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Alliierte Speziallager

Als zu Internierende galt die gesamte
Funktions-, Bildungs- und Führungselite
des nationalsozialistischen Deutschland,
soweit sie Teil des Systems gewesen war
und sich gegenüber dem nationalsozialistischen
deutschen Staat als loyal
und staatstreu erwiesen hatte.
Th. Engelhardt

Thomas Engelhardt

hat wieder fleißig geforscht und bringt hier seine Ergebnisse über die Aber-Tausenden von Deutschen, die wegen ihrer Gesinnung von den Alliierten einge-sperrt und „bestraft“ wurden.

Welch ein „Segen“ waren sie doch für uns Deutsche und welche Auswirkungen hat ihre bis heute beste-hende Gesinnungskontrolle durch die Umerzogenen auf Deutsche, die im Geiste gesund geblieben sind! 

Häftlinge und Lagerinsassen in den alliierten Haft-, Zwangsarbeits-, Internierungs- und Konzentrationslagern („Speziallager“)  

Teil 1: Häftlinge und Lagerinsassen in den westalliierten „Internierungslagern“, Haftlagern und Verhörzentren (1945 – 1950)

Die sog. Internierungslager (Civil Internment Camps) in den Westzonen

Der Begriff Internierungslager stellt einen Euphemismus genauso wie sein östliches Pendant Speziallager dar.

Zu Beginn ein Zitat aus der Einleitung zu „Das Internierungs- und Arbeitslager Regensburg 1945- 1948“:

„Internierungslager, in denen zwischen 1945 und 1949 Tausende von Deutschen wegen ihrer tatsächlichen oder vermute-ten Belastung in der NS-Zeit festgehalten worden sind, sind nicht oft Gegenstand der zeitgeschichtlichen Forschung gewesen.

Die Ursachen mögen auch in dem Um-stand zu suchen sein, daß die Quellen zu diesem Thema kaum bekannt und, soweit überhaupt erhalten, schwer zugänglich sind und daß das Thema zu unbequemen Stellungnahmen zwingt.“[1]

Forschungsbericht und Quellen

„In Büchern, die die Besatzungszeit nach 1945 behandeln, werden die Internie-rungs- und Arbeitslager und das Schick-sal ihrer Insassen in der Regel nicht angesprochen.

Selbst bei der Forschung zur Entnazifi-zierung in den westlichen Besatzungs-zonen ist von den Internierungslagern und deren Beitrag zu diesem Verfahren kaum einmal die Rede.“[2]

Festgestellt werden kann eine zeittypische Verdrängung eines Gesamtvorganges, der 1945 ff. in allen vier Besatzungszonen vor sich gegangen ist und von den vier Militär-verwaltungen am Ende doch unterschiedlich gehandhabt wurde, sowohl in Bezug auf die Zahl als auch die Auswahl der zu internie-renden bzw. internierten Personen.

Nachstehend noch einmal ein Textauszug aus KLOSE, Regensburg:

„Noch vor Kriegsende hatten die vier Alliierten Mächte Pläne für die Besatzung eines niedergeschlagenen Deutschlands entworfen. Drei politische Maßnahmen sollten den Nationalsozialismus und Militarismus in Deutschland endgültig zerschlagen:

    1. die Verhaftung und gerichtliche Aburteilung von Kriegsverbrechern,

    2. die Entnazifizierung von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft und

    3. die Verhaftung und Internierung aller Personen, die für die Besat-zungsmächte und für die Ziele der Besatzungsmächte gefährlich sind.“

Zur Internierung hieß es im Abschlußproto-koll der Potsdamer Konferenz vom August 1945, meistens falsch als Potsdamer Ab-kommen[3] bezeichnet:

Nazistische Parteiführer, einflußreiche Nazianhänger, Leiter der nazistischen Ämter und Organisationen sowie beliebige andere Personen, die für die Besetzung und ihre Ziele gefährlich sind, sind zu verhaften und zu internieren.

Damit wurde in Potsdam die in allen Besatzungszonen längst angelaufene Verhaftungswelle Hunderttausender Deutscher unterstrichen und bestätigt.

Die Amerikaner verfügten über ein Hand-buch[4]. Dieses legte fest, welche Personen-gruppen ohne Vorwarnung und ohne Verdacht einer individuellen Schuld (sic.) aus Gründen der Sicherheit interniert werden sollten. Für diese Verfahrensweise setzte sich der Begriff ,automatischer Arrest‘ durch und für die Beschreibung der zu verhaftenden Personengruppen der Begriff Arrestkategorie.

