Nicht immer nur sagen, was nicht geht

In der Elbe-Jeetzel-Zeitung (8.12.07) fragt Klaus Bohlmann die Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen:

„Über Kinder- und Familienpolitik wird in anderen Ländern deutlich entspannter diskutiert als hierzulande. Im Ausbau der Krippenplätze sehen einige Konservative den Untergang des Abendlandes, warnen vor ,sozialistischen Verhältnissen‘. Die Debatten werden geführt mit Begriffen wie ,Rabenmütter‘, ,Herdprämie‘ und ,Gebärmaschinen‘. Warum diese Verbissenheit?“

U. v. d. Leyen antwortet:

„Wir haben zu lange scharf polarisiert, ein schlechtes Gewissen in die Familien hineingetragen, mit der Folge, daß junge Menschen schroffe Entscheidungen treffen mußten: Entweder Verzicht auf Kinder, wenn sie ihren Beruf weiter ausüben wollen, oder Verzicht auf den Beruf, wenn sie sich Kinder wünschen. Wir bezahlen das heute mit dem hohen Preis der Kinderlosigkeit und einem Beginn des Fachkräftemangels. Die Lösung, die andere Länder früher verstanden haben, ist: nicht sagen was nicht geht, sondern fragen, was junge Menschen brauchen, um in einer modernen Welt Beruf und Familie miteinander vereinbaren zu können … Wir haben eine lange Tradition sehr starrer Rollenzuweisungen für Männer und Frauen.“

Konservative müssen sich fragen lassen, was sie wollen:

  • Die starre Rollenverteilung beibehalten?
  • Die Frauen-Emanzipation rückgängig machen?
  • Männer von der Familienverantwortung wieder entbinden?
  • Fachkräftemangel mit Ausländern ausgleichen?
  • Alleinerziehende mit Hartz IV abspeisen?
  • Wer soll die teuren, dann brachliegenden Mädchen-Ausbildungen bezahlen?
  • Die eigenen Töchter wieder fernhalten von Bildung und Beruf?

Die Familie wird nicht zerstört, wenn sie Hilfe von „außen“ annimmt.
Familien wurden zerstört, weil ihnen niemand half.

Glücklicherweise haben wir eine in jeder Hinsicht kompetente Bundesfamilienministerin, die weiß, was es heißt, Mutter zu sein, noch dazu von vielen Kindern, und dennoch im Beruf dazu beitragen zu können, daß sich in unserm Land etwas zu tragbaren Lösungen hin bewegt.

„Weibliche Staatsarbeit“ – eine alte Forderung aus dem Jahre 1916 von Mathilde von Kemnitz (Ludendorff) ist endlich wahrgeworden!
Und da stehen wir abseits und sehen schwarz?