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Fememord auf dem Parnaß!

Die verdienstvolle Autorin Diana Thorn,

die ihr Werk

„Von einem, der auszog Musik zu machen – und das Fürchten lernte“

im Verlag Hohe Warte, Pähl (ISBN: 978-3-88202-366-4, 329 Seiten, 24,90€) veröffentlich hat, schrieb noch eine Kurzfassung ihres Werbetextes, der hier folgen soll. Siehe auch die beiden Würdigungs-Einträge bei Adelinde.

Wie Musikgenie Erich Kloss um seinen Namen kam

Es war die Zeit zwischen den Weltkriegen, als der junge Pianist Erich Kloss sich von seiner thüringischen Heimat aufmachte, seine Traumstadt München zu erobern.

Und es gelang. Nicht nur am Flügel, auch als Orchesterleiter konnte er herausragende Erfolge feiern, und als er schließlich als Dirigent an ein großes Symphonieorchester gerufen wurde, konnte er nicht widerstehen.

Doch der Schritt sollte ihm zum Verhängnis werden.

Denn der da rief, Orchesterchef Franz Adam, war – nach vergeblichem Werben um die Gunst der Sozialdemokraten – ganz der NS-Begeisterung verfallen. Ein Umstand, der dann auch den Namen des Orchesters prägte: „Nationalsozialistisches Reichs-Symphonieorchester“ – kurz: „NS-RSO“.

Dann kam der Krieg.

Und als man nach dem Krieg in Deutschland, Seitʼ an Seitʼ mit der US-Siegermacht, zur Bestrafung der Vorkriegs-künstler schritt, wurde auch die künstlerische Existenz fast sämtlicher Orchestermitglieder zerschlagen.

Für Erich Kloss hieß das:

  • Berufsverbot

  • Verbot der Namensnennung im Rundfunk

  • Verbot der Namensnennung auch bei allen archivierten Musikaufnahmen 

  • totales Auftrittsverbot in der Landeshauptstadt München

  • Presseboykott (keine Erwähnung in der Presse).

Mit dem Namen verschwanden auch die Tondokumente. Erich Kloss war tot.

Ein leises Nachspiel gab es noch mit einem Nürnberger Orchester, das auch Aufnahmen für  den Rundfunk produzierte. Als man sich hier zu ein paar sensationellen Wagnereinspielungen mit dem gelöschten Kloss verstieg, sorgte der Sender für Reinheit: zeitgeschichtliche Assoziationen könnten in den Fokus rücken – so etwas durfte nicht über den Äther gehen!

Das erschütternde Schicksal des Musikers Erich Kloss kann in seiner Biographie nachvollzogen werden.

Als Zeitdokument enthält das Buch auch Erstaunliches zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs – unbedingt lesenswert!

Ein Beispiel auch für die nach der NS-Diktatur einsetzende „Demokratie“! Beide unterscheiden sich nicht, was die Verfolgung Andersdenkender betrifft. In Heuchelei indes: Da ist unsere „Demokratie“ dem NS über, wie mir scheint.

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Axel Fuhrmann
Axel Fuhrmann
2 Jahre zuvor

Liebe Adelinde,
gern würde ich mit Ihnen einmal über das Thema persönlich sprechen, wenn möglich in einem Telefonat. Ich arbeite an einer Veröffentlichung über dieses Thema und bin auf der Suche nach der Autorin des Buches oder Menschen, die Erich Kloss gekannt haben.
Meine Telefonnummer ist 0521 96286292
Herzliche Grüße
Axel Fuhrmann

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