Nachtrag zu „Ostfalen“
Mittwoch, 27. August 2025 von Adelinde
Thomas Engelhardt
als geschichts- und erdkundlich Gebildeter kann uns noch mehr über die Namen, neuen Grenzziehungen und Umbenennungen deutschen Landes erklären, was manchen unserer Leser überraschen wird:
Meinen Beitrag über Ostfalen schrieb ich auch aus dem Grund, daß den Bundesdeutschen das Gefühl für Heimat und Landschaft wei-testgehend verloren gegangen ist.
In mehr als 37 Jahren erlebter bundesdeut-scher Wirklichkeit mußte ich feststellen, daß es den Siegermächten auch gelungen ist, die von ihnen den Deutschen oktroyierten Struk-turen und Verwaltungsgliederungen in den Köpfen zu verankern und durchzusetzen.
Fast niemand in diesem Land stellt die von den Kriegssiegern gezogenen Grenzen der sog. Bundesländer in Frage oder rückerinnert sich an die früher bestehenden Länder.
Jeder kann den Versuch machen und Bundes-deutsche fragen, was die Rheinprovinz ist (bzw. war) oder wo sich das Land Lippe, Nassau, Hessen-Starkenburg oder Rhein-hessen erstreckte.
Noch weniger Leute wissen, daß große Teile Süddeutschlands einst zu Österreich gehör-ten. Dieses Vorderösterreich kennt heute kein Mensch.
Ebenso wenig wird heute die Frage gestellt, weshalb es eigentlich ein Bundesland Bre-men oder ein Bundesland Saarland gibt. Daß Bremerhaven bis heute der einzige US-Hafen auf dem europäischen Kontinent ist, ahnen (und wissen) die Bundesdeutschen gemeinhin nicht.
Ihr für den ukrainischen Kriegsschauplatz vorgesehenes Kriegsgerät wird ausnahmslos nach Bremerhaven verschifft, nicht etwa nach Stettin oder Memel.
Das ehemalige Wesermünde (seit 1947 Bre-merhaven) ist bis heute Versorgungshafen (Port of embarkation) der US Army in Europa!
Mit der Liquidierung der alten deutschen Länder und Gebiete und deren Einbeziehung in Bundesländer, deren Grenzen allein den Interessen der Alliierten entsprach, hat Deutschland einen erheblichen Teil seiner historischen Tradition und Eigenart einge-büßt.
Mein väterlicher Großvater wurde im thü-ringischen Teil der preußischen Provinz Sachsen geboren. Selbst reflektierte er sich aber keineswegs als Preuße oder Sachse. Er war Thüringer.
Administrative Bezeichnungen haben stets nur relative Bedeutung und immer nur tem-poräre Gültigkeit. Niedersachsen und Bun-desrepublik sind Begriffe, die im Ergebnis des II. Weltkrieges etabliert wurden.
Ostfalen dagegen ist sozusagen uralt und immerwährend. Es kommt nur darauf an, die alten Begriffe lebendig zu erhalten.
Viele Grüße aus Ostfalen, Thomas Engelhardt
So ist das in der BRD. Im Freistaat Sachsen wurden die niederschlesischen Landkreise ausgelöscht durch die Landkreis-Reform. Die Landkreise Hoyerswerda, Niesky, Weißwasser und Görlitz wurden zusammengelegt mit Zittau zum neuem Landkreis Görlitz, wobei ein Teil des Landkreises Hoyerswerda zu Bautzen kam.
Oder die künstlichen Bundesländer Rheinland-Pfalz (Rechts des Rheins ist auch noch Mainz) und NRW (Nordrhein-Westfalen).
In Essen wissen die meisten Einwohner nicht mal mehr, daß sie Rheinländer sind (Essen? Dat is Pott).
Die Entwurzelung des deutschen Volkes – begonnen durch die Vertreibung aus Ostdeutschland und dem Sudetenland – geht unvermindert weiter.
Der Standort D soll fit gemacht werden für die Zukunft (mir wird gleich schlecht).
Nur ohne Vergangenheit und ohne Wurzeln keine Zukunft.
Man hat auch heimlich, still und leise durch die Medien die Vielfalt der Dialekte ausgelöscht. Auch Spanien hatte einmal welche. Alles gleichzeitig überall, weg vom Lokalen hin zum Zentralen. Aber dann faseln sie von Vielfalt, ich hasse die Drahtzieher aus tiefstem Herzen, ein bösartigeres und rachesüchtigeres Volk außer denen gibt es nicht.
Es soll einmal sogar ein Land Preußen gegeben haben, Wo ist das bloß geblieben? Und wieso weiß keiner etwas darüber??
Bei dem sprachlich unmöglichen „Bundesland“ Nordrhein-Westfalen ist anzumerken, daß der Nordrhein in den Niederlanden liegt und dort andere Namen führt. Wir kennen den Niederrhein, niemand weiß, wo Nordrhein ist. So etwas können sich nur Fremde ausdenken. Eine Schande, daß diesen Schwindel so viele Einwohner ohne nachzudenken mitmachen.