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Agnes Miegel

überlebte die Vertreibung aus ihrer Heimat Ostpreußen. In diesen Tagen gedenken wir ihrer mit einer Lebensbeschreibung aus der Feder von

Gisela Stiller.

Eine weitere bedeutsame Station auf dem Weg der Agnes Miegel war der

Aufenthalt auf der Wasserburg der Familie von Münchhausen,

der Eltern ihres Dichterfreundes Böries in Apelern. Hier sollte sie viele Jahre später, nach dem Krieg und Lageraufenthalt in Dänemark, eine erste Bleibe finden.

Doch zunächst zurück :

Am meisten lernte ich von der Mutter Münchhausens, der alten, damals schon sehr leidenden Baronin,

berichtet Agnes Miegel später.

Die künstlerisch hochbegabte Frau konnte geradezu hinreißend erzählen, hatte ein ungeheuerliches Wissen, beherrschte viele Sprachen und war nebenbei hochmusikalisch und besaß Humor!

Die reichhaltige Bibliothek in diesem Hause faszinierte die junge Königsbergerin. Sie ist sicher eine der Quellen für das umfassende literarische Wissen und die historischen Kenntnisse der Agnes Miegel, die in ihrem späteren Werk eine so bedeutende Rolle spielen sollten.

Die Atmosphäre um das alte Wasserschloß, das schon den Dreißigjährigen Krieg überstanden hatte, regte ja geradezu zu einem Studium der Geschichte an.

Schließlich kam auch Lulu, v. Strauß, und die gemeinsamen Ferien, in denen sie ganz füreinander da sein konnten, ließen sie ebenso die Wesensverwandtschaft spüren, wie auch die Unterschiede ihrer dichterischen Kraft. Nebenbei waren sie jung und ausgelassen, sie lachten gern und viel miteinander.

Zum Jahreswechsel schrieb Agnes Miegel ihrer Freundin eine Karte mit folgenden Zeilen:

Adieu kleine Lulu. Zum Jahre 1910 wünsche ich Dir Gesundheit, Geld, Glück und einen
guten Mann. Anbei sein Konterfätt, so soll er klopfen an Deine Tür. Ich finde ihn so schön, daß ich ihn am liebsten selber nähme.

Es grüßt und küßt Dich, liebes Luluchen, und freut sich aufs Wiedersehn
Dein altes Tutt vergnügt und fett wie immer.

Mit gekonnten Strichen zeichnete sie ein Bild des gewünschten Mannes.

Die Italienreise

Für Agnes Miegel ging im Frühjahr 1911, also vor mehr als hundert Jahren, ein jahrelang sehnsüchtig gehegter Traum endlich in Erfüllung: Sie konnte mit ihrer Freundin Elisabeth Wiehler und deren Nichte Maria von Böckmann etliche Wochen lang Italien bereisen. Dank ihrer Lese-Ersparnisse und einer Zuwendung von 1000 Mark aus der Fastenrath – Stiftung konnte sie „ganz in Seelenruhe und ohne Gewissensbisse zu haben, alles genießen“, wie sie schreibt.

Was sie zuvor nur durch Lektüre von Goethes „Italienischen Aufzeichnungen“, Aufsätzen von Hermann Hesse und kunsthistorischen Werken erleben konnte, sah sie nun selbst mit wachem Interesse und warmer Anteilnahme.

„Sehr kunstlüstern im Gemüte“ wie sie schreibt, durchzog sie mit ihren Freundinnen die Galerien, Kirchen, Städte und Landschaften. So erlebte sie u.a. Rom, Frascati, Gubbio und Perugia sowie Siena, Florenz, Pisa, Genua und Mailand. Sie sah die Appeninen, die Toskana, Umbrien und die Mittelmeerküste.

Begeistert berichtet sie nach ihrer Rückkehr der mütterlichen Freundin Clementine von
Münchhausen von ihrer Reise.

