Hitlers Vorfahren
Samstag, 15. November 2025 von Adelinde
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Was gehen uns Heutige Hitlers Vorfahren an, könnte man sich fragen. Doch um Hitlers Vorfahren wird seit seinem Erscheinen auf der politischen Bühne herum-gerätselt.
Abgesehen von der Wucht der Lügen, die um den „Führer“ kreisen nach welcher Richtung auch immer, kann die Macht der Auserwählten und ihre Veranla-gung nicht ohne Bedeutung in einem Erbgut sein, zumal des einstigen Führers der Deutschen.
Thomas Engelhardt
in seiner Gründlichkeit hat einmal genauer hinge-schaut, um die Wahrheit herauszufinden,
Die angeblichen jüdischen Vorfahren Hitlers
betreffend:
Ohne den Eindruck hinterlassen zu wollen, der Autor der nachstehenden Zusammenfas-sung sei ein Hitler-Apologet, soll angemerkt werden, daß ich mich als Genealoge seit 1976 mit der Abstammung und der Familienge-schichte auch prominenter Führungspersön-lichkeiten des nationalsozialistischen Deutschland beschäftige.
In den vergangenen fünfundzwanzig Jahren wurden mehrere bislang unveröffentlichte Genealogien bearbeitet, u. a. von Rudolf Heß, Reinhardt Heydrich und Martin Mutschmann[1].
Seit etwa dreißig Jahren (freilich mit Unter-brechungen und Abständen) standen auch die Vorfahren Hitlers im Mittelpunkt der Betrach-tung. Abgesehen davon, daß die Vorfahren Hitlers in den 1930er-Jahren auch veröffent-licht wurden (in: Ahnentafeln berühmter Deutscher, Band III, Leipzig 1937)[2] wurde diese damals veröffentlichte Arbeit kritisch untersucht.
Eine Neubearbeitung läßt sich heute nicht oder nur unter Inkaufnahme von Problemen und Schwierigkeiten publizieren.
Die ab 2005 durchgeführte Bearbeitung der Vorfahren Reinhard Heydrichs erfolgte, um ein für alle Mal die in der Nachkriegsliteratur verbreitete Mär, Heydrich sei jüdischer Ab-stammung gewesen, anhand akribischer Kirchenbuch-Recherchen zu widerlegen und endgültig ad acta zu legen. Was auch gelang.
Zu den Vorfahren Hitlers: Kaum oder heute nicht mehr bekannt ist die Tatsache, daß Verwandte Adolf Hitlers in sowjetischer Kriegsgefangenschaft zu Tode kamen (oder wohl eher ermordet wurden) bzw. nach dem Einmarsch der Sowjets im Reichsgau Nieder-donau, dem Ahnengau des Führers und Reichskanzlers, von den sowjetischen Ge-heimdiensten (NKWD, MGB/MWD, SMERSch) verhaftet und in die Sowjetunion deportiert wurden.
Einer war beispielsweise Heinz Hitler[3], zweiter Sohn von Alois Hitler jun.[4] (dieser ein unehelich geborener Stiefbruder von Adolf Hitler). Dieser Neffe (bzw. eigentlich korrekt Halbneffe) kam in sowjetischer Kriegsgefangenschaft ums Leben.
Er sollte gegen Stalins Sohn Jakow Dschugaschwili (gen. Jascha), ausgetauscht werden, der in deutsche Kriegsgefangen-schaft geraten war (am 16. Juli 1941 während der Schlacht von Smolensk). Jedoch lehnte dieser einen Austausch mit der Begründung „Krieg ist Krieg“ ab. (Jakow Dschugaschwili † 14. April 1943 im KL Sachsenhausen).
Alois Hitler (eigtl. korrekt: Hiedler bzw. früh auch Hüttler), der Vater Adolf Hitlers, wurde im Jahre 1837 unehelich als Alois Schicklgru-ber geboren, jedoch 1876 nachträglich legi-timiert (d. h. für ehelich erklärt).
Das war ein übliches Verfahren, und die Zahl der unehelich Geborenen lag damals bei ca. 10-15 % aller geborenen Kinder. Die Gründe waren sozialer Natur. Viele Paare konnten nicht heiraten, weil die existentielle Lage dies gar nicht zuließ (Voraussetzung einer Heirat war die finanzielle und existentielle Fähigkeit, einen eigenen Hausstand zu gründen!).
