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Kampf der Freimaurerei gegen Rom

„Früher war alles besser!“ sagt man so. Und wirklich: Heute leben wir in einer Zeit, in der

die alten völkerfeindlichen Mächte

mit ihrem jahrhundertelang betriebenen Zerstörungswerk ihrem Ziele nahe zu sein scheinen:

Rassenmischung! Die Endlösung für Europa! Der Maulkorb als Zugabe!

Schlimmer kann es nicht mehr kommen. Müssen wir denn nun nicht verzweifeln?

Wieviel besser waren doch die Zeiten früher! Wie gemütlich ging es doch z. B. in Österreich zu unter der Herrschaft der Habsburger Kaiserin Maria Theresia!

Und wie herrlich war es dann, als die Aufklärung „den Muff von 1000 Jahren unter den Talaren“ herausblies! Wer hätte nicht gern im Zeitalter Immanuel Kants, Friedrichs des Großen, Schillers und natürlich Voltaires, Rousseaus, Diderots gelebt!

Doch gemach: eins nach dem andern! Da war zunächst einmal

das „Ancien Régime“ in Europa

das System der Mon-archien, also wie das Wort schon sagt, das System der Allein-Herrscher. Die Monarchen befragten zwar ihre Berater und Minister, aber das letzte Wort lag stets beim Monarchen.

Das wäre ja ein schönes System gewesen, wenn es sich um volksverbundene Wahl-Königtümer in überschaubarem Raum gehandelt hätte ohne Fremdeinwirkung wie bei unseren noch nicht christianisierten germanischen Vorfahren.

Aber sie waren Erb-Monarchien. Um die Herrschermacht bei der eigenen Familie zu behalten, war es daher notwendig, eigene Nachfahren zu zeugen, darunter vor allem den männlichen Thronfolger.

Erzherzogin Maria Theresia mit 11 Jahren (Bild: Kunsthistorisches Museum)

Das brachte – vor allem für die Töchter der Monarchien – neben den Zwangsheiraten (sprich Prostitutionen!) ungeheuren seelischen Druck.

Maria Theresia war ein Mädchen und hatte keinen Bruder. Das bedeutete Gefahr für die Dynastie der Habsburger.

Ihr Vater Kaiser Karl VI. beugte vor und erließ die sog. Pragmatische Sanktion für das Haus Habsburg. Durch die wurde Maria Theresia als älteste Tochter Karls VI. Thronerbin, als der 1740 starb. Sie war Erzherzogin von Österreich und wurde Königin von Ungarn und Böhmen.

Da war sie 23 Jahre alt und zu Beratungen in Regierungsgeschäften von ihrem Vater nie herangezogen worden, somit ahnungslos:

… so sahe mich auf einmal zusammen von Geld, Truppen und Rat entblößet.

Ihr Hofstaat umfaßte etwa 2000 Bedienstete. Sie hielten den Hofbetrieb am Laufen. Der Monarch aber war Alleinherrscher, Gesetzgeber und Richter in einer Person.

Das Volk gab es in dieser Welt nicht.

Es gab die meist analphabetischen Untertanen draußen im Land. Sie bildeten zusammen die weitgehend rechtlose Manövriermasse für die Zwecke des Herrschers.

Daneben strebten Söhne einer dünnen gebildeten Schicht mittels Lateinschule und Universität danach, Karriere zu machen. Das konnte man am besten im Zentrum der Macht, also bei Hofe, so daß dort allmählich auch bürgerliche Mitarbeiter Einzug hielten.

Den Dynastien ging es nun zumeist darum, ihr Herrschaftsgebiet zu „arrondieren“, abzurunden, ein Wort, mit dem ihre unverhohlene Eroberungssucht bemäntelt wurde. Dazu trug als wichtiges Mittel die Heiratspolitik bei und somit auch die Gebärfähigkeit der Fürstinnen. Die Beschäftigung mit möglichst ertragreichen Verkupplungen der eigenen Kinder war ein wichtiges Regierungsthema.

