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Thomas Engelhardt

als Wissenschaftler auf über das propagandistisch in den Abgrund getretene Deutschland der bewußten „12 Jahre“. Wir können gespannt sein auf die

Spezial-, Elite- und Ausleseschulen im nationalsozialistischen Deutschland 

Anlaß des nachstehenden Exkurses war ein Besuch auf der heute sogenannten „NS-Or-densburg“ Vogelsang in der Eifel. 

Das nationalsozialistische nichtstaatliche (bzw. teilstaatliche) in Trägerschaft der NSdAP bzw. ihrer Gliederungen und Unter-organisationen[1] ab 1933 existierende Schulsystem in Deutschland war relativ breit aufgestellt und ist differenziert zu betrach-ten.

Vorrangiges Ziel der Gründung andersgearte-ter und völlig neuartiger Schulen war neben der Förderung von aus nichtakademischen Elternhäusern stammenden jungen Menschen die Ausbildung einer neuen Führungsschicht, die die maßgeblichen Stellen in der staatli-chen Verwaltung, in der Partei und in den militärischen und polizeilichen Gliederungen des Reiches (Wehrmacht, Waffen-SS, Sicher-heitspolizei, Ordnungspolizei, Schutzpolizei), den Behörden, Organisationen, Verbänden und Vereinigungen besetzen sollten.

Im Wesentlichen können fünf  Schulen bzw. Schultypen unterschieden werden:

  • die Reichsführerschulen

  • die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (Napola-Schulen)

  • die Adolf-Hitler-Schulen

  • die Reichsschulen (in Trägerschaft der SA, ab 1934 direkt der Parteikanzlei der NSdAP unterstellt)

  • die Schulungsstätten der NSdAP (Ordensburgen Vogelsang/Eifel, Krössinsee (Crössinsee/Pommern)[2], Sonthofen/Allgäu und (geplant) Marienburg a. d. Nogat)

Adolf-Hitler-Schule Hesselberg

Die Reichsführerschulen waren in erster Linie Ausbildungsstätten für die politischen Leiter bzw. den Führungsnachwuchs der Sturmab-teilung der NSdAP (SA), der Allgemeinen SS und der Hitlerjugend.

Die Napola-Schulen (Nationalpolitische Erziehungsanstalten), gegründet 1933 als neuartige Gemeinschaftserziehungsstätten mit nationalsozialistischer Ausrichtung[3], unterstanden als Auslese- und Eliteschulen formal dem Reichsminister Bernhard Rust[4], Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, de facto aber der SA, Schulleiter war in der Anfangszeit stets ein Angehöriger der SA.

Ebenso gehörte das Gros der Lehrerschaft der SA an. Organisatorisch waren diese Schulen seit 1936 jedoch dem Inspektor der National-politischen Erziehungsanstalten, August Heißmeyer[5], ab 1939/1940 Dienststelle Heißmeyer genannt, unterstellt.

Aus dieser Konstellation wird verschiedent-lich der falsche Schluß gezogen, die Napola-Schulen wären damit dem unmittelbaren Einfluß der Schutzstaffel (SS) unterlegen gewesen. Eine solche Bewertung verkennt und mißachtet jedoch die komplexen hierar-chischen Strukturen und organisatorischen Verhältnisse im nationalsozialistischen Deutschland.

Andererseits sind die Unterstellungsver-hältnisse und Organisationsstrukturen aber auch ein Beleg für das Kompetenzgerangel im Neuen Deutschland. Beachtet werden muß in diesem Zusammenhang jedoch die Tatsache, welche grundlegenden Veränderungen seit 1933 Staat und Gesellschaft in kürzester Zeit erfuhren.

Viele Entscheidungen waren vorläufige oder nur von temporärer Gültigkeit. Berücksich-tigt werden muß auch die Tatsache, daß die Bedeutung der NSdAP als eine der vier Machtsäulen des nationalsozialistischen Staates (Partei, staatliche Verwaltung, Wehrmacht und SS) ab Mitte bis Ende der 1930er-Jahre zurückgedrängt wurde, dies besonders auch ab 1939 nach Ausbruch des Krieges. Richtig ist jedoch, daß der Einfluß der Allgemeinen SS auf die Napola-Schulen ab 1936 zunahm.