Mit der Legitimierung im Jahr 1876 erfolgte eine Änderung des Familiennamens von Hitlers Vater, der ab diesem Zeitpunkt Alois (in schriftlichen Dokumenten auch Aloys) Hitler hieß.
Die angeblichen jüdischen Vorfahren Adolf Hitlers sind ein Konstrukt und völlig aus der Luft gegriffen, von seinen Gegnern aber in den 1920er- und 1930er-Jahren begierig aufgegriffen und immer wieder neu aufgelegt und unkritisch weiter verbreitet.
Abseits der seriösen historischen Forschung ist die „Enthüllung“ der „jüdischen Abstam-mung“ Hitlers bis in die Gegenwart immer wieder durch Publikationen mit populärwis-senschaftlichem, verschwörungstheoreti-schem oder sensationslüsternem Einschlag aufgegriffen worden.
Charakteristisch für diese in ihrer breiten Fülle kaum überschaubare Literatur ist, daß sie seit Jahrzehnten bekanntes Quellenma-terial, insbesondere die Kolportierungen Hans Franks[5], als neue Erkenntnisse dar-zustellen versucht und dabei die kontinu-ierlich und nahezu einhellig skeptisch-ablehnende Rezeption durch die führenden Hitler-Biografen unerwähnt läßt.
Zu diesem speziellen Thema ist geplant, in nächster Zeit einmal einen gesonderten Beitrag zusammenzustellen und alle Mach-werke aufzulisten (bzw. die entsprechenden Veröffentlichungen zu nennen) sowie die Hintergründe aufzuzeigen, auf welche Art und Weise die verschiedenen Autoren zu ihren Darstellungen gelangten.
In den meisten Fällen handelte es sich um eine spezielle Form der damaligen politischen Hetze, um den Politiker Hitler mit behaupte-ten jüdischen Vorfahren und einer konstru-ierten Genealogie in den Augen seiner An-hänger in Mißkredit zu bringen und ihn selbst zu desavouieren.
Die versuchte öffentliche Bloßstellung gelang damals in keinem einzigen Fall. Zu plump und zu eindeutig waren diese ausgedachten Geschichten.
Am bekanntesten ist die vorgebliche jüdische Abstammung von Hitlers Vater Alois Schickl-gruber[6] (* 1837), der wie oben bereits er-wähnt erst Jahrzehnte später im Jahr 1876 legitimiert wurde.
Die Frankenberger-These, auch Frankenrei-ter-These genannt, ist eine in der histori-schen Forschung weitgehend als widerlegt geltende These, die eine jüdische Abstam-mung Adolf Hitlers behauptete.
Unter Berufung auf die nicht mit letzter Si-cherheit geklärte Abstammung von Hitlers Vater Alois Hitler – der 1837 als unehelicher Sohn der Hausmagd Maria Anna Schicklgru-ber[7] geboren wurde – stellt die Franken-berger-These die Behauptung auf, daß der letztlich bis heute unbekannte Erzeuger von Hitlers Vater ein jüdischer Kaufmann namens Leopold Frankenberger (oder Frankenreiter) in Graz– oder dessen jugendlicher Sohn – gewesen sei und daß Adolf Hitler demnach im Sinne der später von seinem eigenen Regime veranlaßten Nürnberger Rassengesetze angeblich ein sog. „Vierteljude“ gewesen sei.[8]
Die Frankenberger-These in ihrer endgül-tigen Form geht auf die unter dem Titel „Im Angesicht des Galgens“ veröffentlichten Lebenserinnerungen von Hans Frank[9], des früheren Generalgouverneurs im besetzten Polen[10], zurück.
Frank, der in den späten 1920er und frühen 1930er Jahren als Hitlers Rechtsanwalt tätig geworden war, behauptet in diesen Lebens-erinnerungen, er hätte 1930 von Hitler per-sönlich den Auftrag erhalten, diskret den verschiedenen damals in der Presse kursie-renden und in der Öffentlichkeit umlaufen-den Gerüchten nachzugehen, die eine jüdi-sche Abstammung Hitlers behaupteten.
