Zum 80. Todestag Erich Ludendorffs

 

Das Jahr ging zu Ende. Wintersonnenwende nahte – da schloß der Feldherr des Weltkrieges für immer seine Augen.

Ihre hehre Leuchtkraft war all denen, die sie zu fassen vermochten, ein machtvolles Abbild seiner erhabenen Seele.

Ein Blick dieser Augen löste in ihnen heilige Willenskraft und hehre Taten aus im gewaltigen Geisteskampf, ganz wie einst in dem furchtbarsten aller Kriege! –

Diese Worte Mathilde Ludendorffs lesen wir in ihrem Werk „Totenklage – ein Heldensang: Erich Ludendorff“, herausgegeben 1939, geschrieben aber schon 1938.

Da hatte das deutsche Volk den viel furchtbareren 2. Teil des 30-jährigen Krieges gegen Deutschland noch vor sich.

Vor diesem Krieg, der mit den neu erfundenen Tötungsmaschinen zu Land, zu Wasser und vor allem aus der Luft ein totaler Krieg – ein Krieg auch gegen die Zivilbevölkerung – werden würde, hatte Ludendorff die Menschen schon 1930 mit seiner Schrift „Der totale Krieg“ und in einem Privatgespräch in München am 30.3.1937 Adolf Hitler gewarnt:

Wenn Sie nicht das Unheil heraufbeschwören, einen Krieg anzufangen – der sich sehr bald zu einem Weltkrieg ausweiten wird, und das wird jeder Krieg – dann können Sie noch manches erreichen …

Ich warne Sie aber sehr ernst davor, einen Krieg zu beginnen.

Wir müssen uns überhaupt aus jeder kriegerischen Verwicklung heraushalten.

Nur ein Verteidigungskrieg kommt für Deutschland in Frage, sonst nur strikte Neutralität …

Nach allem, was ich über den Aufbau der neuen Wehrmacht erfuhr, wird Ihnen zu Beginn des Krieges großer Erfolg sicher sein. Es mag sogar sein, daß Sie bis vor Kairo und Indien kommen. Der weitere Krieg wird aber zur völligen Niederlage führen. Die Vereinigten Staaten werden diesmal in noch ganz anderem Ausmaß eingreifen, und Deutschland wird schließlich vernichtet.

Darauf Hitler, der bereits eineinhalb Jahre später, am 5.11.1938, seine Kriegspläne vor Generälen und dem Außenminister offenlegte:

Ich bin weit davon entfernt, an einen Krieg zu denken. Als Frontsoldat des Weltkrieges will ich meinem Volk den Frieden erhalten. Aber die Demokratien sind morsch. Ich werde meine Ziele ohne Krieg erreichen.

Ludendorff:

Ich glaube Ihnen nicht, Herr Hitler!

Nach seiner Rückkehr nach Tutzing sagte Ludendorff zu seiner Frau, Mathilde Ludendorff:

Es ist alles vergebens, dieser Mann wird Deutschland ins Unglück stürzen.

Nun war der große Feldherr, Aufklärer und Warner Erich Ludendorff am 20. Dezember 1937 gestorben.

Mathilde Ludendorff fährt in ihrer „Totenklage“ fort:

Einen Augenblick hielt an dieser unheilvollen Jahreswende in dem Gehaste und Gelärme des Tages die Welt den Atem an, denn wahrlich, weit besser als viele im Volk wußten die Völker der Erde, welch segensreiche Kraft, welch schirmender Hort dieser Feldherr seinem Volke, welch unüberwindliche Gefahr er den Feinden des Volkes war, solange er lebte!

Bei Kriegsende war es den Feinden der Völker – nach Walter Rathenau

im letzten Augenblick gelungen, alle Schuld auf Ludendorff zu werfen“.

Mit ihren Schmähungen und Lügen hatten sie versucht, seinen Ruf zu schädigen und ihn somit dem Deutschen Volk als Vorbild und Halt zu rauben.

Auch das Nachkriegs-Werk Erich Ludendorffs, die Aufklärung über sie, die nichtgewählten überstaatlichen Hintergrundmächte, versuchten sie mit ihrer Hetze und Verleumdung und dann mit Totschweigen vor dem Volk unkenntlich zu machen.

