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Ina Seidel bestätigt Dr. Hamer

Ina Seidel, Das Wunschkind

In diesem Roman, den Ina Seidel in den Jahren zwischen 1914 und 1930 geschrieben hat, entdeckte ich die Beschreibung eines Krankheitsfalles, den

ein genialer Arzt in Diagnose und Therapie unkonventionell

behandelt hat. Und wie es Abweichlern, Ketzern, zu gehen pflegt: Der Arzt geriet in Verruf, verlor seine Existenzgrundlage und war “erledigt”, konnte infolgedessen mit seinen Methoden der Konkurrenz, den Rechtgläubigen der Medizin, nicht mehr gefährlich werden. Das erinnert mich an den “Fall Dr. Hamer”.

Die Entdeckung Dr. Hamers, daß leiblichen Krankheitssymptomen häufig seelische Schockerlebnisse zu Grund liegen, die – unverarbeitet – eine Heilung der Symptome nicht zulassen, wäre somit höchstens eine Wiederentdeckung. Denn – wie schon Theodor Storm in seiner Novelle Viola tricolor – beschreibt Ina Seidel bereits viele Jahre vor Hamer einen solchen Fall:

Der allgemein in der Bevölkerung der Stadt Mainz beinahe

als Wunderarzt hochangesehene Dr. Buzzini

geht in der Behandlung seiner Patienten neue Wege. Er weicht ab von der bloßen Reparatur-Medizin, weil er die Leib-Seele-Ganzheit des Menschen intuitiv erfaßt hat und selbst besonders zum Seelischen starke Bezüge und eigene Wirkmächtigkeit besitzt.

Der Andrang der Patienten in seiner Praxis steht jedoch im Gegensatz zu seinem Ansehen bei seinen Kollegen: Vertrauen hier, Neid und Mißbilligung dort!

Im Falle einer jungen blinden Patientin, die “austherapiert” ist

und deren Vater sie mit letzter Hoffnung und unbegrenztem Vertrauen zu Buzzini bringt, bemerkt er Anzeichen für eine vorliegende Epilepsie. Er ahnt, daß der ein schwerer, aber verdrängter Konflikt zugrunde liegt, an den er herankommen möchte, weil er glaubt, daß von ihm her vor allem auch die Blindheit eingetreten ist.

Er will diesen verhängnisvollen Weg, den die Krankheit genommen hat, zurückverfolgen, um an den Konflikt zu kommen. Das ist neu und ungewöhnlich, und wie alles Neue und Ungewohnte zunächst befremdend, ja für den Urheber gefahrbringend.

So lädt Buzzini in Kenntnis des menschlichen Willens zur Beharrung und der Abwehrhaltung gegenüber Neuem zum ersten Teilereignis seiner Therapie mehrere Arzt-Kollegen als Zeugen ein. Doch niemand kommt außer dem verknöcherten Prof. Ickerath:

dieser steht mir wenigstens nicht mit Haß, nur mit Indifferenz gegenüber,

gibt sich Buzzini zufrieden. Andere Ärzte hatten

seine Aufforderung, sich durch Augenschein ein klares Bild von seiner Behandlungsweise zu machen, zum Teil sehr schroff abgelehnt …

Er findet sich zwar damit ab, Ina Seidel legt ihm aber in den Mund:

Wie starr halten diese zünftigen Gelehrten in Deutschland an ihren Traditionen fest, wie fern sind sie der einzigen Lehrmeisterin – der Natur! Wie wenig neugierig sind sie auch! Franzosen, Italiener, sie würden kommen, und sei es nur, um nachher zu disputieren, zu streiten. Die Hiesigen verurteilen unbesehen und nur, weil man’s anders angreift, als sie es auf ihren hohen Schulen gelernt haben.

Nun, es ist einem Größeren, als ich es bin, nicht besser gegangen … er hieß Paracelsus.