Franz Stephan – Gemälde des späteren Kaisers Franz I. des “Heiligen römischen Reiches Deutscher Nation” 1745 von Martin van Meytens (Bild: Wikipedia)

Maria Theresia wurde 1736 mit Herzog Franz Stephan von Lothringen verheiratet. Für diese beiden war die Heirat zu ihrem Glück ausnahmsweise einmal eine Liebesheirat.

Doch Franz Stephan hatte dafür sein Herzogtum Lothringen an den König Ludwig XV. von Frankreich verloren und war mit der Toskana abgefunden worden. Er war also im Standesrang mit der Erzherzogin von Österreich und Königin von Böhmen und Ungarn nicht ebenbürtig.

Die Kaiserkrone war für eine Frau nicht vorgesehen und wanderte nun erstmals nach 300 Jahren aus dem Hause Habsburg hinaus nach Bayern an das Haus Wittelsbach. Als der bayerische Kaiser fünf Jahre später starb, wurde Franz Stephan von 7 der 9 Kurfürsten 1745 zum Kaiser gewählt, und die Kaiserkrone kehrte heim ins Reich der Habsburger.

Franz Stephan war nun als Franz I. Kaiser des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“, seine Frau – wie bis vor nicht langer Zeit üblich – erhielt als Namensvorsatz die Berufsbezeichnung ihres Mann: Maria Theresia somit das Prädikat „Kaiserin“, ohne es selbst zu sein. Franz I. war zudem Mitregent in den Habsburgischen Erblanden. Doch zunächst kam auf die mit ihren neuen Aufgaben alleingelassene Erzherzogin noch obendrein

der Erbfolgekrieg

zu, der sofort nach dem Tode ihres Vaters einsetzte: Die Fürsten von Bayern, Spanien, Sachsen, Frankreich, Schweden, Neapel, Kur Pfalz, Kur Köln wollten die Gelegenheit nutzen, ihre Länder auf Kosten Habsburgs zu „arrondieren“. Der Schlimmste, weil er gleich ganz Schlesien haben wollte, war Friedrich II. von Preußen.

Antoine Pesne – Friedrich II. von Preußen, später genannt der Große, als Kronprinz 1739

Der hatte im selben Jahr 1740 den Thron von seinem Vater, dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., geerbt, hatte seinen hochmoralischen „Antimacchiavell“ verfaßt und war nun bereit, ihm entgegenzuhandeln und – wie alle andern Potentaten – an sich zu reißen, was irgend ging.

Ausgestattet von seinem Vater mit einer vollen Kriegskasse und einer hochmodernen, disziplinierten Heeresmacht marschierte er in Schlesien ein, und der 1. Schlesische Krieg gegen Maria Theresia begann.

Auch hier stand sie allein auf weiter Flur. Ihr Ehemann war zwar berechtigt mitzuregieren, stimmte aber für Ausgleich mit den gegnerischen Fürsten. Ausgleich kam für Maria Theresia nicht in Frage. Sie sah sich in der Pflicht, ihre habsburgischen Erblande zusammenzuhalten und keinen Quadratmeter herzugeben.

So schob sie ihren weichen Mitregenten zur Seite und schloß ihn bis zu seinem Tode von ihren Regierungsgeschäften aus. Er ließ es sich gefallen, hatte seine Ruhe und widmete sich den Finanzen der Monarchie.

Das war eine weise Arbeitsteilung. Und Maria Theresia führte nun gegen ihre vielen Gegner den fürchterlichen Erbfolgekrieg. Das heißt: Für sie persönlich war der Krieg gar nicht so fürchterlich.

Bei Hofe spürte man nichts vom Krieg.

Der war weit weg, und man fuhr fort, sich zu vergnügen und sich von Zeit zu Zeit die Lage berichten zu lassen.

Den Krieg fochten die Völker mit ihrem Blut aus. Männer aus unterbäuerlichen Schichten wie Tagelöhner, Knechte, Arme, Nichtseßhafte – außer Juden, Zigeuner und Landfremde – wurden teils mit roher Gewalt zwangsrekrutiert.

Kriegsregeln für ein angemessenes Verhalten der Soldaten gab es – außer vielleicht in Preußen – nicht. Maria Theresia verfügte sogar über eine schier unerschöpfliche Quelle besonders wilder, grausamer Gesellen aus Ungarn, die Panduren, denen als Lohn „freie Beute“ in Aussicht gestellt war.