Vom automatischen Arrest („automatic arrest“) betroffen waren zum einen Zivilisten, die in sogenannten Zivilinternierten- oder Zivilinternierungslagern zusammengefaßt wurden und zum anderen die Kriegsgefan-genen, die u.a. Führer paramilitärischer Organisationen gewesen waren.

Dies betraf – nach im einzelnen festgelegten Dienstgraden – u.a. die Mitglieder der Allge-meinen SS und insbesondere die Angehörigen der Waffen- SS, die als besonders gefährli-ches Risiko für die Sicherheit der Besat-zungstruppen galten.[5]

Das Problem der Inhaftierung (verharmlosend als „Internierung“ definiert) wurde bis heute in der BRD faktisch nicht aufgearbeitet und wissenschaftlich nicht erforscht.

Das muß insofern verwundern, als die Zahl der alliierten Haftlager[6] 1945 ff. minde-stens so hoch war wie die Zahl der natio-nalsozialistischen Lager, wenn man in die Betrachtung lediglich die Stamm- und Großlager einbezieht.

Die Zahl der in den alliierten Internierungs-, Haft- und Speziallagern inhaftierten Deut-schen war jedoch deutlich höher als die je erreichte Höchstzahl von Konzentrations-lagerhäftlingen im nationalsozialistischen Deutschland.[7]

Für die SBZ müssen ca. 800.000 Häftlinge in den Speziallagern gerechnet werden[8] (in diese Zahl nicht eingeschlossen sind die ebenfalls nach Hunderttausenden zu zäh-lenden Häftlinge in den Lagern im besetzten Ostdeutschland; siehe hierzu Teil 2 des vorliegenden Beitrags).

Die Zahl der in den sog. „Internierungslagern“ der Westmächte inhaftierten Deutschen be-trug etwa 600.000.[9]

Diese Tatsachen und Gegebenheiten werden heute unterdrückt und die tatsächlichen Häftlings- und Opferzahlen verschwiegen, insbesondere auch die Opferzahlen.

Die Sterbe- und Opferquote in den Sowjet-KZ in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und im besetzten (und seit Kriegsende pol-nisch verwalteten) Ostdeutschland war nach-weislich höher als in jedem Konzentrations-lager vor 1945 (sie lag 1945 ff. im Durchschnitt bei 40 %).

Das Gesamtthema ist so vielschichtig wie komplex.

Daß hierzu in der BRD keine zielgerichtete Forschung geschweige denn eine Aufarbei-tung stattfindet wie zu dem ständig strapa-zierten Generalthema Judenverfolgung und Holocaust kann (und muß) freilich politisch erklärt werden. Die BRD war und ist ein Be-satzungsgebilde und Suzeränstaat (und ist dies bei genauerer Betrachtung noch immer).

Nur so ist erklärbar, daß eine wissenschaft-liche Bearbeitung unterbleibt, ja unterbleiben muß und das Wissen um diese Vorgänge und Ereignisse systematisch unterdrückt wird.

Die vorliegenden Veröffentlichungen weisen i. d. R. eine Tendenz der Marginalisierung oder zumindest eine Relativierung im Ver-gleich zum Ausmaß der Verfolgung der Op-fergruppen vor 1945 und zur Funktion der Konzentrationslager i. d. Z. zwischen 1933- 1945 auf.

Tabellarische Übersicht zur Anzahl der In-ternierungslager und zur geschätzten Ge-samtzahl der Internierten in den alliierten Internierungs- bzw. Speziallagern zwischen 1945 und 1950[10]

Anzahl der Internierungslage und Zahl der Internierten

(alle nachstehend genannten wohlgemerkt äußerst fragwürdigen Angaben sind der unter Anm. 10 angeg. Quelle entnommen)

– Amerikanische Besatzungszone: 37 Haftlager, ca. 170.000 Häftlinge
– Britische Besatzungszone : 9 Haftlager, ca. 91.000 Häftlinge
– Französische Besatzungszone: 12 Haftlager, ca. 21.000 Häftlinge
– Sowjetische Besatzungszone: 10 Haftlager, ca. 154.000 Häftlinge

Die Zahlenangaben für die amerikanische Besatzungszone bei Kathrin Meyer 2004, a. a. O., ebda. S. 69 und S.98 (Lit. siehe nachstehend im Anhang), für die britische Besatzungszone bei Heinrich Wember 1991, a. a. O., S. 7 und S. 50 f., für die französische Besatzungszone bei Rainer Möhler, 1993, a. a. O., S. 62 und 64, für die sowjetische Besatzungszone bei Alexander von Plato 1998, a. a. O., S. 32 und 53 f.