Der Inspektor der Nationalpolitischen Er-ziehungsanstalten Heißmeyer, der die Auf-sicht über die Napola-Schulen ausübte, favorisierte für die Lehrkräfte an den Napola-Schulen die Mitgliedschaft in der SS (die Parteimitgliedschaft war ohnehin obligato-risch).

Ab 1939 entwickelten sich die NAPOLA-Schulen aufgrund des ausgebrochenen Krie-ges zunehmend zu Vorbereitungsschulen für die Deutsche Wehrmacht[6] bzw. zu Nach-wuchsschulen der Schutzstaffel (SS).[7]

Die Gestaltungsmöglichkeiten des Reichs-jugendführers Baldur von Schirach[8] auf die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten waren insofern gering. Vergeblich hatte er versucht, die als elitär geltenden Napola-Schulen (NPEA) unter seinen Einfluß zu bekommen.

Die reichsweit bekannte Napola-Schule im anhaltischen Ballenstedt[9] ragte unter den neuartigen 1933 begründeten Schulen aus mehreren Gründen heraus. Es war die einzige Napola-Schule, die ab 1942 einen Neubau nutzen konnte.[10]

Ihre offizielle Bezeichnung war ab 1942 Na-tionalpolitische Bildungsanstalt (nicht Nati-onalpolitische Erziehungssanstalt). Frequen-tiert wurde sie von Schülern aus dem gesam-ten Reichsgebiet[11], weil sie unter den Napola-Schulen als die modernste Schule auch in Hinblick auf die Vermittlung des Unterichtsstoffes galt.

Angewendet wurden wie auf den Adolf-Hit-ler-Schulen völlig neuartige Formen des Un-terrichts. Ballenstedt hatte unter den Napola-Schulen gewissermaßen die Funktion einer Leiteinrichtung. In den zweieinhalb Jahren von Oktober 1942 bis Kriegsende absolvier-ten 350 Schüler die Nationalpolitische Bil-dungsanstalt Ballenstedt.

Reichsweit existierten im Jahr 1941 dreißig Nationalpolitische Erziehungsanstalten (da-von zwei Napola-Schulen speziell für Mäd-chen) als kostenlose Internatsschulen, 1944 gab es insgesamt bereits dreiundvierzig Napola-Schulen, drei davon speziell für Mädchen.[12]

In diesen Schulen war der Besuch ab Vollen-dung des 10. Lebensjahrs möglich (dagegen wurden auf den Adolf-Hitler-Schulen Schüler erst mit dem vollendeten 12. Lebensjahr aufgenommen).

Der Schulbesuch auf einer Napola-Schule führte bis zur Hochschulreife und endete in der Regel mit der Vollendung des 18. Le-bensjahres.

Im Gegensatz zu den Adolf-Hitler-Schulen konnten sich interessierte Schüler ohne den Vorschlag eines Führers bzw. Funktionärs der Hitlerjugend für eine Aufnahme auf eine Napola-Schule aktiv selbst bewerben. Einem Auswahlverfahren unterlagen jedoch auch diese Bewerber.

Bis 1941 haben etwa 6.000 Schüler die Bil-dungseinrichtungen der Adolf-Hitler-Schulen absolviert. 1944/1945 hatten die dreiund-vierzig bestehenden Napola-Schulen fast 9.000 Schüler. Prominente Schüler waren beispielsweise ein Neffe Adolf Hitlers, Hein-rich Hitler[13], Hans Klein, in der späteren BRD CSU-Politiker, Bundestagsabgeordneter und Bundesminister oder etwa Hellmuth Karasek, Journalist, Autor und Literaturkriti-ker, 1944 Schüler auf der Napola Loben (jetzt Lubliniec, Oberschlesien).

