Immer wieder: „Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung“ – das Auf und Ab zwischen Maulkorb und Befreiung
Freitag, 8. November 2013 von Adelinde
„Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung“ ist der Titel eines Buches, geschrieben von einem Unbekannten, veröffentlicht von dem mutigen Buchhändler Johann Philipp Palm, wofür dieser von französischen Besatzungstruppen
auf Befehl Napoleons am 26. August 1806 standrechtlich erschossen
wurde.
Als Verfasser der Broschüre wird heute weitgehend Philipp Christian Gottlieb Yelin angesehen. Yelin, von dem seit der ersten Hälfte des verhängnisvollen Jahres 1806 angeblich jede Spur erloschen ist, war ein Verwandter und Freund Palms …,
schreibt Elvira Siegert in ihrem Vorwort zur Wiederauflage des Buches im ARNDT-Verlag, Kiel, 1987. Napoleon hatte schon am 5. August befohlen:
Mein Vetter! Ich denke, daß Sie die Buchhändler von Augsburg und Nürnberg haben verhaften lassen. Es ist mein Wille, daß sie vor ein Kriegsgericht gezogen und in 24 Stunden erschossen werden. Es ist kein gewöhnliches Verbrechen, wenn man in den Orten, wo sich die französischen Armeen befinden, Schmähschriften verbreitet, um die Einwohner gegen sie aufzureizen; es ist Hochverrat.
So einfach war das, so einfach waren und sind bis heute die Mittel von Diktatur und Gewaltherrschaft. Damals war, wer die herrschende Macht kritisierte, nach selbst angemaßtem „Recht“ des Herrschenden „Hochverräter“. Andere politische und religiöse Regime fanden andere Bezeichnungen: Ketzer, Klassenfeind, Volksverräter, Rassist, Volksverhetzer … Apropos Volksverhetzer:
Was ist eigentlich aus Richard Williamson geworden,
dem britischen „Holocaust-Leugner“ mit seiner kruden Ansammlung von außergewöhnlichen Ansichten, worüber Adelinde bereits hier und hier und hier berichtete,
- der im Land der schuldgebeugten Deutschen auf Ablehnung und gerichtliche Verurteilung stieß,
- dessen Kirche ihn exkommunizierte,
- den Papst Benedikt XVI. in den Schoß seiner Kirche zurückholte, aber suspendierte,
- der seinen Mund nicht hielt, obwohl ihm von seinen Oberen Schweigen geboten worden war,
- und der von seiner Piusbruderschaft 2012 rausgeworfen wurde?
Immerhin hatte dieser Priester, wie Wikipedia berichtet, in einer Predigt im April 1989 anläßlich einer Heiligen Messe im kanadischen Sherbrooke Unerhörtes, bei uns – „im freiesten Staat aller Zeiten auf deutschem Boden“ – Verbotenes verkündet, wofür natürlich nur „Erschießung“ – zumindest seines Rufes und seiner beruflichen Stellung – die Folge sein konnte:
Sie haben vielleicht vom Leuchter-Report gehört? Fred Leuchter war ein Experte für Gaskammern. Er hat drei Gaskammern für drei der fünfzig US-Staaten zur Exekution von Kriminellen entworfen. Er wußte, wie aufwendig das ist, und er hat die angeblichen Gaskammern in Deutschland in den 1980er Jahren untersucht, das was von den angeblichen Gaskammern übrig war – die Krematorien von Birkenau und Auschwitz zum Beispiel – und sein Fazit als Experte war, daß es unmöglich sei, daß diese jemals für die Vergasung einer großen Anzahl von Menschen gedient haben könnten.
Dort wurden keine Juden in den Gaskammern getötet! Das waren alles Lügen, Lügen, Lügen! Die Juden erfanden den Holocaust, damit wir demütig auf Knien ihren neuen Staat Israel genehmigen.
Unbelehrbar, wie er ist, führte Williamson – wie Wikipedia berichtet – seine Ansicht in ähnlicher Weise erneut aus, und zwar
in einem Interview, das am Abend des 21. Januar 2009 im schwedischen Fernsehen in der Sendung Uppdrag granskning („Auftrag Nachforschung“) ausgestrahlt wurde und am 1. November 2008 im Priesterseminar der FSSPX [Piusbruderschaft] in Zaitzkofen bei Regensburg geführt worden war.