Angaben für diese o. g. Auflistung der (vorgeblichen!) Häftlingszahlen finden sich auch in:

Kathrin MEYER: Entnazifizierung von Frauen. Die Internierungslager der US-Zone Deutschlands 1945- 1952 (Dokumente, Texte, Materialien, Bnd. 52), Berlin: Metropol, 2004. (Anmerkung: Der Titel ist irreführend, da sich diese wissenschaftliche Studie nur beiläufig mit der besonderen Situation der Frauen beschäftigt).

Kathrin Meyer: Die Internierung von NS-Funktionären in der US-Zone Deutschlands in: Insa Esschebach (Hg.): Zwischen Befreiung und Verdrängung, Dachauer Hefte 19, Dachau 2003, ebd. S. 24- 47

Rainer MÖHLER: Internierung im Rahmen der Entnazifizierungspolitik in der Französi-schen Besatzungszone. In: Knigge-Tesche, Renate, Reif-Spirek, Peter und Ritscher, Bodo (Hrsg.): Internierungspraxis in Ost- und Westdeutschland nach 1945. Eine Fachta-gung. Erfurt 1993, ebd. S.58- 68.

Alexander von PLATO: Zur Geschichte des sowjetischen Speziallagersystems in Deutschland. Einführung, in: Sowjetische Speziallager in Deutschland 1945 bis 1950, hrsg. von Sergej Mironenko, Lutz Niethammer und Alexander von Plato, Berlin 1998, Bd. 1: Studien und Berichte, Heiner WEMBER: Umerziehung im Lager. Internierung und Bestrafung von Nationalsozialisten in der britischen Besatzungszone Deutschlands, Essen: Klartext-Verl., 2007, ebda. S.19-76.

Die vom Wissenschaftlichen Dienst des sog. Deutschen Bundrestages angegebenen Häftlingszahlen entsprechen keinesfalls der Realität.[11]

Allein auf der Fahndungsliste der US-Ameri-kaner waren nahezu 1 Million Personen erfaßt.[12]Von diesen 1 Mill. Deutschen sind bei den Abwehrkämpfen oder infolge direkter Kriegseinwirkung ca. 250.000 gefallen bzw. zu Tode gekommen.

Weitere mindestens 150.000 verübten im Zuge des Vorrückens der Invasoren im Reichsgebiet Suizid. Einem Teil dieses Personenkreises gelang 1945 die Flucht ins Ausland bzw. nach Übersee, hauptsächlich nach Südamerika.

„Die amerikanische Militärregierung schätzte die Zahl der von ihr bis Ende Juli 1945 verhafteten Personen auf rund 80.000. Insgesamt wurden in den drei westlichen Besatzungszonen rund 82.000 Personen interniert, von denen bis zum 1. Januar 1947 allerdings 86.000 aus den Lagern entlassen waren.“[13]

„Im Mai und Juni 1945 wurden pro Tag etwa 700 Zivilisten inhaftiert, im August insgesamt 18.000. Im September 1945 wurden 82.000 Verdächtigte in Internie-rungslagern festgehalten, die für die mögliche Verurteilung von Mitgliedern krimineller Organisationen vorgesehen waren.“[14]

Entscheidend für die Internierung war die US- amerik. Geheim-Direktive JCS (Joint Chiefs of Staffs) Nr. 1067.[15] Diese war die Direktive der US-Regierung für die Besatzungspolitik in Deutschland. In dieser Direktive stand auch:

„Wir kommen nicht als Befreier! Wir kommen als Sieger!“

Anschlag in jedem Ort des besiegten Deutschland in der US-Zone[16] auf Weisung Dwight David Eisenhower.

______________

Anmerkungen

[1]  Qu.: Albrecht Klose: Das Internierungs- und Arbeitslager Regensburg 1945- 1948. In: Zs Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg Heft 144, Regensburg 2004, S. 1- 78 (ebda. S. 1).

[2]  Ebd.