Die Adolf-Hitler-Schulen

Während die NAPOLA-Schulen (NPEA, Na-tionalpolitische Erziehungsanstalten) formal dem Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung unterstanden, hatten die Gauleiter der NSdAP bzw. die Hit-ler-Jugend unter Reichsjugendführer Baldur von Schirach und die Deutsche Arbeitsfront unter Dr. Robert Ley die Kontrolle über die Adolf-Hitler-Schulen.[14]

Die Adolf-Hitler-Schulen wurden ab 1937 eingerichtet und galten als Vorbereitungs-schulen für die Ausbildungsstätten der Partei auf den Ordensburgen.

Zum Ende der Osterferien 1937 wurden für zehn Adolf-Hitler-Schulen Eingangsklassen mit je 30 Schülern gebildet. Gründungs-standort war für wenige Monate die Ordens-burg Krössinsee im Weichbild der Kreisstadt Falkenburg[15].

Als dort im Sommer 1937 der erste Regel-lehrgang bevorstand, zogen die Adolf-Hitler-Schulen nach Sonthofen um, einige verblie-ben dort bis 1945.

Die Bezeichnung der einzelnen Schulen erscheint verwirrend. Einerseits wurden die Schulen durchnummeriert (Schulen 1 bis 10), andererseits trugen sie auch die Ortsnamen der geplanten endgültigen Standorte. Vielfach wurden sie auch mit den Namen der Entsen-de-Gaue bezeichnet.[16]

Der gleichzeitige Spatenstich für die Gebäude (Schule, Internat, Nebengebäude) der geplan-ten zehn Bildungsstätten der zu diesem Zeitpunkt zehn bestehenden Adolf-Hitler-Schulen erfolgte am Jahrestag der Verfügung Adolf Hitlers über die Gründung der Adolf-Hitler-Schulen am 15. Januar 1938.[17]

Kriegsbedingt erfolgte in keinem Fall die Fertigstellung. Aus diesem Grund wurden die einzelnen Schulen 1941 in Ausweichquartiere bzw. provisorische Hauptstandorte verlagert.[18]

Die Adolf-Hitler-Schulen waren als un-entgeltliche Internatsschulen letztlich Einrichtungen der Hitlerjugend (HJ) und wurden von dieser auch verantwortlich geführt.[19]

Die Zugangsvoraussetzungen waren:

  • Nachweis der Erbgesundheit der Sippe

  • völlige Gesundheit und hohe sportliche Leistungsfähigkeit des künftigen Schülers

  • Betätigung der Eltern in der völkischen Gemeinschaft (Parteizugehörigkeit, Tätigkeit in den Gliederungen der Partei und den angeschlossenen Verbänden)

Reichsweit existierten zehn, später zwölf Adolf-Hitler-Schulen[20] (Stand 1941)[21].

Die Entsendung und Aufnahme auf eine Adolf-Hitler-Schule erforderte grundsätzlich den Vorschlag und die Auswahl durch einen Führer und Funktionär der Hitler-Jugend. Eine aktive Eigenbewerbung war anders als im Falle der Napola-Schulen nicht möglich.

Der Auswahlmaßstab waren gute bis sehr gute schulische Leistungen, die nachge-wiesene Bewährung in der Hitler-Jugend sowie die charakterliche Eignung. Das auf-wendige Ausleseverfahren unterstrich den Eliteanspruch, der an die Schüler gestellt wurde.

Die zwölfjährigen Auswahlkandidaten wurden anschließend in einem mehrstufigen Verfah-ren auf Gauebene intensiv überprüft. Verant-wortlich hierfür waren die jeweiligen Gau-schulungsleiter des Entsendegaus.

Die Adolf-Hitler-Schulen verkörperten einen völlig neuartigen Schultypus mit einer gera-dezu revolutionären Lehrpraxis:

– Statt Frontalunterricht fand kollektiver Gruppenunterricht statt.

