Rußland! 6. Teil

Thomas Engelhardt:

1939   Ultimatum an Lettland v. 5. Okt. 1939 zur Abtretung von Marinehäfen an die Rote Armee.

Die Sowjetunion zwang Lettland ein Bei-stands- und Stützpunktabkommen auf, das der lettische Außenminister Vilhelms Munters am 5. Oktober 1939 unterzeichnen mußte.

Unter sowjetischem Druck Abschluß eines Beistandspakt mit der Sowjetunion und Zulassung der Stationierung sowjetischer Truppen im Land.

1939/1940  Finnisch-sowjetischer Krieg (Finnischer Winterkrieg), 30. Nov. 1939 bis zum 13. März 1940, finnisch-sowjetischer Krieg

Durch den Friedensvertrag v. 13. März 1940 verlor Finnland große Teile Kareliens, dar-unter die gesamte Landenge und große Ge-biete nördlich des Ladogasees. Rund 420.000 Finnen flohen aus den verlorenen Gebieten und mußten von staatlicher Seite bei einer Neuansiedlung unterstützt werden. Mit den abgetretenen Gebieten verlor das Land rund zehn Prozent seiner Agrarwirtschaft und Industrie.

1940:  Juni 1940: Ultimatum der Sowjetunion an Litauen, Rücktritt von Präsident Antanas Smetona, 17.06.1940 Einmarsch der Roten Armee, Eingliederung des Landes in die UdSSR

Nach dem sowjetischen Ultimatum erlegte die Sowjetunion Litauen am 10. Okt.1939 einen Scheinvertrag auf, der das Ende der Souverä-nität Litauens bedeutete. Litauen wurde das zuvor polnisch und ab September 1939 sow-jetisch besetzte Gebiet von Vilnius ein-schließlich der Stadt Vilnius zuerkannt, und die Sowjetunion konnte zum angeblichen Schutz Litauens erste Truppen in Litauen stationieren und acht Flugplätze einrichten.

Am 15. Juni 1940 marschierte schließlich die Rote Armee in Litauen ein und annektierte das Land. Nach der Aggression wurde die Regierung Litauens nun durch moskau-treue Personen wie Antanas Sniečkus ersetzt, die Litauische Sozialistische Republik erklärt und um Aufnahme in die Sowjetunion „ersucht“. Am 3. August 1940 trat die neugegründete „Litauische Sozialistische Sowjetrepublik“ der Union der Sowjetstaaten bei.[1]

1940   Einmarsch der Roten Armee in Lett-land am 17. Juni 1940. Die Regierung hatte dem Einmarsch zwar am 16. Juni unter Druck zugestimmt, war danach jedoch zurückge-treten, Präsident Kārlis Ulmanis verhängte daraufhin am 18. Juni den Ausnahmezustand.

Am 20. Juni 1940 ernannte Ulmanis den sozialdemokratischen Professor Augusts Kirhenšteins zum Ministerpräsidenten und Außenminister. Es folgte die Annexion des Landes und Eingliederung in die Sowjetunion als „Lettische Sozialistische Sowjetrepublik“.

Ulmanis rief die Letten dazu auf, keinen Wi-derstand zu leisten, der aufgrund der mili-tärischen Übermacht der Sowjets ohnehin zum Scheitern verurteilt gewesen wäre. Noch heute ist der Satz „Ich werde an meinem Platz bleiben und ihr werdet an Eurem Platz blei-ben“ aus seiner Rundfunkansprache zu Beginn der Okkupation vielen Letten bekannt.

Obwohl Ulmanis nach Informationen des US-Außenministeriums die Erlaubnis zur Ausrei-se in die Schweiz erhalten habe, wurde er von den Sowjets verhaftet und deportiert. Erst nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde Nä-heres über sein weiteres Schicksal bekannt: Ulmanis starb demnach während des Zweiten Weltkrieges in einem Gefängnis in Krasno-wodsk, dem heutigen Türkmenbaşy, in Turkmenistan.

