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Selbst der kritische israelische Oppositionelle

Uri Avnery

ist begeistert von Obamas Ehrlichkeit:

Vom allerersten Wort an spürte jeder Zuhörer in der Halle und in der Welt die Ehrlichkeit dieses Mannes, daß sein Herz und seine Zunge im Einklang waren, daß dies kein Politiker des alten und wohlbekannten Schlages ist – heuchlerisch, frömmelnd, berechnend.

 

Auch angesichts der Gedenkstätte Buchenwald wirkte Obama – wie auch Merkel – durch und durch ehrlich in Wort und Gestik.

Sie konnten es sein. Denn beide haben das schlichte, eingängige Bild der Geschichte des 20. Jahrhunderts verinnerlicht, das allen Völkern außer dem deutschen bisher so angenehm nützt: Alle sind unschuldige Opfer, allein die “Nazis” sind das Bösartige schlechthin, und Deutschland ist dafür bis in alle Ewigkeit verantwortlich.

Das erspart allen anderen unangenehme Selbsteinsicht in eigene vergleichbare Schuld, erspart tiefergehende – in Deutschland strafbare – Geschichtsforschung, erlaubt unendliche Forderungen an Deutschland, und gewährt Israel eine Politik, die Avnery so kennzeichnet:

… wie miserabel sieht da doch die geistige Welt der israelischen Rechten aus! Wie miserabel ist die gewalttätige, fanatisch-religiöse Welt der Siedler, das chauvinistische Ghetto von Netanyahu, Lieberman und Barak, die rassistisch-faschistisch verschlossene Welt ihrer Kahane-Verbündeten!

Wir Deutsche haben seit 1945 zu ertragen,

daß der Welt ununterbrochen “unsere Vergangenheit” vor Augen geführt wird wie jetzt wieder die Botschaft von Buchenwald, die – von dem so sympathischen Obama ausgesprochen – umso überzeugender rüberkommt:

Die Welt muß wissen, was hier geschah.

Hier wieder einmal: Instrumentalisierung zugunsten der Juden. 11000 Juden kamen in Buchenwald um, allein sie wurden vertreten von 2 Überlebenden. Von den 9000 Deutschen, 15000 Russen, 15000 Polen und Ungarn und Tausenden anderen, die ebenfalls in Buchenwald schwer litten und starben, war nicht die Rede, war kein Überlebender vertretend für die Leiden seiner Volksangehörigen dabei.

Unsere ebenfalls weltweit anerkannte, sympathische Bundeskanzlerin Merkel wirkte durch und durch ehrlich in ihrem tiefen Bedauern:

Wir Deutschen verstehen es als Teil unserer Staatsräson, die immerwährende Erinnerung an den Zivilisationsbruch durch die Shoah wach zu halten. Nur so können wir unsere Zukunft gestalten.

Welch eigenartig geheimnisvoll-bedeutungsschwangeres Wort einer deutschen Kanzlerin!

Doch welches noble System

vertreten die beiden sympathischen weltpolitisch gewichtigen Persönlichkeiten? Um wieviel besser sieht die Welt nach dem Naziterror aus? Schauen Sie doch einfach mal rein bei YouTube, u. a. unter:

  1. Die Wahrheit über die Bundesrepublik part 2/7 –  oder
  2. Die Wahrheit über die Bundesrepublik part 3/7

Vergleiche und Rücksicht auf Deutschland nicht erwünscht

  • Natürlich sind Guantánamo oder die US-Konzentrationslager für die japanisch-stämmigen BürgerInnen der USA während des 2. Weltkrieges oder z. B. die Todeslager für deutsche Kriegsgefangene à la Rheinwiesen 1945 nicht erwähnenswert oder gar mit Buchenwald zu vergleichen,
  • natürlich sind die zahlreichen US-Angriffkriege nach 1945 nicht mit den “Überfällen” Deutschlands zu vergleichen,
  • natürlich hatten die Abertausende alliierter Heldentode bei der Landung in der Normandie nichts mit Verheizen von Soldaten zu tun – oder wäre ein Blick auf die deutschen Soldaten wünschenswert, die für die Verteidigung ihrer Heimat gefallen sind,
  • und natürlich ist es legitim, noch heute im vereinten Europa überhaupt – wie am “D-Day” – Siege über einen der Verbündeten zu feiern, wenn er denn “Deutschland” heißt. Obama meinte, wie die Deutsche Welle berichtet, kein Mensch, der Blut vergossen oder einen Bruder verloren habe, würde sagen, daß Krieg eine gute Sache sei.