– Die Sitzordnung im Unterrichtsraum unter-schied sich von der Reihenbestuhlung in sonstigen Schulen. Die Tische waren in Form eines zum Lehrer hin offenen Vierecks ange-ordnet.  

– Die Aufgabe und der Charakter des Lehrers trat zugunsten eines die Schüler anleitenden Erziehers zurück. Der Vortrag des Erziehers sollte durch Anmerkungen und diskursive Einwürfe aus dem Schülerkreis ständig unter-brochen werden dürfen.

– Redegewandtheit und Überzeugungskraft von Argumenten sollten gefördert werden. Das Pro und das Kontra wurde in einer Art Rollenspiel erprobt.

– Projekt- und Gruppenarbeit war Alltag an dieser Schule.

Das an den Adolf-Hitler-Schulen angewen-dete Unterrichtssystem förderte die Selb-ständigkeit und die argumentative Gewandt-heit sowie die Durchdringung des Lernstoffes im Kollektiv, was ein lebendiges, einfallsrei-ches, herausforderndes Unterrichtsklima entstehen ließ.

Die fünfjährige Schulzeit (vor dem Krieg war ursprünglich eine sechsjährige Schulzeit vor-gesehen) wurde mit dem Diplom der Adolf-Hitler-Schulen abgeschlossen, das dem staatlichen Abitur entsprach und den Absol-venten jede Partei- und Staatslaufbahn ermöglichen sollte.

Während für die Schulabgänger an den Adolf-Hitler-Schulen, die als Vorschulen der NSdAP-Ordensburgen galten, die Laufbahn als künftige Parteifunktionäre vorgesehen war, fehlte diese Ausrichtung bei den Ab-solventen der Napola-Schulen. Diesen stand es frei, zu studieren bzw. einen akademi-schen oder auch freien Beruf zu ergreifen.

Die Reichsschulen der NSdAP

Eine spezielle Form von Elite-Internaten stellten die sich in Trägerschaft der SA befindlichen sog. Reichsschulen dar. Auch diese waren unentgeltliche Internats- und Ausleseschulen, die die Schüler bis zur Hochschulreife führten.

Diese als Reichsschulen bezeichneten Spezi-alschulen stellten anfangs schulrechtlich Privatschulen dar, die von der Reichsführung der Sturmabteilung der NSdAP (SA) betrieben wurden. Geleitet wurden sie von einem SA-Mitglied, das Gros der Lehrer gehörte anfangs ebenfalls der SA an.

Die erste Reichsschule wurde von Ernst Röhm[22] als Erziehungsanstalt der Obersten SA-Führung[23] am 1.04.1934 gegründet, zunächst als sechsklassige (später neunklas-sige) Spezialschule mit erweitertem Sonder-lehrplan.

Die Reichsschulen der NSdAP waren heraus-gehobene Ausnahme- und Spezialschulen, die der Heranbildung von Nachwuchskadern für höchste staatliche und gesellschaftliche Führungsaufgaben im Sinne der national-sozialistischen Weltanschauung dienten.

Die erste Schule dieser Art wurde zunächst unter der Bezeichnung „Nationalsozialistische Deutsche Oberschule Starnberger See“ als Privatschule der Obersten SA-Führung und des NS-Lehrerbundes sowie der NSdAP ins Leben gerufen.

1938 bezog die Schule nach Plänen von Alois Degano einen Neubau und wurde in Reichs-schule der NSDAP Feldafing (RSF) umbenannt. Die Schule stand nach 1934 unter der direk-ten Schirmherrschaft der Parteikanzlei der NSdAP.

Einer der nachgewiesenermaßen hochbegab-ten Schüler der Reichsschule Feldafing war Alfred Herrhausen[24], in Bundesdeutschland später Vorstandssprecher (bzw. faktisch Vor-standsvorsitzender) der Deutschen Bank.

