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Freiheit auf Türkisch

Hürriyet

darf in Deutschland und der Türkei ungehindert Volksverhetzung betreiben in einer Art, die umgekehrt Deutsche in Deutschland sofort vor Gericht und ins Gefängnis gebracht hätte.

Hürriyet heißt Freiheit (Focus 4/08). Untertitel: “Die Türkei den Türken”. Auflage 700 000 täglich. Hürriyet ist das meistgelesene Blatt der Türken in Deutschland.

Dort lasen sie in den letzten Tagen:

Konzentrationslager! Deutschland bereitet für straffällige jugendliche Migranten Einrichtungen vor, die KZs ähneln.

Weiter nahm sich Hürriyet die – von ihr so verstandene – Freiheit, den Berliner Oberstaatsanwalt Roman Reusch als “rassistisch” zu bezeichnen und andere Lügen über ihn zu verbreiten, weil er wie Roland Koch die Gewaltbereitschaft jugendlicher Ausländer beim Namen genannt hatte.

“Türkische Medien” (Focus 4/08) fordern die türkischen Wahlberechtigten in Deutschland auf, die CDU in Hessen abzustrafen. Karl Zimmermann, baden-württembergischer CDU-Landtagsabgeordneter:

Damit wird ein Teil der Wahlberechtigten … von den Meinungsbildnern eines anderen Landes gesteuert. Das ist untragbar.

Was wundern wir Deutsche uns eigentlich? Seit Jahrzehnten täglich lassen wir uns deutsche Verbrechen um die Ohren schlagen. Wir lassen uns durch einen Ausschnitt von 12 Jahren aus unserer über tausendjährigen Geschichte so definieren, wie uns jetzt die Hürriyet beim Kragen kriegen will.

Seit gestern werden den Reisenden aus aller Welt in einer Wander-Ausstellung auf deutschen Bahnhöfen die “Sonderzüge in den Tod” vor Augen geführt. Monatelang, auf mindestens acht Bahnhöfen. Mit dem Bahnhof Potsdamer Platz der deutschen Hauptstadt wird der Anfang gemacht.

Kein Volk der Erde begeht eine solche Selbstzerfleischung wie das deutsche Volk. Da sollten wir nicht zu erstaunt sein, wenn gewissenlose, machtinteressierte Ausländer unsere Schwäche ausnutzen und infolgedessen auch auf deutscher Seite der Extremismus an Boden gewinnt.

Auch unter den Deutschen gibt es die Schlichtgestrickten, Schlechterzogenen, die stiernackigen Schlägertypen, die nur auf das Startzeichen zum Losschlagen warten.

Ein Schlaglicht auf deren Vorbilder von 1930 wirft die SPD-Abgeordnete Toni Sender (wiedergegeben vom Atlas-Verlag, Die Reichstagswahl vom 14. September 1930):

Am 13. Oktober 1930, dem ersten Sitzungstag des neu gewählten Reichstags, traten die 107 Nationalsozialisten in Uniform auf: braunes Hemd, Armbinde mit Hakenkreuz, Reithosen und Schaftstiefel. Beim Aufruf antwortet jeder: “Anwesend. Heil Hitler!” … Das war also die “arische” Elite – diese lärmende, brüllende Bande in Uniform. Ich sah mir ihre Gesichter genau an. Je mehr ich sie studierte, umso mehr erschreckte mich das, was ich erblickte: So viele von ihnen hatten die Gesichter von Verbrechern und Debilen! Was für eine Schande, im gleichen Saal wie dieser Haufen zu sitzen.

Im Tagesspiegel vom 21.1.2008 schreibt Suzan Gülfirat, Hürriyet habe die Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Roth, am Mittwoch auf ihrer Titelseite zitiert:

Ich schäme mich für Koch.

Am selben Tag habe das Blatt berichtet, daß SPD-Politiker die “Hürriyet“-Redaktion im hessischen Mörfelden-Walldorf besucht hätten.

Daß die der Hürriyet erzählt hätten, was Freiheit wirklich bedeutet und daß Freiheit Grenzen braucht, um Bestand zu haben – wer glaubt denn sowas?

Es ist Wahlkampf.

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