Vor allem aus einem ihrer ausführlichen Briefe wissen wir heute die Reisestationen und
einige Details. Sie schreibt:

Dort ist das Meer dunkelblau und hat ganz tiefe Buchten. Es ist gar nicht wie die See hier, es ist verlockend schön und unsicher wie ein griechischer Gott. Ich fand es entzückend, schwor mir aber bei seinem Anblick beständig unserer graugrünen Ostsee ewige Treue. So ging es mir immer. Jedes mal wenn ich verliebt und bezaubert in die schöne italienische Landschaft sah, sagte ich innerlich zu Ostpreußen: „Sei man still, Du bist doch meine Beste!“

Literarisch hat Agnes Miegel diese großen, bewegenden Eindrücke nur wenig verarbeitet. Zum ersten machte sie eine schwere Krankheit durch, denn in Siena bekam sie die Ruhr und erholte sich nur langsam davon. Zum anderen wurde sie in Königsberg von der Pflege ihres alten Vaters übermäßig beansprucht, so dass sie kaum zum Schreiben kam.

Die unvergeßlichen Eindrücke des Südens aber blieben ihr lebenslang ein tiefes Erlebnis, das auch Jahre später immer wieder gegenwärtig war.

Der Jugendfreundin Friederike Klein entgegnet sie in einem Brief 1925 auf deren Italien-Erfahrungen:

ach es war so hübsch und ein Land für uns Drei bis zum Tod und ein ewiger Jungbrunnen, dessen Lebenswasser nie versiegt!

Bei allem Sehen und Erleben des Fremden und Neuen in Italien wurde ihr jedoch das eigene
Heimatgefühl zutiefst bewßt – der Genuß Italien geht unmittelbar über in ein Lob der
ostpreußischen Landschaften.

Und als sie auf der Heimreise

das erste schwarzbunte Vieh wiedersah, ging ich vor Freude doch beinah` durchs Coupefenster,

berichtet sie in einem Brief an Clementine von Münchhausen.

Auch zwei Jahre später thematisiert sie in einem Brief an Prof. Eduard Heyck

diese Spannung zwischen dem Sehnsuchtsland Italien und ihrer innig geliebten Heimat.

Im Frühling hab` ich mit großer Sehnsucht an Rom gedacht,

erzählt sie, schildert die Schönheit von Rapallo, aber schließt gleich an:

aber unsere See hier oben und unser Haff sind doch tausendmal schöner, und werden einem in tausend Jahren nicht über!

Und so ist diese Erfahrung schließlich doch in einem der großen Themen ihrer Gedichte, Balladen und Erzählungen eingeschmolzen worden.

Immer wieder geht es bei Agnes Miegel nämlich um den Bezug zur Heimat eines Menschen, um Fortgehen und Wiederkommen, um Fernweh und Heimweh, schließlich um Heimkehr und das wachsende Bewusstsein, was Heimat bedeutet.

So ist Agnes Miegel mit ihrem Werk keineswegs mit dem Begriff „Heimatdichterin“ zu fassen, sondern sie ist vielmehr eine Dichterin der Heimat, die das universale Thema „Heimat“ aus den verschiedensten Blickrichtungen beleuchtet und gestaltet hat.

Frauenfreundschaften

Agnes Miegel hatte schon in ihrer Jugendzeit viele Freundinnen, aber eine ganz besondere Freundschaft entwickelte sich zu ihrer Dichter-Kollegin Lulu von Strauß und Torney. Die Frauen lernten sich um die Jahrhundertwende kennen. Es entwickelte sich eine tiefe und reiche Freundschaft dieser beiden Balladendichterinnen, die das ganze Leben lang anhalten sollte.

Eine besondere Freundschaft verband sie ebenfalls mit der wesentlich jüngeren niederdeutschen Dichterin Dr. Alma Rogge, die in der Wesermarsch aufwuchs.

Beide Dichterinnen gelten als Verkörperung ihrer Heimatlandschaft. Der Briefwechsel ab den 1955er Jahren befindet sich im Literarturmuseum in Marbach.

