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Malwida von Meysenbug

war nach dem Scheitern der Revolution von 1848, die sie mit ihrem Herzblut begleitet hatte, ihre Heimat fremd geworden. Sie erlebte ein Deumalwida-jung.jpgtschland, wie es sich in der NS- und in der DDR-Zeit wiederholen sollte: Durchschnüffeln der Privatsphäre durch V-Leute und Staatsbeamte, Denuntiation und Inhaftierung politisch Andersdenkender. Ihr selbst war diese entwürdigende Vorgehensweise widerfahren, und sie fragt sich in ihren “Memoiren einer Idealistin”:

Welche Civilisation war das, wo solche Barbarei verübt werden konnte!

Sie entging ihrer Gefangensetzung durch die Flucht aus Berlin und gelangte über Hamburg nach London. Dort hatten bereits zahlreiche Revolutionäre aus ganz Europa Zuflucht gefunden. Welch eine andere Welt traf sie dort an! Zwar mußte sie bei ihrer Ankunft ihren Reisesack im Zollamt durchsuchen lassen, aber dann

überkam mich ein angenehmes Gefühl der Freiheit, als man mir keinen Paß abforderte. Sich auf einer gastfreien Erde zu fühlen, ohne das beleidigende Verhör von “wer? woher? wohin?” durchmachen zu müssen, das war wohltuend und ein Sachverhältnis, würdig eines großen Volkes, das sich sicher fühlt unter dem Schutz seiner Gesetze und den Fremdling daher von vornherein mit Vertrauen aufnimmt.

Nun, sie war als deutsche Demokratin in ein demokratisches Land zu einem stammverwandten Volk gekommen. Sie sprach die Sprache des Gastlandes fließend. Das alles paßte gut zusammen.

Malwida von Meysenbug sinniert weiter:

Zeigt er (der Fremde) sich dessen (des Vertrauens) unwert – nun, so wird er die Folgen derselben Gesetze fühlen, welche da sind um die Gesellschaft zu beschützen, nicht um sie zu bedrücken.

Wunderbar, wenn auch eine recht selbstverständlich dem Gastvolk zugemutete Zusatzbelastung! Doch aus der Not der Verfolgung im Heimatland darf man solches Entgegenkommen sicher in Anspruch nehmen.

Was aber, wenn der Fremde in das Gastland kommt, um hier seine völlig entgegengesetzten, freiheitsfeindlichen Vorstellungen von Recht und Gesetz einzuführen, das Land einzunehmen, und – indem er das gastgebende Volk als ungläubig und daher unrein verachtet – versucht, ihm seine Glaubensvorstellungen aufzuzwingen?

Dieses Verbrechens haben sich Europäer in vergangenen Jahrhunderten gegenüber den Völkern “ihrer” “Kolonien” schuldig gemacht. Jetzt schlägt Gleiches auf sie zurück, weil sie allzu lange jedem Asylanten eine ähnliche Freizügigkeit zubilligten wie einst die Engländer den zu ihnen geflohenen europäischen DemokratInnen.

Alice Schwarzer

war lange Jahre hindurch eine einsame Ruferin in Deutschland, als sie die Gefahren des auf Europa zukommenden Islamismus aufzeigte. Sie war am 19. März 1979 – gleich nach der Machtergreifung des Ayatolla Khomeini im Iran – nach Teheran gekommen und begriff:

… die neuen Machthaber und ihre GehilfInnen machten kein Geheimnis aus ihren Absichten … Ja, natürlich, Aufbau eines Gottesstaates, selbstverständlich Einführung der Scharia, ja, doch, Steinigung bei Homosexualität oder Ehebruch (der Frauen) …

Das berichtet sie in ihrem neuesten Buch “Die Antwort”.

Nur zwanzig Jahre nach meinen Tagen in Teheran waren bereits 100.000 Gotteskrieger aus den islamistischen Trainingslagern in die Welt geströmt: ideologisch ausgerüstet vom Iran, finanziert von den Ölscheichs, trainiert in Afghanistan oder Pakistan …

Adelinde

meint, so schön das Vertrauen von demokratisch Gesonnenen in demokratisch Gesonnene ist, so gerne man ihnen in seinem republikanisch-rechtstaatlichen Land Asyl gewährt, so großen Schaden fügt man der Freiheit aller zu, wenn man Freiheitsfeinden vorbehaltlos vertraut.

Es scheint, als hätte “die Politik” in Deutschland jetzt dazugelernt – spät, sehr spät. Doch es stehen – das ist auch die Erfahrung Alice Schwarzers – vor allem auf der linken Seite genügend Leute bereit, die die neue Art von Faschismus nicht erkennen, ihn fördern und sich nicht scheuen, selbst in echt faschistischer Manier friedlichen BürgerInnen zuzusetzen, die sich um den Erhalt von Kultur und Freiheit ihres Landes Gedanken machen.

So wie es nach 1815, nach 1848, nach 1933 und in Mitteldeutschland nach 1949 war: Die “Gutmenschen” sorgten für Sauberkeit und Ordnung! Sie säuberten unser Land so gründlich, bis die Besten in der eigenen Heimat zu Fremden geworden und verschwunden waren.

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Wieland Körner
Wieland Körner
15 Jahre zuvor

Liebe Frau Beißwenger !

Ich möchte Ihnen auf diesem Wege einmal sagen, daß
Sie Ihre Blog-Seite sehr schön und vor allem ansprechend
(gut gegliedert, gut illustriert usw.) gestalten !

Herzliche Grüße ! Ihr Wieland Körner

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