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Daß sie sich nicht schämen!

Jedoch der schrecklichste der Schrecken,
Das ist der Mensch in seinem Wahn.
Schiller

Noch eine Geschichte, die unsere Zeit kennzeichnet, um die große deutsche Frau

Ursula Haverbeck.

Diese Geschichte zeigt die ganze Brutalität, mit der an der Macht befindliche „Rechtgläubige“, daher „Gutmenschen“ – wie zu allen Zeiten – grausam, rücksichtslos gegen Andersdenkende vorgehen, um die Welt von diesen „Schädlingen“ zu „säubern“.

In dem Buch „Land, mein Land, wie leb ich tief aus dir“ schildert Roland Wuttke, der Vertraute und Freund Ursula Haverbecks, wie sich Ursulas letzte Jahre gestalteten:

Nach der Verbüßung ihrer Haftstrafe wurde Ursula sogleich noch im November 2020 vor ein weiteres – höchst dubioses – Verfahren vor das Amtsgericht Tiergarten nach Berlin gezwungen. Das Ziel war, für ein vorgese-henes Verfahren am Landgericht Berlin eine möglichst hohe Haftstrafe zu erreichen.

Am 1. April 2022 ist Ursula (im Alter von 94 Jahren!!) von einer linken Richterin, die kurz zuvor an das Landgericht berufen worden war, dann auch zu einer erneuten Haftstrafe von einem Jahr – ohne Bewährung – verurteilt worden.

Die Aufforderung zum Haftantritt kam im Oktober 2022, nachdem das Kammergericht die Revision geradezu postwendend und ohne Begründung verworfen hatte.

Hier zeigt sich das Regime im heutigen Deutschland als gnadenlose Diktatur in ihrer ganzen Unmensch-lichkeit.

Mit mehreren Eingaben konnte der Haftantritt verzögert werden. Im Sommer 2023 erlitt Ursula im Hause einen schweren Treppen-sturz und war mit fünf gebrochenen Rippen für fast zwei Wochen bettlägerig. Hier ließ sie sich wieder ihre biographischen Aufzeich-nungen bringen. Viele Besuche und Gesprä-che erlaubten aber keine längere Arbeit daran.

Bezeichnend aber eine groteske Geschichte aus dieser Zeit, die sie erleben durfte:

Im „Westfalen-Blatt“, das sie abonniert hatte, las sie von einem Dr. Philip Knäble von der Universität Göttingen, der vorgab, über die Geschichte des Collegium Humanum zu forschen. Knäble wolle nach eigenen Worten untersuchen, wie führende Akteure der Ökologie-Bewegung sich im Collegium trafen, und sogar wichtige Vorbereitungs-treffen zur Gründung der Grünen in den Jahren 1977 bis 1979 dort stattfanden.

Für ihn sei es unvorstellbar, wie dann das Collegium zu einem

„zentralen Tagungsort von rechtsex-tremistischen Gruppierungen und Holocaust-Leugnern“

werden konnte. Da lag es nahe, den Herrn Doktor zu einem vertraulichen Gespräch mit der einzigen noch lebenden Führungsperson des Collegium Humanum einzuladen.

Jeder echte Forscher würde sich so eine Ge-legenheit nicht entgehen lassen, Informa-tionen aus erster Hand zu bekommen.

Zweimal wurde Knäble unter Zusicherung der Diskretion nach Vlotho eingeladen, doch der Forscher, der angeblich ein Buch über das CH herausbringen will, hatte wohl nicht den Mut zu einem Gespräch.

Da hätte er womöglich eine Erklärung er-halten, wie sich das Meinungsklima in den letzten vierzig Jahren Schritt für Schritt verdunkelte, bis hin zum schmalen Grat, auf dem sich Historiker heute noch bewegen dürfen, ohne die staatliche Alimentation zu verlieren.

Das geplante Buch des Herrn Knäble dürfte da wohl kaum den Anspruch einer objektiven Darstellung erfüllen.

Dieselben Kreise, die den Meinungskorridor verengen, verstärkten den Druck auf die Ju-stiz, um die fünfundneunzigjährige Ursula Haverbeck wieder in ein Gefängnis zu bringen.