Nach einem Aufenthalt bei Alma Rogge schreibt Agnes Miegel:

Und dann die Stunden bei Dir mit dem einzig schönen Blick auf Fluß und Ebene und das für mich als Ostseekind immer gleich überwältigende Wunder von Ebbe und Flut und das ebenso große des Wunderspiels von Silber und Blau und allen Fischschuppenfarben des lebendigen Wassers und dem Silbergefunkel der Sonnenblitze darauf – immer noch der gleiche Sternschnuppenfall wie in ersten Kindheitstagen! … Ach, es war wunderschön und ich danke Dir sehr!

Und in einem anderen Brief:

Ich danke Dir für Deine Freundschaft, liebe Wesermarschtochter!

Das Besondere an dieser Freundschaft zwischen Agnes Miegel und Alma Rogge waren sicherlich die gemeinsamen Aufenthalte im Naturschutzpark Lüneburger Heide, wohin der Mäzen Dr. Alfred Töpfer die beiden Dichterinnen seit 1957 alljährlich in das „Landrat-Ecker-Haus“ in Wilsede einlud.

In dem Haus bot er Dichtern und Künstlern eine Begegnungsstätte und Erholung. Diese Landschaft ist beiden Freundinnen neu, so daß sie diese miteinander entdecken können.

Alma Rogge schildert diese Aufenthalte in ihrer kleinen Prosaskizze „Mit Agnes Miegel in der Lüneburger Heide“ und breitet dabei nicht nur die Schönheiten der Heide aus, sondern zitiert auch Agnes Miegels Äußerungen darüber:

Nie hätte ich gedacht, daß mir eine Landschaft nach meinem Ostpreußen noch mal so gefallen könnte!!

Die Landschaft, die Luft – wie auf der Kurischen Nehrung sind sie, wie in Masuren … hier kann ich atmen wie in meiner Heimat.

Und an Ina Seidel schreibt sie 1957 von Wilsede aus:

Die Heide ist noch viel schöner als ich erwartete … Seit den letzten Sommern in Ostpreußen bin  ich nicht mehr so glücklich gewesen wie hier, war mir keine Luft und Landschaft so vertraut und lieb.

Doch zunächst zurück nach Königsberg!

Das Gefühl der Enge des Elternhauses lastete auf ihr, so schreibt sie in einem Brief an Lulu:

Mutter versorgt meinen Küchenschrank, Vater meinen Geldbeutel und dadurch meinen Bücherspind, aber die sogenannte Seele, die ist ihnen ganz fremd an mir und braucht doch Nahrung.

In ihrem Bericht: „Meine ersten Verse“ beschreibt sie ein Schlüsselerlebnis aus der Schulzeit: Die Deutschlehrerin hatte zur Hausaufgabe gemacht, ein Gedicht zu schreiben. Sie glaubte es Agnes nicht, daß sie das Gedicht ohne fremde Hilfe verfaßt habe. Agnes riß die Seite aus dem Schulheft und verbrannte das Gedicht. Als die Mutter es erfuhr, war deren Reaktion:

Ein Gedicht? Erbarmung. Und das solltest du machen? Vergiß es Kind!

Wahrscheinlich hat das Erlebnis dazu geführt, daß sie alle Briefe von Menschen, die ihr nahe standen, verbrannte. Sogar ihr lyrisches Tagebuch, das sie in Weimar führte, hat sie eines Tages in den Ofen gesteckt.

In ihrem dichterischen Schaffen trat ab 1906 eine längere Pause ein. Sie wird nach Hause gerufen – die kranke Seele der Mutter bewirkte, daß diese wegen eines Nervenleidens den Rest ihres Lebens in einer Heil- und Pflegeanstalt verbringen mußte. Das hatte zur Folge, daß
Agnes alle beruflichen Pläne zurückstellen mußte. Die Tochter übernimmt die Pflege des alten Vaters, dem die Erblindung droht.

Ihr Leben ist von nun an nüchtern, hart, ohne Romantik.

Sie führte für den einsamen, oft kränkelnden Vater den Haushalt und umsorgte ihn. Das
schaffte zwar eine neue Nähe, aber auch Bitterkeit. So schreibt sie einmal.

Ich glaube, er ist nie darauf gekommen, daß ich – mit noch nicht einmal 30, noch ein Recht auf ein eigenes Leben hatte.

Finanzielle Sorgen drückten.