Aber jeder weiß, daß dieser Krieg notwendig war.

Die USA jedenfalls gingen als Weltmacht daraus hervor. Ihren Machtkampf stellen sie heute als Einsatz für die “Befreiung Europas vom Naziterror” dar – genau so, wie sie ihren Kriegen nach 1945 um Macht, Einfluß und Rohstoffe edle Motive zu unterlegen pflegen.

So dient die Aufstockung der NATO-Kampftruppen in Afghanistan nach US-Darstellung der “Befreiung von den Taliban”, dem “Kampf gegen den Terror”, aber natürlich nicht der

Kontrolle der geostrategischen Lage Afghanistans, nahe den riesigen Öl- und Gasreserven der kaspischen Region,

o nein, keineswegs etwa der

Kontrolle der Ölvorräte der Region,

wie Ahmed Rashid, einer der führenden US-Afghanistanexperten, feststellt. Mehr.

Der verlorene US-Angriffskrieg gegen den Irak hat laut Barack Obama lediglich “heftige Meinungsverschiedenheiten” verursacht. So einfach ist das für eine Weltmacht. Und “wir” machen mit, immer das hehre Wort auf den Lippen:

Nie wieder!

Auch England wurde von

Winston Churchill

nicht in den 2. Weltkrieg getrieben, um den “Naziterror” zu bekämpfen. Churchill war ein Bewunderer Hitlers und beneidete die Deutschen fast um einen solch “starken Führer”. Und schon Ende März 1936 sah sich Churchill genötigt, vor dem Auswärtigen Ausschuß der konservativen Parlamentsfraktion im britischen Unterhaus auszuführen:

Vierhundert Jahre hat die auswärtige Politik Englands darin bestanden, der stärksten, aggressivsten und am meisten beherrschenden Macht auf dem Kontinent sich entgegenzustellen … Hier liegt eine wunderbare, unbewußte Tradition der britischen Außenpolitik. Alle unsere Vorstellungen beruhen auf dieser Tradition …

Bitte beachten Sie, daß die Politik Englands keinerlei Rücksicht darauf nimmt, welche Nation gerade die Herrschaft über Europa erstrebt. Es kommt nicht darauf an, ob es Spanien, die französische Monarchie, das Deutsche Reich oder das Hitler-Regime ist; es hat nichts zu tun mit Herrschern oder Nationen: Das Prinzip betrifft ausschließlich die Frage, wer der stärkste und möglicherweise beherrschende Tyrann ist …

Deshalb scheint es mir so wichtig, daß wir wieder einmal alle Kräfte Europas zusammenfassen, um, wenn nötig, eine deutsche Herrschaft zu vereiteln.

Und so scheuten sich die Alliierten auch nicht, mit dem Massenmörder Stalin und seinem menschenverachtenden Gulag-System zusammenzugehen, um Deutschland aus dem Kreis der Mächtigen auszuschalten.

Deutschland soll nun ehemalige Häftlinge vom US-KZ Guantánamo aufnehmen. Warum eigentlich? Ein solches Ansinnen braucht anscheinend der US-“Elite” nicht einmal peinlich zu sein.

Obama fand denn auch zwar die

Dresdner Frauenkirche “wonderful”.

Doch den “Holocaust” vom 13./14. Februar 1945, den die Alliierten veranstaltet hatten, nicht zu erwähnen, war ihm anscheinend ebenfalls nicht peinlich. Dagegen schmilzt die Zahl der mit jenem “Brandopfer” Ermordeten in den Medien von Jahr zu Jahr weiter zusammen.

 

Inzwischen finanzieren SteuerzahlerInnen weltweit die armen Banken. “Unsere Eliten” machen’s möglich.

Bleiben Sie heiter!
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