Pandur (Bild: Wikipedia)

Ihr berühmt-berüchtigter Anführer war der aus ostpreußischem Adel stammende Franz von der Trenck. Man erzählte sich,

die Grausamkeiten, die er verübt habe, hätten selbst den Soldaten Schauder vor ihm eingeflößt. (Stollberg-Rilinger, Maria Theresia, München 2017)

Ganz anders erging es den adeligen Herren der Länder. Männliche Herrscher begaben sich wohl auch ins Feld. Doch:

Auf Annehmlichkeiten wollte man nicht verzichten, und der hohe Stand des Herrn mußte angemessen repräsentiert werden. (Stollberg-Rilinger a.a.O.)

Es galt dann, u. a.

„die Feld-Postmeister und viele Postillions, die Trompeter und Paucker, die vielen Hand-Pferde, die mit den kostbaresten Schabracken geziert, … die Maul-Thiere mit den Serviesen, … die Küchen-, Keller-, Silber-, Pack-, Cammer- und Bagage-Wägen, … die unterschiedenen Kriegshandwerke, die Zimmerleute, Sattler, Schmiede u.s.w.“ nicht nur angemessen zu versorgen, sondern auch in der rechten hierarchischen Ordnung zu arrangieren, damit es nicht zu den notorischen Rangkonflikten kam. (Stollberg-Rilinger a.a.O.)

Als Georg II. von England 1743 persönlich am Feldzug in Flandern teilnahm, verlängerte sich der Transportzug seines Bataillons um zwei Kilometer. (So Stollberg-Rilinger.)

So wie ihre männlichen Kollegen mit ins Feld zu ziehen, war es Maria Theresia als Frau und Mutter nicht gegeben. Sie war fast ununterbrochen schwanger, nämlich in 20 Jahren 16 mal!

Als Ansporn für ihre Truppen mußte ein Bild von ihr genügen. – War schon nicht einfach, so eine Weiberherrschaft!

Der Erbfolgekrieg war nahezu ein Weltkrieg. Er endete nach 8 Jahren 1748 mit dem Frieden von Aachen. Die Länder waren verwüstet, Hunderttausende tote Soldaten und Zivilisten waren zu beklagen. Maria Theresia hatte Schlesien verloren, ansonsten ihr Reich einigermaßen vor weiteren großen Verlusten bewahren können.

Den Schmerz um das hochentwickelte, jetzt geschundene Schlesien konnte sie nicht verwinden. Sie trieb zu neuem Krieg gegen Friedrich von Preußen, das „Monster“, den „Unhold“, wie sie ihn betitelte. Sie beabsichtigte aber nicht einen Zugewinn an Macht. Sie wollte das ihr anvertraute Österreich beisammenhalten. Mehr nicht. Auch dies ist weiblich.

Als allerdings Polen darniederlag und die Zarin Katharina und König Friedrich II. sich anschickten, ihre Länder auf Kosten Polens zu „arrondieren“, überwand sie ihre Skrupel und griff ebenfalls zu und „arrondierte“ ihr Reich mit Galizien. Zutiefst unglücklich war sie bei diesem Raub, und Friedrich der Große spottete:

„Sie weinte, aber nahm.“

Doch das geliebte Schlesien hatte ihr auch der Siebenjährige Krieg nicht zurückgebracht.

Die Schlesier waren nicht gefragt worden, ob sie lieber zu Preußen gehören wollten oder doch lieber – wie die katholischen Oberschlesier – bei Österreich geblieben wären.

Den evangelischen Niederschlesiern mit Breslau ersparte es zumindest die Ausweisung.

Die katholisch-jesuitische Abhängigkeit der Habsburger

Das Haus Habsburg war tief schwarz katholisch seit seinem Bestehen im ausgehenden Mittelalter. In diesen Geist hinein wurde Maria Theresia 1717 geboren. Schon in ihr

… Taufwasser hatte man „5 Tropffen von dem Wasser aus dem Fluß Jordan hineingelassen“, mit dem schon Jesus selbst von Johannes getauft worden war und von dem man in der Schatzkammer ein kostbares Fläschchen voll besaß.