Etwa 35.000 Letten wurden 1940 bis 1941 nach Sibirien deportiert, davon allein 15.000 in der Nacht vom 13. auf den 14. Juni 1941.  Ein Drittel der in jener Nacht deportierten Letten waren Juden.

Nov. 1940   Besuch des sowjetischen Außen-ministers Wjatscheslaw Molotow.[2]

In der Geschichtsschreibung bleiben die von dem sowjetischen Außenminister Wjatsches-law Molotow bei seinem Besuch im November 1940 in Berlin Adolf Hitler gegenüber formu-lierten Territorialforderungen und Ansprüche der sowjetischen Seite hinsichtlich Einfluß-zonen auf dem Balkan und in Skandinavien in der Regel unberücksichtigt.

Molotow hatte namens der Sowjetunion den Anspruch auf die Kontrolle in Skandinavien und Finnland erhoben und den gesamten Balkan sowie den Bosporus und die Darda-nellen als sowjetische Einflußzone deklariert. Damit wären die Ausgänge in die Nordsee und in das Mittelmeer sowjetischer Kontrolle erlegen.

Darüber hinaus forderte Molotow im Auftrag Stalins Korrekturen an der 1939 infolge der Teilung Polens entstandenen Ostgrenze zwi-schen der Sowjetunion und Deutschland.

Diese unannehmbaren und weitreichenden territorialen Forderungen waren für Deutschland nicht hinnehmbar, jedoch ein Indiz für die expansive Ausrichtung des Riesenlandes im Osten und einer der Gründe für die Vorbereitung des Einmarsches in die UdSSR ein Jahr später.

Am 26. Nov. 1940 ging in Berlin eine sowje-tische Zusage ein, das geplante Abkommen mit dem Dreimächtepakt Deutschland-Ita-lien-Japan unter bestimmten Vorausset-zungen anzunehmen. Die sowjetischen Forderungen waren der Rückzug der Wehr-macht aus Finnland und die Einräumung von Stützpunkten der Roten Armee am Bosporus und an den Dardanellen.

Von Japan wurde der Verzicht auf seine Öl- und Kohle-Konzessionsrechte in Nord-Sa-chalin verlangt. Darüber hinaus definierte die UdSSR den gesamten Raum südlich von Batumi[3] und Baku[4] als sowjetische Ein-flußzone.

1944    Die formal selbständige Tuwinische Republik (Tannu-Tuwa)[5] wird Teil der Sowjetunion.

1944   Erster Vorstoß der Roten Armee auf deutsches Gebiet im Rahmen der Memeler Operation (5.-22.10.1944). Die Schlacht von Memel (bzw. gemäß russischer Geschichts-schreibung die Memeler Angriffsoperation) führte zur Belagerung von Memel (22.10.1944 bis 27.01.1945).

Die Schlacht begann, als die Rote Armee Anfang Oktober 1944 ihre Offensive gegen die ostpreußische Hafenstadt Memel startete. Die Offensive trieb die verbliebenen deut-schen Streitkräfte im Gebiet des heutigen Litauens und Lettlands in einen kleinen Brückenkopf in Memel (jetzt Klaipėda Memel) und dessen Hafen zurück.

Danach kam es zu einer dreimonatigen Bela-gerung, der Brückenkopf von Memel konnte von den sowjetischen Truppen erst im Zuge der Ostpreußischen Offensive im Januar 1945 eingenommen werden.

1944   Zweiter Vorstoß der Roten Armee auf das Territorium Ostpreußens (16.-30.10.1944)

In der Gumbinnen-Goldaper Operation (16. bis 30. Oktober 1944) dringt die Rote Armee mehr als 50 km weit auf ostpreußisches Ge-biet ein und besetzt zeitweise das Gebiet der Kreise Schloßberg (Pillkallen), Ebenrode (Stallüpönen) sowie den Ostteil des Kreises Gumbinnen.

Insgesamt besetzt die Rote Armee etwa 2.000 km². Die sowjetischen Verluste betrugen 17.000 Mann, die Deutsche Wehrmacht verlor 40.000 Soldaten.