Im Frühjahr 1942 schlug die Kreisleitung der NSdAP in Essen Alfred Herrhausen zur Auf-nahme auf die Reichsschule Feldafing vor. Der Zwölfjährige trat im September 1942 in diese Auslese- und Spezialschule ein.

Die Zugangsvoraussetzungen zu den Reichs-schulen genannten Spezialschulen wichen von jenen der Adolf-Hitler-Schulen und der NAPOLA-Schulen (Nationalpolitische Erzie-hungsanstalten) jedoch ab. Gefördert werden sollten insbesondere als Hochbegabte iden-tifizierte junge Menschen.

Darüber hinaus sollten jedoch vor allem auch Kinder bzw. Jugendliche berücksichtigt wer-den, die ansonsten vor 1933 Benachteiligun-gen erfahren hatten (Söhne von alten und verdienten Kämpfern, Söhne von Frontkämp-fern und besonders schwerbeschädigten Kriegsteilnehmern des Ersten Weltkriege sowie Söhne von Auslandsdeutschen, die teilweise immer noch Zurücksetzungen erlebten).

Gemäß einem Reichsausleseverfahren konnte jeder Reichsgau (Parteigau der NSdAP) jähr-lich drei Schüler nach Feldafing schicken, Berlin und München jeweils fünf.

Bezeichnend ist die Tatsache, daß den Schü-lern der bei Kriegsende geschlossenen und aufgelösten Reichsschulen die Fortsetzung der Ausbildung auf einer vergleichbaren Schule (Gymnasium) verwehrt war.

Die Schule in Feldafing am Starnberger See wurde am 23. April 1945 aufgelöst, die Schüler wurden auf Anordnung der Besat-zungsmacht bis zum Jahre 1949 vom höheren Bildungsweg ausgeschlossen. Die Lehrer-schaft unterlag dem automatischen Arrest der Besatzer.

Die Lehrer wurden in eines der US-ameri-kanischen Konzentrationslager („Internie-rungslager“) überführt.

_________________

Anmerkungen

[1]  Bund Deutscher Mädel (BDM), Hitler-Jugend (HJ), Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund (NSDStB), NS-Frauenschaft (NSF), Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps (NSKK), Schutzstaffel (Allgemeine SS), Sturmabteilung der NSdAP (SA).

[2]  1941 umbenannt in „Die Falkenburg am Krössinsee“.

[3]  Bereits im Jahr 1933 wurden die ersten drei Nationalpolitischen Erziehungsanstalten in Plön in Holstein, Köslin in Pommern und in Potsdam als staatliche Bildungseinrichtungen neuen Typs gegründet und dem Reichserziehungsminister Bernhard Rust unmittelbar unterstellt.

[4]  Bernhard Rust, * 30.09.1883 Hannover, † 8.05.1945  Gemeinde Berend (Ortsteil von Nübel, Kreis Schleswig).

[5]  August Heißmeyer, SS-Obergruppenführer General der Waffen-SS, * 11.01.1897 in Gellersen, † 16.01.1979, Schwäbisch Hall, SS-Obergruppenführer u. General der Waffen-SS.

[6]  Beispielsweise war Erich Hartmann, einer der bedeutendsten Jagflieger im Zweiten Welkrieg, 1937/1938 Schüler auf der NAPOLA in Rottweil in Württemberg (NSDAP-Pareigau Württemberg-Hohenzollern).

[7]  Ursprünglich sollte die Abgänger von den NAPOLA-Schulen anders als die Absolventen der Adolf-Hitler-Schulen, denen eine Parteikarriere vorbehalten war, ein Universitätsstudium absolvieren, um als Führungskräfte in der Verwaltung oder der Wirtschaft eingesetzt zu werden.

[8]  Baldur Benedikt von Schirach, * 9.05.1907 Berlin, † 8.08.1974 Kröv an der Mosel, Rheinland-Pfalz, 1933 Reichsjugendführer, 1936 Staatssekretär, Reichsleiter der NSdAP, 1940  Beauftragten für die Inspektion der gesamten Hitlerjugend, 1940 Gauleiter und Reichsstatthalter in Wien.

