Frohe Ostern!
Donnerstag, 20. März 2008 von Adelinde
Wölfe (aus: EJZ)
Nicht mit Osterhasen –
aber mit ebenso wunderbaren Tieren wünsche ich allen Leserinnen und Lesern ein frohes Osterfest.
Die Wölfe kommen wieder. Glücklicherweise haben sie kein Geschichtsbewußtsein. Und so liegt es ihnen fern, uns unser Unrecht an ihnen auf ewige Zeiten nachzutragen. Mit gutem Beispiel gehen sie voran und wagen einen neuen Anfang mit uns.
Wir haben inzwischen eingesehen, daß das Märchen vom „bösen Wolf“ wirklich ein Märchen war. Es hat uns Angst eingejagt, Mißtrauen. In Panik sind wir dem Wolf zu Leibe gerückt, wo immer er sich zeigte.
Jetzt wissen wir es besser. Durch Annäherung haben wir mehr über den Wolf erfahren. Und auch aus unserer eigenen Psyche sind wir etwas klüger geworden: Angst kann eine sehr schlechte Beraterin sein, Katastrophen geradezu heraufbeschwören.
Zu Ostern, dem Fest der Wiederauferstehung des Lebens und damit der Hoffnung auf Vernunft,
grüßt Euch Adelinde
Liebe Adeline Bauer,
bin eben zufällig auf Ihre Seite gestoßen. Mir fällt auf, dass Sie von „wir“ schreiben, wenn es um den Wolf geht. Ich glaube, auch früher hat es Menschen gegeben, die weder Angst vor „bösen“ Wölfen hatten (Respekt ja) noch sie verfolgten. Und so ist es mit vielen Dingen.
Warum dieses Verallgemeinern? Fühlen Sie sich dieser großen Masse von Menschen, die immer „das Übliche“ denkt und tut, zugehörig? Dann habe ich auf Ihrer Seite nichts verloren.
Viele Grüße, Gabriele Nutz
Liebe Frau Nutz,
Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Sie haben aber völlig Recht: Man sollte nicht verallgemeinern. Damit wird man der Wahrheit nicht gerecht. Und sich selbst auch nicht. Kollektivschuld und -buße kann und darf es nicht geben.
Dennoch: Die Ausnahmen, die den Wolf nicht für böse hielten und ihn achteten, müssen wirklich sehr gering gewesen sein. Wie hätte es sonst passieren können, daß Mitteleuropa „wolfsfrei“ geschossen worden ist?
Über Ihre weiteren Besuche und Kommentare, die zum Nachdenken anregen, würde ich mich sehr freuen.
Beste Grüße, Adelinde Bauer
Ja Adelinde, die Wölfe vergessen – gottlob. Doch der Mensch in seinem Wahn überwindet seine Voruteile offensichtlich nicht so leicht. In Bayern erschoss man vor zwei Jahren zwar keinen Wolf (der wurde „nur“ überfahren), dafür aber „Bruno“, den ersten seiner Zunft nach mehr als 170 Jahren. Und seinen Bruder JJ3 haben die tötlichen Häscher dieser Tage in der Schweiz erwischt.