russischen Jauchegrube.

Das graue Tor

Das Tor des roten Terrors hatten wir durchschritten, auch das schwarze Tor, nun mußten wir durch das graue des Elends.

Als die Front der deutschen Wehrmacht im Osten zusammenbrach und die Rote Armee auf Lettland zurückrollte, blieb für Zenta Maurina und Hunderttausende andere Letten nur noch die Flucht.

Für jeden Menschen ist Flucht aus der Heimat ein unheilbarer Einschnitt in seinem Leben, die Flucht selbst mit ihren Entbehrungen, Gefahren, der Rechtlosigkeit, dem Bettlertum, der Ungewißheit ein einziges Trauma. Wie schlimm aber stand es um einen Menschen wie Zenta Maurina, deren Beine gelähmt waren, seit sie in ihrem 6. Lebensjahr an Kinderlähmung erkrankte.

Dichter vieler Generationen werden den Terror des grauen Elends schildern, doch die Worte aller Völker und aller Zeiten werden nicht genügen, um dieses Übermaß an Schrecken und Angst, Müdigkeit und Sinnlosigkeit auszudrücken … der glänzend blaue Himmel verdüsterte sich vor der stummen Anklage der Schutzlosen …

Der graue Terror verurteilt den Menschen zu einem langsamen Tod. Zermalmt vom Gefühl der eigenen Schwäche, der Schwere der Ereignisse und den nach innen geweinten Tränen, war mein Herz leergebrannt. An die Vergangenheit wagte ich nicht zu denken, das Dunkel des Zukünftigen schreckte mich noch mehr, und eine Gegenwart gab es nicht …

Auch in Sayda (Thüringen) gingen die Sterne auf, aber ich sah sie nicht. Der Himmel war nicht mehr die Behausung Gottes, sondern die der Mörder, die brennend und würgend auf die Menschen herniederstürzten. In jeder Nacht gab es mehrere Alarme. Wie kann unser Gebet zum Himmel hinaufsteigen, wenn vom Himmel der Tod wütet?

Am Kriegsende 1945, nach unermeßlichen Strapazen zunächst im amerikanisch besetzten

Thüringen

sich vor den Bolschewiken sicher fühlend, stellte Maurina fest:

Hitler hatte den Krieg verloren, Stalin ihn gewonnen. Nun konnte man den eitlen Gewalthaber, der sich als ein von Rachsucht und Angst besessener Psychopath erwiesen hatte, nach Herzenslust schmähen und den lebendigen Tyrannen mit Siegeslorbeer schmücken.

Unerträglich war ihr, wie

alle, die nicht von ihm ergriffen werden wollten, … den Mörder, den wahnsinnigen Despoten, das Licht und das Gewissen der Welt (nannten). Noch heute erinnert sich mein Ohr, wie das Radio über die immer anwachsenden Berge des Elends hinwegschmetterte: du bist ein anderer Name für die Unsterblichkeit.

Mit diesem grausamen Massenmörder sich zu verbünden, um Deutschland zu zerschlagen, hatten die westlichen Alliierten sich nicht gescheut. Am Kriegsende zerrannen die Hoffnungen in Thüringen, die Amerikaner übergaben das Land Stalin:

Mit geschlossenen oder wachen Augen hatte man dem Erzsatan die Tür geöffnet und wartete, bis er einzutreten geruhte und seine Vertreter sich neben ehrenwerte Männer an den Richtertisch setzten.

Wer daraufhin aus Thüringen weiter nach Westen zu fliehen versuchte, dem stellten sich die GIs entgegen. Das deutsche Wort “zurück” hatten sie schon gelernt. So beteiligten sich die US-Amerikaner außer mit ihren Bomben an der “Befreiung” der Deutschen und Balten durch die “ruhmreiche Sowjetarmee” am Kriegsende.

Schon der

Arbeiterführer August Winnig

hatte im Laufe seines Lebens und Einsatzes für die Arbeiterschaft den abgründigen, alttestamentarischen Haß des Karl Marx erkannt (mehr->). Der Marxismus mit seiner Leben zerstörenden Energie war unglücklicherweise erst in der in sich zerrissenen Arbeiterbewegung zur Herrschaft gelangt und mit ihr gemeinsam zur Herrschaft über Osteuropa und weite Gebiete Asiens sowie Südamerikas. In Stalin und seinen Hintermännern Kaganowitsch, Berija & Co. sowie den Heerscharen fanatisierter Marionetten und Schergen hatte er die willigen Helfershelfer gefunden, die seinen Haß in die Praxis umsetzten.