Neben dem Taufbecken wurden eine Reihe wertvollster Reliquien ausgestellt, die feierlich aus dem Geburtszimmer herübergetragen worden waren, wo sie zuvor schon für eine glückliche Entbindung gesorgt hatten: „das Heil. Blut / ein Dorn von der cron Christi / ein Nagel, damit der Heiland der Welt ans Creutz geheftet worden / und etwas von Unserer lieben Frauen Milch.“ (Barbara Stollberg-Rilinger aus alter Quelle)

Traditionell nicht beim Taufritual dabei war ausgerechnet die Mutter. Als Wöchnerin war sie – nach echt orientalischer Sitte – für 6 Wochen „unrein“ und durfte solange nicht am Gottesdienst teilnehmen.

Kaiserin Elisabeth Christine (Bild: Bayerische Schlösserverwaltung)

Die Mutter war Kaiserin Elisabeth Christine aus dem Hause Braunschweig-Wolfenbüttel. Bei der hatte man vorausgesetzt, daß sie vor der Hochzeit konvertierte. Dazu hatte sie ein eigens nach Wolfenbüttel entsandter Jesuitenpater bearbeitet, ihr aber die Gewissensqualen nicht ausreden können. Sie mußte – gegen ihre Überzeugung! – öffentlich das katholische Glaubensbekenntnis ablegen. Welche Demütigung!

Roma übergibt Austria den Schlüssel zur Macht

Von Anbeginn an hatte Austria von Roma den Schlüssel zur Macht erhalten. So hatten Papst und Jesuiten – wie in ihrem ganzen Leben – in allem ihre Hand im Spiel.

Maria Theresias Taufpate war kein Geringerer als Papst Clemens XI., vertreten durch seinen ständig bei Hofe amtierenden Nuntius Spinola. Der tägliche Gottesdienst festigte die Seele im Glauben.

Großen Einfluß am Wiener Hof hatte der Jesuit und Kaiserliche Rat Vitus Tönnemann aus Westfalen. Er war ihres Vaters Beichtvater und Ratgeber. Tönnemann stand auf der Seite des Erzbischofs von Salzburg auch in der Frage der

Vertreibung der protestantischen Salzburger.

Die Geschichte der Ausweisung der Protestanten aus Österreich ist eine 200-jährige Geschichte. Sie

„handelt von Vertreibung und Unterdrückung, von Ausplünderung, Bespitzelung und Entrechtung,“ so „Zeit Online“ – und weiter heißt es dort:

„Um die Zahl der Unbelehrbaren in Grenzen zu halten, installieren der Wiener Bischof Melchior Khlesl und die Jesuiten die schnelle Eingreiftruppe der Gegenreformation, ein perfides System der Überwachung und Indoktrination …

Im Jahr 1732 beschließt Leopold Anton von Firmian, der neue Fürsterzbischof von Salzburg, eigenmächtig, wenn auch vom Kaiser geduldet, den Untergrund-Protestantismus in seinem Herrschaftsbereich zu vernichten.  

Er schickt Jesuiten in die Dörfer der Untergrund-Protestanten. Wer ihren Predigten fernbleibt, wird hart bestraft. Es bleiben viele fern – zu viele für Firmian. Deshalb versucht er, das Protestantenproblem auf andere Art zu lösen. … Binnen drei Monaten sollen alle Protestanten das Fürsterzbistum verlassen.  

Um möglichen Widerstand zu brechen, stehen 6.000 Soldaten bereit.“

Von gleichem Ungeist war sein Nachfolger Colloredo Mozarts zeitweiliger schikanöser Arbeitgeber  -, der sein Denken selbst kennzeichnete:

Lieber das Land verwüstet als ein Land voller Ketzer.

Salzburg, die Geburtsstadt Mozarts, war eine Hochburg des Katholizismus. Bereits 798 wurde die Stadt zum Erzbistum ernannt. Seitdem war sie der Mittelpunkt einer mächtigen Kirchenprovinz. Die dehnte ihren Machtbereich schließlich über fast ganz Bayern und die österreichischen Erbländer aus.