Am 21. Oktober 1944 kam es zum Massaker von Nemmersdorf (heute Majakowskoje, Nord-Ostpreußen, Oblast Kaliningrad). Dritter Vorstoß auf das deutsche Reichsge-biet: Schlacht um Ostpreußen 13. Januar bis April 1945.

Den deutschen Verteidigern, etwa 580.000 Soldaten (3. Panzerarmee unter Erhard Raus und der 4. Armee unter Friedrich Hoßbach (ab 30. Januar unter Friedrich-Wilhelm Müller) und 200.000 Angehörige des Volkssturms, standen die 2. Weißrussische Front unter Konstantin Rokossowski, die 3. Weißrussische Front unter Iwan Tschernjachowski (ab 20. Februar unter Alexander Wassilewski) und die 43. Armee der 1. Baltischen Front unter Hovhannes Baghramjan mit einer Gesamt-stärke von 1,67 Mio. Soldaten, 25.000 Ge-schützen, 3.000 Panzern und 3.000 Flug-zeugen gegenüber.

Die Rote Armee führte sechs Teiloperationen durch: die Insterburg–Königsberger, Mlawa–Elbinger, Heilsberger, Braunsberger, Samlan-der und die Königsberger Operation (ab 6. April 1944 Schlacht um Königsberg).

Die deutschen Verteidigungsstreitkräften bestanden aus 41 Divisionen und 6 Brigaden mit 8.200 Geschützen, 700 Panzern und 700 Flugzeugen. Ihnen gegenüber standen die 2. Weißrussische Front unter Konstantin Rokos-sowski, die 3. Weißrussische Front unter Iwan Tschernjachowski (ab 20. Februar unter Ale-xander Wassilewski) und die 43. Armee der 1. Baltischen Front unter Hovhannes Baghram-jan mit einer Gesamtstärke von 1,67 Mill. Soldaten, 25.000 Geschützen, 3.000 Panzern und 3.000 Flugzeugen.

Am 9. April fällt Königsberg, Pillau wird am 25. April erobert.

Die Rote Armee eroberte Ostpreußen, ver-nichtete nach eigenen Angaben 25 deutsche Divisionen vollständig (weitere 12 verloren 50 bis 70 Prozent ihrer Stärke) und nahm 220.000 deutsche Soldaten gefangen. Große Mengen an Kriegsgerät, etwa 5.000 Geschüt-ze, 400 Panzer und 300 Flugzeuge wurden erbeutet oder zerstört.

Nach sowjetischen Angaben verlor die Rote Armee 584.774 Soldaten (davon 126.464 Gefallene), 3.525 Panzer und Selbstfahrla-fetten und 1.450 Flugzeuge. Die deutschen Verluste allein in der Schlacht um Königsberg beliefen sich 135.000  Soldaten (42.000 deutsche Soldaten waren gefallen und weitere 92.000 gingen in sowjetische Gefangen-schaft).

Die deutschen Gesamtverluste können nur geschätzt werden, da die Deutsche Wehr-macht ab dem 31. Januar 1945 nicht mehr in der Lage war, die eigenen Verluste zu erfas-sen und Gefallenenmeldungen anzufertigen. Es ist von insgesamt 150.000-200.000 deutschen Gefallenen allein in den Kämpfen um Ostpreußen auszugehen.

Von den 660.000 in Ostpreußen zurückge-bliebenen deutschen Einwohnern (etwa 25 % der Gesamtbevölkerung) fallen bis Mitte des Jahres 1947 450.000 der Besatzungsherr-schaft zum Opfer. Allein in Ostpreußen exi-stieren drei sowjetische Konzentrationslager, darüber hinaus mehrere Haft- und Zwangsar-beitslager. Die Insassen gehen an den Haft-bedingungen, an unzureichender Ernährung, fehlender medizinischer Versorgung, an Übergriffen und Folterungen zugrunde.