Der Teufel war los.

Der Pansatanismus wütet in der Welt bereits seit achtunddreißig Jahren und obwohl wir im Jahrhundert der Statistik leben, ist es noch niemandem gelungen, festzustellen, wieviel Millionen diese Seuche hingerafft; klar ist nur, daß sie alle früheren Epidemien übertroffen hat und noch kein Antibiotikum gegen sie gefunden wurde. (Maurina)

Während in Deutschland nach dem Kriege alle Nazi-Symbole verboten sind, “Neonazis” und alles, was auch nur entfernten Anklang an die braune Diktatur zu haben scheint, angeprangert, wenn nicht gar verfolgt wird, bleiben die geistigen Nachfahren der Roten unangefochten, ja dürfen ungestraft ihrem Haß freien Lauf lassen, wie zum Beispiel mit ihren Transparenten in Dresden:

Bomber-Harris, do it again!

Oder:

Nie wieder Deutschland!

In Lettland wüteten die roten Völkerverderber skrupellos und zielsicher kulturzerstörend:

Bis 1953 wurden rund 120.000 Letten, vor allem Mitglieder der Ober- und Mittelschicht und Kollaborateure, getötet, inhaftiert oder deportiert. Zehntausende entzogen sich diesem Schicksal durch Flucht in den Westen, v. a. nach Deutschland, Schweden und später weiter in die USA und nach Australien.

Lettland verlor ein Drittel seines lettischen Volksteiles. Statt dessen wurde das von der Sowjetunion vereinnahmte Land, nun “Lettische SSR”, massiv russifiziert.

In Riga waren die Letten fast zur Minderheit geworden.

Sie empfanden die Sowjetmenschen als fremdartig. Zenta Maurina:

Auf der Schwelle zwischen West und Ost gehörte der Ausländer zum Stadtbild Rigas. Aber die sowjetrussischen Frauen mit den derben Schaftstiefeln, Baskenmützen und grauen, verbissenen Gesichtern wirkten wie eine fremde Rasse, zu der sich keine Brücke bauen ließ … Diese Vogelscheuchen hatten nichts gemeinsam mit den mir bisher bekannten Russinnen. Meine Kameradinnen im russischen Gymnasium waren gepflegt, vergeistigte Mädchen, mit elfenbeinfarbener Haut, schmalen Händen und mandelförmigen Nägeln, mannigfaltige Variationen von Puschkins Tatjana.

Wie auch in den anderen von den Sowjets besetzten Ländern erlebte die einstmals lettische Hoch- und Volkskultur ihren Niedergang.

Ein Volk ringt um seinen Erhalt und seine Identität

Riga

Riga

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetmacht 1990 erholte sich das Land, vor allem auch kulturell. Nun findet wieder alle 5 Jahre eines der einzigartigen Sängerfeste in Riga statt,

an dem mehrere tausend lettische, exil-lettische und internationale Chöre teilnehmen.

Dabei stellen die Letten selbstbewußt und mit ganzer seelischer Hingabe ihr angestammtes, über die Schreckenszeiten hinübergerettetes Volkstum heraus.

In Lettland spielt Musik eine sehr wichtige Rolle. Gerade traditionelle Musik ist dort noch lebendig. Es heißt, jeder Lette habe sein eigenes Volkslied – das stimmt wohl nicht ganz, aber über 300.000 Volkslieder sind schriftlich festgehalten,

berichtet eine begeisterte deutsche Austauschschülerin, und weiter:

Laut gesungen wurde dann am 23. Juni, …  als wir mit Blumenkränzen geschmückt durch die Nacht liefen, um gemeinsam den Sommer und das Sonnenwendfest zu feiern.

Der 23. und 24. Juni sind in Lettland staatliche Feiertage. Das dezimierte lettische Volk läßt sich nicht unterkriegen. Die Austauschschülerin erzählt:

Armut ist in Lettland ein großes Problem. Trotz dieser Armut haben die Letten ihre Lebensfreude nicht verloren. Man begegnet kaum einem Menschen, der schlecht gelaunt durch die Straßen geht.

Und so wurde auch beim Abschied am Flughafen gesungen:

… Selbst meine Gastschwester, die ich nie vorher hatte weinen sehen, konnte sich nicht mehr beherrschen. Ich wußte schon an diesem Tag: Ich komme zurück nach Lettland – und zwar so schnell wie möglich!