[3]  Der Begriff wird im hist. Kontext falsch verwendet. Ein „Abkommen“ zu Lasten Dritt sieht das Völkerrecht nicht vor und erkennt es nicht an. In Potsdam wurde am 1.08.1945 ein Abschlussprotokoll verabschiedet, das in der zeitgeschichtl. Lit. regelmäßig falsch als Abkommen definiert wird. Diese Beschlüsse wurden in dem Kommuniqué vom 2. August 1945 veröffentlicht. Das gen. Abschlussprotokoll der Konferenz (Protocol of the Proceedings of the Berlin Conference) wurde am 1.08.1945 unterzeichnet. Dieses Dokument, in dem die Beschlüsse, Vereinbarungen und Absichtserklärungen der drei Siegermächte festgehalten sind, wird i. d. R. als „Potsdamer Abkommen“ bezeichnet. Th.E.

[4]  Weitaus bedeutsamer als das gen. Handbuch erweist sich die Fahndungsliste der US- amerik. Nachrichten-, Geheim- und Sicherheitsdienste. Weiterführende Literatur: Gert Sudholt (Hrsg.): Wanted : Die Fahndungsliste der US-Amerikaner 1945. Die Deutschen im Visier der Sieger, Stegen am Ammersee: Druffel-Verlag, 2002. Diese Fahndungsliste (als veröff. Kopie mir vorliegend, Th.E.), ab 1941 von den US- amerik. Geheim- und milit. Nachrichtendiensten erstellt, umfaßte insgesamt fast 1 Million Personen. Erfaßt waren alle Mandatsträger und Funktionäre der NSdAP und ihrer Parteigliederungen, Angehörige der Armee, der Waffen- SS, der Allgemeinen SS, der Schutz-, Ordnungs- und Sicherheitspolizei sowie anderer militärischer Gruppierungen, namentlich jedoch auch führende Wissenschaftler, Künstler und Kulturschaffende, Ministerialbeamte, Journalisten, Literaten, Autoren, Intellektuelle, Verwaltungs- und Ministerialbeamte, Polizeiangehörige, führende Vertreter von Wirtschafts- und sonstigen Verbänden, Organisationen, Verbänden, Vereinigungen usw. Als zu Internierende galt die gesamte Funktions-, Bildungs- und Führungselite des nationalsozialist. Deutschland, soweit sie Teil des Systems gewesen war und sich gegenüber dem nationalsozialistischen deutschen Staat als loyal und staatstreu erwiesen hatte.

[5]  KLOSE, Das Internierungs- und Arbeitslager Regensburg, S. 86 f. – Vorstehender Textauszug basiert wesentlich auf: Karl HÜSER: „Unschuldig“ in britischer Lagerhaft? Das Internierungslager No. 5 Staumühle 1945- 1948, Köln 1999.

[6]  12 (zwölf) Haftlager in der franz. Zone, 14 (vierzehn) Haftlager in der britischen Zone, 32 (zweiunddreißig) Haft lager in der US- Zone, sowie 28 achtunddreißig) sowjetische Konzentrationslager in der SBZ (dort gemäß sowj. Definition „Speziallager“ genannt) und in den besetzten Gebieten der preußischen Ostprovinzen (Ostbrandenburg, Hinterpommern, Oberschlesien, Niederschlesien, Westpreußen, Ostpreußen).  Die 18 in den früheren deutschen Ostgebieten befindlichen Sowjet- Lager werden in der Zeitgeschichtsschreibung nahezu vollständig unterschlagen.

Dabei lag die Gesamtzahl der allein in den sowjetischen (und ab Sommer 1945 teilweise polnischen) Lagerkomplexen Inhaftierten bei mehr als 1,2 Millionen Menschen und war damit nahezu doppelt so hoch wie die je erreichte Gesamthöchstzahl aller Lagerhäftlinge in nationalsozialist. Konzentrationslagern zu Beginn des Jahres 1945 (714.000 Häftlinge). In den ab 1945 polnisch verwalteten Gebieten Deutschlands existierten insgesamt 1.255 Haft-Internierungslager. In Böhmen und Mähren (Tschechei) entstanden ab Kriegsende insgesamt 1.1215 Internierungslager, 846 Arbeits- und Straflager sowie 215 Gefängnisse, in denen 350.000 Deutsche inhaftiert worden sind.

Mindestens 20 % dieser Häftlinge überlebte die Haft nicht. Andere Schätzungen beziffern die Opferquote auf bis zu einem Drittel. [Qu.: Mitt. des Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes].