Dr. med. R. G. Hamer

Bis heute geht es sogenannten Außenseitern nicht anders. Gegenüber der Habilitationsschrift Dr. Hamers verhielt sich die Universität Tübingen genauso. Sie weigerte sich, sie überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Hamer verlor, weil er seinen abweichenden Erkenntnissen nicht “abschwor”, sogar seine Erlaubnis, als Arzt zu praktizieren.

Die überwältigende Zahl ihrer Mißerfolge in der Krebsbehandlung haben der Selbstgewißheit der Schulmedizin bis heute anscheinend nichts anhaben können.

Ina Seidels Dr. Buzzini gelingt es bei der ersten Sitzung unter Zeugen – es sind statt weiterer Ärzte einige Laien zugegen -, den Ausbruch eines epileptischen Anfalls herbeizuführen. Die Patientin fühlt sich hinterher recht wohl. Sie ist sich nicht sicher:

Habe ich geschlafen? Ich muß von der Nacht geträumt haben, von der Nacht … Das Feuer … Das furchtbare Feuer … damals, Herr Doktor, wachte ich doch auch so auf … und da – konnte ich nicht mehr sehen …

An sein “Publikum”, besonders Prof. Ickerath, gewandt, erklärt Buzzini:

Was ich bezwecke, das will ich Ihnen nunmehr demonstrieren … Meine Vermutung über die Blindheit dieses armen Kindes ging von Anfang an dahin, daß sie im Zusammenhang mit einer allgemeinen schweren Erkrankung des gesamten Nervensystems stehen muß.

Denn ein so zartes Geschöpf kommt nicht mit einem Teilschaden davon, wenn es, noch dazu in den gefährlichen Jahren körperlicher Entwicklung, so jäh und brutal erschüttert wird. Viel mehr schien mir dieser Teilschaden, da er denn eine organische Ursache nicht hatte, sogleich das Symptom eines ganz allgemeinen krankhaften Zustandes.

Solche Sitzungen – nun ohne Publikum – wiederholt er und erreicht bei der Patientin, daß sich ihr irres Augenrollen beruhigt und ihre Sehkraft beginnt, sich wiederzubeleben. Um zu einem vollen Erfolg zu gelangen, möchte Buzzini die Patientin auf diese Weise dazu bringen, sich an den schweren Anfangskonflikt zu erinnern und ihn zu beschreiben. Er ist kurz davor, als ein Verhängnis seiner Arbeit ein Ende bereitet:

Böse Zungen haben seine Behandlungsweise mit dem alten Aberglauben vom Teufel in Verbindung gebracht. Diese Sichtweise breitet sich aus wie ein Lauffeuer und gerät auch an den Vater der Patientin, einem rechten Grobian. Er fällt über die Praxisräume Buzzinis her und entreißt seine Tochter brutal der Hand des Arztes. Die Patientin erblindet aufs Neue. Buzzini wird das Handwerk gelegt. Er kann der Patientin nicht mehr helfen, die bei ihm auf gutem Wege gewesen war.

Schade eigentlich, daß Ina Seidel diese dramatische Wendung sowohl zur Kennzeichnung menschlicher gefährlicher Beschränktheit wie auch für ihre weitere Handlung brauchte. Zu gern hätte man erfahren, was genau sich bei dem Schockerlebnis der Patientin abgespielt hat und wie eine volle Ausheilung vonstatten gegangen wäre.

Hat sie da gekniffen, die Ina Seidel? Wohl nicht, denn der Ansatz ist umfangreich genug, um das zu zeigen, um was es der Autorin ging, und er genügt uns, die überraschende Übereinstimmung mit den Erkenntnissen Dr. Hamers feststellen zu können.

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Elke
Elke
10 Jahre zuvor

Wunderbar, diese Darstellung Ina Seidels!

Schon die alten Griechen wussten von der Einheit von Leib und Seele. Erst als es hieß, für die Seele ist der Pfarrer zuständig, wurden unheilvoll beide im Denken getrennt, und die Ärzte verlernten, an die Leib-Seele-Einheit zu denken, und wurden auch nicht mehr in ihr ausgebildet.