Der “Pansatanismus” hat viel zerstört und verwüstet, aber die Seele dieses geschundenen und dezimierten kleinen Volkes lebt. In seinen Volksliedern und Dainas ist es ganz bei sich und vereint.

Um für die Unabhängigkeit der baltischen Staaten zu demonstrieren, bildeten am 23. August 1989, genau 50 Jahre nach dem Hitler-Stalin-Pakt, rund zwei Millionen Menschen den Baltischen Weg, eine Menschenkette über eine Länge von 600 Kilometern, von Tallinn über Riga nach Vilnius. (Wikipedia)

Der "Baltische Weg" (Wikipedia)

Der "Baltische Weg", Menschenkette in Lettland, unweit der Grenze zu Litauen (Wikipedia)

Der Anteil der Letten an der Bevölkerung Lettlands heute

Zwischen 1940 und 1990 veränderte sich die Zusammensetzung der Bevölkerung nach Nationalitäten wesentlich zu Ungunsten der Letten, welche fast zur Minderheit wurden:

  • Letten: 1935 77 %, 1989 nur noch 52 %
  • Russen: 1935: 8,8 %, 1989 bereits 34 %

In dieser Zeit erhielt die russische Sprache in Lettland eine dominierende Stellung. (Wikipedia)

Dieses kleine Volk ist sich offenbar der Gefahr seines Untergangs bewußt und ging, sobald es seine Selbstbestimmung wiedererlangt hatte, unserem – noch – verhältnismäßig großen Volk der Deutschen kraftvoll und selbstbewußt voran:

Nach Wiederherstellung der Souveränität wurde die russische Sprache ihrer offiziellen Stellung enthoben und Lettisch alleinige Staatssprache, was für die zugewanderten und im Land gebliebenen Russen insofern ein Problem darstellte, als sie es größtenteils nie als nötig empfunden hatten, Lettisch zu lernen. Daran hat sich auch im unabhängigen Lettland wenig geändert. (Wikipedia)

Und so hat Lettland nach wie vor seine Parallelgesellschaften, ähnlich wie nun auch Deutschland. Die Letten sind uns Deutschen jedoch voraus, was das Selbstbewußtsein und den Selbstbehauptungswillen betrifft. Schön, daß wir mit diesem sympathischen kleinen Land am Baltischen Meer in der EU vereint sind!

Alles, alles Gute, liebes Lettland, du Land Zenta Maurinas.

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Elke
Elke
13 Jahre zuvor

Danke, liebe Adelinde, für diesen hoffnungsvollen Beitrag:

Es stimmt ja, in der Geschichte geht es immer rauf und runter, aber ganze hochstehende Völker sind auch völlig ausgelöscht worden. Die Letten kämpfen bereits gegen ihr Aussterben an, aber wird es ihre gesunkene Zahl schaffen?

Die Deutschen werden 2050 vielleicht auch ein Drittel ihres jetzigen Bestandes eingebüßt haben. Und was ist mit unserem Volkstum? Und was mit dem geistigen Leben der Jungen? Werden sie rechtzeitig merken, dass das rein materielle Denken letztlich innerlich arm macht und Bevölkerungen so durchaus fast austauschbar sind? Werden die Jungen, denen unser Volkstum als “ewiggestrig” verteufelt und vorenthalten wurde, überhaupt noch ein Bewusstsein für den Erhaltenswert eines jeden Volkes, auch des eigenen entwickeln können????

Auch wenn es nicht 300 000 Volkslieder sind, so war es doch eine unübersehbare Zahl, die wir Deutschen unser eigen nannten, weshalb das Wort “Lied” ja auch als “le Lied” in die französische Sprache eingegangen ist, aber von diesem Schatz tragen die Kinder und Jugendlichen von heute nur noch zwei, drei in sich und das mit einem unguten statt selbstbewussten Gefühl. Fangen wir also alle an und singen wieder mehr!!!
Lasst uns nach Riga fahren und das “Feuer” des Selbstbewusstseins als Volk von dort hierher tragen!

Die Medien sind wieder verstummt nach dem kurzen Aufschrei über Sarrazins Buch, denn eine positive Antwort auf sein “Die Deutschen schaffen sich ab” erscheint vielen nicht erstrebenswert. Wird sich auch das deutsche Volk besinnen? Oder erst, wenn es schon zu spät ist?

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