Bei einer eingehenden Überprüfung habe er, so Hans Frank, einige Indizienbeweise gefun-den, die diese Gerüchte als nicht ganz abwe-gig erscheinen ließen:
So habe Hitlers Großmutter Maria Anna Schicklgruber in den 1830er Jahren als Haus-mädchen oder Köchin im Haus eines Grazer Juden namens Frankenberger gearbeitet. Hochschwanger sei sie 1837 in ihr Heimat-dorf zurückgekehrt, wo der Sohn Alois zur Welt gekommen sei.
Im Taufregister sei die Spalte für den Vater des Kindes zwar frei geblieben, aber immer-hin habe Maria Anna Schicklgruber in den folgenden 14 Jahren finanzielle Unterstüt-zung durch Frankenberger bezogen.[11] Diese vorgebliche Alimentenzahlung ist jedoch eine reine Erfindung und in keiner Weise belegbar.
Das Archiv der Stadt Graz kam in den 1960er Jahren zu dem Ergebnis, daß der angebliche Frankenberger wahrscheinlich identisch war mit Leopold Frankenreiter:
Zum einen sei in den Ein-wohnerlisten der Stadt Graz für den fraglichen Zeitraum kein einziger Frankenberger zu finden, und zum anderen entspreche dieser Familienname dem Namen, den Hitlers Neffe William Patrick Hitler[12] dem (angeblichen) Arbeitgeber von Hitlers Großmutter zuschrieb.
Frankenreiter sei allerdings keinesfalls jüdi-scher Abstammung gewesen, sondern mit seiner gesamten Familie katholisch getauft.[13] Der Name Frankenberger blieb aber auch nach dieser Richtigstellung der in der Litera-tur weitaus häufiger wiederkehrende im Zu-sammengang mit der angeblichen jüdischen Abstammung Hitlers.
Die Tätigkeit der Großmutter Hitlers in Graz 1837 ist unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist eine Tätigkeit im südböhmischen Gratzen (jetzt Nové Hrady), das etwa eine Tagesreise von ihrem Heimatdorf entfernt war und wo zu dieser Zeit angeblich ein jüdischer Kaufmann namens Frankenberger gelebt habe, was aber ebenso nicht nachweisbar ist.
Hans Frank, beim Nürnberger Prozeß als einer der sog. Hauptkriegsverbrecher zum Tode verurteilt, beschreibt dies in seinen Memoiren „Im Angesicht des Galgens“ (veröffentlicht 1953) und führt an, Hitlers Großvater könnte ein Jude namens Fran-kenberger in Graz gewesen sein.
Franks Behauptungen sind inzwischen viel-fach widerlegt: Um das Geburtsjahr von Hit-lers Großvater, 1837, lebten keine Juden in Graz und auch niemand mit dem Namen Frankenberger, das gilt auch für das böhmi-sche Gratzen, nahe der Waldviertler Heimat von Hitlers Vorfahren – doch Fragen über Hitlers angeblich jüdische Wurzeln werden bis heute gestellt.
Von Bedeutung ist das alles heute freilich nicht mehr. Hitler gilt als Unperson und das personifizierte Böse.
Wir sollten den Mann heute weder auf ein künstliches Podest der Verehrung stellen noch ihn verteufeln. Hitler war ein begna-deter Politiker und seine Leistung, erstmalig alle Deutschen in einem einheitlichen Staat zu einigen, ist bis heute einzigartig.
Ulrich von Hutten[14] formulierte einst das politische Ziel, die Deutschen in einem Reich zu vereinigen:
„Geduld! Es kommt der Tag, da wird gespannt
Ein einig Zelt ob allem deutschen Land!“Adolf Hitler war der Vollstrecker dieses poli-tischen Auftrags.
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Anmerkungen
[1] Mit Rudolf heß hat der Autor mehrere belegbare Ahnengemeinschaften (d. h. gemeiname Vorfahren in und um Wunsiedel).
[2] Wilhelm Jahn: Die Ahnentafel des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler (unveröff. Manuskript), [o. O] 1935. In: (Ehemalige) Schriftgutbestände der Reichskanzlei. Bundesarchiv, Bestand N 1128 Nachlass Adolf Hitler. –
https://www.bundesarchiv.de/assets/bundesarchiv/de/Downloads/PDFs_Geschichtsgalerie/Inventar_Adolf_Hitler.pdf
Karl Friedrich von Frank: „Die Ahnentafel des Reichskanzlers Adolf Hitler“, in: Ahnentafeln berühmter Deutscher, (hrsg. von der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte in Leipzig), Band III, Leipzig 1937. – Ralf G. Jahn: Hitlers Familiengeheimnis. Geschichte und Genealogie der Vorfahren und Verwandten von Adolf Hitler. München : GRIN Verlag, 2018.