Es seien
200.000 bis 300.000 Juden in Konzentrationslagern umgekommen.
Der darauf folgende Rechtsstreit verlief – nach Wikipedia – kurz zusammengefaßt folgendermaßen:
- Am 26. Oktober 2009 wurde ein Strafbefehl gegen Williamson erlassen.
- Williamson erhob gegen diesen Strafbefehl über 12.000 Euro Einspruch.
- Die folgende Verhandlung erbrachte am 16. April 2010 eine Verurteilung zu 100 Tagessätzen je 100 Euro (insgesamt also 10.000 Euro).
- Das Urteil wurde nicht rechtskräftig, da beide Seiten (Williamsons Verteidiger und auch die Staatsanwaltschaft) Berufung einlegten.
- Die Berufungsverhandlung erbrachte eine Verurteilung Williamsons zu einer Geldstrafe von 6.500 Euro.
- Nach Prüfung der hiergegen eingelegten Revision stellte das Oberlandesgericht Nürnberg das Verfahren wegen eines Formfehlers im Strafbefehl vorläufig ein.
- Erneuter Strafbefehl, dem im Oktober 2012 stattgegeben wurde.
- Auch gegen diesen Strafbefehl legte Williamson Widerspruch ein.
- Am 16. Januar 2013 wurde eine Strafe von 1800 Euro (90 Tagessätze zu je 20 Euro) festgesetzt.
1800 Euro! Die hätte Williamson doch aus seiner Portokasse bezahlen können und hätte seine Ruhe gehabt. Aber nein, und hier ziehe ich den Hut vor seiner Standhaftigkeit:
Er will sein Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung durchsetzen.
Ja, noch mehr, er erklärte:
Der bayerische Staat wäre bestimmt heilfroh, wenn er diesen Fall endlich zu den Akten legen könnte. Zweifellos hofft man in Bayern, ich werde diese verhältnismäßig geringe Buße bezahlen. Doch es geht hier um weit mehr als um Geld!
„Die Wahrheit ist mächtig und wird sich durchsetzen!“,
sagen die Lateiner. Ich habe das Angebot meines Pius-Kollegen deswegen höflich abgelehnt und habe abermals Berufung gegen meine Verurteilung eingelegt!
Ähnliches Rückgrat zeigte unlängst
der polnische Kunststudent Jeremy Szumczyk
mit seiner Plastik, die die Schrecken der sowjetischen Massenvergewaltigungen an schätzungsweise 2 Millionen deutschen Frauen und Mädchen ins Gedächtnis rufen sollte – ein Massenverbrechen, das bis heute ungesühnt und an das zu erinnern politisch unerwünscht ist, zeigt es doch Verbrechen der Sieger.
Der 26-jährige Künstler Szumczyk ließ seine Skulptur, die er treffend mit der Schreckensaufforderung von Rotarmisten gegenüber deutschen Frauen mit „Frau komm“ bezeichnete, in Danzig neben einem sowjetischen „Ehrenmal“ mit einem sowjetischen Panzer aufstellen.
Das Denkmal zeigt die verschwiegene Tragödie der Frauen … Ich schuf das, was mir wichtig war. Die Figur und die ganze Aktion sind der historischen Wahrheit gewidmet und dem Schicksal der Frauen im Krieg,
erklärte er. 24 Stunden später war sein Werk wieder verschwunden: von der Stadtreinigung beseitigt.
In der Öffentlichkeit soll allein das Leiden EINES Volkes „gegen das Vergessen“ als unvergleichlich im Bewußtsein gehalten werden. Erbarmungslos ist der Umgang mit den Leiden anderer Völker, besonders des deutschen Volkes. Das Erinnern an Massen- und Völkermord-Verbrechen an Deutschen wird in den Medien stets unmittelbar mit dem Hinweis auf – wohl als „berechtigt“ anzusehene – Rachehandlungen für deutsche Verbrechen niedergemacht, so auch die Massenvergewaltigungen an deutschen Frauen.
Und das ist falsch,
antwortete der
russisch-jüdische Historiker und Rußlandexperte Dr. Dmitrij Chmelnizki
im Gespräch mit Moritz Schwarz in der Jungen Freiheit v. 25.10.13.
Ich halte diese Argumentationsweise für zynisch und unmoralisch. Die Rote Armee hat im Laufe des Krieges etliche Länder angegriffen, besetzt und verwüstet.