[7]  Entwicklung der Häftlingszahlen in den nationalsozialist. Konzentrationslagern: März 1933 100.000, Sommer 1933 26.000 (der überwiegende Teil der KL-Häftlinge wurde bis Juli 1933 aus der Haft entlassen), Mitte 1935 4.000, April 1938 7.000 (steigende Zahl infolge der Verhaftungen in Österreich, seit März 1938 Bestandteil des Deutschen Reiches) April/ Juni 1938 plus 10.000 (Neuzugänge infolge der Aktion „Arbeitsscheue/Asoziale“),  Nov. 1938 plus 24.000 jüdische Häftlinge (infolge der Vorgänge in der sog. „Reichspogromnacht“), Ende 1938 60.000,  Ende 1940 53.000 (abnehmende Häftlingszahlen aufgrund von Haftentlassungen und Wiedereingliederungen in die Gesellschaft), Aug. 1943 224.000 (diese signifikante Zunahme ist den Kriegsereignissen u. der Besatzungspolitik in den besetzten Ländern geschuldet; Inhaftierung von Partisanen, Widerständlern usw.), Aug. 1944 524.000, Jan. 1945 714.000.

Anm.: Ab Dez. 1944 erhöhten sich die Sterbezahlen in den Lagerkomplexen infolge der Auswirkungen des Luftkrieges drastisch. Mangelernährung, Seuchen. Krankheiten, unzureichende Bekleidung, Schwerstarbeit bei den meist unterirdischen Rüstungsprojekten, Lagerräumungen aufgrund des Vorrückens der Invasionsarmeen, Marschstrapazen und nicht zulezt die Fliegerangriffe der Feindmächte selbst forderten ab Ende 1944 bis Kriegsende schätzungsweise 240.000 Opfer unter den Lagerhäftlingen.

[8]  Alleine in Dresden wurden ab 8. Mai 1945 bis Ende 1945 60.000 Personen verhaftet und in die Speziallager eingewiesen oder in die Sowjetunion deportiert. Qu.: John Noble:

[9]  NN (Anonym): Großdeutschland am Galgen. Alliierte Mordjustiz 1945 ff. Eine Dokumentation. [o.O.und o. Z.], ca. 2005 (als Manuskript gedruckt, nicht paginiert).

[10] Qu.: Deutscher Bundestag, Wissenschaftliche Dienste: Zu den Internierungs- und Speziallagern der Alliierten der Anti-Hitler-Koalition in Deutschland) [Deutscher Bundestag, Dokumente, 2019, Aktenzeichen WD 1 -3000 –011/19, 16.05.2019, Fachbereich WD 1, Geschichte, Zeitgeschichte und Politik], ebd. Seite 20.

[11]Vgl. Fußn. 10..

[12]  Gert Sudholt (Hg.): Wanted. Die Fahndungsliste der US-Amerikaner 1945. Die Deutschen im Visier der Sieger. Stegen am Ammersee: Druffel- Verlag, 2002.

[13]  Qu.: Clemens Vollnhals: Entnazifizierung, Politische Säuberung unter alliierter Herrschaft. In: Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Ende des Dritten Reiches – Ende des Zweiten Weltkriegs. Eine perspektivische Rückschau. (= Piper. Bd. 2056). Piper, München u. a. 1995, ebda. S. 377.

[14] Qu.: Übersetzung des Textes in: CHAPTER XXI, Reckonings With the Past, Denazification (KAPITEL XXI Abrechnungen mit der Vergangenheit, Entnazifizierung). Angaben auf der Seite globalsecurity.org (engl.), abgerufen am 4.06.2020. Online-Ressource: https://www.globalsecurity.org/military/library/report/other/us-army_germany_1944-46_ch21.htm#b1

[15]Joint Chiefs of Staffs: US-Beratungsgremium, etwa: Vereinigter Generalstab (US-Armee-Expeditionskorps) (https://de.wikipedia.org/wiki/Joint_Chiefs_of_Staff)

[16]Die US-Zone erstreckte sich bis zum 2. Juli 1945 auch auf rel. große Gebiete in Mitteldeutschland: Die Grenze bzw. Demarkationslinie zwischen den US-Truppen und der Roten Armee verlief entlang der Zwickauer Mulde und anfangs der Elbe-Linie und schloß das gesamte Thüringen wie auch Westsachsen, die Stadt- u. Landkreise Auer-bach, Oelsnitz, Plauen, Reichenbach, Rochlitz und Zwickau ein, wobei Zwickau eine geteilte Stadt war. Der Osten Zwickau stand unter sowjetischer Herrschaft.

Fortsetzung folgt

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