In Salzburg hatte einer der größten und blutigsten Hexenprozesse Europas Ende des 17. Jahrhunderts stattgefunden. Mehr als 130 Personen fanden dabei einen grausamen Tod. Noch ein Jahr vor Nannerl Mozarts Geburt – 1750 – fand die letzte Hexenverbrennung in Salzburg statt! In ihrem Tagebuch berichtet Nannerl von einer öffentlichen Auspeitschung lediger Mütter! – Mozart fühlte sich in Salzburg wie auf dem Abstellgleis.

Allein aus dem Fürsterzbistum Salzburg mußten bis zum Jahr 1732 20.000 Evangelische fliehen. Maria Theresia setzte diese Politik der alleinseligmachenden Kirche fort.

Auch an ihrem Hof arbeitete nur mit, wer katholisch war, oder er mußte bei Amtsantritt zum katholischen Glauben übertreten. Wer als überführter Nichtkatholik nicht von allein auswanderte, wurde vertrieben, verschleppt, ins Gefängnis gesteckt.

Bild: Wikipedia

Der Soldatenkönig in Preußen freut sich über die ankommenden Salzburger, mit denen er sein noch immer menschenarmes Land „peuplieren“, d. h. bevölkern kann nach den Verwüstungen, die der 30-jährige Krieg und die Pest hinterlassen haben.

Die Kaiserin „peupliert“ Siebenbürgen und das Banat mit ihren davongejagten Evangelischen. Überall dort, wo die Deutschen Fuß fassen, schaffen sie nach anfänglichen äußersten Schwierigkeiten überragende Werte.

Im Laufe ihrer Zeit als Monarchin kam Maria Theresia unter dem

Einfluß der aufkommenden Aufklärung

zur Einsicht, daß sie ohne Reformen ihrer Verwaltung, ihres Militär-, Finanz- und Bildungswesens den Bestand ihres Habsburger Reiches aufs Spiel setzte.

Anton Graf Kaunitz (Bild: Wikipedia)

Dazu diente ihr seit 1753 bis zu ihrem Lebensende bevorzugt der Freimaurer Graf Kaunitz als Staatskanzler, dem sie ziemlich rückhaltlos vertraute. Kaunitz vertrat einen „aufgeklärten Absolutismus“, d. h. er führte Reformen in Richtung eines Rechtsstaates ein, bei dem aber weiterhin die Monarchin das letzte Wort hatte. Das alles führte auch noch nicht dazu, die alten Strafrechts-Praktiken fallenzuhalten wie Folter, Vierteilen, Rädern.

Kaunitz war auch für die Außenpolitik Österreichs zuständig. Im Vorfeld des Siebenjährigen Krieges schmiedete er das Bündnis mit Frankreich gegen Preußen. Das veränderte das europäische Bündnissystem vollständig und zementierte die Feindschaft zwischen den beiden deutschen Bruder-Ländern Preußen und Österreich.

Welch ein „heiliges Reich“ war doch das römische – angeblich „deutscher Nation“!

Vorbild bei den Reformen war dennoch ausgerechnet der Erzfeind Friedrich II. von Preußen.

Der war den übrigen absolutistischen Höfen in der Staatsorganisation weit voraus, was Prunkverzicht, Rechtstaatlichkeit und die Bekämpfung des Analphabetismus betrifft. Er verwirklichte, was Kant forderte:

Das Recht muß nie der Politik, wohl aber die Politik jederzeit dem Rechte angepaßt werden.

Davon waren die absolutistischen Habsburger wie die Bourbonen weltenweit entfernt.

Auffallend ist auch, daß die Katholiken im Habsburger Reich zu einem weit höheren Vom-Hundert-Satz Analphabeten waren als die Protestanten. Die jesuitischen Häscher erkannten schon allein an der Lesefähigkeit der Leute, daß sie keine Katholiken waren!

Der vor allem von Denkern Nordeuropas vorangetragene Gedanke der Aufklärung und der Selbst-Befreiung aus der Unmündigkeit wurde sehr bald vom Freimaurerorden aufgegriffen und propagiert.

Freimaurerei und Jesuitenorden

Zwei Jahre nach Maria Theresias Regierungsantritt war 1742 in Wien zum ersten Mal eine Loge gegründet, aber ein Dreivierteljahr später von Maria Theresia verboten worden. Sie ließ die Loge sogar von hundert Grenadieren stürmen.