Auf den Einwand des Befragers, schließlich habe der deutsche Angriff die Sowjetunion 27 Millionen Menschenleben gekostet, antwortete der Historiker:
Diese 27 Millionen Toten können Sie nicht einfach der deutschen Seite zurechnen. Natürlich starben zahlreiche Menschen durch den von der Wehrmacht ins Land gebrachten Krieg … Aber ebenso starben zahlreiche Menschen durch den Terror der Roten Armee, des sowjetischen Geheimdiensts NKWD sowie durch die menschenverachtende Kriegsführung Stalins und seiner Generäle. Tatsächlich geht wohl eine Mehrheit der 27 Millionen Opfer auf das sowjetische Konto.
Bereits in der Zeit vor dem Krieg kostete die kommunistische Herrschaft zwischen neun und 15 Millionen Sowjetbürger das Leben. Und das war im Frieden! Während des Krieges aber wurde das sowjetische Regime nicht milder, sondern grausamer, viel grausamer.
Ich beziehe mich auf jüngste Forschungen, die in Rußland erschienen sind und
die in jedem Fall die Rache-These als das entlarven, was sie ist, nämlich sowjetische Propaganda.
Wurde nun Putin provoziert, der damit begonnen hat, das russische Volk in seinem Bewußtsein wieder in seine alten Traditionen einzubinden, die Erinnerung an russische Massenverbrechen dabei aber nicht gebrauchen kann? Wurde er provoziert mit einer schuldzuweisenden Skulptur, aufgestellt neben einem sowjetischen „Ehrenmal“? Chmelnizki:
Das halte ich genau für den richtigen Ort. Denn diese Ehrenmale, von denen ja zwei monumentale Exemplare auch in Berlin stehen, sind lügnerisch.
Auf die Bemerkung des Befragers:
In Deutschland gibt es bis heute kein Denkmal für die Verbrechen der Roten Armee –
erwiderte Chmelnizki:
Das Thema ist leider auch in Deutschland wenn nicht tabuisiert, dann mindestens unerwünscht und marginal … Die meisten … wissen schon kaum mehr etwas über deren [der Vergewaltigungen] Charakter.
Es handelte sich oft nicht einfach nur um Vergewaltigungen, sondern um Exzesse der schlimmsten Art. Betroffen waren sogar Kinder und Greisinnen, Frauen wurden zu Tode vergewaltigt, andere dabei gefoltert und verstümmelt und danach ermordet. Vielfach mußten die eigenen Kinder, Väter, Ehemänner dabei zusehen, und wer versuchte, gegen das Unerträgliche einzuschreiten, wurde oft erschossen.
Es gibt zum Thema zwar gute Bücher in Deutschland, aber kaum ein gesellschaftliches Bewußtsein. Viele Deutsche denken heute beim Wort „Rotarmist“ an einen netten Soldaten, der Balalaika spielt und tanzt. Das ist ein falsches Bild als Folge der Mystifizierung des Nationalsozialismus als des einzig Bösen, woraus folgt, daß die Sowjetunion zu den „Guten“ gehörte.
Wie sagten die Lateiner nach Williamson?
„Die Wahrheit ist mächtig und wird sich durchsetzen!“
Doch von allein, ohne unseren Einsatz für Wahrheit und Gedankenfreiheit, geschieht gar nichts. Beachtlich und willkommen deshalb der Spiegel, den
Wladimir Putin bei seiner Amtseinführung 2012
uns, den Völkern des „Westens“, vorhält, deren Beispiel zu folgen für ihn und Rußland nicht in Frage komme (lt. Compact – Magazin für Souveränität, 11/2013):
Wir sehen, wie viele euro-atlantische Länder faktisch den Weg eingeschlagen haben, auf dem sie ihre eigenen Wurzeln verneinen beziehungsweise ablehnen … In diesen Staaten werden moralische Grundlagen und jede traditionelle Identität verneint – nationale, religiöse, kulturelle und sogar geschlechtliche Identitäten werden verneint beziehungsweise relativiert. Dort wird eine Politik gemacht, die kinderreiche Familie mit homosexueller Partnerschaft gleichsetzt; sie setzt den Glauben an Gott mit dem Glauben an Satan gleich. Die Exzesse beziehungsweise Übertreibungen der politschen Korrektheit in diesen Ländern führen dazu, daß sogar ganz ernsthaft die Frage der Legitimierung von Parteien gestellt wird, welche sich für die Propaganda der Pädophilie einsetzen.
