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Immer deutlicher und klarer beweisbar werden die wirklichen Kriegstreiber zum 2. Weltkrieg. Nicht Deutschland trieb unter Hitler zum Krieg, ganz im Gegenteil: der Führer tat alles, Deutschland einen Krieg zu ersparen durch seine kompromißbereiten Friedensbemühungen.

Jetzt liegt ein neues geschichtliches Werk vor, das neue Beweismittel für die Kriegslust der anderen beweist.

Der Historiker

Gerhard Bracke

bringt hier eine Buchbesprechung des Buches von Stefan Scheil, „Der Oberste Kriegsrat 1939/1940 –Das britisch-französische Steuerungs-gremium für den geplanten Drei-jahreskrieg gegen Deutschland“

Pour le Mérite 2025, 332 Seiten, zahlreiche Abbildungen und Dokumente 33,30 €

Sucht man den Begriff „Oberster Kriegsrat“ im Schüler-Duden „Geschichte, ein Sachlexikon für die Schule“, dann findet sich außer „Oberste Heeresleitung“ und „Oberster Sowjet“ weiter nichts über einen Obersten Kriegsrat.

Um den Kenntnisstand der meisten Ge-schichtslehrer, die das Fach in Oberstufen-Leistungskursen betreuen, dürfte es nicht besser bestellt sein.

Dabei geht es immerhin um insgesamt 16 protokollierte Sitzungen der höchsten Re-präsentanten der englischen und französi-schen Regierung in den Jahren 1939/40, abwechselnd in Londom und Paris statt-findend, mit der strategischen Zielvorgabe, Möglichkeiten und Beschlußfassung für die Ausweitung der Kriegsschauplätze zu son-dieren, primär in Skandinavien und auf dem Balkan, ohne Rücksicht auf die Neutralität souveräner Staaten.

Betroffen waren Norwegen, Dänemark, Finnland, Schweden, insbesondere Belgien, die Niederlande, Rumänien, Bulgarien und Griechenland, aber auch die Kaukasus-Region (geplanter Bombenangriff auf die Erdölfelder von Baku).

Aus dem Historischen Seminar waren sei-nerzeit die sog. „Farbbücher“ zur Dokumen-tation der Kriegsursachen bekannt, das britische „Blaubuch“, das französische „Gelbbuch“ und die deutschen „Weißbücher“.

Die vom Auswärtigen Amt herausgegebenen Weißbücher mit dem Titel „Dokumente zur englisch-französischen Politik der Kriegsaus-weitung“ enthielten als Besonderheit aller-dings Beutedokumente, die von Stefan Scheil speziell und gründlich analysiert werden.

Die am 31. März 1939 für Polen erteilte Garantieerklärung der Westmächte, die auch für einen polnischen Angriff auf Deutschland galt, diente lediglich als Vorwand für die Kriegserklärung Englands und Frankreichs an Deutschland am 3. September 1939.

Eine militärische Unterstützung Polens war zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt, vielmehr lie-ßen die Westmächte Polen mit seiner Kriegs-begeisterung und -zuversicht („Auf nach Berlin!“) im Stich. Auf der ersten Sitzung des Obersten Kontrollrates am 12. September 1939 wurde beschlossen, Polen die vertrag-lich zugesagte militärsche Hilfe zu verwei-gern.

Nach dem sowjetischen Angriff auf Finnland am 30. November 1939 richtete sich die Aufmerksamkeit der Westmächte (vierte Sitzung des Obersten Kriegsrats vom 19. Dezember 1939) auf Skandinavien mit Churchills Forderung nach „sofortiger Aktion“.

Am 5. Februar 1940 befaßte sich der Oberste Kriegsrat in Frankreich mit den Plänen für Skandinavien und beschloß am 28. März 1940 auf der 6. Sitzung in London, mit der Verminung der norwegischen Hoheitsge-wässer zu beginnen.

Die öffentliche Erklärung der Westmächte am 8. April 1940, die norwegischen Hoheits-gewässer vermint zu haben, begründete für die deutsche Seekriegsleitung als Gegenmaß-nahme, mit der Operation „Weserübung“ der vom Gegner vorbereiteten Landung in Teilen Norwegens zuvorzukommen und die Beset-zung Norwegens und Dänemarks durchzu-führen.

Der Kampf um Narvik zur Unterbindung der Erzzufuhr für Deutschland aus Schweden war noch nicht beendet, als mit der Westoffensive am 10. Mai 1940 der Frankreichfeldzug be-gann.

Im Verlauf des Vorrückens der Deutschen Wehrmacht auf französischem Boden erhielt die Reichsregierung am 19. Juli 1940 einen tiefen Einblick in die Entscheidungsfindung der Gegner durch einen Sensationsfund im Bahnhof der Stadt La Charité-sur Loire.

Diese Entdeckung umfaßte die vollständigen Geheimakten des Obersten Kriegsrates, die kompletten Akten des französischen Gene-ralstabes und des französischen Außenmini-steriums aus den letzten drei Jahrhunderten, verpackt in 73.500 Kisten.

Die Teilnehmer des Obersten Kriegsrates bestanden aus dem britischen Premier-minister Neville Chamberlain, dem franzö-sischen Ministerpräsidenten Edouard Daladier bzw. dessen Nachfolger Paul Reynaud (ab 22. März 1940), später noch Churchill und Ministern aus den jeweiligen Kabinetten. Getagt wurde im Londoner Regierungssitz oder in Paris im Außenministerium.

Der profilierte Historiker Stefan Scheil ist wirklich immer für eine zeitgeschichtliche Sensation gut, wie es heißt. Denn ihm gelang es jetzt, die streng geheimen Protokolle dieser konspirativen Sitzungen des Alliierten Kriegsrates fachlich korrekt auszuwerten und damit Spektakuläres zu belegen:

Das Gremium in wechselnder Zusammen-setzung war fieberhaft damit beschäftigt, den Kampf gegen Deutschland durch immer neue Kriegsschauplätze auszuweiten.

Dabei wurden die Invasionen in Norwegen, Schweden, Finnland (unter dem Vorwand, dieses zu unterstützen) und auf dem Balkan planmäßig vorbereitet.

Der Einmarsch in Deutschland sollte über die formell neutralen Länder Belgien und Holland beginnen und wurde entsprechend vorberei-tet.

Die Bestrebungen der Westmächte zur Ver-nichtung des Deutschen Reiches werden durch den sensationellen Geheimaktenfund von Charité in erschreckender Weise offen-bar.

Im Gegensatz zu diesen entlarvenden Tat-sachen wird Deutschland vor der Weltöf-fentlichkeit weiterhin als alleiniger Aggressor und Verursacher des Zweiten Weltkrieges denunziert.

Die verdienstvolle historische Arbeit Stefan Scheils ist reich bebildert mit den wichtigsten Repräsentanten der Geschehnisse, ausgestat-tet mit einer 30 Seiten umfassenden Zeittafel zur Einordnung der geschichtlichen Abläufe, mit detaillierten Quellenbelegen, einem aus-führlichen Literaturverzeichnis sowie mit Kurzbiographien der Teilnehmer des Ober-sten Kriegsrates.

Diese sorgffältig erarbeitete Studie füllt eine Lücke in unserer Zeit und ist daher geradezu notwendig als wichtiger Beitrag zur differen-zierten Neubewertung der Kriegsschuldfrage.

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