Ich lebe sehr still. Es ist, als hätte ich die Tür zwischen mir und dem sogenannten Leben schon lange zugemacht. Ich weiß nicht, ob es kurz oder sehr lange her ist, es ist auch ganz gleich,

sagt sie in einem Brief. Zehn Jahre sollte diese Zeit dauern.

Höhepunkt und Ausgleich für vieles Schwere in diesen „stillen Jahren“ war das Erscheinen ihres zweiten Buches,

Balladen und Lieder“,

das bereits im Eugen Diederichs Verlag aufgelegt wurde.

Hier sind die großen Balladen vereint, die ihren Ruhm als „Meisterin der Ballade“ begründeten.

Die erzählenden Gedichte wie die lyrischen Verse, zeigen die Bandbreite der Dichterin. Mit diesem Buch, so stellt die Biographin fest, befreite sich Agnes Miegel von dem Einfluß
ihrer beiden „Lehrmeister“ Carl Busse und Böries von Münchhausen, über die sie inzwischen
hinausgewachsen war.

Sie wurde zu Lesungen eingeladen, doch dem Ruf folgte sie nur ungern:

ich habe so ein gräuliches Jahrmarktsbuden-Gefühle dabei …

schreibt sie einmal. Aber Werbung für Bücher muß sein, und darüber hinaus benötigt Agnes Miegel jeden Taler.

Die Bekanntschaft mit Ina Seidel und deren Mann Heinrich Seidel, aus der eine lebenslange, bereichernde Freundschaft erwuchs, gaben tröstliche Akzente.

Kurz vor dem Ersten Weltkrieg starb die Mutter, die Krankheit des Vaters verschlimmerte sich und band Agnes Miegel mehr denn je ans Haus.

Sie erlebte das Sturmläuten der Glocken des Domes und aller anderen Kirchen bei der Kriegserklärung 1914,

klage rufend über Stadt und Land,

wie sie später in einem Gedicht sagt.

Harte Jahre folgten, in denen sie wieder schreibt, aber anders als vorher und ohne daß eine Veröffentlichung denkbar wäre.

Mit 79 Jahren stirbt der geliebte Vater im Kriegsjahr 1917, blind und taub, aber wie sie später in ihrem Büchlein Der Vater schreibt:

Was man nicht im Buch sagen kann, wie er war an Güte, kindlicher Heiterkeit und einer Klugheit, die in Alter, Leiden und Blindheit sich zu wahrer Weisheit verklärte …

Mit dem Tod der Eltern, mit dem Ende des Krieges begann ein neuer Abschnitt im Leben der Dichterin – wie auch in ihrem Schaffen. In ihrer Einsamkeit fand sie einen Menschen, die junge Elise Schmidt aus Neukuhren, die fortan ein Leben lang ihr zur Seite stehen sollte in
guten wie in bösen Tagen – nicht nur als Haushälterin, sondern als Gefährtin.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Elise von Agnes Miegel adoptiert und trug deren Namen. In einem Brief aus der Nachkriegszeit des Ersten Weltkrieges schreibt sie:

nur mit Schrecken denke ich, daß ich von meiner Heimat fort müßte, wie so viele schon. Ich bin hier mit jeder Faser verwachsen, zu alt und zu wenig frisch zum Wechsel … aber ich hoffe, daß meine Heimat doch noch irgendwo Platz und Brot für mich finden wird …

Beides findet sich 1920 – nämlich ein Arbeitsplatz als Reporterin, später als Redakteurin an der „Ostpreußischen Zeitung“.

Im gleichen Jahr erscheint das Buch „Gedichte und Spiele“ bei Diederichs. Darunter befinden sich auch Kriegsgedichte, die eigentlich gegen den Krieg geschrieben wurden, wie der „Psalm der Elemente“.

In der Ostpreußischen Zeitung schreibt sie von 1923 bis 1926 nach anfänglichem Tasten und Suchen in einer Weise, die bei den Lesern gut ankommt. Es ist vor allem die Serie Spaziergänge einer Ostpreußin“, die sehr gut aufgenommen wird, sowie Beobachtungen, Erlebnisse und Nachdenkliches.

