Erkenntnismöglichkeiten des Menschen
Mittwoch, 25. September 2024 von Adelinde
Wir kennen das:
Wenn die Argumente ausgehen, man aber trotzdem etwas wahrhaben und vor allem Recht haben will, dann kommt dies angebliche Shakespeare-Zitat:
Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, Horatio, von denen sich eure Schulweisheit nichts träumen läßt.
Nun spricht Shakespeare klipp und klar nichts zwischen Himmel und Erde an, sondern:
„There are more things in heaven and earth, Horatio, than are dreamt of in your philosophy.“
Also, alle, die das gefälschte Zitat anfüh-ren, wollen mit dem Totschlag-Wort den unfolgsamen Andersdenkenden abwehren und das Gespräch beenden. Wollen sie also wirklich die Wahrheit ergründen?
Mit Festlegungen von Geglaubtem und dazu passenden oder nicht passenden vagen Hinweisen auf irgendwelche Geheimnisse „zwischen Himmel und Erde“ ergründet man keine Wahrheit und ist nicht auf Seiten der Weisheit, wie man vielleicht glauben machen will.
Unsere Uralt-Vorderen der ersten Steinzeit vor 35.000 Jahren wußten es besser: Sie übermittelten uns ihre tiefe, der Wahrheit entsprechende Weisheit über unsere menschlichen Erkenntnisfähigkeiten – eingemeißelt in Felsgestein unvergänglich bis ans Ende der Tage:
Skulpturen wie diese von menschlichen Antlitzen zeigen das rechte Auge verdeckt: somit die Sicht nach innen. Das linke Auge aber sieht klar nach außen in die Erscheinungswelt.
Elisabeth Neumann-Gundrum hat diese und andere Felsbilder entdeckt am Istenberg im Sau-erland und an den Externstei-nen.
Sie hat, um die schon von weitem erkennbaren Bear-beitungsspuren fotografisch festzuhalten und zu dokumen-tieren, keine Mühe gescheut: Sie überwand steile Geröllwege bzw. seilte sich ab, um ganz nahe an die Bildwerke heranzukommen.
So kann die Werkarbeit der frühen Menschen nicht wahrheitswidrig abgestritten werden. Sie hatten erkannt, was den Menschen, den homo sapiens sapiens, ausmacht. Er ist im Gegensatz zu allen anderen Lebewesen erkenntnisfähig sowohl, was sein verstehender Blick, die „Aus-Sicht“, auf die Natur mit ihrer Gesetzlichkeit in Raum, Zeit und Ursächlichkeit betrifft, als auch, was die überbe-wußte Schau, die „In-Sicht“ zu erkennen vermag: das Wesen, das frei von Raum, Zeit und Ursächlichkeit das Weltall durchwaltet, das Göttliche.
Immanuel Kant hatte im 18. Jahrhundert schon einmal klargestellt, wie die „Aus-Sicht“, die er die „reine Vernunft“ nannte, beschaffen und vor allem begrenzt ist auf die Dinge in Raum, Zeit und Ursächlichkeit. Ganz klar führt er das in seinem Werk „Kritik der reinen Vernunft“ aus.
Hier herumzufantasieren mit herumfliegenden „Erzengeln“; „Wesen und Wichteln in unterirdischen Gängen“; mit einem „Leben nach dem Tode“ (mit erstorbenem (!) Gehirn?); mit der Wiedergeburt des vergänglichen Einzellebewesens im Widerspruch zum in allem waltenden Willen zum Wandel und zum Willen zur Mannigfaltigkeit; mit dem Glauben an Astrologie und damit der Steuerung des Wesens jedes Menschen durch „Sternbilder“ anstatt von dem von den Eltern und den ferneren Vorfahren überkommenen Erbgut – um nur einige Beispiele zu nennen von Behauptungen, die den Naturgesetzen widersprechen – und diese seine Fantasien auch noch dogmatisch für wahr zu erklären, verbietet das Wissen um die Gesetzmäßigkeiten der Erscheinungs-welt.
All die „Wunder“, die die Bibel behauptet, gehören somit eindeutig ins Reich des Irrtums und der Lüge. Dorthin müssen wir auch Fantasien von Göttern in Menschengestalt einordnen, die wie z.B. Jahweh fern der Erde im „Himmel“ jeden Menschen im Blick haben sollen, um sie zu beaufsichtigen und zu lenken.