Eigentlich ist das unvorstellbar: Macht denn nicht jeder eigene Erfahrungen an sich selber über gewisse Zusammenhänge?

Einzelne ganzheitlich Denkende hat es aber dennoch immer gegeben. Und so hat auch der von Ina Seidel gestaltete Dr. Buzzini geahnt, dass Schockerlebnisse nicht nur in der Seele, sondern auch im Körper Spuren hinterlassen. Der große Unterschied zwischen Dr. Buzzini und Dr. Hamer ist “nur” der, dass Dr. Hamer die ganz genauen Zusammenhänge erforscht hat, die zwischen einzelnen Organreaktionen – von ihm Biologische Sonderprogramme genannt – und bestimmten Konflikterlebnissen bestehen.

So kann er sagen, dass heftige Trennungskonflikte (” Es wurde mir wie von der Brust gerissen!”) zu einem Abbau der Plattenepithelauskleidung der Milchgänge führt, wobei es dann nach Beendigung des Konflikts zu einer harten Schwellung der Milchgänge und der Reparatur derselben kommt. Diese Schwellung wird oft fälschlicherweise als “Brustkrebs” bezeichnet. Hier wachsen aber keine Brustdrüsenzellen, sondern das Plattenepithel wird unter Schwellung wieder aufgebaut bis zum gesunden Zustand.

Die Brustdrüsen hingegen reagieren bei heftigen Sorge- oder Streitkonflikten, und da sie nach Althirnmuster arbeiten, vermehren sie ab Konflikteinschlag tatsächlich den Zellbestand. Nach Konfliktlösung baut der Körper die nun nicht mehr benötigten Mehrzellen unter tuberkulöser Verkäsung wieder ab.

Nur wenn drei Kriterien zugleich mit dem Schockerlebnis da waren, nämlich dass der Betroffene das isolativ, völlig unvorbereitet und hochdramatisch für sich erlebt hat, nur dann schaltet der Körper ( Kopfgehirn und Organgehirn synchron ) auf das Sonderprogramm der Natur um.

Dieses hat die Menschheit ( und die Tierwelt genauso) im Übrigen schon über 100 000 Jahre überleben lassen!!! Diese detaillierten Zusammenhänge waren Dr. Buzzini noch nicht bekannt. Mit ihnen könnten heute aber die meisten als “unheilbar” abgestempelten Patienten wirklich geheilt und nicht nur vergiftet und verstümmelt werden, wenn Dr. Hamer nicht systematisch unterdrückt würde.

Das Mädchen (bei Ina Seidel) wollte das Feuer nicht sehen. Klar. Ina Seidel und Dr. Buzzini konnten natürlich noch nicht wissen, dass der epileptische Anfall die Epileptische Krise innerhalb der Heilungsphase ist, die den Sinn hat, das im Kopf eingelagerte Oedem auszupressen. Wird das Trauma zur Gänze gelöst, nie mehr daran gedacht, als überwunden empfunden, kann von diesem nur noch einmal in der letzten Heilungsphase ein epileptischer Anfall resultieren. Der zugrunde liegende Konflikt heißt: “Nicht weglaufen können!” Es ist also ein motorischer Konflikt, gesteuert von der motorischen Hirnrinde. Solange das Mädchen immer wieder von dem Feuer geträumt hat, wiederholte sich der Schock immer wieder. So kam es zur hängenden Heilung mit immer neuen Heilungskrisen (epil. Anfälle).

Wirklich zu schade, dass Ina Seidel nicht einen Fall erzählt, der mit dem heutigen Wissen seine epileptischen Anfälle ganz verloren hat. Zum Glück gibt es diese heute dank Dr. Hamers Erkenntnissen!!

Auch eine Dr. Mathilde Ludendorff ( Ärztin und Philosophin ) heilte ihre Patienten bereits nach dem Prinzip, dass sie das der Erkrankung zu Grunde liegende seelische Trauma finden muss. In ihrem Buch “Des Menschen Seele” beschreibt sie einige ihrer Patientenfälle.

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