Sie beobachtet scharf und genau, weiß auch zwischen den Zeilen manchen Denkanstoß zu geben.

Es gibt noch vergilbte Zeitungsseiten aus dieser Zeit, ausgeschnitten und gesammelt – das Spiegelbild einer versunkenen Welt.

Die 284 Zeitungsbeiträge, die sie von 1920 bis 1926 schreibt, werden von ihr selbst als Fingerübungen angesehen. Thematisch umfassen sie alle Gebiete des Lebens. Es geht vom Marktbericht über das Kulturleben Königsbergs bis zu historischen Studien.

Bis ins hohe Alter geht dieser journalistische Nebenweg weiter. Pressearbeit als Handwerkskunst und notwendiger Broterwerb! Ein umfassendes Wissen hat sie in den Jahren durch ihre Lektüre zusammengetragen, eine hohe Bildung eigenständig erworben, besonders auf archäologischem, historischem und literarischem Gebiet. Englische und französische Literatur liest sie nun am liebsten im Original, obwohl ihr in der Schulzeit die Fremdsprachen so schwer gefallen sind.

In jener Zeit, als 97,7 % der Bevölkerung bei der Volksabstimmung in den masurischen Kreisen für die Zugehörigkeit des südlichen Ostpreußens zu Deutschland stimmte – unter Aufsicht der Alliierten – entstanden Gedichte, die jungen Menschen heute vielleicht irreal erscheinen mögen, aber ältere Menschen, die sich noch an die Not und Unruhe jener Jahre erinnern, wissen was gemeint ist mit Versen wie diesen:

Über die Weichsel drüben, Vaterland, höre uns an!
Wir sinken wie Pferd und Wagen, versinken im mahlenden Sand,
Recke aus deine Hand,
daß sie uns hält, die allein uns noch halten kann …

Geschichten aus Altpreußen

Ein weiterer Wendepunkt im Leben der Agnes Miegel der für ihre schriftstellerische Arbeit von großer Bedeutung wurde, war das Jahr 1926.

Sie verließ ihren Platz in der Redaktion der „Ostpreußischen Zeitung“ und wurde freie Mitarbeiterin der „Königsberger Allgemeinen Zeitung“. Jetzt konnte sie sich die Termine selbst aussuchen.

Im selben Jahr erschien ihr erster Prosaband unter dem Titel „Geschichten aus Altpreußen“. Zwei Jahre hat sie an den Erzählungen dieses Bandes gearbeitet. Bilder aus den verschiedenen Entwicklungsstadien ihres Volkes schwebten ihr vor.

Die Erzählung „Die Fahrt der sieben Ordensbrüder“ ist vergleichbar mit ihren großen Balladen. Es ist die Geschichte von der Begegnung zweier Welten: der heidnischen Prußen mit den Ordensbrüdern, die ausgezogen sind, dem fernen Land im Osten die Botschaft des Christentums zu bringen.

Wie Agnes Miegel dieses schwierige Thema angeht, wie sie die historische Wahrheit lebendig werden läßt, ist mitreißend.

Es gibt keine stärkere Dichtung der Grundlagen des preußischen Ostens als diese Erzählung,

schrieb Paul Fechter und stellte sie gleichbedeutend neben die „Judenbuche“ von Annette v. Droste-Hülshoff.

Vor der Herausgabe des Bandes schreibt sie in einem Brief:

Mit den Ordensrittern werde ich in ein Wespennest stechen. Es ist leider üblich, sie als Lohengrine anzusehen, in einem von A bis Z mißverstandenen und ganz unkatholisch muckrigen Eunuchen-Dasein. Was sie für Kerls waren, spürt man auf Schritt und Tritt.

Es folgt die Herausgabe der „Gesammelten Gedichte“ und „Herbstgesänge“.

Ich fange an, in meiner Heimat als Dichter populär zu werden,

schrieb sie nach den Ehrungen zum 50. Geburtstag.

Allerdings lebte sie weiterhin sehr zurückgezogen, denn nur so konnte sie sich ihrem Schaffen
widmen.

Fortsetzung folgt mit

„Dunkle Ahnungen“

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