Putin sieht die westlichen Völker auf dem
direkten Weg zur Degradierung und Primitivisierung … Das führt zu tieferen demographischen und moralischen Krisen im Westen. Was kann der bessere Beleg für die moralische Krise einer menschlichen Gesellschaft sein, als das Verlorengehen ihrer Reproduktionsfunktion?
Und heute können sich beinahe alle „entwickelten“ westlichen Länder reproduktiv nicht mehr erhalten.
Ganz klar spricht er die Wahrheit über das aus, was jetzt in der „EU“ immer deutlicher wird, ohne sie direkt beim Namen zu nennen:
Die Versuche des Staates, in den Bereich der Anschauungen und Überzeugungen der Menschen einzudringen, sind zweifelsohne
eine Erscheinungsform des Totalitarismus …
Unsere europäischen Völker, voran das deutsche Volk, stehen heute, was die Wahrung ihrer Identität betrifft, am Abgrund. Voran die Vertreter der Pädophilie-Grünen sorgten für das ungezügelte Hereinströmen fremder Völkerscharen in unser Land und die Duldung gigantischen Asylmißbrauchs seitens der verantwortlichen deutschen Politikerkaste, um unser Volk „auszudünnen“, wie Joschka Fischer seinen politischen Willen gegenüber Deutschland bekannte, ungeachtet seines Amtseides, „Schaden vom deutschen Volk zu wenden“. Selbst unser jetziger Bundespräsident, der Pastor Joachim Gauck (SPD), tutet ins selbe Horn und predigt uns, alle Zuwanderer als Neubürger willkommen zu heißen.
Diese politische Einstellung, die uns von der herrschenden Politkaste aufgezwungen werden soll, wird der Grund sein, weshalb es
in Deutschland keine offziellen Gedenkfeiern für die machtvolle Selbstbefreiung der Deutschen vom Joch Napoleons vor 200 Jahren
gegeben hat. Was anderen Völkern eine Selbstverständlichkeit ist, ihrer volkserhaltenen Taten feierlich zu gedenken, wird uns Deutschen verwehrt. Unser Land ist bepflastert mit Gedenksteinen und „Ehrenmalen“ für deutsche Schuld und deutsche Erniedrigung. Von einem Feiertag gar, wie Ernst Moritz Arndt ihn sich dachte, sind wir weit entfernt. Arndt in seiner Schrift
Ein Wort über die Feier der Leipziger Schlacht. Frankfurt am Main, bei P. W. Eichenberg. 1814,
wiedergegeben in dem wunderschön gestalteten Heft der Hanse Buchwerkstatt Verlag Wieland Körner – und die Leser werden manche Parallele zu Verhältnissen in heutiger Zeit entdecken:
… immer strenger ward die Aufsicht der spitzbübischen Spionerei, immer schwerer ward der Druck der fremden Tyrannei, immer unverschämter ward ihre Wut, unsere Sitten und Gesetze, ja, wo möglich, unser größtes Kleinod, selbst unsere Sprache auszurotten, und unsere letzte Tüchtigkeit und Kraft in wälsche [fremdländische] Nichtigkeit und Erbärmlichkeit zu verwandeln: Wir hätten, wäre es so fortgegangen, endlich aufgehört ein Volk zu sein.
Da griff Gott der Herr, der wegen unserer Sünden lange geschwiegen hatte, mit seinem allmächtigen Arm darein; er erweckte den Geist der Völker und Herrscher, beseelte die Heere mit seiner Zuversicht, und zerschmetterte den wilden Tyrannen [Napoleon] und seine greulichen Räuberhorden. Die Schlacht bei Leipzig rettete unser Land und Volk von dem abscheulichen Joche der französischen Tyrannei, und stellte in Europa die Weltordnung der Gerechtigkeit wieder her.
Daß wir wieder ein ganzes Volk werden können, daß unser Name von den Rollen der Weltgeschichte nicht mit Schande weggelöscht worden, das danken wir jenen ewig denkwürdigen Tagen.
Jetzt am 9. November
wird – wie alljährlich – ausführlich der schändlichen „Reichskristallnacht“ von 1938 gedacht. Ihretwegen wurde der Feiertag für
die friedliche Selbstbefreiung der Deutschen vom kommunistischen Joch der DDR-Diktatur
auf den 3. Oktober verlegt, ein Datum, das die Volksseele nicht anspricht. An diesem Tag des Jahres 1990 wurde der abschließende politische Akt unterschrieben, woran das Volk nicht unmittelbar beteiligt war.