[9]  Offizieller Name Napola Anhalt (bis 1943 in Ilfeld am Harz). Die Grundsteinlegung in Ballenstedt erfolgte 1936, die Bauzeit währte mehr als fünf Jahre, im Oktober 1942 erfolgte die Übergabe an die nun Nationalpolitische Bildungsanstalt (Napobi) genannte Einrichtung.

[10]Bis 1942 war die 1936 gegr. Napola Anhalt in Ilfeld in der ehemaligen Klosterschule angesiedelt (Ilfeld, preuß. Prov. Sachsen).

[11] Einer der Schüler (im provisorischen Ausweichstandort Ilfeld) war von 1936 bis 1939 beispielsweise auch der Halbneffe Adolf Hitlers, Heinrich (Heinz) Hitler,  * 14.03.1920, † 21.02.1942.

[12]  Diese drei Standorte der Mädchen-Internate waren das Schloß Hubertendorf (bei Blindenmarkt/Österreich), der Auhof in Türnitz bei Lilienfeld, Reichsgau Niederdonau) und Colmar- Berg in Luxemburg (damals unter deutscher Zivilverwaltung, jedoch de facto in das Reich eingegliedert).

[13]  Heinrich Hitler (Heinz Hitler), * 14.03.1920, † 21.02.1942 , Butyrka, Geheimdienstgefängnis Moskau), Sohn von Alois Hitler junior und dessen zweiter Ehefrau Hedwig Heidemann, Halbneffe Adolf Hitlers. Heinrich/Heinz Hitler geriet als Unteroffizier der Deutschen Wehrmacht am 10.01.1941 vor Moskau in sowjetische Gefangenschaft. Von 1936-1939 war Heinrich Hitler Schüler auf der Napola Ballenstedt (jetzt Sachsen-Anhalt), zu dieser Zeit noch Bauverzögerung im Ausweichquartier in Ilfeld/Harz.

[14]  Dr. Robert Ley oblag als dem Initiator der Schulungsstätten der NSdAP auch die Aufsicht über die Ordensburgen Vogelsang, Krössinsee und Sonthofen.

[15]  Die Ordensburg Krössinsee liegt ca. 4 km nordöstlich des Stadtzentrums der pommerschen Kleinstadt Falkenburg (jetzt Złocieniec, bis 1945 Kreis Dramburg, Regierungsbezirk Köslin, Hinterpommern). Falkenburg liegt ca. 100 km östlich von Stettin u. 90 km südlich von Köslin (Falkenburg sollte im geplanten System der Reichsautobahnen Autobahnkreuz und Standort einer Autobahnmeisterei werden).

[16]Nummer der Schule, Standortlanung 1937, Land, Entsende-Gau

Preußen Ostpreußen:

1 Tilsit

2   Potsdam   Preußen   Brandenburg

3   Waldbröl  Preußen   Köln-Aachen

4   Koblenz    Preußen   Moselland

5   Plauen      Sachsen   Sachsen

6   Weimar    Thüringen Thüringen

7   Hesselberg   Bayern     Franken

8   Mittenwald   Bayern     München-Oberbayern

9   Heiligendamm Mecklenburg  Mecklenburg

10  Landstuhl Bayern   Westmark

[17]Standorte: Tilsit, Potsdam, Waldbröl, Koblenz, Plauen, Weimar, Hesselberg, Mittenwald, Heiligendamm, Landstuhl.

[18]Schule 1 (Ostpreußen,Tilsit) Ordensburg Krössinsee, Schule 2 (Kurmark, Frankfurt/Oder) Ordensburg Sonthofen, Schule 3 (Köln-Aachen, Waldbröl) Schloß Drachenburg, Königswinter, Schule 4 (Koblenz-Trier bzw. Moselland) Ordensburg Vogelsang, Schule 5 (Sachsen, Plauen) Schloß Sonnenstein/Pirna, Schule 6 (Thüringen, Weimar) Schloß Blankenhain, Weimar, Schule 7 (Franken/Hesselberg) Ordensburg Vogelsang, Schule 8 (München-Oberbayern, Mittenwald) u. Schule 9 (Mecklenburg, Heiligensdamm) Ordensburg Sonthofen, Schule 10 (Saarpfalz bzw. Westmark, Landstuhl) Ordensburg Vogelsang.