Ganz toll sind die Lehren über zu vernichtende Völ-ker und z.B. über Staatsausdehnungen, die einem von ihm „auserwählten Volk“ zustünden, wie es geschrieben stehet im „Buch der Bücher“:
Von der Wüste bis zum Libanon und von dem großen Strom Euphrat bis an das große Meer gegen Sonnenuntergang, das ganze Land der Hetiter, soll euer Gebiet sein. Josua 1/4
Wir erleben heute gerade die Unbekümmertheit, mit der dieses mit solchen Fantasien geleitete Volk einen Völkermord nach dem andern begeht, um das ver-heißene Großgebiet für sich zusammenzuraffen.
Die „reine Vernunft“, das Auge der „Aus-Sicht“, ist begrenzt, und die Menschen sollten sich an die erkannten Gesetzmäßigkeiten und die Grenzen der Erkenntnismöglichkeiten der Vernunft halten, um überbordende, gefährlich werdende Fantasien zu meiden.
Solche Fantasien – wie die von Josua und dergleichen Bibelschreibern hervorgebrachten – sind geboren aus der menschlichen Sucht, sich zu bereichern, Macht auszuüben, um den erreichten Reichtum abzusichern, Völker zu beherrschen als Herde in einem Weltstaat. Sie werden gelehrt und eingehäm-mert, so daß die so Beeinflußten ein Leben lang als „induziert Irre“ herumgeistern, je tiefer krank, desto geneigter zu Gewalttaten bis hin zu Völkermord um einer einstigen Weltherrschaft willen.
Die von Dr. Elisabeth Neumann-Gundrum entdeckten Skulpturen findet man in Europa von Skan-dinavien bis Spanien. Dieses Wissen unserer europäischen Ur-Vorfahren geriet im Laufe der Jahrtausende anscheinend mehr und mehr ins Abseits des Vergessens:
Unser Sein als deutsche Europäer, das Gesetz nach dem wir angetreten auf diesem Erdball im Haushalt des Ganzen, besteht vor allem aus einer bewußtseinsgeschichtlichen Grund-struktur und der Treue zu ihr:
Aus einer ebenso in- wie um-weltlich bestimmten, seelischen Kernverfaßtheit, die rund vier Jahrtausende hindurch überlagert und auf allen Lebensbereichen gestört wurde durch die Flut jener einseitigen Extraversion und Herrschaftsmentalität aus dem europäi-schen Osten über die Erde hin.
Deren Träger können zwar heute hier nicht weiter erobernd Kolonialreiche gründen, und der Flug zum Mars wird ihnen so enttäu-schend enden wie der Flug zum Mond.
Indessen, in ihrer heutigen Erscheinungsform sind sie die befehlshabenden Machtfiguren ebensowohl der goldenen wie der roten Tyrannei nun von West wie Ost. Doch auch sie sind schon überraschte Zeugen eines beginnenden geschichtlichen Wandels:
Neben allem Hunger nach fernerem Ausgriff und wachsender Sucht nach noch mehr Macht um dieser selbst willen ist elementar, wie aus Betäubungsschlaf die Einsicht in den Völkern erwacht, daß nur das Menschlicher-Werden der Menschen die Zerstörung ihrer selbst und ihrer Welt, das völlige Sinnlos-Werden der gesamten Lebensgeschichte der Erde verhindern kann.*
Der durch nichts gezügelte Machtwille ist – wie Mathilde Ludendorff aufzeigt – das Ergebnis der Wahlmöglichkeit, die dem Menschen mit seinem „un-vollkommenen Selbsterhaltungswil-len“ gegeben ist, um frei,
„spontan wie Gott selbst“
sich dem Göttlichen innerlich verbin-den zu können. Die Kehrseite ist die daran hindernde grenzenlose, dem Menschen mög-liche und heute so weitverbreitete Ichsucht des Menschen, fähig, unsere Erde zu zerstören.