Erschießungen von Zivilisten im gesamten Besatzungsgebiet sind an der Tagesordnung. Etwa 120.000 Zivilisten werden in das Innere der Sowjetunion deportiert oder in eines der Sammel-, Filtrierungs- und Transport-Lager der drei sowjetischen Geheimdienste einge-wiesen.[6]

Die sowjetischen Geheimdienste NKWD/MWD und Smersch führten mit Beginn der Besat-zungsherrschaft in Ostpreußen (sowie in der gesamten SBZ) in Anwendung des geheimen Stalin‘schen Befehls Nr. 00315 Massenver-haftungen „gefährlicher Deutscher“ zwecks Einlieferung in Speziallager durch. Im deut-schen Sprachgebrauch wurden diese sowje-tischen  Dienste allgemein „GPU“ genannt. Die Bezeichnung war durch den Propagandafilm GPU von Karl Ritter aus dem Jahr 1942 populär.[7]

Alleine die sog. Inneren Truppen des NKWD, die den Kampftruppen der Roten Armee nach den Troß-Verbänden in der dritten Welle folgten, umfaßten etwa 500.000 Mann (49 Divisionen). Diese waren die eigentlichen Träger des Besatzungsterrors und der Mas-senverhaftungen, von denen der größte Teil der deutschen Zivilisten betroffen war.[8]

1945    Die Sowjetunion erhebt Anspruch auf die Insel Fehmarn, um diese an die SBZ an-gliedern und die Ostseeausgänge kontrol-lieren und sperren zu können.[9]

1945    Am 20. September wurden die beiden großen Inseln der Südkurilen in Iturup und Kunashir umbenannt und 1946 von der Sow-jetunion annektiert.[10] Die japanische Be-völkerung von etwa 17.300 Menschen wurde bis zum Frühling 1946 vertrieben. Ebenfalls sowjetischer Kontrolle unterworfen wird Shikotan und die Habomai-Inselgruppe.[11]

Fortsetzung folgt

_____________

[1]Anm.: Am 15. Juni 1940 erhielt Merkys das Präsidentenamt von Antanas Smetona vor dessen Flucht nach Deutschland. Er übte es bis zum 17. Juni 1940 bei der Okkupation aus, als er unter sowjetischem Druck zurücktreten mußte. Merkys versuchte nach Schweden zu fliehen, aber wurde  im Flughafen Riga vom NKWD verhaftet und am 17. Juli 1940 mit seiner Familie nach Sibirien deportiert. 1952 wurde er zu einer Freiheitsstrafe von 25 Jahren im Gefängnis Wladimir verurteilt. 1955 starb Merkys im Behindertenhaus des Dorfes Malenki in der Oblast Wladimir.

[2]Wjatscheslaw Molotow, * 1890,  † 1986, war 1939-1949 Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten (sowjetischer Außenminister u. 1941–1946 Erster Stellvertretender Vorsitzender des Rates der Volkskommissare. Die aus 65 Mitgliedern bestehende sowjetische Delegation, darunter fünf stellvertr. Minister,  traf am 12. Nov. 1940 auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin ein. Molotow verhandelte zwei Mal mit Adolf Hitler sowie mit dem Außenminister Joachim von Ribbentrop. Gespräche wurden darüber hinaus mit  Hermann Göring und Rudolf Heß geführt.

[3]Hauptstadt von Adscharien, einer Teilrepublik von Georgien.

[4]Hauptstadt von Sowjet-Aserbaidschan.

[5]Bis 1911 gehörte Tannu-Tuwa zur Äußeren Mongolei und  stand mit dieser unter chinesischer Oberhoheit. Am 14. Aug. 1921 erklärten russische Siedler mit Unterstützung der Roten Armee die Unabhängigkeit der „Volksrepublik Tuwa“ und proklamierten 1922 die Republik Tannu-Tuwa. 1944 wurde das Gebiet Teil der Sowjetunion, zunächst als Autonome Oblast Tuwa, 1962 als Tuwinische ASSR; seit 1992 ist Tuwa (auch Tuwinien) eine autonome Republik im südlichen Teil des sibirischen Rußland.

[6](1) Staatskommissariat für Staatssicherheti (NKGB, ab 1946 MGB), (2) SMERSch (ein von Stalin in Vorbereitung der Invasion auf deutsches Gebiet am 19.04.1943 gegründeter milit- Geheimdienst), (3) Volkskomissariat für Inneres (NKWD).

