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Jugend einst im Deutschen Kaiserreich

Der Deutsche hängt an seinen Dynastien,
und die Dynastien hängen auch an Deutschland.
Bismarck 1893

Zum Gedenken Erich Ludendorffs zu seinem 160. Geburtstag am 9. April las ich in seinem spannen-den, wie immer in schlichter klarer Sprache ge-schriebenen Buch „Mein militärischer Werdegang“ anschaulich geschildert ein bezeichnendes Erlebnis des jungen 16-jährigen Fähnrichs. Das sei hier wiedergegeben, um einmal einen Blick in die Jugendzeit deutscher Jugend im 19. Jahrhundert freizugeben.

Heute sieht man unsere jungen Leute mit dem Händi vor der Nase durch die Gegend gehen, anscheinend von keines eigenen Gedankens Blässe und keinem Geschichtswissen berührt. Was hat die sog. Hohe Politik mit ihnen vor, eine Politik, die nicht mehr zu Gunsten des Deutschen Volkes und seiner Erhaltung wirkt, sondern Fremdinteressen gehorcht.

Welche Ideale haben sie überhaupt, fragt man sich?

Zu Zeiten Erich Ludendorffs war es eine Ehre, für die Verteidi-gung des eigenen Volkes und Heimatlandes von der  Kindheit an erzogen zu werden.

Wie Ludendorff allerdings selbst schildert, war damals in der Er-ziehung der kleinen Jungs fern von der Mutter z.B. in einer Kadettenanstalt längst nicht alles so, wie es sein sollte.

Doch im Laufe der Zeit der Entwicklung der Jungs wuchsen Charaktere heran, die stolz auf ihre Auf-gabe waren, die breit gebildet wurden, ihr Land kennenlernten, ihren späteren Beruf als Heerführer und ihre Verantwortung lieben lernten.

Der Forderung, sich auf einem Gebiet besonders eingehend umzusehen wie in Mathematik oder in einer Fremdsprache führte z.B. Ludendorff dazu, Russisch zu lernen. Dazu wurde er nach Rußland entsandt. Er lernte das russische Volk kennen und sprach mit den Leuten Russisch.

Vor allem aber wurden die jungen Soldaten-An-wärter mit der deutschen Geschichte vertraut. Sie wußten um die Befreiungskriege zur Bismarck-Zeit, sie kannten die Helden und großen Heerführer. Hier nun die Schilderung einer Begegnung:

Bei einem Urlaubsspaziergang in Berlin, der mich nach der Siegessäule führte, die zur Erinnerung an die Deutschen Siege 1870/71 und zur Ehrung unseres Heeres am Beginn des Tiergartens jenseits des berühmten Brandenburger Tors errichtet war, durch das schon oft siegreiche Truppen ihren Einzug gehalten hatten, begegnete ich im Tiergarten dem Generalfeldmarschall Graf v. Moltke, der in dem dort gelegenen Generalstabsgebäude arbeitete und wohnte.

In dem Gebäude sollte ich später so viele Jahre im Frieden arbeiten und im Weltkriege öfter weilen.

 

Bismarck, Roon, Moltke (Wikipedia)

Als ich die hohe schlanke, ehrfurchtgebie-tende Gestalt des Generalfeldmarschalls und Chefs des Generalstabes seines Königs 1866, 1870/71 und des Siegers der Schlachten von Königgrätz, Gravelotte und Sedan in Beglei-tung eines Adjutanten wahrnahm, ging es mir wie ein Ruck durch den Körper.

Ich machte so gut ich nur konnte Front. Langsam, militärisch grüßend ging der Große Mann an mir vorüber, mich gütig anblickend.

Es dauerte Zeit, bis ich mich ganz wieder-fand. Würde ich je so etwas Großes leisten, ging es durch mein Selektanergehirn, das soeben die einfachsten Grundlagen der Taktik aufzunehmen hatte …

Welch heile Welt! Die Linken der 48er Revolution hatten unter sozialistischem Einfluß restlos sämt-liche Fürsten beseitigt haben wollen, ungeachtet der Aufbau-Leistungen Preußens, der Rechtsgleichheit jedes Menschen in Preußen vor dem Gericht, der Abschaffung der Folter, die Gewähr der Gedanken-freiheit im Preußen, die Friedrich der Große aus dem Hause Hohenzollern für das Volk erbracht hatte.