Die vorangehenden, allen Mut erfordernden Befreiungstaten der Deutschen in der DDR, die Leipziger Montagsdemonstrationen, waren es, die am 9. November 1989 zum Fall der Berliner Mauer und der innerdeutschen Teilungsgrenze führten. Dieser Mut, dieser Einsatz wäre es, den es an jedem 9. November in Deutschland zu feiern gälte.
Zur Zeit tragen wir wieder Maulkorb.
Zu seiner Erhaltung werden – besonders eifrig von unseren lieben gutmenschlichen Deutschen – die Totschlagkeulen geschwungen. Schon Napoleon erlebte und erkannte diese Seite des deutschen Volkscharakters:
Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden: Die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.
Bismarck sprach eine weitere Wahrheit über die Torheit der Deutschen aus:
Aber es gibt auch die andere Seite: Deutsche Schöpferkraft und Redlichkeit. Es schimmert Hoffnung für die Befreiung Deutschlands und ganz Europas am Horizont. Doch davon in einem der nächsten Adelinde-Einträge!
Liebe Adelinde,
das ist ein grossartiger Beitrag. Ich habe viel Neues daraus gelernt. Besonders hat mich das Putin-Zitat interessiert. Hier in den USA wurde darueber natuerlich ueberhaupt nicht berichtet. „Die Exzesse beziehungsweise Übertreibungen der politschen Korrektheit in diesen Ländern ….“ – Putin scheint ueber die innerdeutsche Katastrophe recht gut unterrichtet zu sein und das Zitat zeigt, dass er an einem Untergang des deutschen Volkes keineswegs interessiert ist. Was auch fuer mich interessant waere zu wissen, wie deutsche Parteienvertreter und die Medien auf diese Rede reagiert haben.
Zu Stalins Kriegfuehrung:
Ein Onkel von mir war an dem deutschen Angriff auf die suedlichen Oelfelder der Sowjetunion beteiligt. Meist unbewaffnete Wellen sowjetischer Soldaten wurden, von mit Maschinenpistolen bewaffneten NKVD-Funktionaeren im Ruecken, gegen die deutschen Angreifer getrieben. Sie wurden alle niedergemaeht. So bildeten sich Berge von Leichen, so hoch, dass selbst Panzer nicht durchbrechen konnten. Die sowjetischen Oelfelder wurden nach der Schilderung meines Onkels praktisch mit Bergen von Menschenleichen verteidigt. Mein Vater berichtete mir aehnliche Beobachtungen militaerisch voellig sinnloser und hoffnungsloser Massenangriffe gegen deutsche Stellungen, bei denen die von bewaffneten Funktionaeren angetriebenen Sowjet-Soldaten in den sicheren Tod gehetzt wurden.
Offenbar wollte sich Stalin auf diese Art von Hunderttausenden von unliebsamen Gegnern seines Regimes entledigen.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch der Hinweis auf das schreiende Problem der Vergewaltigung von Frauen als Mittel der Kriegspolitik: Stalins Propagandaminister, der Jude Ilia Ehrenburg, hat die Vergewaltigung deutscher Frauen oeffentlich propagiert, als Mittel der Kriegsfuehrung gegen das deutsche Volk.
Im Gegesatz hierzu war die Vergewaltigung von Frauen in von deutschen Truppen besetzten Gebieten bei Todesstrafe verboten. Soviel zur Ehre der deutschen Wehrmacht.
Herzlichst gruesst Sie
Helmut Wild aus USA
Lieber Herr Wild,
ich weiß nicht, woher die Zeitschrift Compakt den Redetext Putins hat. Im Internet finde ich nichts Wörtliches von ihm, nur Indirektes und die in den westlichen Medien – offenbar von „oben“ verordneten – üblichen Herabsetzungen Putins.
Ihre Schilderungen unsäglicher sowjetischer Kriegführungsweise öffnen ein weiteres Fenster zur Bestialität, zu der Menschen fähig sind.
Was die Vergewaltigungen der Frauen des unterlegenen Kriegsgegners betrifft, die ja in der Kriegführung seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden üblich sind und die Ehre des unterlegenen Volkes in seinem tiefsten Kern treffen sollen und auch treffen, so frage ich mich immer wieder: Was ist mit der Ehre der männlichen Täter? Kennen die die Scham nicht, zu Millionen nicht, die Frauen in sich tragen?