[3] Heinz Hitler, eigtl. Heinrich Hitler, * 14. März 1920, † 21.02.1942, Moskau (Butyrka, Geheimdienstgefängnis), Sohn d. Aloy Hitler jun. (vgl. Fußn. 4).
[4] Alois Hitler junior geb. Matzelsberger, * 13.01.1882 Wien (als Aloys Matzelsberger), am 13. August 1883 als Aloys Hitler legitimiert, ab 1945 Alois Hiller(Änderung des Familiennamens); † 20.05.1956 Hamburg, I oo 1910 Bridget Dowling (sie * 3.07.1891 Dublin, Irland, † 18.11.1969 , Long Island, New York, Vereinigte Staaten; II oo Hedwig Heidemann (Alois Hitler junior wurde als unehelicher Sohn Alois Hitlers und dessen späterer zweiten Ehefrau Fanni (Franziska) Matzelsberger, verehel. Hitler (1861–1884), als Alois Matzelsberger geboren und in der Pfarrkirche St. Othmar unter den Weißgerbern getauft. Erst durch die Heirat seiner Eltern 1883 wurde seine Herkunft legitimiert. Geschwister von Alois Hitler junior geb. Matzelsberger: Ida Hitler, Paula Hitler, Angela Hitler erheiratete Hammitzsch, Gustav Hitler, Adolf Hitler, Edmund Hitler, Otto Hitler.
Kinder von Alois Hitler (= Halbneffen Adolf Hitlers): (1) William Patrick Hitler * 12.03.1911, Liverpool, Vereinigtes Königreich, † 14.07.1987, Patchogue, New York (dessen Kinder: Alexander Adolf, Brian William, Alexandre Adolf Stuart-Houston, Howard Ronald, Louis Stuart-Houston); (2) Heinrich (Heiz) Hitler, * 14. März 1920, † 21.02.1942, Moskau (Butyrka, Geheimdienstgefängnis).
(Anm.: Heinrich Hitler (= Heinz Hitler) war der Sohn von Alois Hitler junior und dessen zweiter Ehefrau Hedwig Heidemann. Die Ehe seiner Eltern war de facto illegitim, da Alois Hitler junior von seiner ersten, irischen Ehefrau Bridget Dowling nie geschieden worden war. Deshalb hatte er sich sogar, wenn auch ohne besondere Konsequenzen, wegen Bigamie verantworten müssen.
[5] Hans Frank, Jurist, als Reichsrechtsführer höchster Jurist im Dritten Reich, * 23. Mai 1900, Karlsruhe, † 16. Oktober 1946, Nürnberg. Hans Frank,der in den späten 1920er und frühen 1930er Jahren als Hitlers Rechtsanwalt tätig war, gab nach 1945 an, daß er von Hitler im Jahr 1930 den Auftrag erhalten habe, diskret den diversen damals in der Presse und Öffentlichkeit kursierenden Gerüchten nachzugehen, die eine jüdische Abstammung Hitlers behaupteten.
Hans Frank: Im Angesicht des Galgens: Deutung Hitlers und seiner Zeit auf Grund eigener Erlebnisse und Erkenntnisse (geschrieben im Nürnberger Justizgefängnis). München-Gräfelfing: Beck, 1953.
[6]Alois Schicklgruber, * 7. Juni 1837 als Aloys Schicklgruber in Strones, Gemeinde Döllersheim, am 6. Juni 1876 als Aloys Hitler legitimiert; † 3. Janurar 1903 Leonding ( im Gasthaus Schiefler, Leonding Nr. 12).
[7]Maria Anna Schicklgruber, * 1. Juli 1796 Strones, † 7. Januar 1847 als Mariana Hiedler in Kleinmotten, oo 10.05.1842 Döllersheim Johann Georg Hiedler, Müllerknecht.
Qu.: Pfarre Döllersheim (mit Strones), Matriken, Taufen 1785–1837, Jg. 1796, Nr. 01–06. Pfarre Döllersheim: Matriken, Sterbefälle 1839–1851, Jg. 1847, Nr. 03–07.