Das ist verständlich. Denn Ludendorff riß ihnen durch seine Aufklärung die Masken vom Gesicht. Doch es sollte ihnen nicht gelingen. Bis auf den heutigen Tag wirkt Ludendorffs Aufklärung weiter, weil sie Wahrheit ist und sich täglich deutlicher bestätigt.

In der „Totenklage“ Mathilde Ludendorffs heißt es weiter:

Es frohlockten die, die ihn fürchteten, das sind die Schlechten in allen Völkern der Erde, und es sprachen die Edlen und ritterlich Gesinnten in allen diesen Völkern unumwunden aus, daß in ihm das Genie des Weltkrieges entschlummerte.

Sie gestanden offen ein, daß er das Deutsche Volk trotz des Ansturmes einer Übermacht von 28 Feindvölkern nicht nur vor dem Untergange rettete, nein, daß er nahezu den vollkommenen Sieg für sein Volk erfochten hatte.

Das Wort „almost“ (so schreiben amerikanische Abhandlungen), „beinahe“, solle man ihm auf das Grab setzen!

Hierdurch gestehen sie die Tatsache ein, daß ihr „Sieg“ nur ein Scheinsieg war,

der Zusammenbruch unseres Volkes nur der Selbstpreisgabe der Revolutionäre nach der Amtsentlassung des allgewaltigen Siegers Ludendorff zu danken war.

Ja, einen Augenblick hielten die Völker inne im Gehaste und Gejage des Alltags, und mitten unter dem Unwesentlichen ihrer Tageswichtigkeiten war die folgenschwere Kunde über die Erde hin gemeldet, daß der Große, vor dem eine Welt im Kriege gebebt hatte und doch in scheuer Ehrfurcht seine Größe anerkennen mußte, entschlummert war.

Das deutsche Volk war tief ergriffen von der Kunde.

Aber …

… viele von ihnen merkten gar nicht, daß

der Feldherr nie einen Augenblick von seinem Posten gewichen

war, daß er sich vom Tage des Verrates und des Zusammenbruches an mit allem seinem Forschen und Handeln gegen die unerkannten oder unterschätzten schlimmen Feinde des Volkes gewandt hatte und mit ihnen den gewaltigsten Geisteskampf führte, der je geführt wurde.

Heute sehen wir sie überdeutlich, die demaskierten Völkerzerstörer und ihre gekauften Handlanger.

Ludendorffs Wirken galt aber nicht nur der Feind-Abwehr, er setzte sich auch für die geistige und seelische Gesundung der Völker ein, voran des Deutschen Volkes: für die Verbreitung der Gotterkenntnis Mathilde Ludendorffs.

In seinem Vermächtnis schrieb er ein Jahr vor seinem Tode:

Ich hoffe, noch lange zu leben, der Tod kann aber auch plötzlich erfolgen.

In ewigen, unerschütterlichen Gesetzen liegt das Todesmuß für den Menschen.

Ich scheide aus einem reichen Leben, es war reich für mich im Elternhaus, reich in Erfüllung unerhörter Berufspflichten und der größten Aufgaben, die je auf Schultern eines Soldaten in all ihrer Schwere lagen.

Reich wurde ich an der Seite meiner zweiten Frau, reich nach jeder Beziehung, reich wurde unser Schaffen für unser Volk, ja alle Völker, für jeden Deutschen und für jeden Menschen.

Ist Erich Ludendorff nun wirklich tot? Nein.

In uns lebt er weiter. Denn, so schreibt Mathilde Ludendorff*:

Aller Feindwille der Schlechtigkeit brach an diesem Fels ohnmächtig zusammen, und so sieghaft wie er selbst in seinem reichen erfüllten Leben ihnen gegenüberstand, so unnahbar und unantastbar der Reichtum seiner Seele und sein Friede für all ihre Gehässigkeit gewesen ist, so unerschütterlich steht auch sein Sieg für das Volk im Weltkriege und sein Sieg als Kulturgestalter.

Die Siegkraft des Göttlichen über alle Gewalt und List gottferner Mächte hat in Erich Ludendorff ihre Erfüllung gefunden.

Das wird sich als köstliche Kraft in aller Zukunft auswirken.

 

Das Grab Erich Ludendorffs, Gemälde von Lina Richter

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*Erich Ludendorff, Sein Wesen und Schaffen, München 1940, S. 654