Liebe Adelinde,
ich habe lange nicht mehr solch einen wahren, uns in der Tiefe unserer deutschen Seelen berührenden, objektiven Beitrag gelesen. So traurig, so wunderbar im redlichen und bitter notwendigen Aufschrei!
Ergänzend möchte nur etwas zu Putins Ausführungen sagen, von denen ich auch im „Der Spiegel“ indirekt las (in einer der letzten Ausgaben). Er hat nicht ganz Unrecht in Bezug auf die „auf totaler Lüge aufgebauten, westlich- demokratischen Staatsverfassungen“, insbesondere in Bezug auf Deutschland nach dem 2. Weltkrieg.
Wie es heute immer sichtbarer wird, ist es noch nie auf das Volk als Souverän angekommen, sondern unter dem Deckmantel des Schutzes der Menschenrechte wurden stets vorrangig imperialistische Kapitalinteressen vertreten. Um die Hegemonialinteressen z. B. auf dem weltweiten Öl- und Energiesektor durchzusetzen, werden Kriege allerorts geführt und wird den betroffenen Völkern, aber insbesondere dem besiegten Deutschland eingeredet, dass
a) größtmöglicher Friede und Gerechtigkeit (das Letztere bedingt das Erstere) nur über die Demokratisierung und durch die Beachtung der Menschenrechte möglich sei.
Doch eine solche Beachtung hat es fast nie gegeben und gibt es auch nicht im heute A l l e s beherrschenden, globalisierten Wirtschaftsrecht. Dort herrscht die neoliberale Diktatur des von staatlichen Korrektiven gänzlich freigelassenen Marktes, auf dem die Gesetze des Wolfes herrschen. (Beispiel in Deutschland: Gab es in den 60er Jahren noch 3.400 Molkereien, gibt es derer heute nur noch 100, und diese befinden sich durch Aufkauf in der Hand von Großkonzernen, in denen Demokratie ein Unwort ist. Das erklärt auch, warum Alpenmilch vielfach aus Litauen und Polen kommt. Marx hatte Recht).
De facto haben wir nur noch dem Namen nach eine Demokratie, in Wahrheit aber eine ausgereifte Finanz-und Kapital-Oligarchie, die uns in immer tiefere Krisen stürzt. Die gesamte EURO-Währungsgeschichte ist schreiendes Beispiel für diese Art Lügen, indem eine ganze Generation (die heutige Jugend) trotz Menschenrechtsbekenntnis als überflüssig ins Abseits gestellt wird. Wo ist denn die Sozialstaatsidee geblieben?
b) der verfassungsrechtlich abgesicherte Primat der Politik in den Händen der gewählten Vertreter ruhe. Lüge, denn das ist längst beseitigt. Es regiert die Wirtschaft und diese bestimmt den Arbeitsmarkt in seiner heutigen prekären Form mit der zunehmenden Verarmung breiter Schichten sowohl bereits im jugendlichen Alter als auch im Rentnerleben. Angst regiert das Volk vor der nimmersatten Bankengier. Statt die Steuern für ein Mindestmaß an sozialem Wohl der Menschen zu verwenden, werden diese den Banken geopfert, die gänzlich ungerührt an den Menschenrechten vorbei ganze Landschaften aufkaufen, um damit spekulieren zu können. Nebenbei zeigt sich hier ein totales Versagen der christlichen Kirchen, insbesondere in Lateinamerika, wo Befreiungstheologen vor den Altären noch ermordert werden.
c) wir ein gesicherter Rechtsstaat seien. Es gibt den Rechtsgrundsatz, dass die Verfolgung von Menschenunrecht durch einen Staat unterbleiben darf, wenn dies aus politischen Gründen (heute werden diese Gründe von den Supermächten und Israel vorgegeben) opportun ist. Dies erklärt auch die Ausblendung der andauernden schwersten Menschenrechtsverletzungen durch Israel in Palästina. Ebenso die jetzige Weigerung, mit dem Iran ein friedliches Abkommen zu schaffen.
Das westliche Demokratieverständnis ist völlig entartet. Insoweit ist Herrn Putin durchaus zuzustimmen. Es ist auch kein Gegenargument gegen ihn, dass es heute in Russland leider noch viel schlimmer aussieht. Bei uns müßte es erst einmal deutlich besser aussehen.