In ihrem Geburtsjahr 1717 war die Freimaurerei in London mit radikalen Zielen „reformiert“ worden. Bei Erich Ludendorff lesen wir in „Kriegshetze und Völkermorden“, München 1930 (S. 22):

Der Jesuitenorden wußte, daß ihm in dieser „reformierten“ Loge ein mächtiger Gegner entstanden sei. … Freimaurer wirkten bei dem Sturz des Jesuitenordens von der damaligen Höhe seiner kirchlichen, politischen und wirtschaftlichen Macht … mit.

Papst Clemens XIV. (Gemälde von John Francis Rigaud – Bild: oceanbridge.com)

Papst Clemens XIV. veranlaßte am 21. Juli 1773 durch sein „Breve“ die Auflösung des Jesuitenordens. In diesem Breve heißt es:

Zu den weltweiten „lauten Klagen wider die Gesellschaft“ über deren „unersättliche Begierde nach irdischen Gütern“ haben  sich „zu unserem Herzeleid“ alle Mittel als vergeblich erwiesen.

„Wir schaffen ab und heben auf alle ihre Anstellungen und Ämter …Wir wollen …, daß, wenn einige von der aufgehobenen Gesellschaft sich bisher in Kollegien und Schulen mit dem Unterricht der Jugend beschäftigten, ihnen alle Leitung und Verwaltung des Unterrichtswesens genommen werde …

Dieses Breve soll für immer und ewig gültig, unverändert und wirksam sein und bleiben …“ (Erich und Mathilde Ludendorff, Das Geheimnis der Jesuitenmacht und ihr Ende, München 1929, S. 93)

„Nun habe ich mein Todesurteil unterschrieben“,

war er sich sicher. Und wirklich: Ein Jahr später war er tot – man sagt durch Gift.

Die in der Freimaurerei vertarnte jüdische Hintergrundmacht hatte – wie Ludendorff schreibt –

einen gewaltigen Erfolg davongetragen, England befürchtete keine katholische Restauration mehr, aber auch die Völker atmeten auf. Der Jesuitenorden hatte die Schlacht verloren. (Kriegshetze, S. 22-23)

Nicht einfach für die rechtgläubige Katholikin Maria Theresia!

Doch wenige Monate nach dem Verbot des Jesuitenordens gründete der jüdische Freimaurer Weishaupt den Illuminatenorden, später von Ignaz Edler von Born geführt, der den Logennamen Br. Furius Kamillus trug.

Ignaz Edler von Born (Bild: Wikipedia)

Darin gelang dem Jesuitenorden, sein Ziel dennoch zu erreichen. Sein „unsichtbarer Vater“ war Moses Mendelssohn, der von dem neugegründeten Illuminatenorden selbst sagte:

Kein Gesetz der Welt hat Meineid und Treulosigkeit mit solchen Infamien belegt als die Gesetze des Ordens.

Ludendorff stellt fest (KuV, S. 26):

Im übrigen brauchen wir die Satzungen des Ordens nur durchzulesen, um ihre gedanklichen Zusammenhänge mit der Freimaurerei, den jesuitischen Geheimorden, dem Sozialismus und Bolschewismus und mit den Lehren Walter Rathenaus und Ascher Ginsbergs und des Christentums zu begreifen.

Er hatte das gleiche Ziel, das Jahrwehreich entvolkter und enteigneter Völker zu schaffen, wie es heute verwirklicht werden soll. … Weishaupt nannte sich selbst „Spartakus“.

Das schrieb Ludendorff vor 90 Jahren! Heute – 100 Jahre nach dem Versailler Diktat – scheinen diese Ziele kurz davor, erreicht zu sein.

Zur „Französischen Revolution“

hin hatten sog. Nationalkonvente gedient:

  • 1778 Lyon: Loge „Ritter der Wohltätigkeit“ gegründet

  • 1782 Wilhelmsbad: Illuminatenorden als frm. Großmacht anerkannt

  • 1785 Paris: Revolutionierung vorbereitet

  • 1786 Frankfurt am Main: dto.

  • 1787 Paris: Königsmord beschlossen

Fortsetzung folgt

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