[8]Für den 1837 geborenen Alois Schicklgruber kommen zwei mögliche Väter in Betracht. Der leibliche Vater von Alois Schicklgruber ist jedoch nicht identifiziert. In Betracht kommen Johann Nepomuk Hiedler (* 19. März 1807 in Spital, † 17. September 1888 Spital; er erbte den elterlichen Bauernhof mit der Anschrift Spital Nr. 30) und dessen Bruder, der Müllerknecht Johann Georg Hiedler (* 28. Februar 1792 in Spital, † 9. Februar 1857 Spital).
[9]Vgl. Fußn. 3.
[10]Korrekt: Generalgouverneur im Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete.
[11]Hans Frank: Im Angesicht des Galgens. 1955, S. 320.
[12]WilliamPatrick Hitler, * 12. März 1911, Liverpool, Vereinigtes Königreich, † 14. Juli 1987, Patchogue, New York, Vereinigte Staaten, Halbneffe Adolf Hitlers, Sohn von Alois Hitler jr.,
[13]Stadt Graz: Historisches Jahrbuch der Stadt Graz. Band 2–4, 1969, S. 8–10.
[14]Ulrich von Hutten (* 21. April 1488 auf Burg Steckelberg bei Schlüchtern. † 29. August 1523 auf der Insel Ufenau im Zürichsee).
Als Nachkriegskind bin ich an Allem interessiert, was zu der zentraleuropäischen Tragödie 1914/1945 führte. Auch ohne Hintergrundwissen, bemerkte ich sehr früh, die unterschiedliche Art in Hitlers privatem und offiziellem Auftreten. Wo hat der einfache Meldegänger von 1918 mit dem EK II die Rednerschule besucht oder wer hat seine Reden geschrieben? So perfekt zu sprechen, das lernt man nicht im Schützengraben! Seine Schwester meinte 1957:
MEIN BRUDER
Als Schwester des Mannes, der sich für Deutschland aufgeopfert hat, schrieb ich dieses nieder in der ersten Nachkriegszeit:
Ihr Herren – vergeßt nur eines nicht! Euer Name wird längst mit Eurem Leichnam zerfallen – vergessen und vermodert sein – während der Name Adolf Hitlers immer noch leuchten und lodern wird! Ihr könnt ihn nicht umbringen mit Euren Jauchekübeln, ihn nicht erwürgen mit Euren tintenbeklecksten, schmierigen Fingern – seinen Namen nicht auslöschen aus hunderttausend Seelen – dazu seid Ihr selbst viel, aber auch schon viel zu klein!
Wo er geliebt hat … geschah es um Deutschland. Wo er gekämpft hat … geschah es um Deutschland. Wo er gefehlt hat … geschah es um Deutschland, und wenn er stritt um Ehre und Ansehen, war es um deutsche Ehre und deutsches Ansehen …
Und was gabt Ihr bisher? Und wer von Euch wollte sein Leben für Deutschland geben? Ihr habt immer nur die Macht und den Reichtum, den Genuß, den Fraß und die Völlerei – ein herrliches Leben ohne Verantwortung – vor Augen gehabt, wenn Ihr an Deutschland gedacht habt!
Verlaßt Euch darauf, meine Herren – schon allein das reine, selbstlose Denken und Handeln des Führers genügt für die Unsterblichkeit!
Daß seinem fanatischen Ringen um Deutschlands Größe nicht der Erfolg beschieden war, wie z.B. einem Cromwell einstens in Britannien – auch das liegt vielleicht in der Mentalität begründet, weil der Brite bei allem Hang zur Eitelkeit, zu Neid und Mißgunst und zur Rücksichtslosigkeit – dennoch nicht vergißt, Engländer zu sein, und die Treue zu seiner Krone liegt ihm im Blut – während der Deutsche in seinem Geltungstrieb alles ist, nur nicht in erster Linie Deutscher. So liegt es Euch nichts daran. Ihr kleinen Seelen, wenn mit Euch zusammen die ganze Nation in Trümmer geht. Euer Leitstern wird nie heißen: Gemeinnutz geht vor Eigennutz, sondern immer nur umgekehrt! Und mit diesem Leitstern wollt Ihr die Unsterblichkeit eines Größeren verhindern?
Was ich in den ersten Nachkriegsjahren niederschrieb, hat seine Gültigkeit behalten auch im Jahre 1957 und bestätigt die Richtigkeit meiner Überzeugung.
Berchtesgaden, 1. Mai 1957 Paula Hitler