[7]GPU (eigtl. OGPU) war bis 1934 die Bezeichnung der stalinschen Geheimpolizei (= Vereinigte staatliche politische Verwaltung, russisch abgek. OGPU).

[8]Automatischer Verhaftung unterlagen alle Funktionsträger und Mitglieder der NSdAP und ihrer Gliederungen, uneingeschränkt und differenzierungslos alle Träger von Uniformen, alle Offiziere der Deutschen Wehrmacht, alle Angehörigen der Waffen-SS, der Sicherheits-, Ordnungs- und Schutzpolizei, Verwaltungsbeamte, Behördenleiter, Journalisten, Redakteure, Publizisten, Autoren, Herausgeber, Verleger, Unternehmer, Firmeneigentümer, Juristen, Staatsanwälte, Richter, Leiter und Angehörige von Leitungsgremien von Verbänden, Behörden, Institutionen, Vereinigungen. Körperschaften usw. usf. Darüber hinaus unterlagen auch die Familienangehörigen dieser als „gefährliche Deutsche“ klassifizierten Personen der Inhaftierung. Die Such- und Fahndungsliste der sowjetischen Geheimdienste umfaßte annähernd 1 Million Namen.

[9]Einem Briten haben die Fehmaraner es zu verdanken, daß ihre Insel nach dem 2. Weltkrieg nicht der sowjetischen Besatzungszone zugeschlagen wurde und somit zur DDR gehört hätte. So geht es aus den Memoiren des Lord Strang of Stonesfield (* 1893, † 1978) hervor. Der Krieg war noch nicht beendet, doch Deutschland längst geschlagen, als die Alliierten sich über die Aufteilung Deutschlands Gedanken machten. Die „Ständige Konferenz“ befaßte sich dann mit der Umsetzung der im Februar 1945 beschlossenen Aufteilung in vier Besatzungszonen. Erst 1956 erfuhren die Fehmaraner, wie knapp sie offenbar dem „real existierenden Sozialismus“ entgangen waren. Sir William Strang Baron of Stonesfield gab seine Memoiren „Home and abroad“ heraus. Darin schildert er, wie er in den Verhandlungen 1945 als britischer Unterhändler dem russischen Abgesandten Fjodor Gusew gegenüber stand, der energisch die strategisch wichtige Insel Fehmarn für die sowjetische Besatzungszone einforderte. Der amerikanische Diplomat George Whinant hielt sich in diesen Verhandlungen zurück.
Auf Seite 207 seiner Memoiren berichtete Lord Strang of Stonesfield:

„Als wir die Grenzen der Besatzungszonen in Deutschland diskutierten, versuchte Gusew zwei Monate lang die Einbeziehung der Ostseeinsel Fehmarn in die sowjetische Besatzungszone.“ Lord Strang  schreibt in seinen Memoiren: „Die Ostseeinsel Fehmarn ist immer ein fester Bestandteil Schleswig-Holsteins gewesen und gehört als solche nach dem Jaltaer Abkommen ohne jeden Zweifel zu dem Großbritannien zugestandenen Besatzungsgebiet.“ Strang sorgte sich, daß die Sowjetunion weiter nach Dänemark vordringen könnte. „Ich widersetzte mich, auch, wenn das Foreign Office mich ermächtigt hatte, nachzugeben. Ich fuhr fort, standhaft zu bleiben, und eines Tages ließ Gusew die Forderung unschuldig fallen, als ob sie ihm nie etwas bedeutet hätte.

[10]Am 2. Febr. 1946 wurden die vier Südkurilen-Inseln vom Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR zu sowjetischem Hoheitsgebiet erklärt und damit förmlich annektiert.

[11]   Anm.: Die Habomai-Inselgruppe gehört im geographischen Sinne nicht zu den Kurilen, wird im politischen Sprachgebrauch jedoch seit 1945 zu den Südkurilen gezählt. Japan bezeichnet diese vier Inseln zusammenfassend als Nördliche Territorien.