Megalith-Skulpturen, die die Weisheit der frühen Menschen darstellen über die beiden möglichen Sichtweisen, die dem Menschen – und ihm allein unter den Lebewesen der Erde – gegeben sind, findet man in Europa von Skandinavien bis Spanien. Dieses Wissen unserer europäischen Ur-Vorfahren geriet im Laufe der Jahrtausende anscheinend mehr und mehr ins Abseits des Vergessens.
Erst die Philosophin Mathilde Ludendorff entdeckte nach den Jahrtausenden philosophischer Irrtümer vor etwa hundert Jahren die beiden Erkenntnisweisen unseres menschlichen Gehirns wieder:
Neben den unwiderlegbaren Darlegungen Kants über die Möglichkeit, die Formen der Erscheinungswelt mittels der reinen Vernunft erfassen zu können, sah sie aus eigener intuitiver Erfahrung die Möglichkeit des von ihr so bezeichneten „gottahnenden Ichs“, der Innenschau, das Wesen der Dinge, Gott, erken-nen zu können.
Die Philosophin nannte ihre Philosophie „Gotterkenntnis“, was sie eben auch ist. Denn sie erkannte – auch als Naturwissenschaftlerin – die Geschichte des Werdens bis hin zum Menschen, eines Werdens, das sich aus dem Weltallwillen zur Bewußtheit ereignete. Als die Möglichkeit der „In-Sicht“, die Fähigkeit zum Erkennen des Göttlichen, erreicht war,
da stunden stille die Wege des Werdens. (Mathilde Ludendorff)
Der Wille Gottes, sich selbst erkennen zu können, hatte sich erfüllt. Diese Tatsache muß unsere Uraltvorderen tief ergriffen haben, so daß sie ihre zwiesichtigen Antlitze als Sinnbilder beider menschlicher Erkenntnismöglichkeiten in Stein meißelten. Ebenso stellt Elisabeth Neumann-Gundrum fest:
Seit des Menschen Dasein entstanden auf der Erde keine neuen Tierarten mehr, was bedeutet, daß nur durch die Inwelt des Menschen hindurch die Geschichte der Entfaltung des Seins, auch nach außen, die Evolution, ihren Weitergang auf diesem Globus nimmt …
Ein Volk wie die Deutschen, das sich lange Jahrhunderte von dem alles zermalmenden Materialismus ferngehalten hat und wie der in der Bibel genannte Esau
im Grase liegt und träumt,
das dichtet und musiziert, wird von Völkern, die die Fähigkeit zur Insicht zugunsten ihrer Habsucht und Raffgier weitgehend verloren haben, gern verspottet:
Dumm wie ein Deutscher!
Er ist nicht so „klug“ wie die aus Machtgier listig und zur Schau des Göttlichen unfähig Gewordenen. Da aber jeder Mensch in sich die Möglichkeit hat zu wählen, ob er mit seinem nach innen schauenden Auge zur Gotterkenntnis gelangen oder aber – was die Insicht angeht – gänzlich blind werden will, so kann sich in jedem Volk die Schar der seelisch Toten vermehren. Mathilde Ludendorff nennt diese Spezies die „plappernden Toten“.
Auch das Deutsche Volk ist von seiner einstigen und noch heute möglichen Höhe heruntergekommen.
Mathilde Ludendorff schuf ihre Werke etwa 60 Jahre vor den Veröffentlichungen Elisabeth Neumann-Gundrums, hatte also noch keine Kenntnis von den in Stein gehauenen Darstellungen der Weisheit unserer frühen Ahnen.
Ihr Wissen über die Zwiesicht entnahm Mathilde Ludendorff entsprechenden Edda-Texten, wie sie in ihrem Werk „Des Menschen Seele“ gleich zu Anfang berichtet. Elisabeth Neumann-Gundrum brachte den Beweis, wie er sich in den Felsbildnissen offenbart.
Hier hatte sich der Kreis – nach Jahrtausenden – wieder geschlossen, und wir dürfen Zeuge sein dieses – stillen – Weltereignisses unserer Zeit.
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Anmerkung
*) Dr. E. Neumann-Gundrum, Der Volksname „Deutsch“, Einzelaufsatz o.J.
In den Unterhaltungen des Internets wird immer wieder auch die Hand/Faust mit dem Daumen nach oben gezeigt. Das soll wohl heißen als Antwort: Alles richtig erkannt.