Das Volk, zu dem diese „Sorte, … nicht gehören wollte“, wie schon Theodor Storm feststellte, ver-ehrte sein Herrscherhaus – so auch der junge Ludendorff:

Wie ich es aus meinem Elternhause nicht an-ders kannte, und wie es für einen Kadetten selbstverständlich war, sah ich mit kindlicher Liebe und ehrfurchtvoller Scheu zu Kaiser Wilhelm I. empor.

Ich ahnte ja damals noch nicht, daß dieser König und Kaiser geheimen Oberen der Freimaurerei einen Treueid und den Eid zur Gehorsamspflicht und der Verschwiegenheit geleistet hatte. Und hätte ich es geahnt, hätte ich mir das Furchtbare dieser Tatsache wohl noch nicht klarmachen können.

Ich war schon in Plön (in der Kadettenanstalt), als 1878 die Attentate von Hödel und Nobi-ling gegen den Kaiser begangen wurden. Wir Kinder waren tief ent-rüstet. 

Als ich dann kurz vor der Entlassung aus dem Kadettenkorps mit den anderen Kadetten zu-sammen, in die Armee eintrat, wie das so üb-lich, in das Palais des Kaisers geführt wurde, um ihm unseren Namen zu nennen, da schlug das Herz höher, und wir konnten vor lauter Scheu und Ehrfurcht kaum den Namen hervorstottern.

Leutnant Ludendorff

Ich sehe noch die greise Gestalt langsam unsere Front herabschrei-ten und unsere kurzen Worte ent-gegennehmen.

Im Winter sonntags ging ich unter die Linden und stellte mich vor dem Palais des Kaisers auf, der mit gro-ßer Regelmäßigkeit an dem histori-schen Eckfenster seines Papais erschien, wenn die Wache mit klingendem Spiel dort vorbeimarschierte.

Die versammelte Menge entblößte ihr Haupt und wartete in Stille, bis der Kaiser sich wie-der zurückgezogen hatte. So feierte damals das Volk seinen Herrscher, so war damals Deutsche Jugend.

 

Kaiser Wilhelm I. (proxi image)

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markwart cochius
markwart cochius
5 Tage zuvor

Wenn er das sogar ganz offen sagen kann, daß er mit dem Begriff Vaterland noch nie etwas anfangen konnte, dann spricht das Bände, welche Eltern dieser jetzt Erwachsene hatte und er jetzt Verantwörtung für ein solches Vaterland übernommen hatte
.
Wenn ich zwei gepflegte seriös aussehende Frauen zusammen stehen sehe, mit Kinderwagen, rauchend, denke ich „Na schön…“ Ich mache meinen Einkauf, komme wieder an dem Pläuschchen vorbei das… stehen die noch und quatschen. Einer der Kleinen rumort und quält sich in seinem Kinderwagen. Eigentlich sind beide so alt, daß sie sicher schon laufen können; aber das geht ja nicht… Ich laufe weiter, da beginnt das andere Kind richtig zornig an zu schreien. Die Mama hält im Befehlston dagegen und: „Sei endlich ruhig!“

Wie kann aus den Kindern solcher Mütter, die sicherlich Sex mit Liebe verechselt haben, ein Mensch mit Einfühlungsvermögen werden? Strafandrohung als Erzienungsform, nicht Anstöße zum Nachdenken.
Respekt war einmal. Werte gibts nur in der Höhe des Taschengelds…

Und man darf sich auch der Gemeinschaft „Kraut“ rauchen anschließen. Aber die Reklame an der Supermarktkasse für Alkohol wird verboten. Werte!
Nicht vergessen, wir werden wieder kriegstüchtig..mit Kraut im Kopf.

Allerdings und Gott sei Dank: Ich sehe vermehrt Frau und Mann mit Kind, die sehr viel Zuwendung zeigen zu ihrem Kleinen. Wer weiß, wie sich manches ändern wird.

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