[19]  (1) Die Adolf-Hitler-Schulen (AHS) sind Einheiten der Hitlerjugend (HJ) und werden von dieser verantwortlich geführt. Lehrstoff, Lehrplan und Lehrkörper werden von den unterzeichnenden Reichsleitern reichseinheitlich bestimmt. (2) Die Adolf-Hitler-Schule umfaßt sechs Klassen. Die Aufnahme erfolgt im Allgemeinen mit dem vollendeten zwölften Lebensjahr. (3) Aufnahme finden solche Jungen, die sich im Deutschen Jungvolk hervorragend bewährt haben und von den zuständigen Hoheitsträgern in Vorschlag gebracht werden. (4) Die Schulausbildung ist unentgeltlich. (5) Die Schulaufsicht gehört zu den Hoheitsrechten des Gauleiters der NSDAP. Er übt sie entweder selbst aus oder übergibt die Ausübung dem Gauschulungsamt. (6) Nach erfolgreicher Reifeprüfung steht dem Adolf-Hitler-Schüler jede Laufbahn der Partei und des Staates offen.

Qu.: Sechs-Punkte-Erklärung zur Gründung und Einrichtung der Adolf-Hitler-Schulen: Robert Ley, Baldur von Schirach: Erklärung vom 17. Jänner 1937. In: Denkschrift Die Adolf-Hitler-Schule. Berlin: Verlag der Deutschen Arbeitsfront, 1937, S. 4.

[20]Die nach 1933 in allen deutschen Groß-, Klein- und Mittelstädten in „Adlf-Hitler-Schule“ umbenannten staatlichen Schulen standen mit den Internats-Elite- und Ausleseschulen in keinem Zusammenhang.

[21]  1941 und 1943 erfolgte die Gründung zweier weiterer Adolf-Hitler-Schulen in Wartha/Schlesienund Iglau für Böhmen-Mähren.

[22]Ernst Röhm, * 28.11.1887 München, † 1.07.1934 München-Stadelheim.

[23]Nationalsozialistische Deutsche Oberschule am Starnberger See. Erziehungsanstalt der Obersten SA-Führung.

[24]Dr. Alfred Herrhausen, * 30.01.1930 Essen, † 30.11.1989 Bad Homburg vor der Höhe (Bombenanschlag angeblich der RAF, eher jedoch eines Geheimdienstes, möglicherweise des israelischen MOSSAD). Seit Herbst 1987 hatte sich Herrhausen öffentlich für eine Reduzierung der Kreditlasten hochverschuldeter Entwicklungsländer eingesetzt.

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Drusius
Drusius
1 Monat zuvor

Ich würde die Ahnenerbe-Organisation auch zu den wichtigen Organisationen zählen, der es um Wissen ging, das nicht jedem Denkmuster zugänglich ist.

In Kaderschmieden werden immer konforme Entwicklungen gefördert, die zu den gewollten Denkrichtungen passen. Chaoserzeugende Denkrichtungen werden propagiert, wenn Gesellschaftssysteme verändert werden. Die dazu ausgeteilte Fahne und deren Interpretation sind ein deutliches Zeichen.

Wenn man sieht, daß die Swastika dieser ausgeteilten Fahne, sich gegen die Richtung der Erddrehung dreht, so könnte man einmal anschauen, wo in unserem Sonnensystemen sich Himmelskörper entgegen der gesetzmäßig fraktal geteilten Standardform sich drehen. Der Einfluß dieser dahinter stehenden Bewußtseinsformen in der Drehrichtung ist immer einen Denkprozeß wert.

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