Mithus
Ein wunderbarer völkerverbindender Aufsatz, der Mut macht! Meine Hochachtung hat sowohl der hier zitierte russisch-jüdische Historiker Chmelinski, als auch alle ehrlichen, selbstkritischen, alle anständigen Menschen gleich achtenden Vertreter jeglicher Völker. Mut machte mir auch die Tatsache, dass sich im Mai 2013 Volksgruppen aus aller Welt in Meran/ Süd-Tirol getroffen haben, um ihren Willen zur Selbstbestimmung zu demonstrieren, ihrem tiefen Wunsch, in einem eigenen Staat ihre Geschicke selber bestimmen zu können, in einer großen Demonstration und tiefgehenden Reden Ausdruck verliehen haben: Da kamen Schotten, Flamen und Katalanen nach Südtirol, aber ebenso Friauler und Tibeter!
in ihren Volkstrachten und informierten über die Zustände in ihren Ländern unter der Fremdherrschaft.
Den ganzen Herbst 2013 über sind nun die Südtiroler aufgerufen gewesen – bis Ende November – ihre Stimme abzugeben, wie sie zu einem eigenen Staat Südtirol oder als Alternative zu einer Verbindung mit Nord- und Osttirol stehen. Manche werden im italienischen Staat verbleiben wollen, aber erste Umfragen haben ergeben, dass 86 % der Südtiroler weg von Italien wollen.
So können wir Hoffnung haben, dass die europäischen Völker vielleicht doch noch kurz vor dem Aufgehen in einem riesigen eurasichen Mischvolk bis hinein nach Anatolien ihre Identität zu bewahren schaffen! Gemeinsam werden die unterdrückten Volksgruppen mehr erreichen als alleine. Mögen die Einzelkulturen sich erhalten können, auch wenn es für sie weder einen Grundgesetzartikel des Schutzes noch ein Artenschutzabkommen – wie für die Pflanzenwelt – gibt!! Über diesen Kampf unserer Volksgeschwister in Südtirol gegen die planmäßige Italianisierung ihres Heimatlandes hat man hierzulande auch noch nie etwas in der Systempresse gelesen. Zum Glück kann Adelinde immer noch das Internet für Aufklärung nutzen. Die heutigen Helden entstehen zum Glück nicht auf den Schlachtfeldern, sondern müssen sich als Wahrheitskünder gegen alle Political Correctness anstelle der maulkorbversehenen Journalisten bewähren, deren Auftrag eigentlich ja die uneigennützige Information der Menschen wäre. Deshalb Adelinde: Weiter so!!!
Ich zitiere hier einen Satz von Herrn Mithus, dessen Stellungnahme ich sehr begruesse:
„De facto haben wir nur noch dem Namen nach eine Demokratie, in Wahrheit aber eine ausgereifte Finanz- und Kapital-Oligarchie, die uns in immer tiefere Krisen stürzt.“
Das entspricht genau den Zustaenden hier in den USA. In diesem Zusammenhang moechte ich daran erinnern, dass morgen, also am 23. Dezember 2013 das amerikanische Federal Reserve System (FED) seinen 100sten Gruendungstag feiert. Der aus Hamburg stammende deutsch-juedische Banker Paul Warburg – bekannt als der Mastermind des FED – hat das Gesetz, das den groessten (privaten!) internationalen Bankstern (ein von kritischen Amerikanern geformter Begriff aus Banker und Gangster) das Monopolrecht sichert, den Dollar aus duenner Luft zu erzeugen, an diesem Tag durch den Kongress gepuscht. Die meisten Abgeordneten waren an diesem Tag bereits in Weihnachtsurlaub. Das FED hat in den letzten Jahren unter Bernanke monatlich $85 Milliarden in den internationalen Finanzmarkt gepuscht.
Mit diesem Gesetz hatte die amerikanische Finanzoligarchie die Moeglichkeit, unbegrenzte Kriegskredite waehrend des ersten Weltkrieges an England und Frankreich zu gewaehren, ohne den Kongress zu befragen. Vom 23. Dezember 1913 an bestimmt die amerikanische Finanzoligarchie – im Wesentlichen die Grossbanken der Rothschilds und Rockefellers – die imperialistische Kriegspolitik der USA.