Schließlich kam es am 26. Juni 2024 zu einer erneuten Verurteilung durch das Landgericht Hamburg, wobei das Berliner Urteil einbezo-gen wurde: Ein Jahr Haft – ohne Bewährung – bei Berücksichtigung einer unzulässigen Be-rufungsdauer. Die Presse jubelte.

Wir erinnern uns an Ursulas großartige „letzten Worte“ im Hamburger Landgericht am 26. Juni, wo sie fast eine Stunde in freier Rede  den Richtern, Schöffen, Staatsanwälten und Journalisten, ja der ganzen Weltöffent-lichkeit, ins Gewissen redete: 

„Wir waren alle nicht dabei, ich auch nicht. Alles, was wir darüber gehört haben, haben wir von anderen gehört. Meinen diese es gut mit uns?

… Viele Familien sind an der Auseinan-dersetzung über das Thema Sechs-Millionen-Mord auseinandergebrochen. Die Wunden sind bis heute oft nicht verheilt.

Wenn wir unser Volk retten wollen und diese im Augenblick leere Mitte in der Mitte Europas wieder mit Rechtsleben füllen wollen, müssen wir jetzt durch-greifend tätig sein und die Juristen be-auftragen, so schnell wie möglich und in Anerkennung durch die Alliierten, den Paragraphen 130, Volksverhetzung, abzuschaffen …

Es gibt immer nur Verbote, und sobald ein Richter … sich nur mit einem Verbot noch zu helfen und durchzusetzen weiß, ist der Rechtsstaat gestorben.

In dieser Frage befindet sich die Justiz, wie der Vorsitzende des Deutschen Richterbundes schon um 2000 über das Internet erklärte, ,im Würgegriff der Politik‘.“

Nach ihrem Schlußwort gab es langan-haltenden Beifall von den etwa 100 Zuschauern, und die Sitzung mußte unterbrochen werden.

… Ursula hat nicht aufgegeben, sie hat buchstäblich gekämpft bis zum letzten Atemzug. Ja, sie hätte sich gewünscht, daß viel mehr Menschen diesen Kampf führen würden.

Aber sie hatte auch Verständnis für die Menschen und für deren Sorge um die Familie. Sie hatte den politischen Kampf ja auch erst aufgenommen, nachdem ihre Eltern, ihre Schwester und ihr Mann ge-storben waren.

Sogar für ihre Gegner hatte sie Verständnis. Stets suchte sie den denkenden Menschen hinter der Fassade der Macht. Sie gab An-regungen und suchte Anregungen. Ja, die denkenden, freiheitsliebenden Menschen hat Ursula stets gesucht.

So wie Friedrich Schiller dichtete:

In das Geisterreich zu dringen,
männlich mit dem Wahn zu ringen,
das ist seines Eifers wert.

Ursula hat sich stets mitverantwortlich ge-sehen für alles, was im Land geschieht. Als schmerzlich und ungerecht empfand sie die Verunglimpfung des Deutschen Volkes durch die Kriegsschuldpropaganda.

Wir alle tragen Verantwortung, sagte sie immer wieder. Wenn etwas falsch ist, dann deshalb, weil auch wir es zugelassen haben. Auch aus diesem Grund hat sie für die Re-habilitierung ihres Volkes in der Weltge-schichte gekämpft …

Das Bewußtsein für Gerechtigkeit, welches auch die Gegner in ihrem Herzensgrund dulden müssen,

bewegte Ursula Haverbeck in ihrem Mitgefühl für die handelnden Menschen, auch für die, die sie wieder zu weiterer Gefängnishaft verurteilten. Sie wußte, wie es in einem Text aus dem 16. Jahrhundert gesagt ist:

„Der bösen Taten Klagemund
wird euch in eurem Herzensgrund
ein bitter Urteil sprechen.“

Am 8. November 2024 hatte Ursula noch ihren 96, Geburtstag in der kleinen Runde der Helfer und Freunde gefeiert. Zwölf Tage spä-ter, am 20. November 2024 um 10 Uhr, ist Ursula Haverbeck dann friedlich eingeschla-fen.

Auch hier waren die Helfer da, die sich wie Angehörige einer Familie um sie gekümmert haben. Ursula hat dies als „die kleine Volksgemeinschaft“ bezeichnet.

 

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